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Ernährung – was Sie schon immer über Gesunde Ernährung, Diäten, Kochen und Backen wissen wollten

Frühstücken ohne Hunger: Muss das sein?

„Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages“ heißt es im Volksmund. Auch viele Ernährungsexperten betonen stets dessen Bedeutung, um den Stoffwechsel in Schwung zu bringen. Mit dieser Weisheit im Hinterkopf zwingen sich viele frühmorgens appetitlos zu Müsli oder Brötchen. Während einige Menschen ohne Frühstück nicht in den Tag starten können, ist für andere die frühe Mahlzeit eine Qual. Nicht jeder spürt direkt nach dem Aufstehen Hunger oder Appetit. Den sogenannten Spätaufstehern oder „Eulen“ fällt das Frühstücken schwer, denn ihr Tag-Nacht-Rhythmus unterscheidet sich deutlich von dem der Frühaufsteher beziehungsweise der „Lerchen“.

Die Konzentration vieler Hormone schwankt im Tagesverlauf deutlich. Welche Hormone gerade verstärkt im Körper zirkulieren, entscheidet darüber, ob wir leistungsstark und konzentrationsfähig oder träge und schläfrig sind. Der Rhythmus, dem die Hormonschwankungen folgen, ist bei jedem Menschen ähnlich. Der Verlauf kann allerdings individuell um mehrere Stunden verschoben sein.

Wenn morgens der Kortisolspiegel im Blut und damit der Blutdruck sowie die Körpertemperatur steigen, erhält der Körper das natürliche Signal zum Aufwachen und dazu, auf Nahrungssuche zu gehen – bei den Lerchen früher und bei den Eulen später. So sind die Lerchen frühmorgens munter und vormittags hochkonzentriert. Die Eulen kommen erst spät in die Gänge, erleben aber nachmittags oder am frühen Abend ihr Leistungshoch, wenn sich die Lerchen bereits nach ihrem Bett sehnen. Gibt der Wecker das Aufwachsignal, sind die meisten Eulen meist noch im Ruhemodus und hormonell nicht zur Essenverwertung bereit.

Wer morgens keinen Hunger verspürt, braucht nicht gezwungenermaßen zu essen. Auch wenn verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen Verbindungen zwischen einem regelmäßig ausfallendem Frühstück und Übergewicht beziehungsweise diversen Gesundheitsrisiken erkannt haben wollen, erscheint dies in der Praxis eher zweifelhaft. Kein Mediziner oder Ernährungsberater käme auf die Idee, einem gesunden Menschen zu empfehlen, ohne Hunger zu essen.

Häufig berichten Menschen, die nur dem „Expertenrat“ folgend frühstücken, dass sie nach der auferlegten Mahlzeit für den Rest des Tages ein übertriebenes Hungergefühl quält. Hierdurch äßen sie insgesamt deutlich mehr als sie bräuchten. Lassen sie das Frühstück hingegen ausfallen und essen erst, wenn sich der Hunger einstellt, verspeisen sie insgesamt über den Tag hinweg weniger. / Dipl.troph. Marianne Reiß, www.fet-ev.eu

Trends in der Teetasse – Würzig, frisch und fruchtig

Wenn der Herbst beginnt, steigt die Lust auf eine heiße Tasse Tee. In der kommenden Saison liegen würzige, frische und fruchtige Sorten im Trend. Das hat eine Befragung der Mitglieder der Wirtschaftsvereinigung Kräuter- und Früchtetee ergeben. Auf dem ersten Platz steht der scharfe Ingwer, insbesondere in Kombination mit Zitrusfrüchten, Kamille und Minze. Es folgen Limette, würzige Früchte-Chai-Kreationen und heimische Früchte wie Johannisbeere, Sanddorn und Holunder. Zudem sind in dieser Saison ländertypische Tees gefragt – die marokkanische Minze, die spanische Orange und der türkische Apfel. An zehnter Stelle steht dagegen ein Klassiker – der mildwürzige Fencheltee.

Kräuter- und Früchtetees werden als Getränk durch einen Aufguss mit kochendem Wasser aus getrockneten aromatischen Pflanzenteilen hergestellt. Das können zum Beispiel Blätter (Minze), Blüten (Kamille), Früchte (Apfel, Fenchel) und Wurzeln (Ingwer) sein. Es handelt sich dabei streng genommen nicht um Tee, sondern um ein teeähnliches Erzeugnis. „Echter“ Tee wird aus dem immergrünen Teestrauch Camellia sinensis hergestellt. Das sind Schwarzer und Grüner Tee und ein paar wenige Spezialitäten.

In der Regel fehlt Kräuter- und Früchtetees die anregende Wirkung des Koffeins. Dafür sind sie aber sehr gesund, erklärt Ernährungswissenschaftler Harald Seitz vom aid infodienst. Sie sind praktisch kalorienfrei und daher ideale Durstlöscher für den Alltag. Zudem enthält der Aufguss wertvolle Substanzen wie zum Beispiel ätherische Öle. Manche Kräutertees werden als Hausmittel gegen verschiedene Beschwerden eingesetzt, erklärt Seitz.

So soll Fencheltee gegen Hals- und Bauchschmerzen und Lindenblütentee gegen Erkältungskrankheiten helfen. Nur richtig zubereitet entfalten Kräuter- und Früchtetees ihr volles Aroma. Beachten Sie die Hinweise auf der Verpackung, denn ein Standardrezept gibt es nicht. In Naturprodukten können möglicherweise Mikroorganismen enthalten sein. Daher empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung, Kräutertee immer mit sprudelnd kochendem Wasser aufzugießen und mindestens 5 bis 10 Minuten lang ziehen zu lassen.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:

aid-Heft „Kaffee, Tee und Kakao“, Bestell-Nr. 1310, Preis: 3,50 Euro, www.aid-medienshop.de

Vergessenes Wildobst – Die feinherbe Kornelkirsche

Vielen ist die Kornelkirsche nicht bekannt. Dabei ist das Wildobst sehr gesund und bringt Abwechslung in die Herbstküche. Die roten kirschähnlichen Früchte haben einen feinherb-säuerlichen Geschmack und werden daher meist verarbeitet gegessen. Sie schmecken im Kompott und Gebäck, im Saft und Likör. Für eine köstliche Konfitüre lässt sich die Kornelkirsche mit säurearmen Früchten wie Birne, Apfel und Holunder kombinieren. Das Wildobst passt süßsauer eingelegt auch zu Wild. Aus noch unreifen orangefarbenen Kornelkirschen werden „falsche Oliven“ hergestellt: Eingelegt in Salzwasser und gewürzt mit Lorbeerblättern und Fenchelsamen verlieren sie ihre Bitterstoffe und werden weich.

Die Kornelkirsche, auch Herlitze oder Gelber Hartriegel genannt, ist in Mittel- und Südeuropa sowie in Westasien beheimatet. Sie ist ein Hartriegelgewächs und nicht mit der Kirsche verwandt. Der baumartige Strauch oder Kleinbaum kann vier bis sechs Meter hoch werden und bevorzugt kalkreiche Böden. Oft ist er in lichten Wäldern, am Waldrand und in Hecken zu finden. Für Insekten ist der Baum wichtig, da er sehr früh im Jahr blüht. Die roten ovalen Früchte reifen ab September. Sie werden gerne von Vögeln gefressen und ihre Steinkerne so auch weiter verbreitet. Das Fruchtfleisch enthält viele positive Inhaltsstoffe – darunter reichlich Kalium und Vitamin C, aber auch B-Vitamine, Kalzium, Phosphor, Magnesium und Eisen.

Kornelkirschen reifen meist über einen Zeitraum von vier bis fünf Wochen. Am besten schüttelt man den Baum in regelmäßigen Abständen und sammelt die reifen Früchte auf. Wer noch nicht ganz reife Früchte gepflückt hat, kann sie ein bis zwei Tage bei Zimmertemperatur nachreifen lassen. Rohe Kornelkirschen sind schwer zu entsteinen. Wenn man die Kerne mitkocht, lassen sie sich leichter ablösen.
Heike Kreutz, www.aid.de

Convenience – schnell und gesund?

Wer hat da nicht schon zugegriffen? Das fix und fertig belegte Sandwich, die Würzmischung für die Pfanne oder die Bolognesesoße aus dem Glas – vorverarbeitete oder komplett fertige Mahlzeiten, auch Convenience-Produkte genannt, sind auf dem Vormarsch. Kein Wunder, ersparen sie doch angeblich jede Menge Arbeit und Zeit, benötigen keine umfassenden Kochkenntnisse und gelingen garantiert. Doch das Image mancher Fertigprodukte ist schlecht: zu wenig Vitamine, zu viel ungesundes Fett und zu viele Kalorien. Zudem zeigt sich, dass manche, wie Mischsalate aus der Tüte oder gekühlte Teigwaren, ein guter Nährboden für Keime darstellen können.

Fertigprodukte und gesunde Ernährung müssen jedoch kein Widerspruch sein. Wählen Sie Convenience-Produkte bewusst aus und kombinieren Sie diese mit frischem Gemüse, Salat oder Obst. Um Infektionen durch Keime zu vermeiden, sollten Sie bei gekühlten und tiefgekühlten Fertigprodukten unbedingt versuchen, die Kühlkette einzuhalten. Das heißt, dass die Produkte nach dem Kauf sofort in den Kühlschrank bzw. das Tiefkühlgerät müssen.

Achten Sie auf das Mindesthaltbarkeitsdatum. Es gibt den Zeitpunkt an, bis zu dem der Hersteller eine einwandfreie Qualität des Produktes garantiert. Auch nach seinem Ablauf kann das Lebensmittel noch einwandfrei sein, wenn es richtig gelagert wurde. Doch einmal angebrochen, halten diese Lebensmittel nicht länger als die frische Variante. Anders verhält es sich mit dem Verbrauchsdatum bei leicht verderblichen Lebensmitteln, wie Mischsalaten aus der Tüte, Fleisch-, Fisch- und Geflügelprodukten. Essen Sie diese keinesfalls nach Ablauf des Verbrauchsdatums. Waschen Sie zerkleinerte Rohkostsalate gründlich unter fließendem Wasser. Damit wird ein Teil der Keime entfernt.

Gekühlte Teigwaren sowie andere Speisen, die vor dem Essen erhitzt werden, sollten Sie immer genügend lange bei hohen Temperaturen durcherhitzen. Das gilt besonders für das Erwärmen in der Mikrowelle. Wenden oder rühren Sie die Speisen mehrmals, damit sie gleichmäßig heiß werden. Zum Schluss noch ein paar Minuten zum Temperaturausgleich stehen lassen. / Beate Ebbers, www.aid.de

Weitere Informationen zu Lagerung und Haltbarkeit von Konserven und anderen Convenience-Produkten gibt es in der aid-Broschüre „Lebensmittelhygiene – Praxishandbuch zur Lebensmittellagerung im Haushalt“, 108 Seiten, Bestell-Nr. 3922, Preis: 8,00 Euro, www.aid-medienshop.de

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