Schlagwort-Archiv: Umweltschutz

Mit GPS und Drohnen gezielt arbeiten

Pflanzenschutz zwischen Kröten und Bienen

(aid) – Landwirte und Imker arbeiten nicht per se gegeneinander. Konflikte werden beispielsweise vermieden, wenn sie sich über die Anwendungszeit für Pflanzenschutzmittel absprechen. Wenn tagsüber die Bienen fliegen, fährt der Landwirt eben nachts über das Feld. Damit aber auch die Knoblauchskröte bei ihrer nächtlichen Wanderung nicht mit Pflanzenschutzmitteln besprüht wird, empfiehlt Holger Pfeffer vom Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg die Anwendung am Tag. Das sieht auf den ersten Blick nicht nach konfliktfreier Lösung aus. Wie Pflanzenschutz und Umweltschutz dennoch zusammen arbeiten und wie GPS, Smartphones oder Drohnen dabei helfen können, wurde auf einem Dialogforum auf der Brandenburgischen Landwirtschaftsausstellung BraLa vorgestellt.

In Brandenburg sind die mehr als 50.000 Kleinstgewässer zwar landschaftlich eine prägende Kulisse sowie Heimat vieler Pflanzen- und Tierarten, aber für die Landwirtschaft ein schwer berechenbares Hindernis. Vielfach gibt es keine eng definierbare Gewässergrenze. Nach ergiebigem Niederschlag breitet sich das Kleingewässer schon mal um das Mehrfache aus, berichtet Pfeffer. Was dem Landwirt hilft: Die Amphibienforschung hat Kröten und Lurche fest im Blick. Sie wandern zwar auch weite Strecken über Land, aber auf einigermaßen festen Wanderrouten. Die können in das GPS-Systems des Traktors eingespeichert werden, um sie bei der Anwendung auszusparen.

So weicht die Technik auch den tagsüber herumschwirrenden Bienen aus. Sie besuchen die gelb leuchtende Rapsblüte, während die Düsen der modernen Pflanzenschutzspritzen tiefer gehängt werden können. Damit wird ein Wirkstoff gezielt hingebracht, wo er hin gehört.

„Mit einer breiten Fruchtfolge hole ich mir weniger Probleme auf den Betrieb“, benannte Peter Kaim von der Havellandhof Ribbeck GbR seine Betriebsstrategie. Hilfe beim gezielten Pflanzenschutz findet er beim Pflanzenschutzwarndienst. Die Landesämter überwachen die Populationen der einzelnen Schaderreger vom Pilz bis zum Fraßkäfer. Die aktuellen Hinweise, Bekämpfungstipps und Aufwandmengen holen sich die Landwirte auch noch auf dem Feld mobil über das Smartphone.

Ganz modern wird es mit dem so genannten Agrokopter. Mit bis zu 80 km/h überfliegt die „Drohne“ einen Hektar Fläche innerhalb von vier Minuten und wirft in Kugeln aus biologisch abbaubarem Mais Trichogramma-Schlupfwespen ab. Zwei Anwendungen beispielsweise decken die gesamte Flugperiode des Maiszünslers ab. Maschinenringe bieten solche Dienstleistungen an.
Roland Krieg, www.aid.de

Tipps zum Schutz vor Feinstaub

(ots) – Der Mensch muss atmen, um zu leben. Doch mit jedem Atemzug gelangt auch Feinstaub aus der Luft in unseren Körper. Das sind so winzig kleine Partikel, dass die kein Röntgengerät und kein Computer-Tomograph entdecken kann – und die können auch ziemlich gefährlich werden. Oliver Heinze hat sich da zum Weltumwelttag (am 5. Juni) mal schlau gemacht.

Feinstaub-Partikel schwirren immer in der Luft herum. Und zwar drinnen und draußen:

„Und die können nicht nur bis in die tiefen Schichten der Lunge gelangen, sondern auch darüber hinaus ins Blut. Wir fingen so vor zehn Jahren mit dieser Forschung an, und da haben wir speziell uns konzentriert auf Autos, auf Dieselabgase, auf Schornsteine, also Heizungsabgase – das war eine reine Konzentration auf den Außenraum. Und da kann man sagen, ach, machen Sie doch das Fens ter zu, innen ist dann alles in Ordnung. Aber heute wissen wir ja auch, dass es im Innenraum bereits Feinstaub-Emittenten gibt, wie zum Beispiel Kopierer und Laserdrucker.“ Sagt der Lungenspezialist Professor Dr. Christian Witt von der Berliner Charité und erklärt, wie gefährlich das für die Menschen werden kann.

„Dieser Feinstaub, der macht schon Veränderungen an den Zellen, Richtung Entzündung, aber da gab es a uch schon Veränderung des Genguts bei einigen Untersuchungen. Und was besonders wichtig ist für die exponierten Menschen, also Sekretärin, Mitarbeiter in Copyshops und so weiter, dass offensichtlich auch eine Rolle spielt, wie viele Seiten man druckt.“

Fragt sich also nur, wie man sich vor diesem Feinstaub jetzt am besten schützt?

„Zum einen kann man sicher das Ausdrucken von Seiten begrenzen, nur das, was nötig ist und nicht alles dreimal. Dasselbe gilt natürlich für Kopien. Aber was besonders interessant ist, dass man der Frage nachgegangen ist: Kann man nicht viel früher die Feinstaubemissionen mindern, indem man den Drucker so umrüstet, dass zum Beispiel weniger Partikel in die Büroluft kommen? Und da gibt es ganz bestimmte Schutzfilter von unterschiedlichen Herstellern. Diese Filter machen sehr viel aus, sie können damit einen Großteil der Innenraumbelastung reduzieren, um fast 90 Prozent. Also, das ist nicht nur so der Tropfen auf den heißen Stein, sondern ist wirksam – und kann man sich ja auch vorstellen, wenn man sieht, wie schwarz zum Beispiel immer diese Lüftungsschlitze an dem Drucker werden.“

Mehr über Feinstaub und die Schutzfilter für Laserdrucker von tesa beispielsweise, finden Sie auch im Internet unter Druckerfilter.de.

 

Luftreinhaltung made in Vietnam

(aid) – Wer es schafft, sich einen Weg durch die wuseligen Betonwüsten asiatischer Megastädte zu bahnen, ist froh, wenn er ohne Atemschutz einigermaßen Luft holen kann. Angesichts von hunderten Mopeds, die einen als Fußgänger umzufahren drohen, ist es neben der Luftverschmutzung auch sonst lebensgefährlich, einen Blick nach oben zu wagen – aber es lohnt sich: Die „Houses for Trees“ im vietnamesischen Saigon (jetzt Ho-Chi-Minh-Stadt) sind vielleicht wegweisend für die Luftreinhaltung – auch in anderen Großstädten, denen es an ausreichender Fläche für Grünanlagen mangelt.

Die edel designten Häuser sind so angelegt, dass die Dächer als riesige Pflanzkübel dienen und große Straßenbäume beherbergen können. Seine Innovationen in Sachen Stadtbegrünung zeigt Vietnam auch auf der Expo in Mailand: hoch gewundene Bambuskonstruktionen bringen die Pflanzen platzsparend in luftige Höhen, wenn in den Hochhausschluchten nicht genügend Platz vorhanden ist. Ein vietnamesisches Architekturstudio hat sich zur Aufgabe gemacht, auch noch den hässlichsten Betonklotz in eine grüne Oase zu verwandeln: die Fassaden werden bewusst als Pflanzraum ausgenutzt und die Fenster mit Spalieren teilweise sogar „zugepflanzt“. Im Inneren entsteht durch ein modernes Design jedoch eine ganz spezielle Atmosphäre aus Licht, das durch einen grünen Dschungel zu dringen scheint.

Lösungen entstehen immer dort, wo die Probleme am drängendsten sind. Doch auch hierzulande könnten verstärkte Bemühungen privater wie öffentlicher Bauträger einen Beitrag zur Luftreinhaltung und zur Schaffung von Biotopen leisten und damit Städte zu einem Hort der Biodiversität werden lassen.
Friederike Heidenhof, www.aid.de

Weitere Informationen:
http://votrongnghia.com/projects/house-for-trees/

Was tun mit Rest-Arzneimitteln?

(aid) – Über die Kanalisation gelangen täglich mehrere Tonnen Medikamente in die Kläranlagen und viele davon schließlich in unsere Gewässer. Denn nicht alle Wirkstoffe in den Arzneimitteln, die der Mensch zu sich nimmt, sind biologisch abbaubar.

Zum einen gelangen die Medikamente über die Ausscheidungen des Menschen in das Abwasser, zum anderen werden nach wie vor zu viele Rest-Medikamente unsachgemäß über die Toilette entsorgt. Darauf weist der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (bdew) e. V. hin. Obwohl die Kläranlagen technisch auf höchstem Niveau arbeiten, können nicht alle Schadstoffe aus dem Abwasser herausgefiltert werden. Einige Wirkstoffe gelangen so in den Wasserkreislauf und sind in Bächen, Flüssen und Seen nachweisbar und belasten die Umwelt.

Tabletten oder Arzneitropfen können sachgemäß über den Restmüll entsorgt werden, wenn dieser vom Entsorger vollständig verbrannt wird, oder bei Schadstoffsammelstellen abgegeben werden oder bei Apotheken, wenn diese sie annehmen. Eine Rücknahmepflicht der Apotheken gibt es nicht mehr. Jeder kann außerdem auf angemessene Packungsgrößen achten, damit erst gar keine Reste bleiben. Der bdew hat die Initiative „no-klo“ zur richtigen Entsorgung von Altmedikamenten gestartet und dazu auch Informationen für Verbraucher entwickelt.
Renate Kessen, www.aid.de

Weitere Informationen:

www.no-klo.de

aid-Heft „Wasser“, Bestell-Nr. 1598, Preis: 4,00 Euro

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