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Schlank durch Schokolade

Schokolade als Schlankmacher? - die Diät ist so absurd, dass man sie eigentlich nicht ernst nehmen dürfte.  Foto:  obs/ZDF/ZDF/Ricardo Garzon
Schokolade als Schlankmacher? – die Diät ist so absurd, dass man sie eigentlich nicht ernst nehmen dürfte. Foto: obs/ZDF/ZDF/Ricardo Garzon

(ots) – Die Diätindustrie benutzt und kauft die Wissenschaft systematisch für ihre Zwecke. Das beweist die Dokumentation „Schlank durch Schokolade – Der Trick mit den Diäten“, die in Gemeinschaftsproduktion von ZDF und ARTE entstanden ist. Mit Hilfe einer völlig absurden wissenschaftlichen Studie, die die Wirksamkeit einer neuen Diät untermauern soll, zeigen die Autoren Diana Löbl und Peter Onneken: Wer die Wissenschaft hinter sich weiß, kann sogar Schokolade als Abnehmbeschleuniger verkaufen. Die ZDF-Umweltreihe „planet e.“ zeigt die Doku am Sonntag, 7. Juni 2015, 15.30 Uhr, bei ARTE steht eine Langfassung des Films am 5. Juni, 21.50 Uhr, auf dem Programm. Die Auflösung des Experiments hat bereits jetzt in den Medien im In- und Ausland hohe Wellen geschlagen. Die Berichterstattung reicht über alle Kontinente: Bis in die USA, Brasilien, Indien und Australien wurde über den „Schokoladen-Diät-Fake“ berichtet.

Fast 15 Prozent der Deutschen gelten als fettleibig. Viele von ihnen haben Erfahrungen mit Diäten, die nicht funktionieren. Was die meisten nicht wissen: Sie sind auf dubiose Studien hereingefallen, die ihnen von den Medien regelmäßig als die neue Abnehmformel präsentiert werden. Die „planet e.“-Autoren Diana Löbl und Peter Onneken zeigen, wie einfach das geht. Sie erfinden eine Schokoladen-Diät – „The Chocolate Transformation“ – und behaupten: Wer Schokolade isst, nimmt schneller ab. Um ihre Aussage zu untermauern, führen sie eine wissenschaftliche Studie mit 15 Probanden durch. Für die Veröffentlichung der Studie in einem Wissenschaftsmagazin müssen lediglich 100 Dollar investiert werden. Es folgt eine Vermarktungskampagne mit Pressemitteilungen, einem Facebook-Auftritt und gekauften Testimonials. Und es gibt nicht wenige Medien im In- und Ausland, die auf die „neue Diät“ anspringen und sie ungefiltert ihren Lesern als neue Abnehmformel anpreisen – schließlich hat die Schokoladen-Diät eine wissenschaftliche Grundlage. Und diese wird nicht hinterfragt.

Die Dicksten der Welt

(aid) – In Kuwait ist Übergewicht besonders stark verbreitet: Knapp 43 Prozent der Bevölkerung sind fettleibig. Auf der „Skala der dicksten Nationen“ folgen weitere Länder des Nahen Ostens wie Saudi-Arabien (35,2 %), Ägypten (34,6 %), Jordanien (34,3 %) und die Vereinigten Arabischen Emirate (33,7 %). Das haben Untersuchungen im Rahmen des aktuellen Global Food Security Index (GFSI) ergeben, der vom britischen Marktforschungsunternehmen Economist Intelligence Unit (EIU) erstellt wurde.

Das Körpergewicht wurde anhand des Körpermassenindex (BMI) eingeschätzt, der sich aus dem Verhältnis von Gewicht zu Körpergröße ergibt. Bei einem Wert über 30 spricht man definitionsgemäß von Fettleibigkeit, bei einem Wert über 25 von Übergewicht. Der BMI berücksichtigt allerdings nicht, wo die Fettpolster sitzen. Dabei ist gerade die Verteilung des Körperfetts wichtig, um das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen abschätzen zu können.

Weltweit hat sich der Anteil der Menschen mit Fettleibigkeit in den vergangenen 30 Jahren nahezu verdoppelt. Die USA lagen überraschenderweise nur auf dem achten Platz der insgesamt 109 untersuchten Länder – mit einem Anteil an Fettleibigen von 31,8 Prozent.

Übergewicht ist nicht nur ein Problem von Industrieländern. So war zum Beispiel in Mexiko, Syrien und Venezuela ebenfalls knapp ein Drittel der Einwohner fettleibig. Untersuchungen lassen vermuten, dass in Industrieländern vor allem die ärmsten Menschen an Übergewicht leiden, während in Entwicklungsländern meist die Wohlhabenden betroffen sind. Denn ein großer Leibesumfang wird in diesen Ländern gesellschaftlich positiv gesehen und mit Reichtum in Verbindung gebracht. Erwartungsgemäß hatten die ärmsten Länder den geringsten Anteil an Fettleibigen: In Bangladesh, Äthiopien, Nepal, Vietnam, Madagaskar und Indien waren weniger als zwei Prozent der Bürger betroffen.

In Deutschland ist nach Zahlen des Statistischen Bundesamts aus dem Jahr 2013 offenbar jeder zweite Erwachsene übergewichtig. Damit ist der Anteil der Übergewichtigen im Vergleich zu 1999 um 48 Prozent gestiegen. Aber auch hier war der BMI das alleinige Kriterium für die Einschätzung des Körpergewichts.

Heike Kreutz, www.aid.de

Quelle:
The Economist Intelligence Unit; Global Food Security Index 2014; http://foodsecurityindex.eiu.com/Home/DownloadResource?fileName=EIU_GFSI%202014_Special%20report_Obesity.pdf; Statistisches Bundesamt Deutschland (destatis), Pressemeldung Nr. 386 vom 5. November 2014.

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