In der fünften Jahreszeit steht das Thermometer auf Feiern im Fasching – und zwar feucht-fröhlich und farbenfroh. Clowns mit roter Nase, Indianer mit Kriegsbemalung und Feen mit Glitzer im Gesicht: Komplett ist die passende Maskerade im Karneval für viele Jecken und Narren erst mit einem phantasievoll geschminkten Anlitz. Doch Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe in den Schminkutensilien mag empfindliche Haut vor allem im Gesicht gar nicht gern. „Auch wenn nur an den tollen Tagen zu Stiften, Pasten, Puder und Tusche gegriffen wird: Karnevalsschminke kann vor allem empfindliche Kinderhaut zur reizenden Röte bringen. Juckreiz, Pickel und Pusteln trüben dann kräftig den Spaß“, warnt die Verbraucherzentrale NRW. Für ein buntes Treiben ohne gerötete Haut sorgen einige unbedenkliche Schminktipps:
- Wasser statt Fett: Beim Griff in den Farbtopf sollten Jecken Schminktöpfe mit Aquafarben bevorzugen. Diese wasserlöslichen Farben dichten – anders als Farben auf Fettbasis – die Poren nicht ab und bieten Pickeln und Mitessern weniger Chancen, sich auszubreiten. Aquafarben werden in vielen Farbtönen entweder einzeln oder häufig auch als kompletter Malkasten angeboten. Die hautfreundliche Farbe wird mit Pinsel oder Schwamm aufgetragen.
- Natürliche Farbenpracht: Vereinzelt gibt’s Karnevalsschminke auch als zertifizierte Naturkosmetik im Handel, erkennbar etwa am BDIH- oder dem Nature-Siegel, das ein Frauengesicht im Profil zeigt. Die so gekennzeichnete Schminke ist frei von Paraffinen, Silikonen, Polyethylenglykolen (PEG) und vielen anderen synthetischen Inhaltsstoffen. Einige Konservierungsmittel sind hingegen erlaubt. Die Verwendung dieser Haltbarkeitssubstanzen muss jedoch auf den zertifizierten Schminkprodukten mit dem Hinweis „Konserviert mit …“ extra angegeben werden. Sensible Haut kann auf die Farb- und Duftstoffe in Naturkosmetik jedoch ähnlich empfindlich reagieren wie auf die Zusatzstoffe in konventioneller Kosmetik.
- Studium der Inhaltsstoffe: Für Allergiker ist die Lektüre der Ingredienzien besonders wichtig. Diese sind in der Regel auf der Verpackung eines Produkts unter der Bezeichnung „INCI“ (International Nomenclature Cosmetic Ingredients) einzeln aufgelistet. Bei kleinen Töpfen, Tiegeln und Tuben sind die Händler verpflichtet, die Information über die Inhaltsstoffe am Verkaufsregal bereitzustellen. Wer diese Information nicht findet, sollte im Geschäft nachfragen.
- Erst der Test, dann die Bemalung: Besonders Allergiker und Menschen mit trockener und empfindlicher Haut sollten die Farbenpracht nicht gleich dick aufs Gesicht auftragen, sondern die Schminke einige Tage vorher einem Verträglichkeitstest unterziehen – hierzu am besten die Farben in der Ellbogenbeuge auftragen. Stellen sich dort Rötungen oder Juckreiz ein, sollte auf das getestete Produkt verzichtet werden. Verletzte oder entzündete Haut bleibt ohnehin besser ungeschminkt! Außerdem ist ratsam, vor dem Schminken eine Creme aufzutragen, die sich bereits bei Anwendung als hautverträglich erwiesen hat.
- Haltbarkeit: Nur selten werden Schminktöpfchen innerhalb einer Karnevals-Session aufgebraucht. Um zu wissen, ob die angebrochenen Farben aus dem letzten Jahr bedenkenlos erneut benutzt werden können, hilft ein Blick auf Verpackung oder Produkt: Alle kosmetischen Artikel sind entweder mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum oder mit dem Symbol eines geöffneten Tiegels versehen, bei dem die Zahl der Haltbarkeitsmonate nach Anbruch angegeben ist. Kleiner Tipp: Wer bei der ersten Verwendung das Datum auf die Packung schreibt, weiß immer, wie lange sie schon geöffnet ist. Produkte, die ranzig oder muffig riechen, sollten in den Müll statt aufs Gesicht wandern.
- Richtig abschminken: Egal wie spät es wird: Abschminken muss sein, sonst rächt sich die Haut. Dabei sollten die empfindliche Hülle nicht durch zu festes Rubbeln arg strapaziert werden. Aquafarben können leicht mit Wasser und milder Seife abgewaschen werden. Schminke auf Fettbasis lässt sich preiswert mit Speiseöl aus der Küche oder einer fetthaltigen Creme entfernen.
Nicht nur an den tollen Tagen, sondern das ganze Jahr liefert die Umweltberatung in den örtlichen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW Infos zu Schadstoffen in Kosmetik und anderen Alltagsprodukten.
Adressen unter www.vz-nrw.de/umweltberatung.