Schlagwort-Archiv: Wirtschaft

Broschüre hilft bei Suchtproblemen in Kleinunternehmen

Gesundheitsförderung und Suchtprävention in Klein- und Kleinstbetrieben stehen im Mittelpunkt einer aktuellen Broschüre, die der Fachverband Sucht e.V entwickelt hat. Der Leitfaden ist u.a. in Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte, Handwerker-Fonds Suchtkrankheit entstanden und bietet praxisorientierte Informationen mit entsprechenden Fallbeispielen zum Umgang mit substanzbezogenen Störungen. Abgehandelt werden:

  • Suchtprobleme am Arbeitsplatz erkennen
  • Handlungsmöglichkeiten für Inhaber und Führungskräfte
  • Suchtbehandlung und berufliche Wiedereingliederung
  • Externe Ansprechpartner und weiterführende Informationen

In Form von Merkblättern werden zudem Hinweise zu gesetzlichen Regelungen, Auffälligkeiten einer Suchtproblematik und zur Gesprächsführung gegeben.

Die Broschüre Suchtprobleme in Klein- und Kleinstbetrieben: ein praxisorientierter Leitfaden für Führungskräfte kann kostenlos beim Handwerker-Fonds Suchtkrankheit bezogen werden (E-Mail: info@handwerker-fonds.de) oder im Internet unter www.sucht.de heruntergeladen werden

www.zdh.de

Jahresausblick 2014: Wohnimmobilienmärkte entwickeln sich stabil

Deutschlands Wohnimmobilienmärkte bleiben nach Einschätzung des Immobilienverbands IVD auch 2014 stabil und werden Käufern und Verkäufern gute Chancen bieten. „Wir rechnen damit, dass die Preise für Wohneigentum im Bundesdurchschnitt leicht oberhalb der Inflationsrate steigen“, erklärt Jürgen Michael Schick, Vizepräsident des IVD. Der Trend, dass der Druck auf die Preise in den Großstädten nachgibt, werde sich fortsetzen. „Der Nachholeffekt der Preisentwicklung der vergangenen Jahre lässt in den Metropolen langsam nach und die Preise werden sich stabilisieren“, erklärt Schick. Unterdessen wird die Preiskurve in kleineren Städten stärker ansteigen. „Die Nachfrage nach Immobilien hat sich in den vergangenen Monaten auch in kleinere Städte verlagert“, so Schick weiter. Insbesondere Städte mit guter demografischer Prognose seien für Anleger interessant.

Preisblase weiter nicht in Sicht

Von einer Überhitzung der Märkte kann nach Ansicht des IVD keine Rede sein. „In Deutschland gebe es für jede neu auf den Markt kommende Wohnung heute mehr Bewerber als in den Vorjahren“, sagt Schick. Die Immobilienmärkte bräuchten demnach eher ein größeres Wohnungsangebot. „Immobilienökonomisch bleibt die Verzinsung einer Immobilieninvestition bei dem damit verbundenen äußerst geringen Risiko überaus attraktiv“, führt Schick weiter aus.

Die Gründe für die anhaltende Dynamik sieht der IVD unter anderem in den anhaltend niedrigen Zinsen. Selten waren Immobiliendarlehen so günstig wie heute. Die Zinsen für Kredite mit zehn Jahren Laufzeit liegen bei unter drei Prozent. Festverzinsliche Darlehen mit 25 Jahren Laufzeit sind für weniger als vier Prozent zu haben. „Die Wirtschaft in Deutschland wächst vergleichsweise stark und profitiert vom Kurs der EZB, die Zinsen niedrig zu halten“, erklärt Schick. „Durch die gute Wirtschaftslage und die steigende Beschäftigung, können sich mehr Deutsche den Kauf eines Eigenheims leisten und halten so die Nachfrage hoch.

Bei leicht steigenden Einkommen und Wohnimmobilienpreisen sowie einem weiterhin sehr günstigen Zinsniveau werde laut IVD-Prognose die Erschwinglichkeit von Wohneigentum auch im kommenden Jahr günstig bleiben. „Bei der Suche nach geeigneten Objekten sollten sich Kapitalanleger auch abseits der so genannten A-Städte wie Berlin, Hamburg und München umzuschauen“, erklärt Schick. „In vielen Mittelstädten Deutschlands sind die Immobilienpreise niedriger und haben eine dynamischere Entwicklung vor sich.“ Hinzu komme, dass deren Wohnungsmärkte weniger volatil als die Top-Märkte sind.

Politische Eingriffe in den Wohnungsmarkt sind kontraproduktiv

Dass die deutschen Wohnimmobilienmärkte nach wie vor in guter Verfassung sind, zeige sich auch in den positiven Baugenehmigungszahlen. „Der Anstieg zeigt, dass die Mechanismen des Marktes funktionieren und die Aussicht auf moderat steigende Mieten Investitionen folgen lässt“, stellt Schick fest. Negativ auf die Fertigstellungen von Mietwohnungen wird sich nach Ansicht des IVD allerdings die von der künftigen Koalition angekündigte Einführung der sogenannten Mietpreisbremse auswirken. „Bauherren werden lieber in attraktivere Eigentumswohnungen investieren oder ihr Kapital anderweitig anlegen“, sagt Schick. „Anstatt den positiven Trend zu mehr Wohnungsneubau zu unterstützen, untergräbt die Politik den Markt.“

Die gegenwärtigen Engpässe bei der Wohnraumversorgung in den Metropolen und Universitätsstädten blieben daher auch künftig eine Herausforderung. „Das knappe Angebot in den Innenstädten deutscher Großstädte bleibt durch die politischen Eingriffe längerfristig bestehen. Daher würden auch 2014 die Mieten weiter steigen, insbesondere in den stark nachgefragten City-Lagen der wachsenden Großstädte. Für 2013 hat der IVD ein durchschnittliches Wachstum der Neuvertragsmieten von 4,87 Prozent (Gebäude, die vor 1945 errichtet wurden, mittlerer Wohnwert) in den größten Städten registriert. Um der Wohnungsknappheit entgegenzutreten, ruft der IVD die Verantwortlichen in Kommunen und Ländern auf, alles Erdenkliche zu tun, um mehr Neubau zu ermöglichen. „Wir fordern eine breitere Ausweisung von Bauland, eine Beschleunigung der Baugenehmigungsverfahren und mehr Flexibilität beim Thema Nachverdichtung in den Innenstädten“, sagt Schick. „Nur ein steigendes Angebot an Wohnungen, kann die angespannten Wohnungsmärkte entlasten.“

Hohe Immobilienpreise für den Exit nutzen

Wer eine als Kapitalanlage genutzte Wohnung in einer Stadt besitzt, in der die Angebotspreise überdurchschnittlich gestiegen sind, dem empfiehlt der IVD einen Verkauf zu prüfen. „Der optimale Zeitpunkt für den Exit ist jetzt – bevor die Dynamik der Wohnungsmärkte auch einmal nachlässt. Der deutliche Nachfrageüberhang nach Kapitalanlagewohnungen in den Top-Städten ermöglicht Verkäufern hohe Gewinnmitnahmen“, erklärt Schick. Ausländische Käufer seien oftmals nur auf die Hauptstadt und allenfalls noch München oder Hamburg fokussiert und seien bereit, gute Preise zu bezahlen. Das frei werdende Kapital sollte Schick zufolge in einer kleineren Stadt mit positiver Wachstumsprognose, guter Infrastruktur und stabilen Wirtschaftsdaten reinvestiert werden.

Arbeitskosten: Deutschland im europäischen Mittelfeld

Deutschland liegt bei den Arbeitskosten für die Privatwirtschaft weiterhin im westeuropäischen Mittelfeld – 2012 mit 31 Euro pro Arbeitsstunde an achter Stelle unter den EU-Ländern. Gegenüber 2011 ist die Bundesrepublik um einen Rang nach hinten gerutscht und hat mit Finnland die Position getauscht. Höhere Arbeitskosten weisen unter anderem wichtige Handelspartner wie die Niederlande, Frankreich, Belgien und Schweden auf. Schweden hatte im vergangenen Jahr mit 42,20 Euro pro Stunde die höchsten Arbeitskosten in Europa. Geringfügig niedriger als in Deutschland sind die Arbeitskosten in Österreich.

In den Krisenländern Italien, Irland, Spanien, Griechenland und Portugal reichen sie von 27,40 bis 11,70 Euro pro Stunde (siehe Tabelle 1 in der pdf-Version dieser PM; Link unten). Zu diesen Ergebnissen kommt das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung auf Basis der neuesten verfügbaren europäischen Daten. Nachdem sich die Arbeitskosten in Deutschland bis zur globalen Wirtschaftskrise weitaus schwächer entwickelt hatten als in den anderen EU-Ländern, sind sie 2012 und im ersten Halbjahr 2013 wieder etwas überdurchschnittlich gestiegen. Die Wissenschaftler werten das als „Normalisierung“. Derzeit sei der Nachholprozess aber noch zu schwach, um einen relevanten Beitrag gegen die wirtschaftlichen Ungleichgewichte in der EU zu leisten. Die IMK-Arbeitskostenuntersuchung erscheint heute als IMK-Report Nr. 88 und wird auf einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt.*

„Die enormen Überschüsse in der deutschen Leistungsbilanz sorgen für breite internationale Kritik. Es ist im deutschen Interesse, diese Kritik ernst zu nehmen. Erfolg im Außenhandel ist sehr wichtig. Aber er wird nicht dadurch erreicht, dass ein Land seine Überschüsse immer weiter maximiert“, sagt Prof. Dr. Gustav A. Horn, der Wissenschaftliche Direktor des IMK. „Viele Ökonomen und Politiker in Deutschland waren extrem fixiert auf möglichst niedrige Arbeitskosten. Die Kehrseite bildete eine schwache Entwicklung bei Löhnen, Binnennachfrage, Importen und Investitionen. All das hat unserer wirtschaftlichen Basis nicht gut getan. Und es hat zur Krise im Euroraum mit beigetragen. Die aktuellen Arbeitskosten-Daten signalisieren den vorsichtigen Einstieg in eine Korrektur dieser Fehlentwicklung. Wir erleben derzeit die positiven Auswirkungen: Höhere Löhne bei stabiler Beschäftigungsentwicklung schaffen die Voraussetzungen für einen relativ kräftigen privaten Konsum. Das stützt unsere Wirtschaft.“

Die Arbeitskosten in der deutschen Privatwirtschaft stiegen nach Analyse der IMK-Experten Dr. Alexander Herzog-Stein, Dr. Ulrike Stein und Dr. Rudolf Zwiener sowie ihrer Ko-Autorin Prof. Dr. Heike Joebges 2012 und im ersten Halbjahr 2013 um jeweils 2,8 Prozent und damit etwas stärker an als im Durchschnitt von Euroraum und EU (je 2,2 Prozent). Doch dem steht eine langjährige gegenläufige Entwicklung gegenüber, zeigt die Untersuchung: Von 2000 bis zum Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 wuchsen die Arbeitskosten in Deutschland im Jahresdurchschnitt um lediglich 1,8 Prozent, während es im Mittel der Währungsunion 3 und im Durchschnitt der EU 3,6 Prozent waren (siehe Tabelle 2 in der pdf-Version).

Selbst im Mittel der Jahre 2008 bis 2012 lag der Anstieg in Deutschland mit 2,2 Prozent geringfügig unter der Entwicklung in Eurozone und EU (je 2,3 Prozent) – trotz zum Teil drastischer Rückgänge in den Euro-Krisenstaaten, die die Durchschnittswerte nach unten ziehen. So sanken allein 2012 die Arbeitskosten in Griechenland und Portugal um 5,8 beziehungsweise 4,9 Prozent, in Spanien stiegen sie um lediglich 1,1 Prozent. Im gesamten Zeitraum zwischen 2000 und 2012 nahmen die Arbeitskosten der deutschen Privatwirtschaft um durchschnittlich 1,9 Prozent pro Jahr zu. Im Euroraum waren es hingegen 2,8 Prozent und in der gesamten EU 3,2 Prozent. Der gleiche Trend einer lediglich langsamen Annäherung zeigt sich bei den Lohnstückkosten, welche die Arbeitskosten ins Verhältnis zur Produktivität setzen (Einzelheiten siehe unten).

– Stärkeres Wachstum der Löhne würde bei Krisenlösung helfen – „Nach einem Jahrzehnt von Reallohnrückgängen beziehungsweise Reallohnstagnation in Deutschland“ seien Zuwachsraten von knapp drei Prozent bei Löhnen und Arbeitskosten „ein Schritt in die richtige Richtung“ , schreiben die Forscher über die aktuelle Entwicklung. Er gehe aber noch nicht weit genug, um die Krisenlösung im Euroraum spürbar zu beschleunigen.
Die zu Beginn der Krise sehr großen Unterschiede bei der preislichen Wettbewerbsfähigkeit verkleinern sich nach der IMK-Analyse derzeit vor allem dadurch, dass die Arbeitskosten in Griechenland, Portugal, Irland oder Spanien nur sehr schwach steigen oder zum Teil sogar rapide sinken. Das geschehe stark durch Entlassungen und Lohnkürzungen. Dadurch geht die Europäische Währungsunion jedoch „enorme deflationäre Risiken“ ein, warnen Herzog-Stein, Joebges, Stein und Zwiener. Zudem schade die wirtschaftliche Schrumpfung in den Krisenländern auch der deutschen Konjunktur und steigere die Nervosität an den Finanzmärkten. Daher sei es „gesamtwirtschaftlich deutlich besser, wenn die Löhne in Deutschland für eine absehbare Zeit jährlich um deutlich mehr als drei Prozent zulegten.“ Damit würde die Lohnpolitik deflationären Risiken entgegenwirken, ohne Inflations-Impulse zu setzen. Und: „In den europäischen Nachbarländern würde der restriktive und teilweise sogar gefährliche Anpassungsdruck nach unten, der eine Abwärtsspirale der Gesamtwirtschaft ausgelöst hat, gemildert.“ Um die Lohnentwicklung in Deutschland zu stärken, empfiehlt das IMK einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn und eine gesetzliche Stabilisierung des Tarifsystems.

– Arbeitskosten 2012: 31 Euro pro Stunde – Zu den Arbeitskosten zählen neben dem Bruttolohn die Arbeitgeberanteile an den Sozialbeiträgen, Aufwendungen für Aus- und Weiterbildung sowie als Arbeitskosten geltende Steuern. Die IMK-Forscher nutzen für ihre Studie die neuesten verfügbaren Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Deren Arbeitskostenstatistik erlaubt einen Vergleich auf breiterer Basis als Datenquellen, auf die sich beispielsweise das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) bislang stützt.
2012 mussten deutsche Arbeitgeber in der Privatwirtschaft (Industrie und privater Dienstleistungsbereich) 31,0 Euro pro geleistete Arbeitsstunde aufwenden. Höher liegen die Arbeitskosten in sieben Ländern: In Schweden, Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden und Finnland müssen zwischen 42,20 und 31,10 Euro pro Stunde ausgegeben werden. Etwas niedriger als in Deutschland sind die Arbeitskosten in Österreich (30,20 Euro). Der Durchschnitt des Euroraums liegt bei 28,20 Euro. Etwas darunter folgt Italien, das 2012 Arbeitskosten von 27,40 Euro auswies. In den übrigen südeuropäischen EU-Staaten betragen sie zwischen 20,80 Euro (Spanien) und 11,70 Euro (Portugal). Die portugiesischen Arbeitskosten liegen damit unter denen im EU-Beitrittsland Slowenien, wo 14,50 Euro aufgewendet werden müssen. In der Tschechischen Republik, Ungarn und Polen liegen die Stundenwerte zwischen 10,70 und 7,20 Euro. Schlusslichter sind Rumänien und Bulgarien mit Arbeitskosten von 4,50 und 3,60 Euro pro Stunde.

– Knapp 20 Prozent Abstand zwischen Industrie und Dienstleistungen – Im Verarbeitenden Gewerbe betrugen 2012 die Arbeitskosten in Deutschland 35,10 Euro pro geleisteter Arbeitsstunde. Im EU-Vergleich steht die Bundesrepublik damit wie in den Vorjahren an fünfter Stelle als Teil einer größeren Gruppe von Industrieländern, die mit 32 bis knapp 44 Euro pro Stunde über dem Euroraum-Durchschnitt liegen. Dazu zählen auch Schweden mit industriellen Arbeitskosten von 44 Euro, Belgien (42 Euro), Dänemark (38 Euro) und Frankreich (36,40 Euro) sowie Finnland, die Niederlande, und Österreich (33,80 bis 32 Euro). Dabei ist nicht berücksichtigt, dass das Verarbeitende Gewerbe in der Bundesrepublik stärker als in jedem anderen EU-Land von günstigeren Vorleistungen aus dem Dienstleistungsbereich profitiert (mehr im folgenden Abschnitt). 2012 stiegen die industriellen Arbeitskosten in Deutschland um 2,4 Prozent. Das ist geringfügig weniger als der Durchschnitt in EU (2,6 Prozent) und Euroraum (2,5 Prozent). Im ersten Halbjahr 2012 wuchsen die Arbeitskosten der deutschen Industrie etwas stärker – um 3,3 Prozent. Der Anstieg ist damit etwas höher als im Mittel von Euroraum und EU (je 2,5 Prozent).

Im privaten Dienstleistungssektor lagen die deutschen Arbeitskosten 2012 mit 28,40 Euro weiterhin an neunter Stelle nach den Benelux-Ländern, den nordischen EU-Staaten, Frankreich und Österreich. Den höchsten Wert wies auch hier Schweden mit 41,90 Euro aus, der Durchschnitt im Euroraum beträgt 27,70 Euro. 2012 stiegen die Arbeitskosten im deutschen Dienstleistungssektor um 3,1 Prozent. Damit lag der Zuwachs erstmals seit Beginn der Währungsunion über dem Euroraum-Durchschnitt (2,1 Prozent). In der ersten Hälfte 2013 verlangsamte sich der Anstieg in Deutschland auf 2,6 Prozent. Da der Zuwachs in einigen Nachbarländern aber einbrach und in Griechenland und Spanien die Arbeitskosten im Dienstleistungsbereich sogar rückläufig waren, liegt die durchschnittliche Steigerungsrate im Euroraum (1,2 Prozent) und der EU (1,5 Prozent) derzeit niedriger.

– Industrie kann Vorleistungen günstiger einkaufen – Der Rückstand der Arbeitskosten im Dienstleistungssektor hinter denen im Verarbeitenden Gewerbe ist in Deutschland nach wie vor größer als in jedem anderen EU-Land. Er beträgt knapp 20 Prozent. Vom vergleichsweise niedrigen Arbeitskostenniveau in den deutschen Dienstleistungsbranchen profitiert auch die Industrie, die dort Vorleistungen nachfragt. Eine neue Studie im Auftrag des IMK hat diesen Effekt durch eine umfassende Input-Output-Analyse erforscht. Danach entsteht eine Kosteneinsparung für die Industrie von acht bis zehn Prozent oder rund drei Euro je Arbeitsstunde. Während der Dienstleistungssektor die Industrie hierzulande bei den Arbeitskosten entlaste, sei es insbesondere in den mittel- und osteuropäischen EU-Ländern umgekehrt, betonen die Forscher.

– Öffentliche Dienstleistungen: Anstieg besonders niedrig – Bei den öffentlichen Dienstleistungen in Deutschland stiegen die Arbeitskosten lange Zeit noch weitaus langsamer als im privaten Sektor. Zwischen 2000 und 2008 lag der durchschnittliche jährliche Zuwachs lediglich bei 0,9 Prozent. Im Zeitraum von 2008 bis 2012 beschleunigte sich die Entwicklung zwar auf durchschnittlich 2,3 Prozent. Im Gesamtzeitraum von 2000 bis 2012 legten die Arbeitskosten im öffentlichen Dienst aber nur um durchschnittlich 1,4 Prozent pro Jahr zu. Das ist unter den 14 EU-Staaten, die dazu Daten liefern, der drittniedrigste Wert. Lediglich in Griechenland und Portugal war die Rate noch geringer – als Folge massiver Rückgänge in den vergangenen Jahren.

– Lohnstückkosten: Jährlich 0,7 Prozent Zunahme von 2000 bis 2012 – Die Lohnstückkosten, welche die Arbeitskosten in Relation zur Produktivitätsentwicklung setzen, sind in Deutschland zwischen 2000 und 2012 um lediglich 0,7 Prozent im Jahresmittel gestiegen – und damit deutlich langsamer als im Euroraum insgesamt (+1,7 Prozent). Zwischen 2000 und 2008 stagnierten sie sogar. Im Zuge der Wirtschaftskrise stiegen die deutschen Lohnstückkosten dann deutlich stärker als im Euroraum-Durchschnitt. Mit dem Ende der Krise im Jahr 2010 hat sich der Zuwachs wieder verlangsamt.

Für 2012 beobachten die Forscher bei den Lohnstückkosten dasselbe Muster wie bei den Arbeitskosten. Der Zuwachs in Deutschland betrug 2,9 Prozent, im Euroraum-Durchschnitt 1,9 Prozent. Im ersten Halbjahr 2013 sind die Lohnstückkosten in Deutschland gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,6 Prozent gestiegen, im Mittel des Euroraums um 1,5 Prozent. Auch wenn sich der über Jahre aufgelaufene Abstand zwischen Deutschland und seinen Euro-Partnern verringere, „hat Deutschland gegenüber dem Rest Europas weiterhin einen extrem hohen preislichen Wettbewerbsvorteil“, schreiben die Forscher. Deutschlands hoher Leistungsbilanzüberschuss von mehr als 185 Milliarden Euro 2012 werde dieses Jahr wahrscheinlich nicht zurückgehen, „obwohl die Krisenländer Europas ihre Importe zurückfahren müssen“.

Griechenland, Irland, Spanien und Portugal hätten durch eine sehr schwache Lohnstückkostenentwicklung in den vergangenen Jahren zwar wieder Anschluss an den Durchschnitt des Euroraums gefunden, konstatiert das IMK. Das sei auch an deutlich wachsenden Exporten ablesbar. Die Position der deutschen Wirtschaft erreichten sie aber längst noch nicht.

*Alexander Herzog-Stein, Heike Joebges, Ulrike Stein, Rudolf Zwiener: Arbeitskostenentwicklung und internationale Wettbewerbsfähigkeit in Europa. Arbeits- und Lohnstückkosten in Europa in 2012 und im 1. Halbjahr 2013. IMK Report Nr. 88, Dezember 2013. Download: http://www.boeckler.de/pdf/p_imk_report_88_2013.pdf

Die PM mit Tabellen (pdf): http://www.boeckler.de/pdf/pm_imk_2013_12_02.pdf

www.boeckler.de

Mittelstand holt bei neuen Kommunikationslösungen auf

Immer mehr mittelständische Unternehmen erkennen die Vorteile von Unified Communications und Collaboration-Tools. Dies ist das übereinstimmende Ergebnis einer Online-Podiumsdiskussion, bei der eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft (www.eco.de) mit Vertretern führender IT-Unternehmen wie Microsoft, Unify, Avaya und NetTask über aktuelle Kommunikationstrends diskutierte. In vielen Chefetagen und Geschäftsführungen sind zwar noch herkömmliche Kommunikationslösungen fest verankert. Im Gegensatz dazu setzen Mitarbeitergruppen und Fachabteilungen zunehmend auf die neuen Kommunikationslösungen. Dies zeigt, dass es innerhalb der Unternehmensstrukturen bereits eine große und stetig wachsende Bereitschaft für Unified Communications und Co. im Mittelstand gibt.

Mittelstand profitiert von neuen Kommunikationslösungen

Zu den Hauptvorteilen für den Mittelstand gehören laut Detlev Artelt, Leiter der eco Kompetenzgruppe Unified Communications, eine Minderung der laufenden Kosten, eine deutliche Steigerung der Produktivität und die Verbesserung des Kundenservices. „Mit Hilfe der neuen Kommunikationslösungen können alle Mitglieder eines Projektteams – Mitarbeiter, Kunden und Partner – ohne größeren Aufwand standortunabhängig zusammenarbeiten und sich permanent austauschen. Mit UC können sie zudem auch alle gleichzeitig auf alle Ressourcen, Anwendungen und Unternehmensinformationen zugreifen, die sie benötigen“, betont Artelt. Dies intensiviere auch den Austausch mit den Kunden, was zu einer größeren Kundenzufriedenheit führe. Als weitere Vorteile nennt Markus Weisbrod von Microsoft eine optimierte Anwenderfreundlichkeit und eine optimierte Usability, welche Effizienz und Mitarbeitermotivation spürbar verbessern. „Bereits in naher Zukunft“, so betont Artelt, „wird der Einsatz von Unified Communications und Co. zu einem wichtigen Wettbewerbsvorteil für mittelständische Unternehmen.“

Fragen nach ROI und Sicherheit

Schon vor der Einführung und Integration neuer Kommunikationslösungen kommen bei den meisten mittelständischen Unternehmen typische Fragen nach dem Return on Invest (ROI) und der Sicherheit der Lösungen auf. Beim ROI steht für mittelständische Unternehmen der „Zeit ist Geld-Faktor“ im Mittelpunkt. Arbeiten die Mitarbeiter effizienter, dann rechnen sich neue Lösungen auch finanziell schnell. Beim Thema Sicherheit ist „Made in Germany“ ein entscheidendes Merkmal. „Unsere Erfahrung zeigt, dass auch internationale Kunden gerne auf in Deutschland gehostete Lösungen setzen – denn hier gelten die strengsten Privacy-Vorschriften“, betont Jan Hickisch von Unify. Die Expertenrunde, die sich mit den Fragen rund um neue Kommunikationslösungen im Mittelstand befasst hat, setzt sich zusammen aus Markus Weisbrod (Microsoft), Jan Hickisch (Unify), Uwe Remy (Avaya) und Marco Rutzke (NetTask) sowie Detlev Artelt, der in Personalunion unabhängiger Berater bei aixvox online und Leiter der Kompetenzgruppe Unified Communications des eco e.V. ist.

www.eco.de

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