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Gesundheitstipps rund ums Oster-Ei

(aid) – Wer seine Ostersträuße mit ausgepusteten Eiern dekorieren will, der sollte frühzeitig anfangen. Denn das Pusten und Dekorieren macht ein wenig Arbeit. Am besten wird vor der großen Bastelaktion bereits geplant, was mit den rohen Inhalten geschehen soll.

Die möglichst frischen, unversehrten rohen Eier werden zunächst mit lauwarmem Wasser und Spülmittel gründlich gesäubert, um mikrobielle Verunreinigungen sowie den unansehnlichen Herkunftsstempel zu entfernen Anschließend werden sie mit Küchenkrepp oder einem weichen Tuch trockengerieben. Zum Löchermachen braucht man eine ruhige Hand und einen Eierstecher oder eine spitze Nadel. Damit werden zunächst oben und unten vorsichtig kleine Löcher gepiekst. Mit einem Zahnstocher oder einem Schaschlik-Spieß werden sie anschließend vergrößert. Dann sollten Eigelb und Eiweiß vorsichtig mit dem Spieß vermischt werden. So geht später das Auspusten leichter.

„Rohe Eier sollte man auf keinen Fall mit dem Mund auspusten“, warnt Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler beim aid infodienst. „Denn nicht nur auf der Schale, sondern auch im Ei könnten sich Salmonellen befinden.“ Ein gutes Hilfsmittel ist stattdessen ein dünner Strohhalm oder ein spezieller Mini-Blasebalg aus dem Bastel- oder Haushaltswarenladen. Nach dem Pusten wird die Schale so oft mit Wasser ausgespült, bis keine Eireste mehr zum Vorschein kommen.

Am besten wird die rohe Eimasse sofort verwertet. Dafür kommen im Prinzip alle Rezepte mit ungetrennten Eiern in Frage. Ganz oben auf der Liste stehen in den meisten Haushalten in der Osterzeit Rühreier in allen Varianten, dicht gefolgt von Omelette und Pfannkuchen. Auch für den Guss von Aufläufen und Quiches werden viele Eier benötigt. Und natürlich für Backwaren wie Waffeln, Käsekuchen, Windbeutel und Rührkuchen aller Art. Sind die Feiertage in Sicht, dann können auch die süßen Osterlämmer in den Ofen. Zur Not können rohe Ei-Inhalte wenige Tage in einem geschlossenen Gefäß im Kühlschrank bleiben wenn sie anschließend gut durchgegart werden.

Eva Neumann, www.aid.de

Mehr Ballaststoffe

(aid) – Vielen Menschen fällt es schwer, umfassende Ernährungsempfehlungen im Alltag umzusetzen. Dabei kann allein die Erhöhung des Ballaststoffanteils viel bewirken, erklären US-amerikanische Wissenschaftler.

Das Metabolische Syndrom bezeichnet die Kombination verschiedener Stoffwechselstörungen, nämlich Bluthochdruck, Adipositas, Zucker- und Fettstoffwechselstörungen. Für die Studie wurden 240 Betroffene im Alter von 21 bis 70 Jahren in zwei Gruppen eingeteilt, die über zwölf Monate unterschiedlichen Ernährungsempfehlungen folgten. Die eine Gruppe sollte lediglich den Ballaststoffanteil auf mehr als 30 Gramm pro Tag erhöhen. Die andere Gruppe versuchte, sich an die umfassenden Vorgaben der Amerikanischen Herzgesellschaft (AHA) zu halten. Dazu gehörten zusätzlich eine reduzierte Kalorienaufnahme, mehr Obst, Gemüse und Vollkornerzeugnisse, zweimal in der Woche Fisch, mehr Geflügel und weniger rotes Fleisch, Alkohol und gesüßte Erfrischungsgetränke.

In beiden Gruppen verloren die Menschen innerhalb eines Jahres an Gewicht und verbesserten Blutdruck sowie bestimmte Stoffwechselparameter. Die Gewichtsabnahme war bei den Teilnehmern, die sich an die Vorgaben der AHA hielten, mit 2,7 Kilogramm etwas höher als bei der Ballaststoffgruppe mit 2,1 Kilogramm. Zudem entwickelten Probanden, die nur den Ballaststoffanteil der Ernährung erhöhten, im Laufe der Studie eher einen Diabetes mellitus. Die Abbruchraten waren mit 12,6 bzw. 9,9 Prozent ähnlich. Wenn Patienten nur schwer komplexe Ernährungsempfehlungen realisieren können, ist eine einfache Erhöhung des Ballaststoffanteils eine sinnvolle Alternative, lautet das Fazit der Wissenschaftler. Denn die Intervention wirkt sich offenbar auch auf andere Bereiche des Ernährungsverhaltens positiv aus.

Ballaststoffe sind unverdauliche Pflanzenbestandteile, die keine Energie liefern, aber das Sättigungsgefühl erhöhen. Ein Erwachsener sollte täglich mindestens 30 Gramm Ballaststoffe aufnehmen. Mindestens die Hälfte der Ballaststoffe sollte aus Getreide stammen (Vollkornvarianten und Haferflocken), der Rest aus Gemüse und Obst.
Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:

http://annals.org/article.aspx?articleid=2118594

Mehr zur Wirkung von Ballaststoffen:
www.was-wir-essen.de/abisz/brot_gesunde_ernaehrung_ballaststoffe.php

Laktosefrei essen ist oft unnötig

Viele Laktoseintolerante litten oft lange Zeit unter ihren ständigen Bauchschmerzen und Durchfällen, bevor sie den Grund dafür erfuhren. Um solche Beschwerden nicht noch einmal durchleben zu müssen, meiden sie kategorisch sämtliche Lebensmittel und Produkte, die Laktose enthalten. Die „Übervorsicht“ reicht mitunter bis hin zum Verzicht auf laktosehaltige Zahnpasta, obwohl sie diese gar nicht essen.

Doch Laktoseintoleranz ist keine Allergie. Die Ursache für die Symptome ist keine Immunreaktion, sondern im Darm gebildete Gase und Ausscheidungsprodukte, die beim Abbau des Milchzuckers durch die dort ansässigen Darmbakterien entstehen. Die Auswirkungen sind folglich dosisabhängig. Ein penibler Verzicht auf alle laktosehaltigen Lebensmittel ist in den meisten Fällen unnötig. In der Regel sind kleinere Mengen Milchzucker unproblematisch und gut verträglich. Je nachdem, wie belastend die Beschwerden für den Darm waren, ist es hilfreich, nach der Diagnose erst einmal auf Laktose zu verzichten. Hat sich der Darm erholt, können sich Betroffene jedoch langsam an die für sie verträgliche Laktosemenge herantesten. Mitunter wird ein kleiner Becher Joghurt vertragen.

Auch der Genuss vieler Käsesorten bleibt meist folgenlos, da durch die Reifung bereits ein Großteil des Milchzuckers abgebaut wurde. Teure laktosefreie Ersatzprodukte sind an dieser Stelle oft unnötig. Teilweise hilft auch ein Blick auf südländische Produktpaletten. Da Laktoseintoleranz jenseits der Alpen wesentlich verbreiteter ist als bei uns, sind die dort hergestellten Milchprodukte weitgehend laktosefrei. Feta, Mozzarella oder griechischer Joghurt sind oft gute Alternativen. Wer dennoch kleinste Mengen schlecht verträgt, leidet möglicherweise noch an einer anderen Unverträglichkeit oder an einer unerkannten Darmerkrankung. Der Darm ist dann sensibler und reagiert selbst auf kleinste Reize empfindlich.

Mehr zur Ernährung bei Laktoseintoleranz verrät der Ratgeber „Milchzuckerunverträglichkeit“, der im Onlineshop unter www.fet-ev.eu erhältlich ist.

Redaktion: Dipl.troph. Christine Langer

Pflegende Angehörige brauchen mehr Unterstützung

Der erste Teil des Pflegestärkungsgesetzes trat Anfang des Jahres in Kraft, Teil 2 soll 2016 folgen. Die zentrale Frage ist und bleibt: Wird Pflege dadurch endlich den Stellenwert in der Gesundheitspolitik bekommen, den sie braucht? Immer wieder diskutiert Deutschland über notwendige „Bildungsoffensiven“. Wir stehen vor einer „Energiewende“. Aber die Tragweite des Themas Pflege wird hierzulande immer noch unterschätzt. Erst langsam dämmert es, welchen Stellenwert die Pflege künftig einnehmen wird. Ich wage mal einen Blick in die Zukunft: Andere sozial- oder gesundheitspolitische Themen wie  „Mindestlohn“ oder vermeintlicher „Ärztemangel“ werden später einmal überschaubar wirken. Dagegen hat Pflege das Zeug zum Dauerbrenner. Mögen heute noch Mindestlohn oder Energiewende mehr Aufmerksamkeit erzeugen, langfristig wird das Pflege-Thema nach vorne drängen. Und es verdient auch mehr Aufmerksamkeit, denn Pflege muss zum gesamtgesellschaftlichen Projekt werden! Das haben wir erkannt und deshalb gehandelt: Pflege braucht das große Parkett, die breite Aufmerksamkeit und die öffentliche Diskussion. Der Deutsche Pflegetag ist dazu ein zentraler Beitrag.

Was in Sachen Pflege auf uns zukommt, zeigen ein paar Zahlen ganz klar: 2,5 Millionen Menschen sind in Deutschland aktuell pflegebedürftig. Aber das ist erst der Anfang: Bis 2050 kommen weitere rund zwei Millionen hinzu. Schaut man sich die Situation aufgeteilt nach Geschlechtern an, dann wird man feststellen, dass drei von vier Frauen damit rechnen müssen, einmal pflegebedürftig zu werden. Bei den Männern ist es jeder zweite. Konsequenz: Wir brauchen natürlich mehr Pflegekräfte, sowohl professionelle als auch pflegende Angehörige und Ehrenamtliche. Prognosen gehen davon aus, dass zum Beispiel das Potenzial pflegender Angehöriger von derzeit 1,7 Millionen zurückgehen wird. Warum? Das hat zum einen demografische Gründe: Alterung und Einpersonenhaushalte nehmen zu. Zum anderen wird es trotz gesetzlicher Verbesserungen weiterhin schwierig bleiben, Familie, Pflege und Beruf unter einen Hut zu bringen. Und schließlich kollidieren hier auch arbeitsmarktpolitische und pflegepolitische Ziele. Der gesellschaftliche Anspruch auf eine höhere Erwerbsquote von Frauen wird das Potenzial der Angehörigenpflege schmälern, zumal diese heute in der Regel noch von Frauen geleistet wird.

Kein Zweifel, es muss viel mehr für die Attraktivität von Pflegeberufen getan werden. Aber all die Aufwertung der professionellen Pflege wird nicht ausreichen, den Pflegenotstand zu bewältigen. Deshalb brauchen wir zusätzlich genauso dringend die Stärkung der sogenannten „informellen Pflege“, also der Pflege durch Angehörige, Nachbarn oder Ehrenamtliche. Hier können wir uns ein Entweder-Oder gar nicht leisten! Erstens, weil es sich eine große Mehrheit der Pflegebedürftigen so wünscht – nach allen bekannten Umfragen wollen die Deutschen am liebsten im häuslichen Umfeld bleiben und vom Partner gepflegt werden. Zweitens, weil es eine große Bereitschaft der Angehörigen zur täglichen Betreuung gibt, und drittens, weil die familiäre Pflege ein tragender Pfeiler der „Sozialen Pflegeversicherung“ ist.

Wertschöpfung von 29 Milliarden Euro

Denn dieses Teilleistungssystem, das seit nunmehr 20 Jahren seine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt hat, steht und fällt auch mit dem Engagement pflegender Angehöriger und ehrenamtlicher Helfer. Rund 70 Prozent aller Betroffenen werden durch Familien, Angehörige, Freunde und Nachbarn zu Hause gepflegt. Abgesehen vom hohen ideellen Wert der familiären Pflege entsteht so auch eine immense gesellschaftliche Wertschöpfung, die sich – gemessen am durchschnittlichen Zeitaufwand – auf rund 29 Milliarden Euro pro Jahr beläuft. Zur Orientierung: Die Ausgaben der Sozialen Pflegeversicherung umfassen heute insgesamt rund 23 Milliarden Euro. Hinzu kommen Ausgaben für die Private Pflegeversicherung (780 Millionen Euro) und für die Sozialhilfe (3,25 Milliarden Euro).

Die täglichen Belastungen für pflegende Angehörige sind enorm. In der öffentlichen Wahrnehmung spielen sie bisher noch keine ausreichende Rolle. Mit den Pflegestärkungsgesetzen wird die Finanzierung umfassend um 0,5 Beitragssatzpunkte angehoben, wovon aber nur ein Bruchteil als Entlastungsleistung den pflegenden Angehörigen zugutekommt. Wie also können pflegende Angehörige besser unterstützt werden? Gefragt sind vor allem mehr bedarfsgerechte Entlastung, individuelle Unterstützung und echte Anerkennung. Zwar wurden im Pflegestärkungsgesetz Regelungen aufgenommen, um mehr Wahlmöglichkeiten in der häuslichen Pflege zu schaffen. So soll es nun einfacher werden, haushaltsnahe Dienstleistungen, wie den Einkauf oder die stundenweise Betreuung durch ehrenamtliche Dienste, in Anspruch zu nehmen. Tatsächlich könnten diese niedrigschwelligen Angebote die Flexibilität sowie Wahlmöglichkeiten ausweiten und somit auch zur Entlastung pflegender Angehöriger sowie zur Stärkung ehrenamtlicher Strukturen beitragen.

Im Grunde wissen wir aber auch immer noch viel zu wenig über den tatsächlichen Bedarf von pflegenden Angehörigen. Welche Erwartungen gibt es, was kann konkret helfen? Deshalb werden wir unsere eigene Pflegeforschung weiter intensivieren: Im kommenden Jahr widmet das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) seinen Pflegereport den pflegenden Angehörigen, ihren Motiven und ihren Bedürfnissen im Alltag.

Eigener Rechtsanspruch auf Beratung

Wir wollen mit diesen Menschen ins Gespräch kommen, hören, was sie in der Pflegesituation brauchen und wie sie am besten Unterstützung erfahren – der Deutsche Pflegetag bietet hierfür die geeignete Plattform. Denn für passende Lösungen brauchen wir noch mehr Rückmeldungen und Erfahrungsberichte aus dem Pflegealltag. Diese erhalten wir zum Beispiel morgen auf unserer Abendveranstaltung, die wir speziell für pflegende Angehörige ausrichten. Auf dieser Basis können wir dann auch unsere eigenen Beratungsangebote nachjustieren. Schon jetzt zeichnet sich in der Pflegeberatung ab, dass pflegende Angehörige einen ganz eigenen Beratungsbedarf haben. Diese Tatsache sollte die Politik als eigenen Rechtsanspruch im Zweiten Pflegestärkungsgesetz berücksichtigen.

Auch in der Praxis bauen wir unser Engagement kontinuierlich aus. Neben der flächendeckenden Pflegeberatung durch rund 700 Experten haben die AOKs eine Reihe von Initiativen gestartet, um speziell pflegende Angehörige zu erreichen und zu unterstützen. Zum Beispiel das Programm „PfiFf – Pflege in Familien fördern“ von der AOK Nordost geht in diese Richtung. In Pflegekursen erhalten hier pflegende Angehörige praktische Anleitung durch Krankenhaus-Fachkräfte. Ein weiteres gutes Beispiel ist die seit 2008 existierende Pflegeleitstelle Demenz der AOK Rheinland/Hamburg, die pflegende Angehörige bei der Suche nach Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen vor Ort oder in Krisensituationen unterstützt.

Kommunen müssen mitziehen

Neue Wege geht die AOK Rheinland/Hamburg auch mit einem anderen Projekt. „Gesunde Nachbarschaften“ heißt die Initiative, die ersten 17 gesunden Nachbarschaften sind gerade an den Start gegangen. Das Angebot reicht von Besuchsdiensten über Patenschaften bis hin zu gemeinsamen Kochkursen. Ziel ist es, älteren Menschen so lang wie möglich das Leben zuhause zu ermöglichen. Dieses Projekt ist sehr vielversprechend, erinnert aber auch noch einmal daran, dass Pflege eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Und es wirft die Frage auf, was eigentlich die Kommunen für das Angebot vor Ort tun und inwiefern sie sich für den „größten Pflegedienst Deutschlands“ stark machen. Dass wir uns als AOK einsetzen, ist selbstverständlich, immerhin ist bei uns jeder zweite Pflegebedürftige versichert. Aber zusammen mit engagierten Kommunen, die ihre Verantwortung aktiv wahrnehmen und gezielt Entlastungs- und Unterstützungsangebote für Pflegebedürftige und deren Angehörigen schaffen, wären wir sicherlich noch viel erfolgreicher. Und eines ist klar: Ohne die Kommunen wird es nicht gehen.

Kurzum: Beim Großprojekt Pflege müssen künftig alle mitziehen. Neben der Mobilisierung aller Ressourcen steht dabei vor allem ein Projekt im Fokus: die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und Begutachtungssystems. Wenn hier der Durchbruch gelingt, kann das die Pflege enorm aufwerten und ihre Potenziale extra befördern. Und auch auf anderen Reformfeldern würde man mehr vorankommen, zum Beispiel bei der Qualitätssicherung, Stichwort Pflege-TÜV, oder der Entbürokratisierung, Stichwort Pflegedokumentation.

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