Rotklee – Von der Wiese in den Salat

(aid) – Rotklee, gemeinhin auch Wiesenklee genannt, kennt jedes Kind. Die krautige, 20 bis 40 Zentimeter hohe Pflanze mit ihren in Dreiergruppen angeordneten Laubblättchen, den leicht kantigen Stängeln und den rot bis rosa gefärbten Kugelblüten ist hierzulande ein verbreiteter Wiesenbewohner. Weitgehend unbekannt ist jedoch, dass ihre jungen Triebe, Blätter und Blüten durchaus schmackhaft sind.

Die mild-würzigen Triebe und Blätter schmecken im Frühsommer am besten. Sie erinnern ein wenig an Feldsalat und machen sich besonders gut in Frühlingssuppen und Salaten. Weit vielfältiger sind allerdings die leicht süßen, nussigen Blüten. Bis in den Oktober liefert der Rotklee ständig Nachschub. Über Salate oder Gemüsegerichte gestreut, in Quark- oder Käsegerichten bilden sie wunderschöne Farbakzente. Leckere Partner sind beispielsweise Gurken und Zucchini. Auch in der süßen Küche, etwa auf der Dessertcreme oder dem Obstsalat, findet sich manch ein Platz für die Farbtupfer. In Wasser eingefroren werden sie zum Hingucker in der Bowle. Getrocknet werden die Blüten wie Mehl verwendet. Und aus ihren Samen lassen sich mit nur wenig Aufwand auch auf der Fensterbank Sprossen ziehen, die besonders beliebt sind im Salat oder gestreut auf ein Brot mit Butter oder Frischkäse.

Roter Wiesenklee ist reich an Vitamin C und Provitamin A, Eiweiß und Mineralstoffen. Den darüber hinaus reichlich enthaltenen Isoflavonen verdankt der Rotklee seine Beliebtheit in der Naturheilkunde. Diese sekundären Pflanzenstoffe sollen Beschwerden in den Wechseljahren lindern und hormonabhängigen Krebserkrankungen wie Brust- und Prostatakrebs vorbeugen. Sie sind übrigens auch Bestandteil von zahllosen Nahrungsergänzungsmitteln. „Der Nachweis für die behaupteten günstigen Wirkungen der Isoflavone steht bislang aus.

Hinzu kommt, dass sie im Verdacht stehen, Schilddrüsenunterfunktion zu fördern“, erläutert Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler beim aid infodienst. „Die gezielte Einnahme von Isoflavonen aus Nahrungsergänzungsmitteln ist daher nicht zu empfehlen.“ Im Wiesenklee seien die Pflanzenfarbstoffe genau wie die ebenfalls vorhandene Oxalsäure in so geringen Mengen enthalten, dass nichts dagegen spricht, Speisen ab und zu mit der Wiesenpflanze aufzupeppen. „Wenn ich die Wahl habe zwischen Tablette und zum Beispiel Klee, kann sich jeder selbst die Frage beantworten, mit was ich meinem Körper etwas Gutes tue“, so Seitz.

Der rote Wiesenklee wächst gut auf nährstoffreichen Wiesen, sowie an Weg- und Ackerrändern. In der Landwirtschaft wird er als eiweißreiches Tierfutter und als Gründüngerpflanze angebaut. Gartenbesitzer können den mehrjährigen, tief wurzelnden Klee gezielt an sonnigen bis halbschattigen Standorten aussäen und dann gleich zweifach nutzen – zur Bodenauflockerung und als Ergänzung der Küchenvorräte.

Eva Neumann, www.aid.de

Novel Food unter der Lupe

Von Noni bis Klonfleisch

(aid) – Als Novel Food werden Lebensmittel bezeichnet, die aufgrund ihrer exotischen Herkunft, ihrer besonderen Zusammensetzung oder aufgrund der Anwendung innovativer technischer Herstellungsverfahren neuartig auf dem europäischen Markt sind. Dazu gehören beispielsweise Fleisch und Milch geklonter Tiere (in den USA seit 2008 zugelassen, in der EU nicht), Noni-Produkte, Algenöl, Molkereierzeugnisse mit isolierten Pflanzensterinen oder Stevia-Produkte.

Alles rund um Novel Food, inklusive des Zulassungsverfahrens finden Sie neu unter www.aid.de/verbraucher/novel_food.php
www.aid.de

Wo ist intensive nachhaltige Landwirtschaft möglich?

In der Nähe von Stadt und Fluss

(aid) – Um die wachsende Weltbevölkerung in Zukunft ernähren zu können, wird nach Konzepten gesucht, wie die Landwirtschaft nachhaltig intensiviert werden kann. In Europa sind dafür geeignete Böden in Stadtnähe, in Flusstälern und Flussdeltas zu finden. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Universität Innsbruck und der Universität für Bodenkultur Wien. Im Rahmen des von der RISE (The Rural Investment Support for Europe) Foundation geförderten Projekts wurden Daten der Europäischen Bodendatenbank ausgewertet. Folgende Land- und Bodenparameter wurden berücksichtigt: der Kohlenstoffgehalt, der Anteil an Feinpartikeln, der pH-Wert, die Kationenaustauschkapazität, Bodenmächtigkeit und Hangneigung. Die Kationenaustauschkapazität ist ein Indikator für Basensättigung und Nährstoffzustand.

Produktives, fruchtbares Land ist nicht in jedem Fall für eine Intensivierung der Landwirtschaft geeignet, erklären die Wissenschaftler. Die Flächen müssen ertragreich und zugleich widerstandsfähig sein gegen schädliche Umweltwirkungen. Sonst kann intensive Landwirtschaft zur Verschmutzung des Grundwassers und zu einem Verlust der Artenvielfalt führen.

Eine landwirtschaftliche Fläche von insgesamt 671.672 km2 wurde im Hinblick auf ihr Intensivierungspotenzial bewertet und in Klassen eingeteilt. Vier Prozent der Flächen sollten demnach besser weniger stark bewirtschaftet werden (Klasse 1) und 43 Prozent eignen sich nicht für eine nachhaltige Intensivierung (Klasse 2). Bei 12 Prozent ist nach speziellen Maßnahmen eine Intensivierung möglich (Klasse 3). Nur 41 Prozent eignen sich direkt für eine nachhaltige Intensivierung (Klasse 4).
Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2095633915000040

Polizei bekommt die demografische Lücke in den Griff

Die massiven Neueinstellungen bei der NRW-Polizei in den vergangenen Jahren zeigen positive Wirkung. Das bestätigt der heute vorgelegte Bericht der Expertenkommission „Bürgernahe Polizei – Den demografischen Wandel gestalten“. Danach wird es die von einigen befürchtete, große Personallücke bei der NRW-Polizei nicht geben. „Wir haben in den vergangenen vier Jahren 5.700 neue Polizistinnen und Polizisten eingestellt. Dadurch haben wir 600 Beamte mehr im Dienst als 2011“, sagte Innenminister Ralf Jäger „Bis 2017 stellen wir jährlich weiter mehr als 1.600 junge Leute ein. Vor allem deswegen ist die Polizei auf den demografischen Wandel in den kommenden Jahren gut vorbereitet. Das hat uns die Expertenkommission bestätigt.“ In den vergangenen zehn Monaten hatten die Polizeipräsidenten Hubert Wimber und Wolfgang Albers, Landrat Thomas Hendele sowie Prof. Jürgen Weibler von der FernUniversität Hagen umfassend die demographische Entwicklung und deren Folgen für die NRW-Polizei untersucht.

Voraussetzung für diese deutlich verbesserte Prognose ist den Experten zufolge allerdings, dass auch in Zukunft jährlich mindestens 1.600 Polizisten eingestellt werden. Nach Berechnungen der Kommission liegt die maximale Personallücke im Jahr 2026 jetzt bei 1.500 Stellen. Nach Aussage der Experten ist es möglich, diese Lücke in den kommenden elf Jahren zu schließen, ohne weitreichende Änderungen in der Struktur der Polizei NRW durchzuführen. Hierfür machen sie verschiedene Vorschläge. „Wir werden jeden dieser Vorschläge sorgfältig prüfen. Immer dort, wo es der Polizei im Arbeitsalltag hilft, werden wir über die Vorschläge intensiv beraten. Und wo es sinnvoll ist, werden wir auch handeln“, machte der Minister deutlich.

Im Hinblick auf die äußere Polizeiorganisation konnten sich die Experten nicht auf ein gemeinsames Modell einigen. In dem über 300 Seiten starken Bericht wird festgestellt, dass es keine Notwendigkeit zu einer umfassenden Reform des inneren Aufbaus der Polizeibehörden gibt. Die Aufbaustruktur der Polizei NRW sei so organisiert, dass die Beamten gute Arbeit leisten könnten. Auch die technische Ausstattung werde permanent den steigenden Erfordernissen angepasst. Der Bericht enthält zudem viele detaillierte Vorschläge, wie die Arbeit der Polizei NRW effektiver gestaltet werden könnte. „Das sind aber alles keine Sparmodelle und das sollen sie auch nicht sein“, stellt der Innenminister klar. „Wir brauchen jeden einzelnen Polizisten in NRW. Einen Rückzug aus der Fläche wird es mit mir nicht geben. Die NRW-Polizei arbeitet für die Menschen im Land. Daran darf sich nichts ändern!“

Der komplette Bericht kann unter www.mik.nrw.de abgerufen werden.

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