Schlagwort-Archiv: Landwirtschaft

Tiere: Stressfreie Untersuchungsmethode

Thermografieverfahren in der Tiermedizin

(aid) – Immer häufiger wird in der Veterinärmedizin eine noch sehr junge diagnostische Methode zur Untersuchung und Evaluierung spezifischer Krankheitsindikatoren und klinischer Probleme eingesetzt: die Thermografie. Bei diesem nicht-invasiven Diagnoseverfahren können mittels Wärmebildtechnik und Computersoftware geringste Temperaturveränderungen an der Hautoberfläche sichtbar gemacht werden. Auf diese Weise sind Traumata bei einem verletzten Tier schnell identifiziert und lokalisiert.

Die von den inneren Organen während des Stoffwechsels erzeugte Wärme wird durch die Wärmeleitfähigkeit der Haut von außen messbar. Die sich ergebenden Temperaturwerte werden dabei durch unterschiedliche Farben im Wärmebild wiedergegeben.

Die Thermografie macht die qualitative Bewertung von Temperaturen möglich. Die Messung der Oberflächentemperatur am lebenden Körper beruht auf der Erkenntnis, dass sich krankhafte Veränderungen vielfach durch lokale Erwärmungen zeigen. Schon geringe Unterschiede in der Körpertemperatur der Tiere können einen Krankheitsindikator darstellen. Mit Hilfe dieses bildgebenden Verfahrens lassen sich dann lokale Überhitzungen ermitteln. Die Thermografie ist daher besonders zur Früherkennung krankhafter Zustände im Bewegungsapparat geeignet.

Obwohl die Körpertemperatur individuell verschieden und von unterschiedlichen Einflussfaktoren abhängig ist, weist ihre Verteilung bei einem gesunden Individuum bestimmte Wärmemuster auf. Ein typisches Muster ist die Lateralsymmetrie, bei dem die linke und die rechte Körperhälfte eine ähnliche, thermische Verteilung abstrahlen. Der permanente Vergleich beider Körperhälften lässt bei einem asymmetrischen Temperaturverlauf erste Rückschlüsse auf die Art der Verletzung zu. Eine überwärmte Stelle, auch Hotspot genannt, steht für eine Entzündung oder erhöhten Blutdurchfluss. Kalte Stellen weisen auf eine reduzierte Durchblutung hin, zumeist Folge einer Schwellung, einer Thrombose, eines beschädigten Nervs oder von vernarbtem Gewebe.

Auf diese Weise können beispielsweise Entzündungen und Blockaden in der Wirbelsäule, Muskelfaser-, Bänder- sowie Sehnenrisse, aber auch Probleme in den Gelenken und Verspannungen in der Muskulatur frühzeitig ermittelt werden. Aber die Thermografie ist nicht nur ein Verfahren zur Prävention und Akut-Diagnostik, mit ihr lässt sich in der Folge auch der Genesungsprozess zuverlässig beobachten.

Die hochauflösenden Wärmebildkameras sind nicht nur strahlungsfrei, sondern aufgrund ihrer Kompaktheit auch mobil einsetzbar. Der flexible Einsatz vor Ort im Stall ist daher ein echter Mehrwert, denn das Tier kann in seiner gewohnten Umgebung bleiben und muss nicht transportiert werden. Das Tier wird in keiner Weise beeinträchtigt. Es muss weder fixiert, sediert, noch in Narkose versetzt werden. Die Thermografie hat keinerlei Auswirkungen auf die Gesundheit des Tieres und ist daher beliebig oft wiederholbar.

Anke Klabunde, www.aid.de

Kann man Tierwohl füttern?

Was die Futtermittelwirtschaft tun kann

Mit 18 Milliarden Euro Umsatz stellt die Futtermittelwirtschaft rund die Hälfte der Vorleistungen für die landwirtschaftlichen Betriebe. Die Futtermittelwirtschaft ist unmittelbar mit der Veredlung in Deutschland verknüpft und damit auch eng in die Diskussionen um das Tierwohl eingebunden. Das war ein Fazit der Jahrestagung des Deutschen Verbandes Tiernahrung (DVT) in Bremen.

Tierwohl steht derzeit auf allen politischen Agenden ganz oben. Dabei geht es um Anbindehaltung, nicht-kurative Eingriffe am Tier und um Platz im Stall und beim Auslauf. Weniger im Fokus steht dabei die Futterwirtschaft. Erste Auflagen und weitergehende Diskussionen haben in Weser-Ems die Zahl der Schweine und Anträge von Stallneubauten zurückgehen lassen, sagte Heinz Korte, Vizepräsident des niedersächsischen Landvolks. Reduzierte Gesamtbestände im Schweine- und Mastgeflügelbereich werden sich nach Angaben des DVT auch auf die Mischfutternachfrage auswirken. Nordostdeutschland könnte bei durchschnittlich 0,5 Großvieheinheiten je Hektar zwar noch mehr Tierhaltung in der Fläche aufnehmen, aber eine Neuorientierung der Standorte von Futtermittelwerken erfordere hohe Investitionskosten. Ein Futtermitteltransport von Niedersachsen an die Oder werde sich nicht rechnen, sagte DVT-Präsident Helmut Wulf.

Überschaubarer sind die Tierwohl-Effekte auf die Rezepturen. Nutztiere brauchen eine ihrer Leistung angepasste Nährstoffversorgung. Die bundesdeutschen Agrarminister haben sich auf ihrer Herbsttagung für den Erhalt des fünfprozentigen Einsatzes konventioneller Eiweißfuttermittel ausgesprochen, um die Öko-Monogastrier-Ernährung artgerecht sicher zu stellen. Einzelne Länder setzen sich auch für die weitere Verwendung von naturidentischen Aminosäuren in der ökologischen Eiweißfütterung ein.

Die bedarfsdeckende Futterversorgung ist auch Forschungsthema. Bernhard Kühnle, Leiter der Abteilung Lebensmittelsicherheit, Tiergesundheit im Bundeslandwirtschaftsministerium, kündigte in Bremen den Start des Forschungsverbundes „Optikuh“ für Oktober 2014 an. Eine hohe Milcheistung von Kühen müsse sich nicht negativ aus das Wohlbefinden der Tiere auswirken, wenn Haltung und die am Bedarf orientierte Fütterung stimmen. Außerdem sollen Messungen über die Methanausscheidungen und deren Beeinflussung durch die Fütterung untersucht werden. Möglicherweise können negative Umwelteffekte reduziert werden.

Das von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung koordinierte Projekt stellt beispielsweise der Universität Halle 188.000 Euro für die Beteiligung zur Verfügung. Die Abteilung Tierzüchtung wird sich mit Zuchtverfahren auf Futteraufnahme und Stoffwechselstabilität sowie Umweltverträglichkeit bei optimierter Fütterungsintensität und Nutzung von Stoffwechselindikatoren an dem Projekt beteiligen. Dabei sollen auch Sensoren für das praktische Herdenmanagement entwickelt werden.

Roland Krieg, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.aid.de/landwirtschaft/tierwohl.php

Landfrauenküche: Frische Ideen für die Herbstküche

Landfrauenk_che___die_besten_Rezepte_der_LandfrauenIm Herbst ist Hochsaison für gesundes Gemüse aus heimischem Anbau. Mangold und Möhren, Kohlrabi und Kürbis, Radieschen und Rosenkohl, Porree, Feldsalat und Zucchini wecken den Appetit. In der Regel kommen die vitaminreichen Herbstgemüse als deftige Hausmannskost auf den Tisch. Dass es auch anders geht, beweist das Kochbuch „Landfrauenküche“ der Verbraucherzentrale NRW und liefert frische Ideen für die schmackhafte Zubereitung.

Vom Rosenkohlsalat über Rahm-Grünkohl bis zum Kürbis-Kartoffelauflauf: Innovative Rezepte machen Lust aufs Ausprobieren und helfen, ruckzuck gesunde Gerichte auf den Teller zu zaubern. Neben den zahlreichen Tipps für die Herbstküche bietet der Ratgeber auch für die anderen Jahreszeiten ungewöhnliche Rezepte mit Zutaten aus der Region: Tomatensuppe mit Mais im Winter, Gefüllte Gurkenschiffchen im Frühling und Birne mit Kräutercreme für den Sommer sind nur einige von rund 100 Ideen für leckere Suppen, Salate, Snacks und Sattmacher – mehr als 40 davon ohne Fleisch. Tipps für den regionalen Einkauf sowie ein Saisonkalender für Obst und Gemüse runden das Kochbuch ab.

Das Buch kostet 19,90 Euro und ist in den örtlichen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW erhältlich. Für zuzüglich 2,50 Euro für Porto und Versand wird es auch nach Hause geliefert.

Bestellmöglichkeiten:

Online-Shop: www.vz-ratgeber.de, Telefon: 0211/3809-555,
E-Mail: ratgeber@vz-nrw.de, Fax: 0211/3809-235, Post: Versandservice der Verbraucherzentralen, Himmelgeister Straße 70, 40225 Düsseldorf.

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