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Studieren ohne Abitur muss eine Selbstverständlichkeit werden

Immer mehr Menschen ohne Abitur studieren. So gibt es in NRW einen kontinuierlichen Anstieg bei der Zahl der an den nordrhein-westfälischen Hochschulen eingeschriebenen Studierenden, die statt eines Abiturs eine anerkannte berufliche Qualifikation haben. Zum Wintersemester 2014/15 haben bereits 1.260 Studienanfängerinnen und -anfänger mit beruflicher Qualifikation ein Studium begonnen. NRW nimmt somit in diesen Bereich bundesweit die Spitzenposition ein.

Die Gesamtzahl dieser Studierenden an den Fachhochschulen stieg im Zeitraum vom Wintersemester 2010/11 zum Wintersemester 2014/15 von 487 auf 842 Personen. An den Universitäten ist die Zahl um mehr als das doppelte von 190 auf 417 Personen angewachsen. Die Vergleichswerte für Frauen wie Männer stiegen dabei etwa gleich stark an. Berücksichtigt man in der Statistik auch die Fernuni Hagen, liegt die Gesamtzahl noch einmal im vierstelligen Bereich höher.

Wissenschaftsministerin Svenja Schulze will diesen positiven Trend auch zukünftig fortsetzen. „NRW braucht alle Talente. Mit einer größeren Durchlässigkeit zwischen den Systemen müssen wir allen, die sich weiterqualifizieren wollen, dies auch ermöglichen. Studieren ohne Abi muss daher schlicht eine Selbstverständlichkeit werden.“

So hat die Ministerin bereits vor einiger Zeit die Patenschaft über ein Modellprojekt übernommen, das helfen soll, die Berührungsängste beruflich Qualifizierter mit dem akademischen Sektor abzubauen. An diesem Stipendienprogramm der Hans-Böckler-Stiftung für insgesamt

90 beruflich Qualifizierte sind die Universität Duisburg-Essen und die FH Niederrhein als Kooperationspartner beteiligt.

Drei Varianten gibt es beim „Studieren ohne Abitur“:

  1. Meister oder Personen mit einer vergleichbaren Aufstiegsfortbildung können direkt ins Studium durchstarten. Es besteht direkter Zugang zu allen Studiengängen an sämtlichen Universitäten und Fachhochschulen in NRW.
  2. Studierwillige, die eine mindestens zweijährige Berufsausbildung abgeschlossen haben und mindestens drei Jahre in ihrem erlernten Beruf tätig waren, können direkt und ohne Zugangsprüfung Studiengänge beginnen, die fachlich ihrer Ausbildung und Berufspraxis entsprechen. Hierüber entscheidet im Einzelfall die jeweilige Hochschule.
  3. Mit einer abgeschlossenen, mindestens zweijährigen Berufsausbildung und drei Jahren Berufspraxis können Studieninteressierte ohne Abitur auch Fächer studieren, die nicht ihrem bisherigen Berufsweg entsprechen. Dies gilt auch, wenn sie nach der Ausbildung Kinder erzogen oder Angehörige gepflegt haben. Diese Zeit wird als Berufspraxis anerkannt. Mit diesen Qualifikationen haben sie die Wahl zwischen einem Probestudium (nichtzulassungsbeschränkte Studiengänge) oder einer Zugangsprüfung an der jeweiligen Hochschule.

29,1 Prozent der Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen sind Männer

(IT.NRW). Von den 154 844 hauptamtlichen bzw. hauptberuflichen
Lehrkräften an den allgemeinbildenden Schulen (ohne zweiten Bildungsweg) in Nordrhein-Westfalen sind weniger als ein Drittel (29,1 Prozent) Männer. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt anlässlich des Weltmännertages (3. November 2014) mitteilt, ist der Anteil der männlichen Lehrkräfte gegenüber dem Schuljahr 2012/13 um 0,6 Prozentpunkte und gegenüber dem Schuljahr 2003/04 um 4,7 Prozentpunkte gesunken.

Wie die Grafik zeigt, war die Männerquote beim Lehrpersonal im Schuljahr
2013/14 an allen Regelschulformen niedriger als vor zehn Jahren. Bei der
Unterrichtung der jüngsten Schüler waren die Männeranteile am niedrigsten: Der Lehreranteil an Grundschulen hat sich von 2003 (11,6 Prozent) bis 2013 (8,9 Prozent) stetig verringert.

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Den höchsten Männeranteil verzeichneten in NRW im Schuljahr 2013/14 mit 43,2 Prozent die Gymnasiallehrkräfte; 2003/04 hatte diese Quote noch bei 53,8 Prozent gelegen. Die innerhalb der letzten drei Schuljahre neu hinzugekommenen Sekundarschulen (28,9 Prozent) und Gemeinschaftsschulen (30,1 Prozent) wiesen niedrigere Männeranteile auf als Gesamtschulen (38,8 Prozent), Freie Waldorfschulen (34,6 Prozent), Hauptschulen (34,1 Prozent) und Realschulen (32,2 Prozent). An den Förderschulen war jede vierte Lehrkraft männlich (25,1Prozent). (IT.NRW)

Wandern: Unterricht im Freien

Das Wandern an Schulen wieder zu etablieren und Schüler wie Lehrer für die biologische Vielfalt zu sensibilisieren sind die Ziele eines neuen Projektes des Deutschen Wanderverbandes (DWV) und der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Um diese Ziele zu erreichen, haben die Projekt-Verantwortlichen ein wenig in der norwegischen „Uteskole“ abgekupfert. „Uteskole“ heißt „Draußenschule“. Dahinter steckt eine Schulform, bei der Schüler einmal wöchentlich nach draußen gehen und sich dort mit der Bedeutung und Schutzwürdigkeit biologischer Vielfalt auseinandersetzen.

Das DWV-Projekt „Schulwandern – Draußen erleben. Vielfalt entdecken. Menschen bewegen“ wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums (BMUB) gefördert. In dessen Rahmen wird es demnächst an drei Modellschulen in Deutschland Draußen-Unterricht geben: An einem Tag in der Woche werden die Schüler dieser Schulen draußen sein, um Natur und Kultur zu erkunden, Biologische Vielfalt zu erleben und eigene Handlungsmöglichkeiten zu entdecken. Dabei werden die Schulen zwei Jahre fachlich und wissenschaftlich durch den DWV und die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz begleitet. So wird anhand der drei ausgewählten Grundschulen aus verschiedenen Bundesländern nach und nach ein Modellkonzept mit Handlungsanregungen und Bildungsmaterial auch für andere Schulen in Deutschland entwickelt.

Die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Prof. Beate Jessel erläutert warum dieses Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert wird: „Die Schüler können so Ihre natürliche Umgebung im Jahresverlauf bewusst wahrnehmen und erfahren die Zusammenhänge, Einflüsse und Abhängigkeiten sowie Vielfalt in der Natur. Eigene gemeinsame Naturerfahrungen verhelfen ihnen letztlich dazu, auch selber gesellschaftliche Verantwortung für die biologische Vielfalt zu übernehmen und fördern darüber hinaus das soziale Miteinander“.

Die Erfahrungen mit den „Draußenschulen“ in Skandinavien sind gut: Schüler lernen genau hinzuschauen. Sie schärfen ihren Blick für Details und nehmen Veränderungen der natürlichen Umgebung im Jahresverlauf oder durch andere Einflüsse reflektiert wahr. Außerdem stärken die „Draußenschulen“ das Urteilsvermögen in naturwissenschaftlichen und ökologischen Fragestellungen. Nicht zuletzt wirken sich außerschulische Lernerfahrungen verbunden mit Bewegung und gemeinsamem Naturerleben positiv auf das Lernen allgemein aus.

Parallel zu den „Draußenschulen“ bietet der Deutsche Wanderverband im Rahmen der vom Bundesumweltministerium und vom Bundesamt für Naturschutz jährlich durchgeführten Wandertage zur biologischen Vielfalt in den Jahren 2014 bis 2016 jeweils zu einem unterschiedlichen Schwerpunktthema besondere Angebote für Schulen an: Alle Schulen, die beim Wandertag zur biologischen Vielfalt mitmachen, erhalten ein umfangreiches Starterset mit Infomaterialien, Flyern, Give Aways, Postern, Broschüren und einer speziellen Smartphone-App zum Thema. Außerdem können Schulen, die einen entsprechenden Wandertag anbieten, an einem Wettbewerb teilnehmen und so nicht nur Pate stehen für weitere Schulwanderungen sondern auch noch attraktive Preise gewinnen.

DWV-Präsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß: „Sowohl die Wandertage als auch die Draußenschulen verstehen wir als einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung. Kinder und Jugendliche sollen einen Blick bekommen für die biologische Vielfalt in ihrer direkten Umgebung.“

Für die Modell-Draußenschulen suchen der DWV und die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz bundesweit drei Grundschulen in staatlicher Trägerschaft. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 20. März. Weitere Informationen zu dieser Ausschreibung gibt es unter www.schulwandern.de.

Mit vitaminreicher Kost fit durch den Schultag

Gesunde Energie für konzentriertes Aufpassen und Lernen – das wird immer wichtiger, weil heute viele Kinder und Jugendliche auch nachmittags noch die Schulbank drücken. Um die Bedeutung dieses Themas zu unterstreichen, hat sich die AOK mit dem Sonderpreis „Aufgetischt oder abgefertigt? – Essen in der Schule“ am Schülerzeitungswettbewerb 2013 beteiligt.

Pizza, Pommes, Burger oder Obst, Gemüse, Vollkornprodukte: Im Kindes- und Jugendalter entwickeln sich Vorlieben für bestimmte Nahrungsmittel und Ernährungsweisen, die das spätere Leben häufig prägen. Die Ernährungsstudie des Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) des Robert-Koch-Instituts zeigt, dass viele Kinder und Jugendliche zu wenig Obst und Gemüse, zu viel Fleisch, Fleischwaren, Knabberartikel und Süßwaren essen und zu große Mengen zuckerhaltiger Limonaden trinken. Die Folge: In Deutschland bringen über alle Altersklassen hinweg 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen zu viele Pfunde auf die Waage.

Gesunde Ernährung stärkt die Konzentration

„Gesundem Essen und Trinken im Schulalltag kommt deshalb eine große Bedeutung zu“, sagt Anke Tempelmann, Ernährungswissenschaftlerin im AOK-Bundesverband. Wenn sich Schüler abwechslungsreich, fettarm und vitaminreich ernähren, wirkt sich dies positiv aus. Denn der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zufolge stärkt gesunde Kost die Aufmerksamkeit, das Erinnerungs- und Reaktionsvermögen und die Konzentrationsfähigkeit. Langfristig senkt eine vollwertige Ernährung auch das Risiko für ernährungsbedingte Krankheiten wie Diabetes mellitus und Bluthochdruck.

Zu einer vollwertigen Kost gehören laut DGE täglich Getreideprodukte, Kartoffeln, Obst und Gemüse sowie fettarme Milch und Milchprodukte. Ein- bis zweimal pro Woche sollte Fisch auf den Tisch kommen. Die DGE rät, nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche zu essen und Fette sowie fettreiche Lebensmittel sparsam zu verzehren. Empfehlenswert sind ungesättigte pflanzliche Fette und Öle, zum Beispiel Raps- und Sojaöl.

Ernährungsexpertin Tempelmann gibt Tipps, wie Schüler Kraft für den Schulalltag tanken:

  • Mit einem gesunden Frühstück gelingt der Start in den Tag am besten. Müsli mit Früchten, Vollkornbrot oder Brötchen mit Frischkäse oder Fruchtaufstrich liefern Energie, die einige Zeit vorhält. Kinder und Jugendliche, die morgens nichts essen mögen, sollten zumindest eine Tasse Milch oder ein Glas Saft trinken.
  • Zwischenmahlzeiten sind ebenfalls wichtig – besonders, wenn die Kinder oder Jugendlichen wenig gefrühstückt haben. Dafür eignen sich Obst, Gemüse, Vollkorn- oder Milchprodukte. Eltern können zum Beispiel ein Vollkornbrötchen oder Vollkornbrot mit fettarmem Käse, einem Salatblatt und Tomatenscheiben belegen. Lecker und gesund sind auch Obst und Gemüse – am Stück oder mundgerecht geschnitten -, Trinkmilch, Joghurt oder Quark.
  • Süßigkeiten eignen sich nicht als Pausensnack. Sie steigern zwar schnell den Blutzuckerspiegel. Dieser fällt jedoch genauso rasch wieder ab und mit ihm die Konzentrationsfähigkeit.
  • Immer mehr Schüler essen mittags nicht mehr zu Hause, sondern in der Schule. Der DGE zufolge sollten täglich Getreide, Kartoffeln oder Nudeln auf dem Speiseplan stehen, außerdem Rohkost, Salat oder gegartes Gemüse. Empfehlenswert ist es, dass die Schüler einmal pro Woche Vollkornprodukte und Seefisch essen. Pommes und Kroketten sollten innerhalb von vier Wochen höchstens vier Mal auf Tisch kommen.
  • Insgesamt sollte die Mittagsmahlzeit rund ein Viertel des täglichen Energie- und Nährstoffbedarfs decken.
  • Wichtig ist, dass Schüler etwa eineinhalb Liter am Tag trinken. Am besten sind Trink- oder Mineralwasser sowie ungesüßte Früchte- oder Kräutertees. Von Getränken mit hohem Energiegehalt wie etwa Limonaden, Fruchtsaftgetränken, Eistees, Energy-Drinks oder isotonischen Sportgetränken rät die DGE ab.
  • Worauf es bei einem gesunden Schulessen ankommt, erläutert die DGE in der Broschüre „DGE-Qualitätsstandards für die Schulverpflegung„. Die Broschüre richtet sich an Verantwortliche und Entscheidungsträger sowie an alle, die die Schulverpflegung herstellen oder anbieten.
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