Gefälligkeiten können teuer werden

Guten Freunden hilft man gerne und schreibt auch nicht immer gleich eine Rechnung. Auch Architekten oder Statiker greifen Freunden bei Planungen und kleineren Umbauten schon mal unentgeltlich unter die Arme und planen, rechnen oder überwachen „nebenbei“ den einen oder anderen Bau. Vor diesem Freundschaftsdienst warnt die Arbeitsgemeinschaft für Bau- und Immobilienrecht (ARGE Baurecht) im Deutschen Anwaltverein (DAV): Auch bei Freundschaftsdiensten haftet der Architekt. Passiert etwas, muss er dafür geradestehen – und trägt dasselbe Haftungsrisiko, wie bei ordnungsgemäßer Beauftragung mit auskömmlichem Honorar.

Wegen dieses enormen Haftungsrisikos rät die ARGE Baurecht von solchen Gefälligkeiten ab. Auch unter Freunden sollten Architekten ihre Leistungspflichten ernst nehmen und so sorgfältig wie immer arbeiten, um das Risiko eines Haftungsfalls zu verringern. Gute Arbeit kostet natürlich Zeit und dafür wird Honorar fällig, ganz wie bei jedem anderen Bauherren auch. Wahre Freunde werden dafür Verständnis haben. Übrigens, erinnert die ARGE Baurecht: Bei Tätigkeiten für Familienangehörige besteht ohnehin kein Versicherungsschutz.

Weitere Informationen zur ARGE Baurecht unter www.arge-baurecht.com.

Link: www.anwaltverein.de

 

Nachhaltigkeit bewegt die Lebensmittelbranche

Das Thema Nachhaltigkeit bewegt die Lebensmittelbranche. Und das sowohl auf Unternehmens- als auch auf Produktebene. Der ZNU-Standard „Nachhaltiger Wirtschaften Food“, den das Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) der Universität Witten/Herdecke gemeinsam mit dem TÜV Rheinland Cert und mit Praxispartnern aus Handel und Industrie entwickelt hat, findet zunehmend Resonanz in der Lebensmittelwirtschaft.

Dr. Axel Kölle (l.) und Dr. Christian Geßner (r.)
Dr. Axel Kölle (l.) und Dr. Christian Geßner (r.)

„Viele Unternehmen haben erkannt, dass die Strukturierung ihrer zum Teil sehr vielfältigen Nachhaltigkeitsaktivitäten und die externe Zertifizierung der systematischen Weiterentwicklung des Themas einen konkreten Mehrwert im Dialog mit den Anspruchsgruppen bieten, in erster Linie für die eigenen Mitarbeiter und die Handelspartner“, so die beiden Gründer und Leiter des ZNU, Dr. Christian Geßner und Dr. Axel Kölle. „Wir freuen uns darauf, den ZNU-Standard ab sofort der gesamten Branche zur Verfügung stellen zu können“, so die ZNU-Beiräte Hans-Günter Trockels, Philip Dean Kruk-De la Cruz und Dr. Michael Raß. In der nun beendeten Pilotphase haben bereits zahlreiche Unternehmen aus dem ZNU-Partnernetzwerk den standortbezogenen Standard erfolgreich durchlaufen.

Hierzu zählen zuallererst die vier Unternehmen Kuchenmeister, Brandt, Teutoburger Ölmühle und Söbbeke, die alle in diesem Jahr bereits das Überwachungsaudit bestanden haben. In 2013 haben sich darüber hinaus die Bitburger Braugruppe (Standorte Bitburg, Wernesgrün und Lich), Ritter Sport, Wiesenhof (Standort Holte) und VION (Standort Buchloe) erfolgreich der Auditierung des TÜV Rheinland unterzogen. „Der ZNU-Standard hilft uns dabei, die ehrgeizigen Ziele, die wir uns gesteckt haben, umzusetzen und zu kommunizieren“, betont Jan Niewodniczanski, Geschäftsführer Technik der Bitburger Braugruppe. Zahlreiche weitere Unternehmen (u.a. Agrarfrost, erlenbacher, IDB Kerrygold, Kanne, Steinhaus, Sweet Tec, ültje, Bahlsen und iglo) werden sich in den kommenden Monaten nach dem ZNU-Standard zertifizieren lassen.

„Für uns ist es wichtig, dass unser Standard neben den Prozessen auch die Produkte und deren „Hot-Spots“ entlang der Wertschöpfungskette beleuchtet und so insgesamt Anstöße zu nachhaltiger Verbesserung fordert und fördert“, so Geßner. Neben dem nachhaltigen Wandlungsprozess auf Unternehmensebene – unter dem Motto „Denken, Handeln; Messen; Kommunizieren“ – betont der ZNU-Standard insbesondere die Früherkennung und die Stakeholder-Orientierung. Mit dem ZNU-Standard „Nachhaltiger WirtschaftenFood“ ist nun erstmals ein Instrument auf dem Markt, das alle für die Branche relevanten Nachhaltigkeitsanforderungen bündelt und auch für KMU anwend- und überprüfbar macht. „Unser Ansatz ist es, bestehende Systemzertifizierungen wie die 14001 oder auch Produktsiegel zu berücksichtigen und nicht das Rad zum fünften Mal neu zu erfinden“, so Kölle.

Dies gilt auch für die Einbindung von etablierten Zertifizierungsgesellschaften in den Unternehmen. Interessierte Zertifizierer können im November erstmalig eine fundierte Schulung rund um den ZNU-Standard besuchen, um somit – neben dem Entwicklungspartner TÜV Rheinland – für die Audits zugelassen zu werden.

Weitere Informationen unter:
www.uni-wh.de/znu

 

Lindsay Lohan – Jugenderinnerungen nach der Reha

Lindsay Lohan schwelgt in Jugenderinnerungen – Frisch raus aus der Reha postete die amerikanische Schauspielerin Lindsay Lohan bei Twitter einige Kindheits- und Jugendbilder von sich. Hat die Skandalnudel etwa Sehnsucht nach ihrem jüngeren, unschuldigen Selbst?

Aufklärer aus Passion

Nach dem Muster englischer Satiriker wie Jonathan Swift hielt der Schriftsteller Johann Moritz Schwager (1738-1804) seinen westfälischen Landsleuten einen Spiegel vor und entpuppte sich dabei als radikaler Gesellschaftskritiker. Auch Schwagers volksaufklärerische Beiträge sind keine trockenen Pamphlete, sondern bereiten durch Schwagers Vorliebe für die Polemik noch heute Lesefreude.

Die Ausstellung "Verkan(n)t und veschwägert" stellt Johann Moritz Schwager und sein vielfältiges aufklärrisches Wirken vor.  Repro: LWL
Die Ausstellung „Verkan(n)t und veschwägert“ stellt Johann Moritz Schwager und sein vielfältiges aufklärrisches Wirken vor.
Repro: LWL

Die Ausstellung „Verkan(n)t und verschwägert“, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Kooperation mit der Köln International School of Design und dem gastgebenden Museum für Westfälische Literatur in Oelde zeigt, stellt den Menschen Johann Moritz Schwager und sein vielfältiges aufklärerisches Wirken vor. Die Ausstellung ist vom 15. September bis zum 19. Januar 2014 auf dem Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde zu sehen.

„Schwager, der Landpfarrer in Jöllenbeck bei Bielefeld, war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der westfälischen Geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts“, so Prof. Dr. Walter Gödden von der Literaturkommission beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), der Schwagers Romane zu den Hauptwerken des deutschen Humors zählt. Neben Johann Heinrich Jung-Stilling und Justus Möser hat kein anderer westfälischer Literat ein derart umfangreiches und von Zeitgenossen breit rezipiertes Werk vorgelegt. Schwager war ein rhetorisch versierter Autor, der mit spitzer Feder und sicherem Gespür für satirische Schärfe Themen aufspießte, die ihm ein Dorn im Auge waren und unter Zeitgenossen kontrovers debattiert wurden“.

Aberglaube und Hexenwahn

Im Zuge des sogenannten Teufelsstreites bekämpfte Schwager Aberglaube und Hexenwahn, Irrationalismus und Scheinheiligkeit, die Vergabepraxis kirchlicher und weltlicher Ämter, Bildungsrenitenz sowie gefühlsselige Schwärmerei. „Seine Beiträge zu Volksmedizin, philanthropinischer Reformpädagogik, Ökonomie, Landes- und Volkskunde, nicht zuletzt auch sein Romanwerk zeigen die Vielseitigkeit seines Wirkens; singulär ist seine frühe Forderung nach unbedingter Toleranz im Umgang mit Minderheiten, etwa den Juden“, erklärt Gödden.

Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung am 15. September (17 Uhr) liest der Schauspieler und Sänger Dominique Horwitz ausgewählte satirische Passagen aus den Romanen Johann Moritz Schwagers. Die Ausstellung ist bis zum 19. Januar 2014 im Museum für Westfälische Literatur – Kulturgut Haus Nottbeck, Landrat-Predeick-Allee 1, 59302 Oelde-Stromberg zu sehen.

Begleitend erscheinen ein interdisziplinärer Sammelband (470 S., Bielefeld: Aisthesis 2013) sowie eine Edition sämtlicher Romane Schwagers (2 Bde. 1254 S., Bielefeld: Aisthesis 2013). 

Hintergrund

Bei der Ausstellung handelt es sich um eine Kooperation der LWL-Literaturkommission für Westfalen mit der Köln International School of Design und dem Museum für Westfälische Literatur. Gestaltet wurde die Ausstellung von Studierenden der Kölner International School of Design.

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