Sauerland-Museum wird erst im Sommer 2014 geschlossen

Der Hochsauerlandkreis als Träger des Sauerland-Museums in Arnsberg hat jetzt über eine neue Zeitplanung des Regionale-Projektes „Museums- und Kulturforum Südwestfalen“ informiert.

Die aktuelle Sonderausstellung „Sehnsuchtsjahre“, mit mehr als 10.000 Besucherinnen und Besuchern bereits jetzt eine der erfolgreichsten Ausstellungen in der Geschichte des Regionalmuseums, wird um eine Woche verlängert und endet am Sonntag, 23. Februar 2014.

Am Sonntag, 23. März 2014, 11 Uhr, wird Landrat Dr. Karl Schneider eine weitere Sonderausstellung mit dem Thema „Woher wir kommen – die lange Entwicklung des Menschen“ eröffnen. Diese Evolutionsausstellung wird bis zum Sonntag, 13. Juli 2014, zu sehen sein.

Danach wird das Hauptgebäude des Sauerland-Museums, der Landsberger Hof, komplett geräumt und ab Anfang September, direkt nach den Sommerferien in Nordrhein-Westfalen, beginnen die umfangreichen Umbau- und Erweiterungsarbeiten.

Die gewonnene Zeit will das Architektenteam von Bez + Kock Generalplaner GmbH, Stuttgart, dazu nutzen, die Planungs- und Bauabläufe möglichst straff zu organisieren. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird mit einer Fertigstellung des gesamten Projektes etwa im Frühjahr/Sommer 2017 gerechnet. Die Planer und später die bauausführenden Firmen werden versuchen, die Zeitabläufe zu optimieren. Eine längerfristige Schließung des Museums lässt sich aber aufgrund des komplexen Vorhabens und der übergreifenden Arbeiten im Alt- und Neubau (zum Beispiel bei der Haustechnik) nicht vermeiden.

Der Hochsauerlandkreis möchte mit der Entscheidung zugunsten einer weiteren Sonderausstellung in 2014 den vielfach an ihn herangetragenen Wünschen, beispielsweise vom Seniorenbeirat Arnsberg oder dem Arnsberger Heimatbund e.V., Rechnung tragen.

Die Anmietung eines leer stehenden Gebäudes in Arnsberg und die Herrichtung als Ausstellungsräume wird aber nicht möglich sein. Das würde zusätzliche finanzielle Mittel erfordern, die nicht zur Verfügung stehen, und außerdem muss sich die Leitung des Sauerland-Museums jetzt intensiv um die Feinkonzeption des künftigen Museums kümmern.

Allerdings wird der Hochsauerlandkreis während der Schließung des Sauerland-Museums insbesondere den neuen Blauen Saal sehr intensiv, auch an den Wochenenden, nutzen. Es sind dort Sonderausstellungen, Konzerte der HSK-Musikschule und anderer Veranstalter, Lesungen, Vorträge und öffentliche Veranstaltungen geplant, die weiterhin für Leben am Alten Markt in Arnsberg sorgen. Im Herbst 2014 wird beispielsweise eine Anne-Frank-Ausstellung unter dem Titel „Deine Anne – Ein Mädchen schreibt Geschichte“ stattfinden. Natürlich soll auch die Konzeption des neuen Museums- und Kulturforums den Besuchern des Blauen Hauses vorgestellt werden.

Das Museumscafé wird während dieser Zeit geöffnet bleiben.

www.hochsauerlandkreis.de

Natürliche Schädlingskontrolle: Höhere Erträge bei Kakaoanbau in Indonesien

Fledermäuse und Vögel halten Insekten auf Kakaoplantagen in tropischen Gebieten in Schach. Dank der natürlichen Schädlingskontrolle sind höhere Kakaoerträge möglich. Das fanden Agrarökologen der Universität Göttingen in einem 15 Monate dauernden Freilandexperiment auf der indonesischen Insel Sulawesi heraus. Dafür wurden Kakaobäume vor Vögeln und Fledermäusen abgeschirmt. Daraufhin stieg die Zahl der Insekten und die betroffenen Bäume hatten bis zu 31 Prozent weniger Ertrag als Kontrollbäume.

Die Tropen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen der Welt. Welche Rolle die natürliche Schädlingskontrolle darin hat, ist bisher noch immer zu wenig bekannt bzw. verstanden. Für Kleinbauern bedeutet die Anwesenheit von Vögeln und Fledermäusen in ihren Kakaobäumen Ertragssteigerungen im Wert von ca. 730 US-Dollar im Jahr pro Hektar Anbaufläche. Mit gezieltem Management ließe sich dieser Effekt noch steigern, meinen die Agrarökologen. Dazu wären Landnutzungsmaßnahmen erforderlich, die zu einer höheren strukturellen Vielfalt in den Anbaugebieten beitragen. Für den Kakaoanbau bedeutet das mehr Schattenbäume für ein größeres Angebot an Nistplätzen und Nahrung für Vögel und Fledermäuse.

Renate Kessen, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.uni-goettingen.de

Appetit auf Gänsebraten: Bio-Geflügel und heimische Ware bevorzugt

Winterzeit ist Gänsezeit. Wer das beliebte Federvieh selbst zubereiten möchte, sollte beim Einkauf auf die Herkunft achten. Die beste Wahl sind heimische Gänse aus ökologischer Erzeugung, da sie ausreichend Auslauf und viel Zeit zum Wachsen haben. Das ist nicht nur tiergerechter, sondern macht auch das Fleisch besonders aromatisch. Es enthält weniger Wasser und Fett. Auch bei Gänsen aus „Freilandhaltung“ und „bäuerlicher Freilandhaltung“ können Konsumenten beruhigt zugreifen, erklärt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Der Einkauf direkt beim Erzeuger hat den Vorteil, dass man sich vor Ort ein Bild von der Haltung der Tiere machen kann.

Auch im Supermarkt sind heimische Gänse vorzuziehen, häufig kommt die Ware aber aus Ungarn oder Polen. Beim Einkauf von tiefgefrorenen Gänsen ist zu beachten, dass die Verpackung nicht beschädigt ist. Ansonsten kann Gefrierbrand die Folge sein und der Braten bleibt zäh und ledrig. Während Tiefkühlware mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum gekennzeichnet ist, tragen frische Gänse ein Verbrauchsdatum. Das Verbrauchsdatum gibt den Tag an, bis zu dem das Fleisch spätestens verbraucht sein soll. Frische Gänse können im Kühlschrank einige Tage gelagert werden.

Das Geflügel darf nur vollständig durchgegart gegessen werden, um eine Salmonelleninfektion zu vermeiden. Kontrollieren Sie mit einem Bratthermometer, ob die Temperatur im Innern der Gans mindestens 70 Grad Celsius erreicht. Die Gans ist fertig, wenn sich das Fleisch von dem Beinknochen ablöst und der austretende Saft klar ist. Pro Kilogramm rechnet man mit etwa 50 Minuten Bratzeit, gefüllt mit einer Stunde. Eine junge Gans wiegt bratfertig rund 4.000 bis 6.000 Gramm und reicht normalerweise für sechs bis acht Personen.

In Deutschland werden im Jahr 2013 vermutlich mehr Gänse produziert als im Vorjahr. Darauf deutet die Anzahl der eingestallten Gänseküken hin, wie „Marktinfo Eier und Geflügel“ berichtet. Wer direkt beim Erzeuger eine frische deutsche Gans bezieht, muss mit durchschnittlich 11,80 Euro je kg im Schnitt 0,41 Euro je kg mehr ausgeben als im Vorjahr. Regional gibt es jedoch große Unterschiede: Die Preisspanne reicht von 8,50 Euro bis 15,90 Euro pro kg. Im Supermarkt ist die Situation anders: Während gefrorene Gänse im Einzelhandel im Jahr 2012 durchschnittlich 4,94 Euro je kg kosteten, liegen die Preise in diesem Jahr teilweise unter der 4-Euro-Grenze. Vor allem polnische Ware wird sehr günstig angeboten.

Heike Kreutz, www.aid.de

www.was-wir-essen.de, Lebensmittel von A-Z, Geflügel
aid-Heft „Geflügelfleisch“, Bestell-Nr. 1006, Preis: 3,00 Euro, www.aid-medienshop.de

Klopphengste: Urin-Test zur Identifikation

Sofern sie nicht zur Zucht verwendet werden sollen, werden die meisten männlichen Pferde kastriert, denn als Wallach sind sie leichter zu handhaben. Die Kastration ist immer dann recht unkompliziert, wenn sich beide Hoden im Hodensack des Hengstes befinden. Problematischer wird es in den Fällen, in denen einer oder beide Hoden abdominal (in der Bauchhöhle) oder inguinal (im Leistenkanal) liegen. Da der Hoden durch seine Lage meist nur operativ durch Aufschneiden der Bauchhöhle zu entfernen ist, kann er die Kastration erheblich erschweren und verteuern.

Doch manchmal ist selbst die Entfernung trotz des invasiven chirurgischen Eingriffes nicht möglich – nämlich immer dann, wenn der im Bauchraum verborgene Hoden schlichtweg nicht gefunden werden kann. In solchen Situationen steht der Pferdebesitzer vor der Entscheidung, ob der Aufwand für die Suche im Bauchraum des Tieres und die damit verbundenen Kosten für eine umfangreiche Bauchchirurgie gerechtfertigt erscheinen – vor allem bei Jungpferden, die als ruhig und brav erscheinen.

Fälle, in denen einer oder beide Hoden aufgrund einer Lageanomalie nicht entfernt werden, bezeichnet man als Kryptorchismus. Die betreffenden Pferde werden als Kryptorchiden bezeichnet, umgangssprachlich auch Klopp- oder Spitzhengste.

Wenn die verbliebenen Hoden nie männliche Hormone produzieren, verhalten sich solche Tiere üblicherweise wie normale Wallache. Andere Kryptorchiden neigen dazu, Hengst-ähnliche Eigenschaften zu entwickeln, hüten und bewachen Stuten oder zeigen sich aggressiv gegenüber anderen Artgenossen.

Im Verdachtsfall war bisher zur Überprüfung die Entnahme von Blutproben erforderlich, um den Hormonspiegel zu messen. Allerdings sind diese Tests bei Pferden unter drei Jahren nicht absolut zuverlässig.

Chinesische Forscher vom Laboratorium für Pferderennsport des Hong Kong Jockey Clubs haben nun einen Urintest entwickelt, mit dessen Hilfe der kryptorchide Status bei Pferden ab dem zweiten Lebensjahr zuverlässig ermittelt werden kann. Dafür wurden Urinproben von 5.000 männlichen Pferden untersucht und dabei signifikante Unterschiede in den Steroid-Profilen zwischen Wallachen und Klopphengsten festgestellt. Von den 25 als Kryptorchide identifizierten Tieren waren sieben für weitere Tests nicht verfügbar. Die anderen 18 Pferde wurden durch eine Operation, anhand einer Autopsie oder des im Pferdepass dokumentierten Geschlechtsstatus als Kryptorchiden bestätigt. Bei denjenigen Pferden, denen im Rahmen einer Operation die bisher verborgenen Hoden entfernt wurden, zeigten die Urintests Ergebnisse vergleichbar mit denen von Wallachen.

Anke Klabunde, www.aid.de

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