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Dattelner Kirche St. Amandus – Denkmal des Monats

Ausschnitt des Sakramentenhauses vor der Reinigung (l.), hier sind Untersuchungsschnitte der 1980er-Jahre und Reinigungs-proben von 2014 zu erkennen, und nach der Restaurierung. Foto: LWL/Nieland
Ausschnitt des Sakramentenhauses vor der Reinigung (l.), hier sind Untersuchungsschnitte der 1980er-Jahre und Reinigungs-proben von 2014 zu erkennen, und nach der Restaurierung.
Foto: LWL/Nieland

Datteln (lwl). Das Erscheinungsbild des um 1520 entstandenen Sakramentenhaus in der Dattelner Kirche St. Amandus war nach starken Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg, dem Wiederaufbau in den 1960er Jahren und einer Restaurierung 1989 sehr uneinheitlich. Die Kirchengemeinde hat jetzt mit einer Restaurierung dieses Problem und weitere Schä-den behoben. Deshalb hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das Sakramentshaus jetzt als Denkmal des Monats ausgezeichnet.

„Die Restaurierung ist sehr gelungen. Weil ockerfarbene und bräunlichen Anstriche, die im Laufe der Zeit hinzugekommen sind, abgenommen wurden, zeigt das Sakramentshaus jetzt ein harmonischeres Erscheinungsbild. Außerdem sind die bildhauerisch hochwertigen Ausarbeitungen der vielen Details und Figuren besser zu erkennen“, lobt LWL-Restauratorin Maria Giese.

Das Sakramentshaus vor der Restaurierung 1989 (l.) und nach der Überarbeitung, bei der neuere Farbschichten entfernt wurden. Foto: LWL/Nieland
Das Sakramentshaus vor der Restaurierung 1989 (l.) und nach der Überarbeitung, bei der neuere Farbschichten entfernt wurden.
Foto: LWL/Nieland

Als das Sakramentshaus in der Zeit von 1963 bis 1966 wieder aufgebaut wurde, konnte ein Großteil der unteren Elemente und der Figuren wieder verwendet werden. Der stark zerstörte Baldachin wurde überwiegend durch Repliken aus Baumberger Kalksandstein ersetzt. Bereits damals waren die originalen Elemente zum Teil mit einem rötlich-braunen und einem ockerfarbenen neueren Anstrich versehen. Da beide Anstriche dick aufgetragen waren, kam die hochwertige Ausarbeitung des Sakramentshauses nicht mehr zur Geltung. „Da die neuen Teilstücke aus Naturstein farblich nicht angeglichen wurden, wirkte das Gesamterscheinungsbild stark gestört“, so Giese.

Eine Restaurierung Ende der 1980er-Jahre sollte diesen Zustand verbessern. Bei einer Untersuchung wurden unter dem rötlich-braunen und dem ockerfarbenen Anstrich mehrere ältere Farbschichten entdeckt. Da sie jedoch nicht in allen Bereichen ermittelt werden konnten, entschied man sich für die kostengünstigere Angleichung farbig unpassender Partien in einer rot-braunen Farbe.

Bei der umfassenden Innenraumsanierung der Kirche in den Jahren 2012/13 nahm die Kirchengemeinde den immer noch unbefriedigenden Zustand des Sakramentshauses erneut in den Blick. Staub- und Rußablagerungen verstärkten diesen uneinheitlichen Eindruck. Da sich einige Teile gelockert hatten und einige Fugen geschädigt oder unpassend ausgeführt waren, entschied die Gemeinde sich für eine erneute Restaurierung. Auf Basis der 1988 ermittelten Ergebnisse wurde die Untersuchung weitergeführt. Dabei stellte sich heraus, dass in einigen Bereichen des Gehäuses, der Figuren, des Sockels und des Baldachins noch ältere Farbschichten vorhanden waren. Eine Probe zeigte, dass die neueren Anstriche teilweise wasserlöslich waren und abgenommen werden konnten, ohne die älteren Farbschichten zu schädigen. In anderen Partien sind unterhalb der neueren Anstriche keine weiteren Farbschichten mehr erhalten, hier legten die Restauratoren den Sandstein frei. Außerdem wurden einige der neueren, farbig unpassenden Teilstücke mit einer Lasur im Baumberger-Kalksandstein-Ton versehen.

Das Sakramentshaus

Das reich verzierte Sakramentshaus wird der münsterschen Steinmetzfamilie Buneckeman zugeordnet. Es besitzt eine beeindruckende Höhe von etwa zehn Metern und befindet sich im ehemaligen Chor des ursprünglich spätgotischen Kirchenbaus. Hier steht es auf einem vierseitigen Sockel und ist mit zwölf Figuren und Baldachinen ausgestattet. Dargestellt sind die Verkündigungsszene an der Vorderseite und Heiligenfiguren an den Seiten. Feingliedrige Fialen und Strebewerk überragen das Gehäuse baldachinartig. Das Sakramentshaus ist aus Baumberger Kalksandstein gefertigt und weist Reste älterer Farbschichten auf.

LWL-Einrichtung:
LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen

Mineralwasserproduktion gestiegen

Düsseldorf (IT.NRW). Im Jahr 2014 wurden in 21 Betrieben des nordrhein-westfälischen Verarbeitenden Gewerbes 2,23 Milliarden Liter natürliches Mineralwasser (mit und ohne Kohlensäure) produziert; das waren 6,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt anlässlich des Weltwassertages (22. März 2015) anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, war der überwiegende Teil der Produktion für den Absatz bestimmt. Mit 27,4 Millionen Litern wurden von den produzierenden Betrieben lediglich 1,2 Prozent der gesamten Produktionsmenge zu anderen Getränkesorten (z. B. Schorle, Limonade u. Ä.) weiterverarbeitet.

Die zum Absatz bestimmte Menge des in Nordrhein-Westfalen hergestellten Mineralwassers hatte im Jahr 2014 einen Gesamtwert von 289 Millionen Euro; das waren 4,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der durchschnittliche Produktionswert je Liter Mineralwasser belief sich auf 13,2 Cent.

Wie die Statistiker mitteilen, beziehen sich die genannten Ergebnisse auf Betriebe von Unternehmen mit üblicherweise 20 oder mehr Beschäftigten. (IT.NRW)

Mobilitätsservice für Pendler

Kreis Borken. Zusammen mit vielen Kreisen, Städten und Gemeinden aus Nordrhein-Westfalen wirbt der Kreis Borken in der „Woche der Fahrgemeinschaften“ von Montag, 16., bis Sonntag, 22. März, für die Internetplattform „Pendlerportal.de“.  Auf der Plattform Pendlerportal.de können Berufspendler und Freizeitfahrer kostenlos Mitfahrgelegenheiten suchen oder anbieten.

147634PAuf diese Weise sparen sie Geld, schonen die Umwelt, leisten einen Beitrag zur Entlastung des Berufsverkehrs und genießen die Vorzüge des Reisens in Gesellschaft. Derzeit sind allein in NRW fast 1.200 verfügbare Fahrten pro Tag aufgeführt, bundesweit sind es rund 16.500 – Tendenz steigend. Zusätzlich sind auch die Möglichkeiten des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in das System integriert, so dass zu jedem Suchergebnis die passenden ÖPNV-Verbindungen angezeigt werden.

Kurz vor dem Start der „Woche der Fahrgemeinschaften“ wurde die Internetseite komplett überarbeitet und bietet künftig zusätzliche Funktionen und verbesserte Suchmöglichkeiten. Zudem wurde die Internetpräsenz für die Nutzung von Smartphones und Tablets optimiert. „Damit wird das Pendlerportal der Entwicklung gerecht, dass immer mehr Menschen – auch im ÖPNV – mit mobilen Endgeräten auf die benötigten Informationen zugreifen, um ihre persönliche Mobilität zu organisieren“, erläutert Ludger Stienen vom Fachbereich Verkehr des Kreises Borken. Alle Funktionen der Internetseite hält auch die neue Pendlerportal-App bereit. Das Pendlerportal bietet neben der Routenplanung und umfangreichen Geodaten auch einen integrierten CO²- und Benzinkosten-Rechner. So werden die positiven Effekte für Geldbörse und Umwelt den Nutzern direkt mit dem Suchergebnis angezeigt.

Alle Informationen über das Pendlerportal finden Interessierte unter http://www.kreis-borken.de/Pendlerportal und http://borken.pendlerportal.de/.

Münsterland top im Radregionen-Ranking

Entlang der Ems führt einer der beliebtesten Radwege des Münsterlands, der EmsRadweg. Foto: Münsterland e.V.
Entlang der Ems führt einer der beliebtesten Radwege des Münsterlands, der EmsRadweg. Foto: Münsterland e.V.

Knapp 150.000 Radtouristen planen in diesem Jahr eine Tour mit mindestens drei Übernachtungen durch das Münsterland. Damit ist die Region laut der aktuellen Radreiseanalyse des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) so erfolgreich wie noch nie. „Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Michael Kösters, Vorstand des Münsterland e.V. „Unsere Profilierung auf wenige Themen, insbesondere das Radfahren, zeigt sich als sehr erfolgreich.“

Einen großen Sprung hat das Münsterland laut der ADFC-Studie in der Beliebtheitsskala der deutschen Radregionen gemacht. Es belegt den vierten Rang von insgesamt 135 genannten Radregionen – und ist damit innerhalb eines Jahres um fünf Plätze nach vorne geklettert. Beliebter als das Münsterland sind nur noch Bayern, der Bodensee und Mecklenburg-Vorpommern, wobei letztere lediglich 0,1 Prozentpunkte Vorsprung haben.
Erstmalig taucht das Münsterland in der Top 10 der geplanten Reiseziele für 2015 auf. Knapp 3 Prozent und somit etwa 150.000 Radtouristen wollen in diesem Jahr auf einer der Münsterland-Routen fahren. Das bedeutet Platz 7. Spitzenreiter ist die Ostseeküsten-Radtour. Hier planen 7,2 Prozent eine Tour. Insgesamt hatten die Teilnehmer der Studie 133 Regionen und Ziele für ihren nächsten Urlaub genannt.

Eine Familienradtour mit Stop an der Burg Vischering in Lüdinghausen, das gehört zum Routenprogramm im Münsterland. Foto: Münsterland e.V.
Eine Familienradtour mit Stop an der Burg Vischering in Lüdinghausen, das gehört zum Routenprogramm im Münsterland. Foto: Münsterland e.V.

Die Erfolge des münsterländischen Radtourismus machen laut Michael Kösters weitere Investitionen erforderlich. „Radtouristen sind Kunden mit gutem Einkommen und hohem Bildungsniveau. Sie haben berechtigte Qualitätsansprüche an Radwege, Beschilderung, Infrastruktur und ungetrübten Naturgenuss. Viele wollen am Abend nach einer Etappe ein Drei-Gänge-Menü und kein Butterbrot essen.“ Deshalb sei es wichtiger, die Qualität der vorhandenen Wege zu sichern und zu verbessern als neue Radfernwege zu entwickeln. Vor allem hinsichtlich des Streckenzustands, der Infotafeln und der Ausschilderung der Sehenswürdigkeiten gebe es noch Nachholbedarf.

Als besonders erfolgreich haben sich der EmsRadweg, der Europaradweg R1 und die Grenzgängerroute TeutoEms etabliert. Bei den beliebtesten Radfernwegen in Deutschland verbesserte sich der EmsRadweg um einen Platz auf Rang 9 von 147. Er führt auf 375 Kilometern von Hövelhof in der Senne bis zur Mündung der Ems in die Nordsee nach Emden. Der Europaradweg ist neu auf Platz 9 in der Top 10 der beliebtesten Radfernwege, die auch ins Ausland führen. Im Münsterland reicht er von der niederländischen Grenze bei Vreden vorbei an Münster bis hinter Warendorf. Die TeutoEms-Route hat in der vergangenen Woche bei der Internationalen Tourismusbörse in Berlin (ITB) die Auszeichnung als Vier-Sterne-Qualitätsroute des ADFC erhalten.

Die 148 Kilometer lange Tour folgt alten Schmugglerpfaden und Handelswegen durch die Münsterländer Parklandschaft und das Osnabrücker Land bis nach Ostwestfalen. Wegen der flachen Streckenführung und der guten touristischen Infrastruktur ist die Route gut für Familien geeignet. Damit gehört der Radweg jetzt zu insgesamt 29 Vier-Sterne-Touren des ADFC. Nur eine Strecke hat bisher fünf Sterne erhalten.

Als Vorbereitung auf ihre Radtouren nutzen laut der ADFC-Studie rund 90 Prozent der Touristen das Internet. Besonders häufig (70 Prozent) suchen sie freie digitale Karten. Knapp ein Viertel nutzen Tourenportale und Radroutenplaner wie sie der Münsterland e.V. auf seiner Homepage anbietet. „Um Wünschen der Touristen noch stärker zu entsprechen, haben wir deshalb im Herbst zusätzlich den Tourenplaner Münsterland gestartet“, erklärt Kösters. Damit können die Gäste themenbezogene Touren mit individuellen Start- und Zielpunkten sowie Zwischenstationen erstellen. Den Tourenplaner gibt es auch als App für Apple und Android. Denn während der Radreise nutzen laut Analyse immer noch knapp die Hälfte der Touristen das Smartphone sowie das Internet (40 Prozent) als Informationsquelle. Gefragt sind dann vor allem die Standortbestimmung, Wetterinformationen, Streckenberechnung und Übernachtungsmöglichkeiten.

Die Radreiseanalyse des ADFC ist die etablierteste bundesweite Erhebung zum fahrradtouristischen Markt. Sie wird jährlich auf der ITB vorgestellt. In diesem Jahr beantworteten über 3000 Teilnehmer einen Online-Fragebogen mit 41 Fragen zu ihrem Radreise-Verhalten 2014 und ihren Plänen für 2015. Laut ADFC haben zwischen 2012 und 2014 jährlich rund fünf Millionen Deutsche eine Radreise unternommen.
www.muensterland-tourismus.de
www.tourenplaner-muensterland.de

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