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Unkrautkontrolle in Bio-Erdbeeren: Fingerhacke ist Gerät der Wahl

Mit über 1.000 Arbeitsstunden pro Hektar und Jahr ist die Unkrautkontrolle beim Anbau von Bio-Erdbeeren neben dem Pflücken der größte Kostenfaktor. Berater der Fördergemeinschaft Ökologischer Obstbau e. V. und der Bioland Beratungs GmbH Augsburg haben in einem fünfjährigen Projekt untersucht, mit welchen Systemen Unkräuter in Bio-Erdbeeren effektiv und zugleich wirtschaftlich kontrolliert werden können. Die Studie fand im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) statt.

Dabei erwies sich vor allem die Fingerhacke als zusätzliches Element am Hackrahmen als beste Lösung. Gegenüber dem Hacken per Hand konnten mit der Fingerhacke nach einer Neupflanzung 82 Stunden Arbeitszeit pro Hektar eingespart werden, bei einem Wirkungsgrad von 80 Prozent. Das entspricht einem Kostenvorteil von über 800 Euro pro Hektar. Bei optimaler Einstellung der Fingerhacke ließen sich zudem noch deutlich höhere Wirkungsgrade realisieren, was jedoch viel Erfahrung erfordert. Der geringe Preis einer Fingerhacke (ca. 2.000 EUR) macht die Investition nach Meinung der Experten auch für kleine Erdbeerflächen ab 0,5 Hektar lohnend, vorausgesetzt im Betrieb ist bereits ein Hackrahmen vorhanden.

Entscheidend für eine wirksame Unkrautkontrolle ist nach den Ergebnissen vor allem der Zeitpunkt der Überfahrten. Der erste Einsatz sollte etwa zwei Wochen nach der Pflanzung erfolgen, die letzte Überfahrt spätestens nach vier Wochen. Von späteren Überfahrten raten die Fachleute ab, da größere Pflanzen von den Gummifingern aus dem Boden gerissen werden können.

Das Auslegen von Folie erwies sich in den Versuchen als ungünstig. Zwar wurden in den Varianten unter Folie etwas höhere Erträge erzielt. Aber die zusätzlichen Kosten für die Folie und den höheren Arbeitsaufwand durch das Auf- und Abdecken machen diese Variante unverhältnismäßig teuer. Auch biologisch abbaubare Folie brachte keine zufriedenstellenden Ergebnisse, da Teile der Folie nicht verrotteten und auf der Fläche zurückblieben. Nach Ansicht der Wissenschaftler sei dies gerade bei Angeboten zum Selberpflücken nicht akzeptabel.

Jürgen Beckhoff, www.aid.de

So bleiben Erdbeeren frisch und in Form

Erdbeeren gehören mit zu den empfindlichsten Früchten. Bereits wenige Stunden nach der Ernte büßen sie an Aroma ein. Am besten schmecken Erdbeeren pur oder frisch verarbeitet. Ungewaschen und abgedeckt an einem kühlen Ort oder im Gemüsefach des Kühlschranks halten sich Erdbeeren bis zu zwei Tagen. Da sie sehr druckempfindlich sind, eignen sich flache Behälter zur Aufbewahrung. Beschädigte Erdbeeren gleich aussortieren, da sie schnell schimmeln und der Schimmel andere Früchte befallen kann. Beim Einkauf möglichst auf Frische achten. Auch auf dem Boden des Behältnisses sollten sich keine „matschigen“ und schimmeligen Früchte befinden.

Frische, reife Erdbeeren duften intensiv, sind durchgehend rot – ohne weiße Spitzen – und haben frische grüne Kelchblätter. Der Stiel lässt sich leicht entfernen. Wer ganz sicher gehen will, dass er frische Früchte vor sich hat, sollte Erdbeeren selbst pflücken. Die beste Erntezeit ist morgens, da das Obst im Laufe des Tages durch die Sonneneinstrahlung weicher wird. Zu viel Nässe schadet den Früchten und sie verlieren ihr Aroma.

Auch wenn es die schmackhaften Früchte mittlerweile das ganze Jahr über im Handel gibt, ist ihre Hochsaison von Mai bis Juli. Dann sind sie endlich aus heimischer Erzeugung zu haben. Das bringt klare Vorteile: Die Erdbeeren können reifer geerntet werden und sind deshalb aromatischer. Es sind keine langen Transporte erforderlich. Das schont die Umwelt und auch die Früchte. Zudem haben reife Erdbeeren höhere Gehalte an wertvollen Inhaltstoffen. Und hiervon haben Erdbeeren einiges zu bieten. Zu Recht gelten sie als Vitaminspender und Schlankmacher. Immerhin enthalten sie pro 100 Gramm mehr Vitamin C als Zitronen oder Orangen. Bereits 150 bis 200 Gramm decken den Tagesbedarf an Vitamin C. Und das bei gerade einmal rund 48 bis 64 Kilokalorien. Wer also Erdbeeren nascht, kann sie mit bestem Gewissen genießen.

Dr. Claudia Müller, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.aid.de in der Rubrik „Lebensmittel/Saisonales“ oder direkt unter: www.aid.de/verbraucher/saisonales.php.

Erdbeeren im Winter?

Rund 67 Prozent der Deutschen kaufen am liebsten regionale Lebensmittel. Das hat eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov ergeben, für die Anfang August 2013 über 1.000 Bürger ab 18 Jahren online befragt wurden. Generell sind 87 Prozent der Befragten bereit, saisonal bedingt auf bestimmte Lebensmittel wie Erdbeeren und Spargel im Winter zu verzichten. Bei den über 55-Jährigen liegt der Anteil sogar bei 92 Prozent, dagegen bei den 18- bis 24-Jährigen nur bei 76 Prozent.

Dabei gibt es viele gute Gründe, sich für regionale Ware zu entscheiden. Deutsche Erdbeeren beispielsweise können reifer geerntet werden und sind daher vollmundiger im Geschmack und haben einen höheren Vitamingehalt. Zudem werden sie mit weniger Pflanzenschutzmitteln behandelt. Generell steht Regionalität beim Konsumenten für Frische und den Wunsch nach einer umweltfreundlichen Erzeugung mit kurzen Lieferwegen, artgerechter Tierhaltung und die Unterstützung der lokalen Landwirte.

Die Herkunft der Lebensmittel hat für Frauen (72 Prozent) eine größere Bedeutung als für Männer (63 Prozent). Auch beim Alter gibt es Unterschiede: Über 55-Jährige greifen eher zu Produkten aus der Heimat (77 Prozent) als 18- bis 24-Jährige (61 Prozent).

Heike Kreutz, www.aid.de

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