Große Geschichte in kleinen Geschichten

Der große Erfolg des ZDF-Dreiteilers „Unsere Mütter, unsere Väter“ hat es gezeigt: Die ganz persönlichen Schicksale rund um den 2. Weltkrieg bewegen und berühren die Menschen. Ute Elisabeth Mordhorst legt mit Und immer stark sein eine einfühlsame Würdigung der Frauen vor, die nach dem Krieg die Trümmer beseitigten und das Land wieder aufbauten. Ein ergreifendes Zeitdokument und wunderbares Geschenk für Frauen aller Generationen.

hv_31217_Mordhorst_rz.inddNach dem Motto „Große Geschichte in kleinen Geschichten“ beleuchtet Ute Elisabeth Mordhorst in „Und immer stark sein“ die Nachkriegs-Erlebnisse ihrer Mutter. Sie erzählt von Überlebenswillen und Einfallsreichtum, von Flucht und Vertreibung und davon, ins Leben zurückzufinden. Denn es waren Frauen wie sie, die Deutschland zu dem machten, was es heute ist – ohne jemals Orden oder Auszeichnungen dafür zu erhalten.

Und immer stark sein ist nicht nur ein bewegendes Zeitdokument. Es ist vor allem auch ein Buch, das Generationen ins Gespräch bringt und dabei hilft, die jeweils andere Perspektive besser zu verstehen.

Mordhorst, Ute Elisabeth
Und immer stark sein

Aufl./Jahr: 1. Aufl. 2014
Verlag Herder
Format: 12,5 x 20,5 cm, 144 Seiten, Gebunden mit Leseband
€[D] 16,99/ sFr 24.50

ISBN 978-3-451-31217-5

NSU: Jetzt kommen alle Familien der Opfer selbst zu Wort

Am 4. November jährte sich zum dritten Mal der Tag, an dem die Morde des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) öffentlich bekannt wurden. Bis 2011 wurde durch falsche Ermittlungen jahrelang vermutet, die grausamen Morde hingen mit geschäftlichen oder familiären Streitigkeiten unter Migranten zusammen. So wurden die Opferfamilien selbst verdächtigt.

06727-3_John_Das Leben danach_Final_neu.inddUnd auch nach der Aufdeckung des NSU blieben ihre Situation und ihre Sicht weitgehend im Hintergrund. Dabei waren sie es, die in den vergangenen drei Jahren seelische Schwerstarbeit leisten mussten im Umgang mit dem Gerichtsprozess gegen die Mittäter und Helfer der Mordserie und der Erkenntnis der rassistischen Tatmotive.

In dem Buch Unsere Wunden kann die Zeit nicht heilen, das gemeinsam vom Verlag Herder und der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb verlegt wird, kommen alle Hinterbliebenen erstmals selbst zu Wort. Barbara John, Ombudsfrau für die Angehörigen der NSU-Opfer, gibt ihnen eine Stimme. Sie schildern, was die Mordserie und deren öffentliche Wahrnehmung für sie bedeutet und wie sie ihr Leben verändert hat. Gamze Kubasik, Tochter von Mehmet Kubasik, betont: „Seit ich 22 Jahre alt bin, habe ich nur an meinen Vater und die Umstände seines Todes gedacht. … Jetzt fange ich langsam an, nicht mehr nur Tochter zu sein. Ich fühle eine Last von meinen Schultern fallen und spüre: Ich habe eine Zukunft. Ich will wieder normal leben. Ich will nicht ewig Opfer sein.“

Eindrucksvoll berichten die Angehörigen, wie die Taten und die Nicht-Aufklärung durch die Sicherheitsbehörden ihr Bild von Deutschland verändert haben und wie sie aus der Extremsituation wieder in die Normalität zurückfinden wollen. „Es ist wahrlich nicht leicht, über derartige Erlebnisse und die tiefe Verunsicherung zu sprechen, die der Verlust eines nahen Menschen durch grausame Gewalt hinterlässt. Ich erinnere mich sehr gut an die Begegnung mit NSU-Opfern und Angehörigen im Bundeskanzleramt. Die Gespräche mit ihnen haben mich tief bewegt. Umso dankbarer bin ich, dass dieses Buch ihre Erfahrungen nun einer breiten Leserschaft zugänglich macht“, schreibt Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrem Vorwort.

Dieses Buch eröffnet einen authentischen Einblick in die Geschichte der Opfer. Es ist ein wesentlicher Beitrag zur Bearbeitung eines deutschen Traumas.

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John, Barbara (Hrsg.)
Unsere Wunden kann die Zeit nicht heilen

Aufl./Jahr: 1. Aufl. 2014
Verlag Herder
Format: 12,0 x 19,0 cm, ca. 160 Seiten, Kartoniert
€[D] 12,99/ sFr 19.50

ISBN 978-3-451-06727-3

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