Alle Beiträge von Redaktion

Stadtimkerei im Trend

Immer mehr Bienenfreunde

(aid) – Vor knapp zehn Jahren tauchte das Phänomen „Bienensterben“ erstmals in den Medien auf. Das hat Umweltschützer und Naturwissenschaftler, Imker und Politiker in aller Welt alarmiert. Hierzulande wurden zahlreiche öffentlichkeitswirksame Initiativen wie „Deutschland summt“ gestartet. Die Statistik des Imkerbundes belegt den Erfolg der Aktivitäten: Seit 2008 nimmt die Zahl der Bienenvölker und der Imker kontinuierlich zu.

2014 zählte der Verband erstmals wieder über 90.000 Mitglieder – so viele wie zuletzt vor zwanzig Jahren. Überproportional stark steigen die Zahlen in den beiden Großstädten Hamburg und Berlin. Vor allem Hobbyimker legen sich ins Zeug. Eine davon ist Erika Mayr, gelernte Gärtnerin, Wahl-Berlinerin, seit sieben Jahren Stadtimkerin mit Leib und Seele und seit Anfang Mai 2015 eine von sechs Themen-Botschaftern im Deutschen Pavillon bei der EXPO in Mailand.

Die aid-Fachzeitschrift „Ernährung im Fokus“ stellt die engagierte Bienenfreundin vor. Sie betreut zurzeit 15 Bienenvölker an vier Standorten in der Hauptstadt und kann alljährlich rund 300 Kilogramm Honig ernten. Die fleißigen Sammlerinnen finden in den Baumalleen und üppig bewachsenen Innenhöfen nicht nur reichlich, sondern vor allem vielfältig Nektar. „Die Bäume mit ihren Millionen von Blüten sind vertikale Blütenwiesen. Rosskastanie, Spitzahorn, Robinie, die verschiedenen Lindensorten, Götterbaum und Edelkastanie – alle blühen nacheinander von April bis August“, erklärt Imkerin Mayr. Für den Verbraucher ist der Honig der Stadtbienen eine geschmackliche Bereicherung. Und sein gesundheitlicher Wert steht den Produkten aus dem ländlichen Raum in nichts nach.
Eva Neumann, www.aid.de

Weitere Informationen:

aid-Zeitschrift „Ernährung im Fokus“
Ausgabe Heft 05-06, Bestell-Nr. 5583, Preis: 4,50 Euro
www.aid.de/shop/shop_detail.php?bestellnr=5583

Ställe für horntragende Kühe teurer

Tierwohl kostet Geld

(aid) – Bei einem Stallneubau für horntragende Kühe müssen Biolandwirte mit etwa 10 bis 20 Prozent höheren Kosten rechnen im Vergleich zu Ställen, die den Vorgaben für unbehornte Herden im Ökolandbau entsprechen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL), die vom Bundesprogramm Ökolandbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) gefördert wurde.

Die höheren Kosten entstehen nach Angaben der KTBL-Experten vor allem durch die besonderen Anforderungen, die ein Stall für horntragende Tiere erfüllen muss. Diese Anforderungen wurden im Vorlauf der Studie von einer unabhängigen Expertenkommission festgelegt. Dazu gehören z. B. breiter angelegte Lauf- und Fressgänge und ein um 55 Prozent größerer Wartebereich. Darüber hinaus sollte bei Ställen für behornte Tiere ein großzügiges Tier-/Fressplatz-Verhältnis geschaffen werden, bei dem etwa zehn Prozent dieser Bereiche als Reserve einzuplanen sind. Der zusätzliche Raum ist notwendig, damit rangniedere Tiere ausweichen können und das Risiko für Verletzungen bei Auseinandersetzungen sinkt.

Für die Stallplanung ergibt sich daraus nach den Kalkulationen der Fachleute ein zusätzlicher Flächenbedarf von 30 bis 40 Prozent gegenüber Öko-Ställen für hornlose Tiere, je nach Stallmodell und Haltungssystem. Die Experten berechneten die mit den höheren Anforderungen verbundenen Mehrkosten für sechs Stalltypen mit Bestandsgrößen von 42 bis 193 Tieren. Sie betonen, dass die ermittelten Kosten keine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für die einzelnen Stallsysteme erlauben, da der jeweilige Arbeitszeitbedarf nicht berücksichtigt wurde.

Zudem weisen sie darauf hin, dass ein größeres Flächenangebot allein nicht ausreicht für eine artgerechte Haltung horntragender Kühe. Genauso entscheidend, vielleicht sogar wichtiger, seien das Management und vor allem das Handling der Tierhalter. Hintergrund der Studie sind die zunehmenden Anforderungen an das Tierwohl. In der Milchviehhaltung wird vor allem das gängige Verfahren zur Enthornung von Kälbern kritisch gesehen. Angepasste Stallsysteme gelten als Alternative, die einen Verzicht auf das Enthornen ermöglichen. Mittelfristig soll die Züchtung auf Hornlosigkeit das Problem lösen.
Jürgen Beckhoff, www.aid.de

Weitere Informationen:

Die vollständige Studie ist hier abrufbar:
http://orgprints.org/28156/1/28156-11OE052-ktbl-kloeble-2014-investitionsbedarf-milchviehstaelle.pdf

aid-Videoclips zum Tierwohl
https://www.youtube.com/user/aidInfodienst

Warum gilt Salatessen als so gesund?

(aid) – Auch wenn es keine Neuigkeit ist und der Salat oft nur als kleines Beiwerk zu „richtigem“ Essen belächelt wird, ist er ein fester Beitrag zu gesunder Ernährung. Denn das frische Grün enthält wichtige Nährstoffe und andere Inhaltsstoffe, dafür aber nur wenig Energie. Zudem haben die Blätter ein großes Volumen und viele Ballaststoffe, sodass sie gut sättigen. Auf diese Weise werden bei einer Mahlzeit insgesamt wenig Kalorien aufgenommen – wenn man nicht gerade ein Sahnedressing verwendet. Ein weiterer Vorteil ist, dass Salat meist roh verzehrt wird und dadurch hitzeempfindliche Vitamine und Mineralstoffe kaum abgebaut werden. Voraussetzung ist, dass der Salat möglichst frisch verwendet wird und die Blätter erst nach dem Waschen zerkleinert werden. Wer wenig Zeit hat, kann auch fertige Salatmischungen verwenden. Dabei sollten Verbraucher allerdings auf einwandfreie Ware achten und waschen sollte man diese trotzdem.

Im Salat finden sich viele lebensnotwendige, gesundheitsfördernde Stoffe, zum Teil aber in relativ geringen Mengen. Der Wassergehalt liegt bei 90 bis 95 Prozent. Die meisten Sorten enthalten Betacarotin und die Vitamine A, B1, B2, B6, Folat und Vitamin C. Hinzu kommen reichlich Ballaststoffe und Mineralstoffe wie Kalium, Phosphor und Magnesium. Besonders vitamin- und mineralstoffreich sind Salate der Zichorien-Gruppe wie Chicorée, Endivie, Frisée und Radicchio. Die enthaltenen Bitterstoffe regen den Stoffwechsel an und steigern den Appetit. Der bittere Geschmack wird etwas abgemildert, wenn man den Salat vor der Zubereitung gut wäscht, den Strunk und die derben Blattrippen entfernt. Es hilft auch, eine halbe gekochte Kartoffel in das Dressing zu drücken oder eine Mischung aus kräftigerem Olivenöl und Balsamessig zu verwenden.

Salate enthalten unterschiedlich große Mengen Nitrat. Ein Teil des Nitrats kann in der Mundhöhle zu Nitrit umgesetzt werden, das die Sauerstoffversorgung der Organe beeinträchtigen kann. Eissalat, Endivie, Feldsalat, Kopfsalat und Rucola zählen zu den Gemüsearten mit hohem Nitratgehalt (1.000 bis 4.000 mg/kg Frischmasse), wobei Eissalat weniger als Kopfsalat enthält. Deswegen brauchen Sie jedoch nicht auf den Salatgenuss zu verzichten. Die Nitrataufnahme lässt sich nämlich reduzieren, indem man die Salate mit weniger nitratreichem Gemüse mischt und Stiele, Stängel, Strünke, große Rippen und äußere Blätter entfernt. Salat aus ökologischem Anbau und dem Freiland enthält in der Regel weniger Nitrat. Generell ist ein gemischter Salat aus verschiedenen Salatsorten und anderem rohen Gemüse und Kräutern besonders zu empfehlen.
Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:

Lebensmittelkette Salate
www.was-wir-essen.de/abisz/salate.php

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...