Schlagwort-Archiv: Energie

Positiver Beitrag zum Klimaschutz

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen hat heute die „Energiebilanz 2013“ seiner Mitgliedsunternehmen vorgelegt. Sie haben seit 2005 die Energieverbräuche ihrer Wohnungen um 13 Prozent und die CO2-Emissionen um 15 Prozent gesenkt. In konkreten Zahlen bedeutet dies die Einsparung von 774 Millionen Kilowattstunden Wärme und 185 Millionen Kilogramm CO2. Dafür wurden 29 Millionen Quadratmeter Wohnfläche ausgewertet, das sind über 70 Prozent der gesamten Wohnfläche. 134 Unternehmen haben sich an der Studie beteiligt. 185 Millionen Kilogramm CO2 entsprechen 38 Milliarden Luftballons oder 150.000 Flügen zwischen Hamburg und New York.

VNW-Verbandsdirektor Dr. Joachim Wege:

„Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Reduzierte Energieverbräuche kommen dem Geldbeutel unserer Mieter zugute, die jährlich rund 50 Millionen Euro Energiekosten einsparen. Nicht weniger wichtig: Das Klima wird geschützt, die Luft über unseren Städten wird sauberer. Die Investitionen der Verbandsmitglieder in Wärmeschutz und moderne Heizungstechnik – in der Summe weit über 1 Milliarde Euro – zahlen sich aus. 2006 haben wir die „Aktion Energiewende für Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit“ ins Leben gerufen, um dem Preisanstieg bei den Energiekosten zu begegnen und den Klimaschutz neben der Wohnbehaglichkeit weiter zu fördern. Wir wollen Energiekosten reduzieren und die Abhängigkeit von weiteren Preissteigerungen reduzieren. Die Datenerfassung 2013 ist die siebte Bilanzierung innerhalb dieser bundesweit einzigartigen und beispielgebenden Aktion.“

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. vertritt 320 Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften (Hamburg: 93, Mecklenburg-Vorpommern: 153, Schleswig-Holstein: 74). In ihren 736.000 Wohnungen (Hamburg: 291.000, Mecklenburg-Vorpommern: 276.000, Schleswig-Holstein: 169.000) leben rund 1,4 Millionen Menschen.

Quelle: http://www.vnw.de

Umstieg auf alternative Energien

„Der Bericht des Weltklimarats IPCC hat noch einmal deutlich gemacht, wie wichtig ein zügiger Umstieg auf alternative Energien ist. Bei internationalen Konferenzen gibt es erfreuliche erste Zeichen für eine Neupositionierung von China und den USA, den CO2-Ausstoß zu bremsen. Gerade deshalb dürfen Deutschland und Europa jetzt ihre Spitzenposition nicht aufgeben und müssen für sich deutlichere Zielmarken definieren“, forderte der Präsident des Bundesverbandes WindEnergie, Hermann Albers, vor dem Hintergrund der Pressekonferenz von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) und Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) zum Bericht des Weltklimarats IPCC in Berlin.

„Das derzeitige Abbremsen der Erneuerbaren Energien ist volkswirtschaftlich ein Fehler. Der Rückgang der Beschäftigung in wichtigen Teilbranchen ist das direkte Ergebnis einer unentschlossenen Politik, die die enormen Chancen auf wachsenden internationalen Märkten ausblendet. Es ist an der Zeit, dass Deutschland zu seiner alten Rolle zurückfindet und sich wieder als europäische und weltweite Lokomotive des Klimaschutzes positioniert.“

Der Präsident des Bundesverbandes WindEnergie wies auf die wachsende wirtschaftliche Bedeutung der Erneuerbaren Energien – Industrien hin. Das Statistische Bundesamt hatte in der vergangenen Woche die Zahlen für 2012 präsentiert und aufgezeigt, dass die Umsätze mit Klimaschutzgütern weiter wachsen und inzwischen etwa 40,3 Milliarden Euro betragen. Dabei stach die Windenergie mit 9,7 Milliarden Euro (Onshore: 8,5 Milliarden Euro, Offshore: 1,2 Milliarden Euro) deutlich hervor.

„Der Umbau des Energiesystems in Deutschland – dies stellt die Bundesregierung im gerade vorgelegten Grünbuch zur Energiewende fest – wird zu einer Abschaltung von nicht mehr benötigten Kraftwerken führen. Es stünde unserem Land gut zu Gesicht, dies auch durch ein Kohleausstiegsgesetz sichtbar zu machen. Die Festlegung, in welcher Schrittfolge parallel zum Zubau der Erneuerbaren Energien fossile Erzeugungskapazitäten aus dem Markt genommen werden, wäre ein wichtiges Signal für internationale Klimaschutzkonferenzen und könnte das Gewicht unseres Landes in Verhandlungen erhöhen. Daran sollte die Bundesregierung ein starkes Interesse haben“, machte Hermann Albers deutlich.

Quelle: http://www.wind-energie.de

Eine heiße Alternative zum elektrischen Strom

Die Physiker der Universität Bielefeld experimentieren mit Nanoschichten auf Chipträgern (Bild). Die Schichten bestehen aus magnetischen Isolatoren, also Material, das keinen oder nur wenig elektrischen Strom leitet. Foto: Universität Bielefeld
Die Physiker der Universität Bielefeld experimentieren mit Nanoschichten auf Chipträgern (Bild). Die Schichten bestehen aus magnetischen Isolatoren, also Material, das keinen oder nur wenig elektrischen Strom leitet. Foto: Universität Bielefeld

Die Fakultät für Physik der Universität Bielefeld ist künftig an vier statt drei Projekten des Schwerpunktprogramms „Spin Caloric Transport“ (SpinCaT) der Deutschen Forschungsgemeinschaft beteiligt. Die Wissenschaftler der Universität Bielefeld arbeiten an den physikalischen Grundlagen, um magnetische Signale mit Wärme zu erzeugen. Langfristig könnten auf der Basis zum Beispiel energiesparende Computer entwickelt werden. 2011 startete das Schwerpunktprogramm SpinCaT, das jetzt in die zweite Förderungsphase geht. Die SpinCaT-Forschung in Bielefeld wird mit insgesamt 800.000 Euro gefördert. Angesiedelt ist sie am „Center for Spinelectronic Materials and Devices“ (CSMD, Zentrum für Spinelektronische Materialien und Geräte).

Dr. Timo Kuschel ist zuständig für eines der neuen Projekte im Schwerpunktprogramm „SpinCaT“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Foto: Universität Bielefeld
Dr. Timo Kuschel ist zuständig für eines der neuen Projekte im Schwerpunktprogramm „SpinCaT“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Foto: Universität Bielefeld

Elektronen besitzen einen Eigendrehimpuls, der sich Elektronenspin nennt. Dieser sorgt dafür, dass sich Elektronen wie kleine Magnete verhalten. Auch wenn sie ihre Position beibehalten, können sie ihren Elektronenspin an benachbarte Elektronen weitergeben.

Neuerdings kann der Transport dieser Elektronenspins gezielt mit Wärme ausgelöst werden. „Wärme fällt oft als Abfallprodukt an – zum Beispiel als Betriebsabwärme im Computer“, sagt Professor Dr. Günter Reiss. „Wir wollen Verfahren entwickeln, die Wärme nutzen, um Elektronenspins gezielt zu steuern“. Reiss leitet die Arbeitsgruppe „Dünne Schichten und Physik der Nanostrukturen“ im CSMD, die in vier von insgesamt rund 30 Projekten des Schwerpunktprogramms „SpinCaT“ forscht.

Moderne Elektronik basiert auf Elektronentransport, der durch elektrische Spannung erzeugt wird. Beim elektrischen Strom bewegen sich die Elektronen also durch einen elektrischen Leiter, etwa einen Kupferdraht. Die Bielefelder Physiker wollen aber den Elektronenspin verwenden und nicht den Transport der Elektronen selber, um neuartige Schaltungen zu bauen, die vielleicht sogar durch Wärme betrieben werden können. Der Transport von Elektronenspins geschieht, ohne dass die Elektronen sich selber bewegen.

Nur der Eigendrehimpuls wird von Elektron zu Elektron weitergegeben. Da also kein elektrischer Strom für so einen „Spinstrom“ nötig ist, können diese magnetischen Signale auch in Material erzeugt und weitergegeben werden, das keinen oder nur wenig elektrischen Strom leiten kann. „So entsteht ein reiner Spinstrom, bei dem Elektronenspins ohne elektrischen Strom übermittelt werden können“, sagt Reiss. Die Physiker nutzen dafür magnetische Isolatoren. Zu ihnen gehören zum Beispiel ultradünne Schichten, die aus Nickelferrit oder Eisengranat bestehen.

Dieses Prinzip kann verwendet werden, um beispielsweise Computerdaten zu übertragen. Computer nutzen die Werte „0“ und „1“ als Zahlensystem, um zu rechnen und Daten zu speichern. Der Eigendrehimpuls des Elektrons kann ebenfalls zwei bestimmte Richtungen haben. Um Computerdaten also per Elektronenspin zu übermitteln, wird eine Drehimpulsrichtung als „0“ festgelegt und die andere als „1“. Weil die Elektronen sich selber in isolierenden Materialien nicht fortbewegen, verbraucht die Übertragung von Daten auf diese Art weitaus weniger Energie als der herkömmliche Elektronentransport. „Computer, die mit solchen Spin-Schaltkreisen arbeiten würden, sparen also von vornherein Energie. Sie könnten zudem nicht benötigte Wärme nutzen, um den Spin-Transport zu steuern“, sagt Dr. Timo Kuschel. Der Physiker gehört zur Arbeitsgruppe von Günter Reiss und leitet mit dem Professor und seinen Bielefelder Kollegen Dr. Andy Thomas und Dr. Jan-Michael Schmalhorst Projekte im SpinCaT-Programm.

Die Wissenschaftler der Universität Bielefeld konzentrieren sich auf die Grundlagenforschung zur Erzeugung und Manipulation von Spinströmen mit Wärme. Dafür entwickeln sie extrem dünne Schichten, die sie als magnetische Isolatoren einsetzen. Diese Nanoschichten analysieren sie mit einem Synchrotron, einer besonderen Art von Teilchenbeschleuniger. Dafür besuchen sie Forschungseinrichtungen in Hamburg, Berlin, Grenoble (Frankreich) und Berkeley (USA). Für die Forschung in den SpinCaT-Projekten kooperieren sie zudem mit Arbeitsgruppen aus München, Regensburg, Braunschweig, Greifswald, Alabama (USA) und Sendai (Japan). Auf Einladung der Fakultät für Physik diskutierten Anfang Oktober rund 20 Physiker aus vier Ländern auf einer Tagung in der Universität Bielefeld über ihre Messungen und Analysen zu thermisch generierten Spinströmen.

Quelle/Text/Redaktion: www.uni-bielefeld.de

Weitere Informationen:
www.spincat.info

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