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Ernährungsfachfrauen liefern Rezepte

(bbv) – Kochen als Kulturgut, das es zu bewahren gilt. Das war die Motivation für Autorin und Restauranttesterin Rose Marie Dornhauser, ein Grundlagenkochbuch der neuen Generation auf den Weg zu bringen. Und weil Bäuerinnen echte Expertinnen auf dem Gebiet des guten Geschmacks sind, holte sie sich acht Ernährungsfachfrauen aus allen bayerischen Bezirken ins Boot – ganz nach dem Motto „Mit und von den Landfrauen lernen“. In den einzelnen Kapiteln erläutern die Frauen anhand einfacher Grundrezepte die Basis des Kochens.

„Es ist uns ein großes Anliegen, die Wertschätzung und das Wissen über Lebensmittel dem Verbraucher näher zu bringen und Küchentraditionen von Generation zu Generation weiterzugeben, darum haben wir das Buchprojekt unterstützt“, sagte Landesbäuerin Anneliese Göller heute bei der Buchpräsentation im Rahmen des Landesausschusses der Landfrauen im Haus der bayerischen Landwirtschaft in Herrsching. „Mit ihrem Engagement und ihrem hauswirtschaftlichen Fachwissen haben unsere Ernährungsfachfrauen einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Landfrauen Kochschule geleistet.“

In „Die Landfrauen-Kochschule“ (BLV Buchverlag) verraten echte Expertinnen ihre Tricks und Kniffe aus der Landfrauen-Küche – von einfachen Grundrezepten über traditionelle Zubereitungsarten bis zu persönlichen Küchengeheimnissen. Die authentisch-ländlichen Rezepte reichen von Suppen, Salaten und Vorspeisen bis hin zu Fleisch und Fisch, Gemüsegerichten, Desserts und köstlichen Backwaren. Dabei spielt besonders die Bildsprache eine wichtige Rolle. Durch die Darstellung der einzelnen Arbeitsschritte anhand anschaulicher Fotos gelingt es auch dem Kochanfänger leicht die Gerichte nachzukochen.

„Es ist kein Hexenwerk, aus Grundnahrungsmitteln ein schnelles, tolles Essen auf den Tisch zu bringen“, sagt Renate Ixmeier, Landwirtin und Ernährungsfachfrau. Rosemarie Mattis, für das Bildungswerk des Bayerischen Bauernverbandes in der Ernährungsbildung tätig, ergänzt: „Frische ist gefragt. Dann stimmt auch der Geschmack!“ Die Ernährungsfachfrauen sind zugleich Erzeugerinnen landwirtschaftlicher Produkte und wissen, woran man die Qualität der Lebensmittel erkennt, wie man Lebensmittel richtig lagert und verarbeitet. Regionalität und Saisonalität sind ihnen sehr wichtig. So besitzt zum Beispiel die »Salat«-Landfrau einen Spargelhof, die »Back«-Landfrau eine Backstube.

„Ich freue mich ganz besonders, wenn mehr Menschen mit Begeisterung das Kochen für sich entdecken. Entgegen dem Trend unserer schnelllebigen Zeit, zu Fertigprodukten zu greifen oder sich schnell unterwegs zu verpflegen, entwickelt sich ein gegenläufiger Trend. Gerade dieser Aspekt war Motivation für uns Landfrauen und Bäuerinnen, an der Landfrauen-Kochschule mitzuwirken“, betont die Landesbäuerin.

Seit 1988 arbeitet Rose Marie Donhauser als Food- und Reisejournalistin, Restauranttesterin und sehr erfolgreiche Kochbuchautorin. Sie hat weit über 160 Kochbücher veröffentlicht, von denen mehrere ausgezeichnet wurden, beispielsweise mit dem Gourmand World Cookbook Award, dem Französischen Kochbuchpreis, Kochbuch des Monats (ZDF), der Silbermedaille der Gastronomischen Akademie Deutschlands oder den Schweizer Goldlorbeeren. Die gelernte Köchin ist dem Genuss und auch der Gesundheit ständig auf der Spur.

Landfrauenküche: Frische Ideen für die Herbstküche

Landfrauenk_che___die_besten_Rezepte_der_LandfrauenIm Herbst ist Hochsaison für gesundes Gemüse aus heimischem Anbau. Mangold und Möhren, Kohlrabi und Kürbis, Radieschen und Rosenkohl, Porree, Feldsalat und Zucchini wecken den Appetit. In der Regel kommen die vitaminreichen Herbstgemüse als deftige Hausmannskost auf den Tisch. Dass es auch anders geht, beweist das Kochbuch „Landfrauenküche“ der Verbraucherzentrale NRW und liefert frische Ideen für die schmackhafte Zubereitung.

Vom Rosenkohlsalat über Rahm-Grünkohl bis zum Kürbis-Kartoffelauflauf: Innovative Rezepte machen Lust aufs Ausprobieren und helfen, ruckzuck gesunde Gerichte auf den Teller zu zaubern. Neben den zahlreichen Tipps für die Herbstküche bietet der Ratgeber auch für die anderen Jahreszeiten ungewöhnliche Rezepte mit Zutaten aus der Region: Tomatensuppe mit Mais im Winter, Gefüllte Gurkenschiffchen im Frühling und Birne mit Kräutercreme für den Sommer sind nur einige von rund 100 Ideen für leckere Suppen, Salate, Snacks und Sattmacher – mehr als 40 davon ohne Fleisch. Tipps für den regionalen Einkauf sowie ein Saisonkalender für Obst und Gemüse runden das Kochbuch ab.

Das Buch kostet 19,90 Euro und ist in den örtlichen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW erhältlich. Für zuzüglich 2,50 Euro für Porto und Versand wird es auch nach Hause geliefert.

Bestellmöglichkeiten:

Online-Shop: www.vz-ratgeber.de, Telefon: 0211/3809-555,
E-Mail: ratgeber@vz-nrw.de, Fax: 0211/3809-235, Post: Versandservice der Verbraucherzentralen, Himmelgeister Straße 70, 40225 Düsseldorf.

Bäuerliche Familienbetriebe: Zwischen Nostalgie und Kapitalgesellschaft

Das Zerrbild zwischen Wirklichkeit und Nostalgie in der Landwirtschaft ist so ausgeprägt wie in keinem anderen Wirtschaftszweig. Wenn ein neues, technologisch ausdifferenziertes Auto auf den Markt kommt, weiß jeder, dass nicht vierzig Monteure jede Schraube einzeln eingedreht, jede Naht selbst geschweißt haben. Hier wird der technische Fortschritt – teils neidvoll – anerkannt. Anders, wenn es um essbare oder trinkbare Produkte geht. Bei Milchprodukten wird teils erwartet, dass die Sennerin auf der Alm persönlich die Milchsäure rechts herum dreht – am besten noch im Dirndl mit Alphörnern und Glockengeläut im Hintergrund. Dass der Landwirt bereits seit Jahrzehnten seine Produkte selten selbst verarbeitet oder veredelt, spielt dabei nur eine Nebenrolle.

Wie Landwirte heutzutage tatsächlich arbeiten, wissen oft nur sie selbst oder anhängende Industriezweige. Nämlich in den meisten Fällen höchst modern und effizienzorientiert. Die Struktur allerdings scheint sich zu ändern. Weltweit ist ein Trend zu beobachten, weg von familiären Strukturen hin zur Investoren-Landwirtschaft. „Im Wettbewerb um beschränkte Faktoren, wie Boden, sind die nicht familiengeprägten Kapitalgesellschaften auf dem Vormarsch“, sagte Carl-Albrecht Bartmer, Präsident der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) auf dem BäuerinnenForum 2014 in Berlin. Solche Investoren hätten nur Rendite im Sinn und keine Verpflichtungen gegenüber dem Ort der Investition. Bartmer betonte aber, dass es nicht DEN Investor und nicht DEN bäuerlichen Betrieb gebe, sondern viele Grauzonen: „Es gibt auch innerhalb von Familienbetrieben solche Strukturen. Banken als Investoren, GmbHs in Tierhaltungsbetrieben, et cetera. Es gibt also keinen Biotop-Charakter.“

Für Brigitte Scherb, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes, stellt sich die Frage nicht, welche Struktur in der Erwerbslandwirtschaft ihr Favorit ist: „Der Idealfall ist, wenn Leitung, Management, Kapital, Boden, Verantwortung und das Risiko innerhalb der Familie liegen.“ Nur so könne eine schnelle Reaktion in einem volatilen Markt erfolgen. Bartmer sieht zusätzliche Vorteile wie die Elastizität der familieneigenen Arbeitskräfte. „Wenn meine Kuh nachts kalbt, gehe ich selbstverständlich raus. Gehört sie aber einer Kapitalgesellschaft, überlege ich mir das vielleicht“, so der DLG-Präsident. Auch die lokale Vernetzung und die Flexibilität der Eigenkapitalbindung sieht Bartmer als enorme Vorteile der familiären Struktur. Man solle aber keinen Schutz von politischer Seite fordern. Eine Umarmung mit Rahmenbedingungen könne auch erdrücken. Allerdings sei ein Umdenken erforderlich: „Alles muss auf dem OP-Tisch seziert werden.

Vor allem Themen wie die Stickstoffbilanz oder eingesetzte Energie.“ Beides Themen, bei denen die Fronten zwischen Produzentenverbänden und Kritikern extrem verhärtet scheinen. Bartmer fordert aber Transparenz und eine aktive Lösung: „Nachhaltigkeit muss messbar werden und Landwirte müssen das nachweisen. Wir müssen darüber sprechen, was wir tun, dann haben wir auch bessere Argumente.“

Warum das Bild der Landwirtschaft noch immer nostalgisch verklärt ist, könnte an jahrzehntelanger Werbung mit immer gleichen Erwartungsmustern liegen oder aber der noch zu geringen öffentlichen Wahrnehmung der gesamten Lebensmittelkette. Die Frage aber, die immer populärer wird ist: „Wo kommt mein Essen eigentlich her und wie wird es gemacht?“ Und das ist gut so.

Harald Seitz, www.aid.de

Bäuerinnen von heute leben moderne Landwirtschaft

Bäuerinnen- und Landfrauenverbände aus Deutschland, Schweiz, Österreich, Liechtenstein, Südtirol und Luxemburg haben eine gemeinsame Resolution zum Bild der Landwirtschaft verabschiedet. Darin fordern sie anlässlich des Weltlandfrauentages Landwirtschaft in ihrer Vielfältigkeit anzuerkennen.

„Spezialisierte Großbetriebe leisten ebenso wie kleine Bauernhöfe mit mehreren Standbeinen gute Arbeit. Die Landwirtschaft entwickelt sich weiter, erkennt gesellschaftliche Veränderungen und nimmt Erwartungen der Gesellschaft ernst“, betont Brigitte Scherb, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbands (dlv).

„Landfrauen sind im Erzeuger-Verbraucher-Dialog glaubhafte und kompetente Botschafterinnen“, so Scherb weiter „Diese Tatsache wird der dlv auch in Zukunft nutzen, um ein realistisches Bild von Landwirtschaft zu zeichnen. Dafür bitten die LandFrauen um Unterstützung und mehr Offenheit – von allen Seiten der Gesellschaft. Denn Landwirtschaft und Nahrungssicherung geht uns alle an!“

Der „Internationale Tag der Frauen in ländlichen Gebieten“ wurde 2008 von der UN ins Leben gerufen, um auf die wichtige Funktion der Frauen in der Landwirtschaft sowohl in den Entwicklungsländern als auch bei uns hinzuweisen. Sie leisten einen wichtigen Beitrag, wenn es darum geht, ländliche und landwirtschaftliche Entwicklungen voranzubringen, die zur Nahrungsmittelsicherheit beitragen.

Die Resolution der Bäuerinnen- und Landfrauenverbände aus Deutschland, Schweiz, Österreich, Liechtenstein, Südtirol und Luxemburg finden Sie bei „Unsere Positionen“ unter www.landfrauen.info

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