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Mehr Holzverwendung bedeutet mehr Klimaschutz

München (bbv) – Seit die Vereinten Nationen 1971 den „Internationalen Tag des Waldes“ ins Leben gerufen haben, steht der 21. März im Zeichen des Waldes und der Forstwirtschaft.

„Die Menschen in Bayern schätzen die Vielfalt der Wälder und finden Holz und Holzprodukte sympathisch“, sagt Johann Koch, Vorsitzender von proHolz Bayern und Waldreferent des Bayerischen Bauernverbandes und ergänzt. „Holz ist ein besonderer Rohstoff, der bestens als klimaschonender Energielieferant oder Rohstoff für umweltbewusstes Bauen und innovative Holzprodukte genutzt werden kann.“ Deshalb seien eine nachhaltige Forstwirtschaft auf ganzer Fläche und eine verstärkte Holzverwendung wichtige Bausteine zur Bewältigung aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen wie Klimaschutz und Energiewende.

Durch die Verwendung von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft könne jeder Bürger einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. Koch appelliert daher an Politik und Verbraucher, verstärkt auf Holz zu setzen. „Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, so wie sie von unseren Waldbesitzern und Forstleuten seit Generationen gelebt wird, schützt aktiv das Klima.“ Pro Sekunde bindet der Wald durch Photosynthese rund eine Tonne klimaschädliches Kohlendioxid. Jeder Bürger leistet so einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz, wenn er auf Holzprodukte zurückgreift.

In nachhaltig bewirtschafteten Wäldern wachsen jährlich rund 12 Festmeter pro Hektar ständig nach, ein Festmeter pro Sekunde in Bayern. In einer Minute wächst damit so viel Holz nach, dass man ein Einfamilienhaus daraus bauen kann.

Holzprodukte können in der Regel mit sehr geringem Energieaufwand hergestellt werden. Wird Holz dann anstelle von Materialien wie Kunststoff, Stahl, Beton etc. eingesetzt, die ein Vielfaches an Energie zur Herstellung benötigen und damit die Atmosphäre mit dem unerwünschten Kohlendioxid weiter anreichern, ist der Klimaschutzeffekt von Holz nochmals um ein Vielfaches höher. Das gleiche gilt, wenn zur Wärme- und Energiegewinnung Holz anstelle von fossilen Energieträgern verbrannt wird.

„Wir müssen die naturräumlich günstigen Rahmenbedingungen in Mitteleuropa für eine leistungsfähige Forst- und Holzwirtschaft umfassend nutzen. Einschränkungen unserer nachhaltigen Forstwirtschaft und Holzverwendung wären auch aus Sicht des Klimaschutzes völlig kontraproduktiv und würden die Probleme anderswo auf der Welt verschärfen. Den vielfältigen Ansprüchen an den Wald können wir nur mit einer multifunktionalen, nachhaltigen und leistungsfähigen Forstwirtschaft auf der gesamten Fläche gerecht werden“, betont Koch.

Hinweis:
Über die nachhaltige Forstwirtschaft der 700.000 bayerischen Waldbesitzer und die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten des umweltfreundlichen Rohstoffes Holz informieren die Webseite www.proholz-bayern.de und www.bundeswaldinventur.bayern.de.

Land- und Forstwirte sind Motor der Energiewende

(bbv) – Heute hat die bayerische Wirtschafts- und Energieministerin Ilse Aigner den „Energiedialog Bayern“ gestartet. Zum offiziellen Start hat Aigner am Montagmittag Vertreter von 60 Verbänden und Organisationen zum Gespräch geladen. Auch der Bayerische Bauernverband und Bauernpräsident Walter Heidl gehören dieser „Plattform Energie“ an. Viele Bauern erzeugen bereits heute Erneuerbare Energie und nachwachsende Rohstoffe. Photovoltaikanlagen, Windräder und Biogasanlagen produzieren umweltfreundlichen Strom, Holz dient als nachwachsender Rohstoff als Baustoff und Wärmelieferant. „Die Land- und Forstwirte sind ein wichtiger Motor für die Energiewende“, sagte Heidl.

Eine saubere, sichere und bezahlbare Energieversorgung brauche ein breites und stabiles Fundament. „Ein verlässlicher Energiemix ist der Schlüssel für die Energiewende. Gerade dezentrale Biomasse-Anlagen können einen wichtigen Beitrag für die Versorgungssicherheit leisten und Energie dann liefern, wenn keine Windkraft oder Solarenergie zur Verfügung steht.“ Deshalb müsse die bedarfsgerechte Energieproduktion bei bestehenden Biogasanlagen gezielt gefördert und Gülle und andere landwirtschaftliche Nebenprodukte als Energielieferant genutzt werden. Auch der Einsatz von Biokraftstoffen sei ein wertvoller Beitrag – sowohl für die Energiewende, als auch für die regionale Eiweißversorgung. „Bei der Herstellung von Biokraftstoff aus Raps entsteht zu einem Drittel Öl und zu zwei Drittel hochwertiges und gentechnikfreies Eiweißfutter“, unterstrich Heidl. Bei der Erzeugung von Biokraftstoff aus einem Hektar Raps fällt als Koppelprodukt zusätzlich mehr Eiweiß an, als auf einem Hektar Eiweißfutterfläche.

Darüber hinaus bietet die heimische Ressource Holz die Möglichkeit, dass praktisch jeder Haushalt mit einem geeigneten Ofen einen direkten Beitrag zum Klimaschutz leisten und sich von importierten fossilen Energieträgern unabhängig machen. Doch das Bundes-Immissionsschutzgesetz und überzogene Grenzwerte für mittelgroße Feuerungsanlagen gefährden die thermische Nutzung von Holz. „Werden die Grenzwerte nicht an den aktuellen Stand der Verbrennungstechnik angepasst, wird der Markt für automatisch beschickte Holzheizkessel und für Scheitholzkessel zusammenbrechen“, sagt Heidl. „Der heimische und klimafreundliche Energieträger Holz müsste dann wieder durch Erdgas und Heizöl ersetzt werden.“ Das sei ganz und gar nicht im Sinne der Energiewende.

Um den Netzausbau und damit den Flächenverbrauch sowie die Kosten möglichst gering zu halten, sollten Speichertechnologien weiter erforscht und gefördert werden. Dort wo tatsächlich neue Leitungen nötig werden, müssen die Anliegen der Grundstückseigentümer und Landwirte ernst genommen werden. „Forst- und landwirtschaftliche Flächen müssen bestmöglich geschont werden und eine faire Vergütung für die beanspruchten Flächen gefunden werden“, fordert Heidl. „Zudem dürfen durch die Energiewende nicht noch zusätzliche Flächen für Ausgleichsmaßnahmen beansprucht werden – es handelt sich ja bereits um eine ökologische Maßnahme!“

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