Schlagwort-Archiv: Hausmittel

Holunderblüte – Inhaltsstoffe und Wirkung

Holunderblüte

Allgemeines

Der Holunderstrauch ist in ganz Europa, West- und Mittelasien sowie Nordafrika heimisch. Bei uns findet man ihn häufig in Gärten und an Bachufern. Der Aberglaube, dass Holunder der Wohnsitz der beschützenden Hausgötter sei, lässt uns noch heute Holunder in ländlichen Gegenden nahe der Viehstelle, Scheunen und Wohnhäuser finden. Als Volksnamen werden für den Holunder Elderbaum, Holder, Holler sowie Schwitz-, Flieder- und Betscheletee verwendet. Die Ernte der gelblichweißen, charakteristisch riechenden Blütendolden, die aus kleinen Blümchen bestehen, findet am Ende der Blütezeit (Juni/Juli) statt.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Holunderblüten mobilisieren die körpereigenen Abwehrkräfte.  Foto: Wirths PR
Holunderblüten mobilisieren die körpereigenen Abwehrkräfte.
Foto: Wirths PR

Holunderblüten mobilisieren die körpereigenen Abwehrkräfte. In der Volksmedizin gelten Holunderblüten auch als Blutreinigungsmittel bei Hautunreinheiten und üblem Körpergeruch. Auch bei Rheuma und Gicht verwendet man Holunderblüten.

Verwendungsformen und Darreichung

Hauptanwendung der Holunderblüte ist der Schwitztee bei fieberhaften Erkältungskrankheiten und als Vorbeugungsmittel gegen Erkältungen und Grippe. Holunderblütentee eignet sich als Schnupfenmittel auch für Säuglinge und Kleinkinder. Äußerlich werden die Blüten in Kräuterkissen und als Umschlag bei Schwellungen und Entzündungen verwendet.

Sonstiges

Gegenanzeigen und Wechselwirkungen sind nicht bekannt. Eine besondere Spezialität sind in Backteig getauchte und in Fett schwimmend gebackene bzw. frittierte Holunderblüten. Sehr beliebt ist auch der süße Holundersirup, der zum Süßen von vielen Getränken verwendet wird, vom Mineralwasser über Tee bis zum Sekt.

Huflattich – Inhaltsstoffe und Wirkung

Huflattich

Allgemeines

Huflattich ist eine Heilpflanze mit langer Tradition, vielleicht sogar das älteste bekannte Hustenmittel. Schon Hippokrates hat das Kraut empfohlen und auch Hildegard von Bingen hielt große Stücke auf das robuste und genügsame Gewächs. Huflattich braucht lehmigen, nährstoffarmen und feuchten Boden. Deshalb er oft an Wegesrändern, auf Eisenbahndämmen und auch auf Schrottplätzen zu finden. Die auffällig gelben Blütenköpfe blühen ausgesprochen früh und werden von Februar bis März geerntet. Erst nach der Blüte bilden sich die Blätter aus, die handtellergroß werden. Die beste Erntezeit für die Blätter reicht von Mai bis Juni, solange diese noch jung sind.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Beliebt ist der aus frischen Huflattichblättern gewonnene Presssaft. Er wirkt reizlindernd bei Bronchialkatarrhen.  Foto: Wirths PR / Schoenenberger
Beliebt ist der aus frischen Huflattichblättern gewonnene Presssaft. Er wirkt reizlindernd bei Bronchialkatarrhen.
Foto: Wirths PR / Schoenenberger

Um die in den jungen Blättern enthaltenen wirksamen Schleimstoffe, Flavonoide, Gerb- und Bitterstoffe möglichst zu erhalten, sollten diese nicht mit Wasser gewaschen und möglichst rasch getrocknet werden. Für seine Husten lindernde Wirkung sind vorwiegend die Schleimstoffe verantwortlich, die sich wie ein Schutzfilm über die Atemwege ziehen. So lindern sie den unangenehmen Hustenreiz und erleichtern gleichzeitig das Abhusten. Besonders bei Raucherhusten, bei Staublungen oder bei chronischer Bronchitis kann Huflattich Hilfe bieten.

Verwendungsformen und Darreichung

Beliebt ist der aus frischen Huflattichblättern gewonnene Presssaft. Er wirkt reizlindernd bei Bronchialkatarrhen. Bei Heiserkeit, Rachenkatarrh und Bronchitis hat sich der naturreine Huflattichsaft bewährt, den es von Schoenenberger in Apotheken und Reformhäusern gibt. Dieser Saft wird ausschließlich aus einer Spezialzüchtung gewonnen, die alle Anforderungen hinsichtlich des Pyrrolizidinalkaloid-Gehalts erfüllt. Die getrockneten Blätter des Huflattichs werden auch als Tee verwendet. Dieser sollte bei Reiz- oder Kitzelhusten und Verschleimung der Atemwege langsam und Schlückchen für Schlückchen genippt werden. Um diesen Effekt möglichst tief in den Atemwegen und Lunge zu erreichen, wurden die getrockneten Blätter früher sogar geraucht.

Sonstiges

Die Heilpflanze des Jahres 1994 ist vor einigen Jahren ein wenig in Verruf geraten, da es neben den Wirksubstanzen auch die so genannten Pyrrolizidinalkaloide enthält, welche in größeren Mengen giftig auf die Leber wirken können. Über die tatsächliche Schädlichkeit des Stoffes herrschen auch in der Fachwelt noch Unstimmigkeiten. Sicherheitshalber sollte man die Huflattichblätter nicht länger als vier Wochen im Jahr einnehmen. Blüten und Wurzeln sollten auf keinen Fall verwendet werden. Schwangere und Stillende sollten ganz auf Huflattich verzichten.

Kamille – Inhaltsstoffe und Wirkung

Kamille (Echte Kamille)

Allgemeines

Die echte Kamille, auch bekannt unter den Namen Feldkamille oder Kummerblume, stammt ursprünglich aus Asien sowie Süd- und Osteuropa. Wild wächst die anspruchslose Pflanze auf Äckern, Schuttplätzen und an Feldrändern. Sie wird häufig auch als deutsche Kamille bezeichnet. Die echte Kamille wurde 2002 zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Bei uns findet man auch andere Arten, wie die römische Kamille oder die Hundskamille. Diese haben arzneilich aber keine Bedeutung. Ihnen fehlt auch der typische starke Kamille-Geruch. Blütezeit der echten Kamille ist von Mai bis Juni.

In der Volksmedizin wird der Kamille so ziemlich „alles zugetraut“, man sollte aber nur auf ihre vier Hauptwirkungen vertrauen. Foto: Wirths PR / Schoenenberger
In der Volksmedizin wird der Kamille so ziemlich „alles zugetraut“, man sollte aber nur auf ihre vier Hauptwirkungen vertrauen.
Foto: Wirths PR / Schoenenberger

Inhaltsstoffe und Wirkung

Kamille wirkt entzündungshemmend, desinfizierend, verdauungsfördernd und krampflösend. Anwendung findet sie deshalb zur raschen Linderung von akuten Magen-Darm-Beschwerden, bei chronisch entzündeter Magenschleimhaut und auch bei Magengeschwüren.

Die arzneilich verwendeten Blüten enthalten ätherisches Öl, Flavonoide und weitere sekundäre Pflanzenstoffe. Ihre entzündungswidrigen Eigenschaften werden auch äußerlich bei schlecht heilenden Wunden, Pilzerkrankungen und Erkrankungen im Anal- und Genitalbereich genutzt.

Verwendungsformen und Darreichung

Verwendet wird die Kamille hauptsächlich als Tee. Wichtig: Kamillentee ist nicht gleich Kamillentee. Man unterscheidet zwischen „einfachem“ Kamillentee, für den die ganze Pflanze verwendet wird und dem Kamillenblütentee, für den nur die wertvollen Blütenköpfchen verarbeitet werden. Diese Blütenköpfchen haben einen wesentlich höheren Gehalt an Wirkstoffen als der Rest der Pflanze. Die Blütenköpfchen findet man auch in Magen- und Darmtees. Bei chronischen Magenbeschwerden hilft eine Kamillenblütentee-Kur. Dabei wird täglich drei mal auf leeren Magen eine Tasse ungesüßte Kamille getrunken. In Reformhäusern und Apotheken gibt es auch Kamillensaft, der aus frischer Kamille gepresst wird. Dieser ist gut für den Magen und hilft, die Magenfunktion zu beruhigen.

Äußerlich haben sich Bäder mit Kamillenzusätzen oder feuchte Umschläge auf Wunden genauso bewährt wie Spülungen bei entzündeter Mund- und Rachenschleimhaut. Kamille-Dampfbäder eignen sich zur Behandlung von Erkältungskrankheiten bzw. bei Erkrankungen der Atemwege. Achtung! Entgegen der landläufigen Meinung sollte Kamillen-Tee nicht für Augenspülungen verwendet werden!

Sonstiges

In der Volksmedizin wird der Kamille so ziemlich „alles zugetraut“, man sollte aber nur auf ihre vier Hauptwirkungen vertrauen. Bei Dauergebrauch können sogar Nebenwirkungen wie Schwindel, Bindehautentzündungen und nervöse Unruhe auftreten.

Lindenblüten – Inhaltsstoffe und Wirkung

Lindenblüten

Allgemeines

Linden wachsen in unseren Breitengraden an den verschiedenen Plätzen. Man findet sie in Mischwäldern, sie sind Mittelpunkt uriger Gaststätten-Gärten oder – auf freiem Feld stehend – Treffpunkt für junge Liebespaare. In früheren Jahrhunderten war die Linde oft Mittelpunkt des Geschehens in den Dörfern und Städten (Dorflinde, Gerichtslinde). Der hohe gesellschaftliche Wert der Linde zeigt sich auch in vielen Volksliedern, die sie besingen („Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum…“).

Sowohl die Sommerlinde, als auch die Winterlinde liefern die wertvollen Blüten. Foto: Wirths PR
Sowohl die Sommerlinde, als auch die Winterlinde liefern die wertvollen Blüten.
Foto: Wirths PR

Inhaltsstoffe und Wirkung

Wertvoll aus Sicht der Naturheilkunde sind die Blütenstände (Blüten + Blütenknospen + Hochblätter), die man im Juni bis Juli erntet. Die wichtigsten Inhaltstoffe sind Schleimstoffe, Flavonoide und ätherisches Öl. Wegen seiner reizlindernden und krampfstillenden Eigenschaften werden die Blüten vor allem bei Erkältungen und damit verbundenem Husten eingesetzt.

Verwendungsformen und Darreichung

Die klassische Anwendungsform ist Lindenblütentee.

Sonstiges

Sowohl die Sommerlinde, als auch die Winterlinde liefern die wertvollen Blüten. Obwohl die Namen es anders vermuten lassen, ist die Blütezeit praktisch gleichzeitig ab Juni. Für Laien sind die beiden Sorten schwer zu unterscheiden. Die Sommerlinde besitzt im Gegensatz zur Winterlinde größere Blätter, die an der Unterseite mit weißen Härchen ausgestattet sind.

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