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FRAU MÜLLER MUSS WEG gewinnt

FRAU MÜLLER MUSS WEG / Plakat. Foto: Constantin Film Verleih
FRAU MÜLLER MUSS WEG / Plakat.
Foto: Constantin Film Verleih

Bei der gestrigen Verleihung der „Romy“-Akademiepreise in Wien sind Tom Spieß und Oliver Berben in der Kategorie „Bester Kinofilm“ für FRAU MÜLLER MUSS WEG mit der „Goldenen Romy“ ausgezeichnet worden. Die „Romy“ ist die höchste Auszeichnung für Film- und Fernsehproduktionen in Österreich.

Die bitterböse Komödie von Sönke Wortmann läuft seit dem 15. Januar 2015 in den deutschen Kinos und hat bereits über 1 Mio. Zuschauer erreicht. In dem Film üben Helikopter-Eltern den Aufstand im Klassenzimmer und lassen einen Elternabend irrwitzig eskalieren. Themen wie Überforderung, Leistungsdruck, elterliche Hysterie kommen hier ebenso zur Sprache wie die unterschiedlichen Lebens- und Erziehungsvorstellungen. Zu den Darstellern gehören: Gabriela Maria Schmeide, Justus von Dohnányi, Anke Engelke, Ken Duken, Mina Tander und Alwara Höfels. FRAU MÜLLER MUSS WEG basiert auf dem erfolgreichen Theaterstück von Lutz Hübner.

FRAU MÜLLER MUSS WEG ist eine Produktion der Little Shark Entertainment und Constantin Film Produktion in Co-Produktion mit SevenPictures Film und wurde gefördert mit Mitteln der Film- und Medienstiftung NRW, der FFA, dem DFFF und des FFF.

Darsteller: Gabriela Maria Schmeide, Justus von Dohnányi, Anke Engelke, Ken Duken, Mina Tander, Alwara Höfels, Rainer Galke, Jürgen Maurer 
Drehbuch: Lutz Hübner, Sarah Nemitz, Oliver Ziegenbalg 
Regie: Sönke Wortmann Produzenten: Tom Spieß, Oliver Berben
Co-Produzent: Stefan Gärtner 
Executive Producer: Martin Moszkowicz

Kontextinformationen beeinflussen Kinoerlebnis

Foto: Andreas Baranowski Blick auf den Bildschirm im Modellkino mit einem 24-Inch-Computerbildschirm
Foto: Andreas Baranowski
Blick auf den Bildschirm im Modellkino mit einem 24-Inch-Computerbildschirm

Bildschirmgröße statistisch nicht signifikant

Ein intensives Kinoerlebnis kann auch an einem einfachen Computerbildschirm erreicht werden, wenn die Umgebung entsprechend stimulierend gestaltet ist. Wissenschaftler am Psychologischen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) haben in einer Studie mit rund 300 Probanden herausgefunden, dass entgegen verschiedenen Hypothesen der Blickwinkel für das Kinoerlebnis keine wesentliche Rolle spielt.

Einen größeren Einfluss auf das Gefühl, in einen Film hineingezogen zu werden, spielte in der Studie das Vorhandensein von sogenannten Kontextinformationen. Hatten die Wissenschaftler den Computerbildschirm mit den Attributen eines Kinos versehen, fanden die Testpersonen kaum einen Unterschied zum normalen Kino mit großer Leinwand. Selbst ein Handydisplay schnitt, wenn es in eine kinokonforme Umgebung eingepasst war, relativ gut ab.

 Bild in Originalgröße ansehen Foto: Andreas Baranowski Ansicht des Modellkinos mit einem 24-Inch-Computerbildschirm
Bild in Originalgröße ansehen Foto: Andreas Baranowski
Ansicht des Modellkinos mit einem 24-Inch-Computerbildschirm

Obwohl die Unterhaltungsindustrie befürchtet, dass illegale Kopien oder Downloads ihr Geschäft ruinieren könnten, gehören Kinobesuche nach wie vor zu den beliebten Freizeitvergnügen. „Man wundert sich, weshalb die Leute überhaupt noch ins Kino gehen, wenn sie doch alles zu Hause sehen können“, so Andreas Baranowski vom Psychologischen Institut der JGU. Er hat sich vor diesem Hintergrund mit der Frage beschäftigt, ob der Raum und die Größe der Kinoleinwand zu einem anderen, bevorzugten Kinoerlebnis führen. Dazu wurde den Testpersonen in verschiedenen Umgebungen ein zehnminütiger Ausschnitt aus dem Film „Gullivers Reisen“ gezeigt. Ein Teil der Probanden schaute sich die Filmsequenz in einem Mainzer Programmkino an.

Eine andere Gruppe bekam den Filmausschnitt an einem einfachen Computerbildschirm zu sehen, während eine dritte Gruppe vor einem Modellkino saß, das ebenfalls aus einem Bildschirm der Größe 30 x 53 Zentimeter bestand, zusätzlich aber nachgebildete Stuhlreihen mit kleinen Knetfiguren, Tapeten- und Vorhangattrappen enthielt und so eine Kinoillusion vermittelte. Die letzte Gruppe schließlich musste sich mit einem Kinomodell mit einem noch kleineren Handydisplay begnügen.

Foto: Andreas Baranowski Ansicht des Modellkinos mit einem iPhone 5s (4-Inch-Display)
Foto: Andreas Baranowski
Ansicht des Modellkinos mit einem iPhone 5s (4-Inch-Display)

Die Ergebnisse zeigen, dass sich Zuschauer umso stärker in den Film hineingezogen fühlen, je größer der Bildschirm beziehungsweise die Leinwand ist. So schneidet zwar die Kinoleinwand am besten ab, allerdings direkt gefolgt vom Kinomodell mit Computerbildschirm, das wiederum mit nur kleinem Abstand vor dem Modell mit Handydisplay rangiert. „Wir behaupten daher, dass die Bildschirmgröße überschätzt wird“, so Baranowski. „Sie ist statistisch gesehen nicht signifikant.“ Signifikant ist allerdings der Unterschied zwischen Kinomodell und bloßem Computerbildschirm, woraus die Psychologen schlussfolgern, dass der Umgebungseindruck eine entscheidende Rolle spielt.

Publication
Andreas M. Baranowski, Heiko Hecht, The Big Picture: Effects of Surround on Immersion and Size Perception, Perception 43 (10), 1061-1070
DOI:10.1068/p7663

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