Schlagwort-Archiv: Fische

Invasive Tierarten: Frühwarnung für die Amurgrundel

(aid) – Perccottus glenii Dybowski, 1877 – so lautet der wissenschaftliche Name der Amurgrundel. Das ist ein kleinwüchsiger Fisch, der zu den Barschverwandten gehört. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat Ende 2014 eine Frühwarnung für diese invasive Art herausgegeben, nachdem drei erwachsene Tiere erstmalig wildlebend in einem kleinen bayerischen Fließgewässer nachgewiesen wurden.

Die „Chinesische Grundel“ oder „Schläfergrundel“, wie die Art auch genannt wird, ist in Russland, China und Nord-Korea beheimatet. Sie wird bis zu 25 Zentimeter groß, die Färbung variiert von blaugrün zu braun mit dunklen Flecken und Binden. Die Fischart gilt als sehr aggressiv. In kleinen Gewässern ist sie laut BfN für das Ausrotten anderer Fischarten sowie Amphibienlarven und Makroinvertebraten – kleine wirbellose Tiere in Süßgewässern ab etwa 1 Millimeter Länge – verantwortlich. So ist aus russischen Kleingewässern bekannt, dass Perccottus glenii den gesamten Fischbestand eines Gewässers vernichten kann. In einigen großen Gewässern kam es zum völligen Verschwinden der Kamm- und der Teichmolche.

Gebietsfremde Vorkommen sind inzwischen in mehreren, insbesondere osteuropäischen Ländern bekannt. Der Erstnachweis in Deutschland führte zur Frühwarnung, da die Amurgrundel ein erhebliches Gefährdungspotenzial für die heimische aquatische Fauna besitzt. Das BfN vermutet, dass gegebenenfalls auch mit ökonomischen Auswirkungen zu rechnen ist. Nach der naturschutzfachlichen Invasivitätsbewertung wurde die Amurgrundel daher auch in Deutschland in die Liste der invasiven gebietsfremden Arten aufgenommen.

Die Fischart gelangte vermutlich unabsichtlich aus bewirtschafteten Fischteichen in einem Naturschutzgebiet in Bayern ins offene Gewässer. Die Einschleppung in die Fischteiche wiederum erfolgte wahrscheinlich unabsichtlich mit kommerziellen Fischtransporten. Mit dem Trockenlegen der Teiche, in denen extensiv Zander, Karpfen und Hecht produziert werden, wird das Wasser in kleine Fließgewässer abgeleitet. Die Naturschützer vermuten, dass dadurch möglicherweise wiederholt erwachsene oder juvenile Tiere beziehungsweise Eier der Amurgrundel unbeabsichtigt in die freie Natur gelangten.

Das Bundesamt rät dazu, umgehend effektive Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung der Amurgrundel in deutschen Gewässern zu verhindern. Andernfalls sei mit einer Etablierung und Ausbreitung der gebietsfremden Art in deutschen Flüssen zu rechnen. Da eine Weiterverbreitung der Art auch über Aquaristik und Besatzmaterial anderer Fischarten gegeben ist, sollte jeglicher Besatz mit der Amurgrundel unterlassen werden.

Heike Stommel, www.aid.de

Erster nachhaltiger Rotbarsch

(aid) – Die isländische Fischerei auf Rotbarsch (Sebastes norvegicus vormals S. marinus) erhielt als weltweit erste ihrer Art das MSC-Siegel für nachhaltige und vorbildlich geführte Fischereien. Das gab der MSC (Marine Stewardship Council) – eine internationale gemeinnützige Organisation, die hilft, den Markt für Fisch und Meeresfrüchte nachhaltig zu gestalten – Mitte Oktober 2014 bekannt.

Diese Nachricht dürfte deutsche Fischliebhaber freuen, denn der Rotbarsch ist ein außerordentlich schmackhafter Speisefisch. Problem: Rotbarsche wachsen extrem langsam und erreichen erst mit etwa 13 Jahren ihre Geschlechtsreife. Die Datenlage zum Bestand ist eher dürftig, aber aus Forschungsfängen weiß man, dass die Biomasse seit 2001 stark abgenommen hat und die meisten Bestände mittlerweile erschöpft sind. Kein Wunder, dass hierzulande der Verzehr in den vergangenen Jahren aufgrund von Nachhaltigkeitsbedenken kontinuierlich zurückgegangen ist.

Deutschland ist der größte Abnehmer für Rotbarsch aus isländischen Gewässern und es ist zu wünschen, dass der Fisch bald mit dem blau-weißen MSC-Siegel in den Handel kommt. Außerdem ist zu hoffen, dass auch andere Rotbarschfischereien den Isländern nacheifern.

Die Bewertung der isländischen Fischerei auf Rotbarsch durch ein unabhängiges Prüfinstitut dauerte 17 Monate. Dabei musste die Fischerei die drei Prinzipien des MSC-Standards erfüllen: Nachhaltige Befischung des Bestandes, geringe Auswirkungen auf die Lebensräume im Meer und ein effektives Management. Zudem ist die Zertifizierung an einige Auflagen geknüpft: Die Fischerei muss wissenschaftliche Forschung vorantreiben. Zum einen, um den Schutz von Korallen- und Schwammgärten zu gewährleisten; zum anderen, um die Auswirkungen der Fischerei auf die am Meeresboden lebenden Arten zu untersuchen. Die Forschung muss in entsprechende Maßnahmen münden, um schwerwiegende Schäden durch die Fischerei zu verhindern.

Rüdiger Lobitz, www.aid.de

Weitere Informationen:
aid-Broschüre „Fisch und Fischerzeugnisse“, Bestell-Nr. 1001,
www.aid.de/shop/shop_detail.php?bestellnr=1001

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