Schlagwort-Archiv: Laktoseintoleranz

Laktosefrei essen ist oft unnötig

Viele Laktoseintolerante litten oft lange Zeit unter ihren ständigen Bauchschmerzen und Durchfällen, bevor sie den Grund dafür erfuhren. Um solche Beschwerden nicht noch einmal durchleben zu müssen, meiden sie kategorisch sämtliche Lebensmittel und Produkte, die Laktose enthalten. Die „Übervorsicht“ reicht mitunter bis hin zum Verzicht auf laktosehaltige Zahnpasta, obwohl sie diese gar nicht essen.

Doch Laktoseintoleranz ist keine Allergie. Die Ursache für die Symptome ist keine Immunreaktion, sondern im Darm gebildete Gase und Ausscheidungsprodukte, die beim Abbau des Milchzuckers durch die dort ansässigen Darmbakterien entstehen. Die Auswirkungen sind folglich dosisabhängig. Ein penibler Verzicht auf alle laktosehaltigen Lebensmittel ist in den meisten Fällen unnötig. In der Regel sind kleinere Mengen Milchzucker unproblematisch und gut verträglich. Je nachdem, wie belastend die Beschwerden für den Darm waren, ist es hilfreich, nach der Diagnose erst einmal auf Laktose zu verzichten. Hat sich der Darm erholt, können sich Betroffene jedoch langsam an die für sie verträgliche Laktosemenge herantesten. Mitunter wird ein kleiner Becher Joghurt vertragen.

Auch der Genuss vieler Käsesorten bleibt meist folgenlos, da durch die Reifung bereits ein Großteil des Milchzuckers abgebaut wurde. Teure laktosefreie Ersatzprodukte sind an dieser Stelle oft unnötig. Teilweise hilft auch ein Blick auf südländische Produktpaletten. Da Laktoseintoleranz jenseits der Alpen wesentlich verbreiteter ist als bei uns, sind die dort hergestellten Milchprodukte weitgehend laktosefrei. Feta, Mozzarella oder griechischer Joghurt sind oft gute Alternativen. Wer dennoch kleinste Mengen schlecht verträgt, leidet möglicherweise noch an einer anderen Unverträglichkeit oder an einer unerkannten Darmerkrankung. Der Darm ist dann sensibler und reagiert selbst auf kleinste Reize empfindlich.

Mehr zur Ernährung bei Laktoseintoleranz verrät der Ratgeber „Milchzuckerunverträglichkeit“, der im Onlineshop unter www.fet-ev.eu erhältlich ist.

Redaktion: Dipl.troph. Christine Langer

Laktoseintoleranz: Zurück zum Normalzustand

Der Genuss von Milchprodukten kann für laktoseintolerante Menschen belastend und schmerzhaft sein. Häufig fühlen sie sich richtig krank. Doch auch wenn es viele Betroffene glauben: Laktoseintoleranz ist keine Krankheit und hat – solange sie einige Grundsätze bei der Nahrungsmittelauswahl beachten – keine Auswirkungen auf den Gesundheitszustand. Evolutionär betrachtet, sind Menschen mit Milchzuckerunverträglichkeit sogar „völlig normal“, denn dass ein Erwachsener Milch trinkt, war von der Natur nicht geplant. Vielmehr ist die Fähigkeit, Milchzucker auch noch nach dem Säuglingsalter verwerten zu können, ein Anpassungsschritt an unsere sonnenarmen Breitengrade. Die Ursprünge der Menschheit liegen in den sonnenreichen Regionen Afrikas. Bei intensiver UV-Einstrahlung bildet der Körper ausreichend Vitamin D, um die Kalziummenge aus Pflanzen voll auszuschöpfen. Mit der Wanderung über die Alpen wurde es wichtig, sich die kalziumreiche Milch als Kalziumquelle zunutze zu machen.

Wie normal eine Milchzuckerunverträglichkeit ist, zeigt auch heute noch ein Blick in den Süden. In den meisten Gebieten Afrikas, Südasiens und Südamerikas fehlen Milchprodukte bis auf wenige Ausnahmen auf dem Speisezettel. Entsprechend hoch ist auch der Anteil Laktoseintoleranter in der Bevölkerung. Insbesondere in Afrika verträgt nur etwa jeder Zehnte Milch. Unsere wohlbekannten Empfehlungen, Milch für gesunde Knochen zu trinken, würde hier wohl auf Unverständnis stoßen.

Nach der Diagnose Laktoseintoleranz muss folglich niemand Angst haben, sich kaum noch gesund ernähren zu können. Wie andere Kulturen beweisen, kommt es nur auf die besonnene Nahrungsmittelauswahl an. Wem die Ideen fehlen, der kann sich beispielsweise Anregungen in der mediterranen, asiatischen oder afrikanischen Küche holen, die bestens auf die Laktoseintoleranz ihrer Köche angepasst ist.

Weitere Tipps, wie es sich trotz Laktoseintoleranz beschwerdefrei leben lässt, verrät der Ratgeber „Milchzuckerunverträglichkeit“. Einen schnellen Überblick über empfehlenswerte und ungünstige Nahrungsmittel gibt die dazugehörige Lebensmittelliste. Beide Artikel sind im Onlineshop unter www.fet-ev.eu erhältlich.

 Redaktion: Dipl.troph. Christine Langer

Frei von Laktose: Nett oder nötig?

Laktosefreie Lebensmittel gibt es schon sehr lange. Ursprünglich waren sie für diejenigen Menschen gedacht, die eine Laktoseintoleranz, also eine Milchzuckerunverträglichkeit haben. Die Betroffenen klagen über Blähungen, Völlegefühl, Darmkrämpfe oder Durchfälle. In Deutschland haben etwa 15 Prozent der Bevölkerung diese Unverträglichkeit. Für sie können Spezialprodukte ohne Milchzucker – insbesondere laktosefreie Milch – eine sinnvolle Alternative sein, weil sie dadurch eine größere Lebensmittelauswahl haben.

Seit einigen Jahren boomt der Markt mit laktosefreien Lebensmitteln. Viele Supermärkte bieten im Kühlregal einen separaten Bereich nur für diese Artikel an. Die Verkaufszahlen geben den Anbietern recht: Allein im Jahr 2012 legte der Absatz um 20 Prozent zu.

Woran liegt das? Haben auf einmal so viele Menschen eine Milchzuckerunverträglichkeit? Wohl kaum. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat herausgefunden, dass rund 80 Prozent der Käufer von laktosefreien Lebensmitteln gar keine Milchzuckerunverträglichkeit haben. Da stellt sich die Frage: Warum kaufen sie solche Produkte? Es scheint ein Lifestyle-Trend zu sein. Für diese Kunden klingt „Frei von Laktose“ ziemlich gesund. Also greifen sie zu – mit dem beruhigenden Gefühl, ihrem Körper etwas Gutes zu tun. Dass diese teureren Produkte für sie in der Regel überflüssig sind, wissen die meisten von ihnen nicht.

Kurzum: Nötig sind laktosefreie Spezialprodukte (und davon auch nicht alle) für Personen mit einer Laktoseintoleranz. Nett sind sie für diejenigen, die damit Geld verdienen.

Hedda Thielking, www.aid.de

Weitere Informationen:

aid-Kompaktinfo „… frei von Laktose“
Bestell-Nr. 61-352 einfach kostenfrei herunterladen unter http://shop.aid.de/0352/…-frei-von-laktose
oder in gedruckter Form bis zu 50 Stück kostenfrei anfordern, zzgl. Versandkosten.
www.aid.de/verbraucher/laktosefrei.php
www.was-wir-essen.de/infosfuer/laktoseintoleranz.php

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