Sechs Monate nach der Flut: ASB zieht Zwischenbilanz der Fluthilfe

Ein halbes Jahr nach der „Rekordflut“ zieht der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) eine erste Zwischenbilanz der Hilfsmaßnahmen. Dirk Biereige, ASB-Fluthilfekoordinator, resümiert: „Für Sachsen und Schleswig-Holstein können wir durchaus erfreuliche Fortschritte verzeichnen. Dort stehen einzelne Projekte wie die Sanierung von sozialen und kulturellen Einrichtungen nahezu vor dem Abschluss.“

ASB-Bundesgeschäftsführer Christian Reuter ergänzt: „Der ASB hat insgesamt 11,3 Millionen Spenden eingenommen. Rund die Hälfte der Mittel ist bereits für Hilfsmaßnahmen verplant, ein Viertel der Summe bereits ausgezahlt.“ Die Spendensumme setzt sich zusammen aus Eigenmitteln, Spenden des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), des Bayerischen Rundfunks (BR) sowie von Aktion Deutschland Hilft.

Nahe bei den Menschen

Seit Juni 2013 ist der ASB in den Flutgebieten aktiv: „Der ASB ist nahe bei den betroffenen Menschen und bietet unkompliziert Hilfe an“, erläutert Fluthilfekoordinator Biereige. In Sachsen-Anhalt zum Beispiel, wo das Projekt „mobile Engel“ ins Leben gerufen wurde, kümmern sich Handwerker um Abriss- und Renovierungsarbeiten. Außerdem organisieren ASB-Mitarbeiter Betreuungsnachmittage für Kinder, damit ihre Eltern Zeit für die Sanierungsarbeiten und ihre Erholung haben. In Sachsen besuchen ASB-Mitarbeiter Hochwasserbetroffene und helfen bei der Antragstellung oder zahlen Haushaltshilfen für den Kauf von neuem Inventar aus. Außerdem organisiert der ASB Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche, damit sie eine Auszeit von der „Baustelle zu Hause“ nehmen können.

Trockner laufen noch immer

Anders sieht die Situation jedoch in Sachsen-Anhalt, Bayern und Thüringen aus. „Wir schätzen, dass der Wiederaufbau dort noch mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen wird“, erläutert Dirk Biereige. Eine Ursache dafür liegt darin, dass in Sachsen-Anhalt und Bayern die Trocknergeräte noch immer auf Hochtouren laufen. Ob in Fischbeck oder Deggendorf: Eine Vielzahl von Hausbesitzern kämpft auch ein halbes Jahr nach der Flut mit feuchten Wänden und wartet auf die Erfassung der Schäden an ihrem Wohneigentum. Im schlimmsten Fall droht der Abriss.

Viele Betroffene haben deshalb noch keine Anträge auf Wiederaufbauhilfe gestellt. Das ist jedoch eine notwendige Voraussetzung für die Auszahlung von Einzelfallhilfen. Die ASB-Hilfe erfolgt nachrangig zu den Leistungen der Städte, Gemeinden und der Versicherungen, das heißt insofern Betroffene von diesen Stellen keine finanzielle Hilfe erhalten haben. „Wir stellen damit sicher, dass die Spenden auch dort ankommen, wo sie am Nötigsten gebraucht werden“, betont Dirk Biereige.

www.asb.de

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