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Luftreinhaltung made in Vietnam

(aid) – Wer es schafft, sich einen Weg durch die wuseligen Betonwüsten asiatischer Megastädte zu bahnen, ist froh, wenn er ohne Atemschutz einigermaßen Luft holen kann. Angesichts von hunderten Mopeds, die einen als Fußgänger umzufahren drohen, ist es neben der Luftverschmutzung auch sonst lebensgefährlich, einen Blick nach oben zu wagen – aber es lohnt sich: Die „Houses for Trees“ im vietnamesischen Saigon (jetzt Ho-Chi-Minh-Stadt) sind vielleicht wegweisend für die Luftreinhaltung – auch in anderen Großstädten, denen es an ausreichender Fläche für Grünanlagen mangelt.

Die edel designten Häuser sind so angelegt, dass die Dächer als riesige Pflanzkübel dienen und große Straßenbäume beherbergen können. Seine Innovationen in Sachen Stadtbegrünung zeigt Vietnam auch auf der Expo in Mailand: hoch gewundene Bambuskonstruktionen bringen die Pflanzen platzsparend in luftige Höhen, wenn in den Hochhausschluchten nicht genügend Platz vorhanden ist. Ein vietnamesisches Architekturstudio hat sich zur Aufgabe gemacht, auch noch den hässlichsten Betonklotz in eine grüne Oase zu verwandeln: die Fassaden werden bewusst als Pflanzraum ausgenutzt und die Fenster mit Spalieren teilweise sogar „zugepflanzt“. Im Inneren entsteht durch ein modernes Design jedoch eine ganz spezielle Atmosphäre aus Licht, das durch einen grünen Dschungel zu dringen scheint.

Lösungen entstehen immer dort, wo die Probleme am drängendsten sind. Doch auch hierzulande könnten verstärkte Bemühungen privater wie öffentlicher Bauträger einen Beitrag zur Luftreinhaltung und zur Schaffung von Biotopen leisten und damit Städte zu einem Hort der Biodiversität werden lassen.
Friederike Heidenhof, www.aid.de

Weitere Informationen:
http://votrongnghia.com/projects/house-for-trees/

Die Dicksten der Welt

(aid) – In Kuwait ist Übergewicht besonders stark verbreitet: Knapp 43 Prozent der Bevölkerung sind fettleibig. Auf der „Skala der dicksten Nationen“ folgen weitere Länder des Nahen Ostens wie Saudi-Arabien (35,2 %), Ägypten (34,6 %), Jordanien (34,3 %) und die Vereinigten Arabischen Emirate (33,7 %). Das haben Untersuchungen im Rahmen des aktuellen Global Food Security Index (GFSI) ergeben, der vom britischen Marktforschungsunternehmen Economist Intelligence Unit (EIU) erstellt wurde.

Das Körpergewicht wurde anhand des Körpermassenindex (BMI) eingeschätzt, der sich aus dem Verhältnis von Gewicht zu Körpergröße ergibt. Bei einem Wert über 30 spricht man definitionsgemäß von Fettleibigkeit, bei einem Wert über 25 von Übergewicht. Der BMI berücksichtigt allerdings nicht, wo die Fettpolster sitzen. Dabei ist gerade die Verteilung des Körperfetts wichtig, um das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen abschätzen zu können.

Weltweit hat sich der Anteil der Menschen mit Fettleibigkeit in den vergangenen 30 Jahren nahezu verdoppelt. Die USA lagen überraschenderweise nur auf dem achten Platz der insgesamt 109 untersuchten Länder – mit einem Anteil an Fettleibigen von 31,8 Prozent.

Übergewicht ist nicht nur ein Problem von Industrieländern. So war zum Beispiel in Mexiko, Syrien und Venezuela ebenfalls knapp ein Drittel der Einwohner fettleibig. Untersuchungen lassen vermuten, dass in Industrieländern vor allem die ärmsten Menschen an Übergewicht leiden, während in Entwicklungsländern meist die Wohlhabenden betroffen sind. Denn ein großer Leibesumfang wird in diesen Ländern gesellschaftlich positiv gesehen und mit Reichtum in Verbindung gebracht. Erwartungsgemäß hatten die ärmsten Länder den geringsten Anteil an Fettleibigen: In Bangladesh, Äthiopien, Nepal, Vietnam, Madagaskar und Indien waren weniger als zwei Prozent der Bürger betroffen.

In Deutschland ist nach Zahlen des Statistischen Bundesamts aus dem Jahr 2013 offenbar jeder zweite Erwachsene übergewichtig. Damit ist der Anteil der Übergewichtigen im Vergleich zu 1999 um 48 Prozent gestiegen. Aber auch hier war der BMI das alleinige Kriterium für die Einschätzung des Körpergewichts.

Heike Kreutz, www.aid.de

Quelle:
The Economist Intelligence Unit; Global Food Security Index 2014; http://foodsecurityindex.eiu.com/Home/DownloadResource?fileName=EIU_GFSI%202014_Special%20report_Obesity.pdf; Statistisches Bundesamt Deutschland (destatis), Pressemeldung Nr. 386 vom 5. November 2014.

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