Kategorie-Archiv: Bildung

Einführung in die Erwachsenenbildung

Mit seiner „Einführung in die Erwachsenenbildung“ hat der Erziehungswissenschaftler Jürgen Wittpoth (Ruhr-Universität Bochum / Lehrstuhl für Erwachsenenbildung) ein Standardwerk geschrieben. Mittlerweile liegt die 4. Auflage vor. Wittpoth verfolgt vorrangig zwei Ziele: Zum einen soll verständlich werden, was Erwachsenenbildung überhaupt ist.

Dazu werden die Themen, Institutionen und Handlungsfelder, auf die sich die Erwachsenenbildung bezieht, komprimiert beschrieben. Zum anderen soll nachvollziehbar werden, wie unterschiedlich Erwachsenenbildung verstanden wird. Wittpoth stellt verschiedene Perspektiven auf den jeweiligen Gegenstand vor und diskutiert ihre besonderen Leistungsmöglichkeiten und Grenzen.

Weitere Informationen
Jürgen Wittpoth: „Einführung in die Erwachsenenbildung“, 4. Auflage, Verlag Barbara Budrich, Leverkusen 2013, ISBN 978-3-8252-8529-6

Wandern: Unterricht im Freien

Das Wandern an Schulen wieder zu etablieren und Schüler wie Lehrer für die biologische Vielfalt zu sensibilisieren sind die Ziele eines neuen Projektes des Deutschen Wanderverbandes (DWV) und der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Um diese Ziele zu erreichen, haben die Projekt-Verantwortlichen ein wenig in der norwegischen „Uteskole“ abgekupfert. „Uteskole“ heißt „Draußenschule“. Dahinter steckt eine Schulform, bei der Schüler einmal wöchentlich nach draußen gehen und sich dort mit der Bedeutung und Schutzwürdigkeit biologischer Vielfalt auseinandersetzen.

Das DWV-Projekt „Schulwandern – Draußen erleben. Vielfalt entdecken. Menschen bewegen“ wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums (BMUB) gefördert. In dessen Rahmen wird es demnächst an drei Modellschulen in Deutschland Draußen-Unterricht geben: An einem Tag in der Woche werden die Schüler dieser Schulen draußen sein, um Natur und Kultur zu erkunden, Biologische Vielfalt zu erleben und eigene Handlungsmöglichkeiten zu entdecken. Dabei werden die Schulen zwei Jahre fachlich und wissenschaftlich durch den DWV und die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz begleitet. So wird anhand der drei ausgewählten Grundschulen aus verschiedenen Bundesländern nach und nach ein Modellkonzept mit Handlungsanregungen und Bildungsmaterial auch für andere Schulen in Deutschland entwickelt.

Die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Prof. Beate Jessel erläutert warum dieses Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert wird: „Die Schüler können so Ihre natürliche Umgebung im Jahresverlauf bewusst wahrnehmen und erfahren die Zusammenhänge, Einflüsse und Abhängigkeiten sowie Vielfalt in der Natur. Eigene gemeinsame Naturerfahrungen verhelfen ihnen letztlich dazu, auch selber gesellschaftliche Verantwortung für die biologische Vielfalt zu übernehmen und fördern darüber hinaus das soziale Miteinander“.

Die Erfahrungen mit den „Draußenschulen“ in Skandinavien sind gut: Schüler lernen genau hinzuschauen. Sie schärfen ihren Blick für Details und nehmen Veränderungen der natürlichen Umgebung im Jahresverlauf oder durch andere Einflüsse reflektiert wahr. Außerdem stärken die „Draußenschulen“ das Urteilsvermögen in naturwissenschaftlichen und ökologischen Fragestellungen. Nicht zuletzt wirken sich außerschulische Lernerfahrungen verbunden mit Bewegung und gemeinsamem Naturerleben positiv auf das Lernen allgemein aus.

Parallel zu den „Draußenschulen“ bietet der Deutsche Wanderverband im Rahmen der vom Bundesumweltministerium und vom Bundesamt für Naturschutz jährlich durchgeführten Wandertage zur biologischen Vielfalt in den Jahren 2014 bis 2016 jeweils zu einem unterschiedlichen Schwerpunktthema besondere Angebote für Schulen an: Alle Schulen, die beim Wandertag zur biologischen Vielfalt mitmachen, erhalten ein umfangreiches Starterset mit Infomaterialien, Flyern, Give Aways, Postern, Broschüren und einer speziellen Smartphone-App zum Thema. Außerdem können Schulen, die einen entsprechenden Wandertag anbieten, an einem Wettbewerb teilnehmen und so nicht nur Pate stehen für weitere Schulwanderungen sondern auch noch attraktive Preise gewinnen.

DWV-Präsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß: „Sowohl die Wandertage als auch die Draußenschulen verstehen wir als einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung. Kinder und Jugendliche sollen einen Blick bekommen für die biologische Vielfalt in ihrer direkten Umgebung.“

Für die Modell-Draußenschulen suchen der DWV und die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz bundesweit drei Grundschulen in staatlicher Trägerschaft. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 20. März. Weitere Informationen zu dieser Ausschreibung gibt es unter www.schulwandern.de.

„Hochschulstandort Baden-Württemberg braucht Wissenschaftsfreiheit“

Der Deutsche Hochschulverband (DHV) und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels appellieren an die Abgeordneten des baden-württembergischen Landtags, den jetzt vorgelegten Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung hochschulrechtlicher Vorschriften zu ändern. Die Kritik richtet sich gegen eine geplante Norm im Landeshochschulgesetz, nach der baden-württembergische Hochschulangehörige durch die Satzung der Hochschule gezwungen werden können, Beiträge zu Fachzeitschriften oder Festschriften in sogenannten Open-Access-Repositorien ein zweites Mal zu veröffentlichen.

„Wer wissenschaftlichen Autoren die freie Entscheidung nimmt, Forschungsergebnisse so zu veröffentlichen, wie sie es selbst für richtig halten, gefährdet Wissenschaft und Forschung. Der Hochschulstandort Baden-Württemberg schadet seiner Attraktivität, wenn Zwang an die Stelle von Wissenschaftsfreiheit und Urheberrecht tritt“, sagt Professor Dr. Bernhard Kempen, Präsident des DHV.

„Wird die geplante Regelung umgesetzt, können deutschsprachige wissenschaftliche Zeitschriften in vielen Bereichen gar nicht mehr oder nur noch ohne Beiträge baden-württembergischer Wissenschaftler erscheinen. Die Wissenschaftsverlage im Börsenverein stehen dem Publikationsweg Open Access offen und aktiv gegenüber. Nicht akzeptabel ist für uns jedoch, dass das Land Baden-Württemberg flächendeckend Leistungen von Wissenschaftsverlagen nutzen will, ohne sich an deren Finanzierung angemessen zu beteiligen“, sagt der Vorsitzende des Verleger-Ausschuss des Börsenvereins, der Stuttgarter Verleger Matthias Ulmer.

Eine ausführliche Stellungnahme des Börsenvereins zu der von der baden-württembergischen Landesregierung geplanten Regelung in ihrer aktuellen Fassung ist abrufbar unter: http://www.boersenverein.de/sixcms/media.php/976/Stellungnahme_3.HRAG_BaWu_20131128.pdf

IT-Branche bietet beste Chancen für Hochschul-Absolventen

Für eine Laufbahn in einem IT-Beruf wird eine einschlägige Hochschulausbildung immer wichtiger. Während es für Quereinsteiger künftig schwieriger wird, haben vor allem Absolventen von Master- und Dualen Studiengängen gute Chancen. Rund die Hälfte der Unternehmen (52 Prozent) aus der Informationstechnologie und Telekommunikation wollen künftig stärker als bisher auf Master-Absolventen zurückgreifen. 45 Prozent setzen verstärkt auf Duale Studiengänge. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag des Hightech-Verbands BITKOM zum Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte. „Die Komplexität in der IT steigt weiter, damit wird ein entsprechendes Studium immer wichtiger. Einschlägige Qualifikationen sind zwingend notwendig, zum Beispiel für Aufgaben in der Beratung, im Management und beim technischen Design“, sagt BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf.

Auch mit einem normalen Bachelor-Abschluss ohne die Praxisintegration wie bei einem Dualen Studiengang sind die Chancen für den Jobeinstieg sehr gut. Allerdings wollen die Unternehmen auf diesem Qualifikationsniveau die Beschäftigung weniger stark ausbauen. Nur rund jedes dritte Unternehmen (30 Prozent) wird nach eigenem Bekunden künftig mehr Bachelor-Absolventen beschäftigen.

140121_HochschulabsolventenAnders bei den Dualen Studiengängen. Hier werden Theorie und Praxis besonders stark miteinander verzahnt. Fast jedes zweite Unternehmen (45 Prozent) will künftig mehr Absolventen aus diesem Bereich einstellen. Für Duale Studiengänge gibt es verschiedene Modelle. In der „ausbildungsintegrierenden“ Variante schließen die Studierenden einen Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen und erwerben bereits während des Studiums einen dualen Ausbildungsabschluss. Häufig erfolgt in diesem Modell der Wechsel von Studium und Arbeit im Unternehmen im Drei-Monats-Rhythmus. In der „praxisintegrierenden“ Variante sind statt den üblichen 6 bis 8 Wochen Praktika häufig bis zu 12 Monate Praktikum in Unternehmen vorgesehen. Zudem sind die Praxisphasen  auf die Struktur des Studiengangs abgestimmt und mit diesem verzahnt. „Die Chancen der Dualen Studiengänge haben sowohl kleine als auch große Unternehmen erkannt und wollen mehr solche Absolventen einstellen. Eine starke Praxisorientierung passt hervorragend zur IT, bei der man besonders auf die Wünsche der Anwender eingehen muss“, so Kempf.

Aktuell haben vier von zehn IT-Spezialisten (43 Prozent) in ITK-Unternehmen einen fachspezifischen Hochschulabschluss. Dabei liegt der Anteil in größeren Unternehmen ab 500 Beschäftigten mit 51 Prozent  deutlich höher als in kleineren Unternehmen. In mehr als einem Drittel der größeren Unternehmen  (39 Prozent) liegt der Anteil der IT-Spezialisten mit entsprechendem Hochschulabschluss sogar über 61 Prozent. Ein solch hoher Akademikergrad wird nur in jedem vierten kleineren Unternehmen (25 Prozent) erreicht.

Methodik: Im Auftrag des BITKOM hat das Meinungsforschungsinstitut Aris 700 Geschäftsführer und Personalleiter von Unternehmen aus der ITK-Branche befragt. Die Umfrage ist repräsentativ.

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