Schlagwort-Archiv: Heilpflanze

Waldmeister für Bowle und mehr

(aid) – Waldmeister und Mai – die beiden sind untrennbar miteinander verknüpft. In diesen Wochen ist die Haupterntezeit für die jungen Triebe mit den dunkelgrünen schmalen Blättchen. Oft wandert das aromatische Kraut in die beliebte Maibowle. Doch auch für viele andere Getränke und Süßspeisen ist es eine köstliche Zutat.

Hat man frischen Waldmeister am Waldrand oder im Garten geerntet oder auf dem Wochenmarkt ergattert, dann spült man die Stängel am besten gleich ab und lässt sie dann ein paar Stunden anwelken oder legt sie für eine gute halbe Stunde ins Gefrierfach. So wird der Geschmack intensiver.

Der unbestrittene Klassiker unter den Waldmeister-Rezepten ist die Maibowle. Als Basis dient Weißwein, Apfelsaft oder heller Traubensaft. Die frischen Stängel werden im Bündel kopfüber in die Trägerflüssigkeit gehängt, so dass keine bittere Flüssigkeit aus den Stängelenden austreten kann. Nach ein bis zwei Stunden werden die Pflanzenteile entfernt. Jetzt kommen die übrigen Zutaten – Früchte, Kräuter oder essbare Blüten – hinzu. Sekt oder Mineralwasser sorgen für Spritzigkeit.

Auch im selbst gemachten Eis, dem Parfait oder der Vanillesauce zum Früchtekompott ist frischer, ganz fein geschnittener Waldmeister gut aufgehoben. Oder er wird in Frischkäse, Quark oder Joghurt gerührt, mit Gelatine gebunden und dann als Tortenfüllung verwendet. Perfekte Begleiter sind strahlend rote Erdbeeren.

In Form von Sirup lässt sich das Frühlingsaroma hervorragend bewahren. Frischer Waldmeister zieht einfach fünf bis sechs Wochen in einer Zuckerlösung. Waldmeistersirup eignet sich hervorragend zum Aromatisieren von Limonaden, Eistees und Cocktails, aber auch von Kuchen und Cremes. Ähnlich breit ist das Anwendungsspektrum von Waldmeisterzucker. Dafür werden vollständig getrocknete Pflanzenteile im Mixer mit Zucker vermengt.

Seinen süßlich-würzigen Geschmack und den typischen Heu ähnlichen Duft verdankt Waldmeister dem Inhaltsstoff Cumaringlycosid. Das wird durch Welken, Einfrieren oder Trocknen der Pflanze in Cumarin umgewandelt. „So lecker das Aroma auch ist – in größeren Mengen verursacht Cumarin unangenehme Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen“, warnt Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler beim aid infodienst. „Bei der Dosierung sollte man deshalb vorsichtig sein.“ In der Regel verwendet man auf einen Liter Flüssigkeit etwa drei Stängel Waldmeister.

Niedrig dosiert wirkt Waldmeister krampflösend und beruhigend. Es wird daher als Heilpflanze bei Kopfschmerzen, Durchblutungsstörungen oder Schlaflosigkeit empfohlen.
Eva Neumann, www.aid.de

Die Zwiebel als Heilpflanze

(aid) – Die Zwiebel ist die Heilpflanze des Jahres 2015. Der Naturheilverein Theophrastus möchte mit dieser Wahl die heilenden Aspekte des Gemüses herausstellen. Ob als Sirup, Saft, Tee oder Tinktur – die Zwiebel hilft zum Beispiel beim ersten Frühlingsschnupfen und bei Ohrenschmerzen, löst Schleim in den Bronchien und bekämpft Appetitlosigkeit.

Seit Jahrtausenden wird die Zwiebel als Heil-, Gewürz- und Gemüsepflanze kultiviert. Für die Pyramidenarbeiter in Ägypten und die römischen Legionäre waren Zwiebeln ein Hauptnahrungsmittel. In Deutschland begann der Anbau der Pflanze im zwölften Jahrhundert. Sie gehört zur Gattung Allium aus der Familie der Liliengewächse. Heute ist die Zwiebel nach der Tomate das beliebteste Gemüse der Deutschen und wird auf einer Fläche von 9.000 Hektar angepflanzt. Im Jahr isst jeder Bürger rund sieben Kilogramm.

Die Zwiebel ist ein bewährtes Mittel in der Naturheilkunde. Gekocht wirkt das Gemüse regulierend auf den Magen-Darm-Trakt und beugt altersbedingten Gefäßveränderungen vor. Gegen Husten helfen Zwiebeln als Sirup mit Zucker und Honig.

Zwiebeln sind eine Bereicherung für den Speiseplan und sie enthalten viele positive Inhaltsstoffe. Dazu gehören Vitamin C, aber auch Vitamin A, B-Vitamine und E sowie Mineralien und Spurenelemente wie zum Beispiel Kalium, Phosphor, Zink und Mangan. Wertvolle Senföle wirken zudem antibakteriell und unterstützen das Verdauungssystem.
Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen zum Anbau von Zwiebeln:

www.was-wir-essen.de/hobbygaertner/kulturen_gemuese_speisezwiebel.php

Anis – Heilpflanze des Jahres 2014

Anis ist die Heilpflanze des Jahres 2014. Der Naturheilverein (NHV) Theophrastus möchte mit dieser Wahl auf eine der ältesten Gewürz- und Heilpflanzen aufmerksam machen. Bereits die Römer nutzten gezuckerte Anisfrüchte als Verdauungshilfe nach üppigen Mahlzeiten. Die enthaltenen ätherischen Öle sollen die Speichel- und Magensaftsekretion anregen, schleimlösend und antibakteriell wirken.

Anis (Pimpinella anisum) ist eine einjährige Pflanze aus der Familie der Doldenblütengewächse und vermutlich im östlichen Mittelmeergebiet beheimatet. Sie wird vor allem in südeuropäischen Ländern wie Türkei, Spanien und Italien, aber auch Asien, Mittel- und Südamerika angebaut. Wer Anis im eigenen Garten anpflanzen möchte, braucht einen relativ trockenen Standort, der sich im Frühjahr rasch erwärmt. Im Spätsommer bis Herbst reifen unregelmäßig die länglichen Früchte. Die ganze Pflanze wird abgeschnitten, wenn die Früchte der mittleren Hauptdolde braun werden und die Stängel sich gelb verfärben. Dann können die Samen nachreifen, trocknen und werden durch Klopfen über einem Tuch gewonnen.

Der Geruch der Anisfrüchte ist würzig und der Geschmack süßlich-aromatisch, oft auch lakritzähnlich. Anis eignet sich hervorragend als Gewürz für Brot, Gebäck und Kuchen. Deftige Fleischgerichte schmecken mit einem Hauch Anis frischer und sind bekömmlicher. Auch in Gewürzmischungen wie Kräuter der Provence ist Anis oft enthalten. Er sollte aber vorsichtig dosiert werden, damit er die anderen Gewürze nicht dominiert. Bekannt ist Anis als Bestandteil alkoholischer Getränke wie dem griechischem Ouzo und dem französischen Pastis.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.nhv-theophrastus.de
aid-Heft „Heil- und Gewürzpflanzen aus dem eigenen Garten“ www.aid-medienshop.de

Löwenzahn – Inhaltsstoffe und Wirkung

Löwenzahn

Allgemeines

Warum heißt der Löwenzahn Löwenzahn? Die Antwort findet sich bereits in dem 1539 erschienenen berühmten Kräuterbuch von Hieronymus Bock. Laut Bock trägt er seinen Namen „der Blätter halber mit den spitzen Zähnen“. Der robuste, anspruchslose Löwenzahn wächst überall dort, wo sein Same hinfällt.

Löwenzahn stärkt den ganzen Organismus und fördert den Stoffwechsel. Foto: Wirths PR / Schoenenberger
Löwenzahn stärkt den ganzen Organismus und fördert den Stoffwechsel.
Foto: Wirths PR / Schoenenberger

Inhaltsstoffe und Wirkung

Löwenzahn stärkt den ganzen Organismus und fördert den Stoffwechsel. Die Bitterstoffe des Löwenzahns regen zudem die Produktion von Magensaft und Galle an. Dadurch wirkt er verdauungsfördernd und appetitanregend und unterstützt ähnlich wie die Artischocke die Fettverdauung. Durch seinen hohen Kaliumgehalt wirkt Löwenzahn außerdem leicht entwässernd und kann bei Gicht und rheumatischen Erkrankungen Abhilfe schaffen. Auch bei Entschlackungskuren sollte er deshalb nicht fehlen.

Verwendungsformen und Darreichung

Für Aufgüsse nimmt man getrockneten Löwenzahn. Dabei wird die komplette Pflanze mit Teilen der Wurzel verwendet. Löwenzahntee fördert die Fettverdauung. Wegen ihrer entwässernden Wirkung wird die Pflanze auch in verschiedenen Tee-Mischungen eingesetzt. Besonders wirksam ist Löwenzahnsaft, der aus dem frischen Kraut und der Wurzel gepresst wird, erhältlich in Apotheken und Reformhäusern. Der mineralstoffreiche Löwenzahnsaft ist ein hervorragender Calcium- und Kaliumlieferant und ein wichtiger Bestandteil der Schoenenberger Basen-Aktiv-Kur

Sonstiges

Schon immer wusste man die Pflanze, insbesondere die Blätter, den Blütenkopf und auch die Wurzel zu nutzen. Bekannt sind der Löwenzahnblatt-Salat, die Verwendung der Blüten zu Kräuterlikören und das Rösten der Pfahlwurzel als Kaffee-Ersatz.

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