Kategorie-Archiv: Gesunde Ernährung

Künftig Salzgehalt statt Natriumwert

Wer vermeiden will, dass stark gesalzene Fertigsuppen oder Tiefkühlpizzen auf seinem Teller landen, suchte bislang auf der Verpackung nach dem Anteil der würzenden Zutat vergebens. Wenn überhaupt war der Salzgehalt bei den Nährwertangaben im Natriumwert versteckt. „Viele Hersteller machten sich bisher nicht die Mühe, neben dem Natrium auch den Anteil der weißen Streuwürze in ihren Fertiggerichten anzugeben. Doch Verbraucher brauchen verlässliche Angaben, denn zu viel Salz im Essen ist für den menschlichen Organismus schädlich“, kritisiert die Verbraucherzentrale NRW.

Jeder Deutsche nimmt täglich im Schnitt sieben bis neun Gramm Salz zu sich. Mehr als sechs Gramm pro Tag können Herz und Kreislauf auf Dauer nicht verkraften. Viele Menschen haben mit hohem Blutdruck und einem steigenden Schlaganfallrisiko zu kämpfen. Die Gefahr dieser Zivilisationskrankheiten kann durch weniger Salz in der eigenen Ernährung reduziert werden.“ Eine neue Kennzeichnungspflicht ab Ende des Jahres soll Konsumenten helfen, sich beim Lebensmitteleinkauf im Laden besser zu orientieren und ihnen ermöglichen, ihren Salzkonsum leichter zu regulieren:

  • Kennzeichnungsrevolution auf der Verpackung: Bislang war es Herstellern freigestellt, ob sie den Salzgehalt in ihren Fertig-Pizzen, Pasta-Gerichten und Co. auf den Verpackungen angeben. Wenn, mussten Hersteller dies zwingend in Form des Natriumwerts, einem Mineralstoff im Salz, tun, konnten die Salzmenge aber zusätzlich nennen. Ein Gramm Natrium entspricht rund 2,5 Prozent Gramm der weißen Würze. Kundige Verbraucher mussten also meistens rechnen, um den wahren Salzgehalt in der Suppe von der Verpackung ablesen zu können.Ab 13. Dezember kann der Rechner in der Tasche bleiben: Ab dann muss bei der freiwilligen Kennzeichnung der Salz- statt des Natriumanteils EU-weit auf der Verpackung angegeben werden. Aber erst ab Ende 2016 müssen sich sämtliche Hersteller an diese Vorgabe halten. Immer mehr Lebensmittelfirmen nehmen bereits im Vorfeld nicht nur die neue Regelung, sondern auch die damit beabsichtigte Gesundheitsförderung ernst: Sie stellen schon jetzt die Kennzeichnung auf ihren Lebensmittelverpackungen für Verbraucher nachvollziehbar um und reduzieren sogar in vielen Fällen den Salzanteil in ihren Gerichten.
  • Maximal sechs Gramm pro Tag: Gesundheitsbewusste Konsumenten sollten darauf achten, dass sie insgesamt nicht mehr als einen Teelöffel Salz pro Tag zu sich nehmen. Der größte Teil davon wird nicht beim Kochen ins Essen gestreut, sondern er steckt bereits verarbeitet in Wurst, Käse, Brot und Fertiggerichten.Die eindeutige Salzkennzeichnung auf den Produkten macht es Verbrauchern nun leichter, den Überblick über die Zufuhr zu behalten. Gering Gesalzenes enthält 0,3 Gramm Salz in hundert Gramm. Bei verarbeiteten Lebensmitteln mit der fünffachen Menge – 1,5 Gramm Salz – ist die Ausschau nach einer salzärmeren Variante empfehlenswert. Meistens gibt es auch weniger gewürzte Produkte – allerdings meist bei einem anderen Hersteller.

Wissenswertes rund um die neuen Kennzeichnungsregeln von Salz und Tipps zum Konsum finden Interessenten in einem Special der Verbraucherzentrale NRW im Internet unter www.vz-nrw.de/salz
42/2014

Die richtige Ernährung bei Rheuma

 

Caipirinha mit Birkensaft Foto: © Schoenenberger / Wirths PR
Caipirinha mit Birkensaft
Foto: © Schoenenberger / Wirths PR

Die richtige Ernährung bei Rheuma

Um schmerzfrei mit einer rheumatischen Erkrankung leben zu können, ist es notwendig seine Ernährung umzustellen. Denn über bestimmte Nahrungsmittel können Entzündungsvermittler in den Körper gelangen. Diese Stoffe fachen die Entzündungsherde weiter an und sorgen so für Schmerzen.

Birkenblätter fördern die Entwässerung sowie Entgiftung. Foto:© Wirths PR
Birkenblätter fördern die Entwässerung sowie Entgiftung.
Foto:© Wirths PR

Worauf man als Rheuma-Betroffener in seiner Ernährung achten sollte, stellt die Ernährungsexpertin Sonja Carlsson in ihrem Buch „Vegetarisch genießen bei Rheuma und Gicht – Mit der richtigen Ernährung Schmerzen lindern“ (erschienen 2013 bei Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover) vor.

1. Normalgewicht erreichen
Übergewicht ist im Allgemeinen ein Feind der Gesundheit. Wer sein Normalgewicht erreicht und hält, entlastet seine Gelenke und Knochen deutlich. So werden die Abnutzungs- und Verschleißerscheinungen minimiert. Auch Untergewicht ist der Gesundheit abträglich, da der Entzündungsprozess besonders viele Nährstoffe und Energie verbraucht. Beide sind bei Untergewicht tendenziell Mangelware.

2. Pflanzenbetonte Kost
In tierischen Produkten ist die mehrfach ungesättigte Fettsäure Arachidonsäure enthalten, aus der unser Körper „Entzündungsboten“ bildet, die so genannten Eicosanoide. Deshalb sollte man tierisches Fett meiden und pflanzlichen Fetten und Ölen den Vorzug geben. Dabei sollte der Fettgehalt insgesamt reduziert werden. Da aufgrund der Einnahmen von Medikamenten (Kortison) ein erhöhter Kalziumbedarf (1000 mg täglich) besteht, empfiehlt sich der Verzehr fettarmer Milch, Milchprodukte und Käsesorten.

Die oxidative Bildung der Eicosanoide aus Arachidonsäure kann medikamentös, aber auch durch bestimmte „positive“ Fettsäuren, die so genannten Omega-3-Fettsäuren, verhindert werden. Diese sind vor allem in Seefisch enthalten. Fisch sollte deshalb mindestens zweimal in der Woche auf dem Speiseplan stehen.

Noch ein kleiner Trick: Gewürze helfen Kochsalz zu sparen und regen die Produktion von Verdauungssäften an. Zudem machen sie viele Speisen bekömmlicher. Beispiele für Gewürze, die rheumatischen Entzündungen vorbeugen, sind Bärlauch, Cayennepfeffer, Fenchel, Rosmarin und Zimt.

Tostadas Foto: © Hensel / Wirths PR
Tostadas
Foto: © Hensel / Wirths PR

3. Reduktion purinhaltiger Nahrungsmittel
Die Stoffgruppe der Purine ist für Rheumatiker gefährlich, da diese Stoffe vom Körper zu Harnsäure abgebaut werden. Ist der Harnsäurespiegel im Organismus zu hoch, kann diese nicht mehr ausreichend über die Nieren ausgeschieden werden. Die Folge dieser so genannten Hyperurikämie: die Harnsäure kristallisiert aus und lagert sich in den Weichteilen, den Gelenken und der Niere ab. Landläufig kennt man dieses Problem als Gicht. Purine umgeht man am besten, indem man wenig Fleisch isst und gänzlich auf Innereien verzichtet. Hülsenfrüchte sollte man aus diesem Grund auch nur begrenzt verzehren.

4. Vermeiden/Reduktion von Alkohol
Übermäßiger Alkoholkonsum schadet, da die Carbonsäuren mit der Harnsäure in der Niere konkurrieren. Die Hefereste im Bier liefern zusätzlich noch harnsäurebildende Purine. Am besten reduziert man den Alkoholgenuss auf ein Mindestmaß.

5. Viel Trinken
Wer viel trinkt, möglichst Wasser, Säfte, Fruchtschorlen und Tees, der wirkt Gichtanfällen entgegen. Die Flüssigkeit hilft die Harnsäure im Blut und im Urin zu verdünnen, woraufhin diese leichter ausscheidbar ist. 2,5 bis 3 Liter pro Tag sind dabei optimal.

Zusätzlich zur alltäglichen, bewussten Ernährung helfen zwei- bis dreitägige Fasten-Kuren rheumatische Beschwerden zu lindern. Der Betroffene wird dabei auf eine „Null-Diät“ gesetzt und dadurch der Verzehr Rheuma auslösender Faktoren verhindert. Dafür sollten 3-4 Liter mineralstoffreiche Flüssigkeit, wie Gemüsebrühe, Mineralwasser oder Tee, zu sich genommen werden. Beim Fasten entsteht Kortison, auch Endorphine (Glückshormone) werden ausgeschüttet. Beide lindern den Schmerz.

Im Buch „Vegetarisch genießen bei Rheuma und Gicht“ finden sich noch weitere Tipps und ausführliches Fachwissen. Dazu wurden von der Autorin Sonja Carlsson über 80 leckere Rezepte zusammengestellt. „Finden Sie sich nicht mit Ihren Schmerzen ab“, rät die Ernährungswissenschaftlerin. Sie weiß aus langjähriger Erfahrung mit Diäten, dass keine Kostform dauerhaft Erfolg hat, wenn sie nicht schmeckt. Ihre Rezepte zeigen, dass man gerade mit bewusster Ernährung wunderbar und ohne Reue schlemmen kann.

Mit Kichererbsen den Orient genießen

Die Kichererbse sorgt für Abwechslung auf dem Speiseplan. Vor allem in der orientalischen und mediterranen Küche dürfen die gesunden Hülsenfrüchte nicht fehlen. Im Nahen Osten wird aus Kichererbsen und Sesammus ein köstlicher Brotaufstrich hergestellt: das „Hummus“. Die Menschen im arabischen Raum kombinieren die runzeligen „Erbsen“ meist mit Couscous, während die Spanier sie zu einem köstlichen Eintopf (Ropa vieja) verarbeiten. Die bei uns bekannteren würzigen Falafel-Bällchen sind dagegen eine türkische Spezialität.

Immer häufiger werden die fein-aromatischen Hülsenfrüchte auch in der deutschen Küche verwendet. Sie sind mehligkochend, behalten aber auch im gegarten Zustand ihre Form. Das nussige Aroma passt zu Suppe, Aufläufen, Reis- und Currygerichten. Auch im Salat und als Beilage zu Fleisch und Meeresfrüchten sind sie ein Genuss. Das Mehl kann als Basis für Brot, Pizzateig oder süße Backwaren verwendet werden.

Kichererbsen (Cicer arietinum) gehören zur Familie der Schmetterlingsblütler und sind mit der Erbse nicht näher verwandt. Die deutsche Bezeichnung bedeutet interessanterweise Erbse-Erbse, da „kicher“ auf das lateinische Wort „cicer“ für Erbse zurückgeht. Die Samen der Hülsenfrüchte haben eine kantige, unregelmäßige Form und sind eine gute Alternative zu üblichen Sättigungsbeilagen wie Nudeln oder Kartoffeln. Sie enthalten reichlich Ballaststoffe, wertvolles Eiweiß, B-Vitamine, Vitamin A, C und E sowie die Mineralstoffe Eisen, Zink und Magnesium.

Im Handel sind meist die rundlichen, beige-gelben Kichererbsen aus dem Mittelmeerraum erhältlich. Getrocknete Erbsen müssen vor dem Garen mindestens zwölf Stunden, am besten über Nacht, in Wasser eingeweicht werden. Das Einweichwasser sollte man entsorgen, da es Bitterstoffe enthält. Die oben schwimmenden Exemplare werden aussortiert, denn sie würden beim Kochen hart bleiben. Die Garzeit beträgt 30-120 Minuten. Schneller geht es mit vorgegarten Dosenerbsen, die nur kurz mitgekocht werden. Trockenerbsen sind aber geschmacklich die bessere Wahl.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.was-wir-essen.de/abisz/huelsenfruechte_soja_keimlinge.php

Ballaststoffe: So nützlich kann Ballast sein

Es dauerte, bis sie zu Ruhm gelangten: die Ballaststoffe. Während die „Sattmacher“ zu Beginn ihrer Erforschung aufgrund der Unverdaulichkeit als nutzloser „Ballast“ in pflanzlichen Nahrungsmitteln abgestempelt wurden, erkannte die Wissenschaft später ihre wichtige Bedeutung für die Gesundheit. Ballaststoffe quellen im Magen auf und fördern so die Sättigung. Sie verfeinern den Stuhl und erleichtern die Darmpassage. Viele Vertreter der wasserlöslichen und wasserunlöslichen Substanzen vermehren und stärken die eigene Darmflora.

Zudem binden sie eine Reihe unerwünschter Substanzen und fördern die Ausscheidung dieser. Bei vielen Erkrankungen wie Verstopfung, Divertikulose, erhöhten Cholesterinwerten oder Diabetes mellitus heißt der Rat daher: „Erhöhen Sie Ihre Ballaststoffzufuhr“. Dabei denken viele zuerst an Vollkornbrot. In der Tat liefern Brot, Brötchen und Nudeln aus Vollkornmehlen deutlich mehr Ballaststoffe als ihre „weißen“ Vertreter. Aber auch Gemüse und Obst, Hülsenfrüchte, Pilze und Nüsse tragen zur optimalen Zufuhr bei.

Wer Angst vor der blähenden Wirkung besonders ballaststoffreicher Lebensmittel wie Kohlgemüse, Erbsen, Linsen und Zwiebeln hat, kann diesen Effekt durch Gewürze oder Tees wie Kümmel, Fenchel und Anis deutlich reduzieren. Die Miniposter „Ballaststoffe“ und „Ballaststoffpakete“ zeigen zum einen den Überblick über die zahlreichen Effekte und Einflüsse bei verschiedenen Erkrankungen und zum anderen die Nahrungsmittel, die besonders ballaststoffreich sind. Beide Miniposter sind im Medienshop unter www.fet-ev.eu erhältlich.

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