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Wildtiere schonen: Richtig mähen hilft vielen Tierarten

Gute Silage wird inzwischen oft bereits Anfang Mai gemach. Der Schnittzeitpunkt im letzten Drittel des Monats Mai gefährdet aber nahezu das gesamte brütende oder setzende Wild. Dazu gehören außer den Rehen auch Bodenbrüter, wie Fasane aber auch Feldhasen.

Im Idealfall sind es gleich mehrere Maßnahmen, die das Töten von Jungtieren bei der Mahd verhindern. Das erläutern der Landesjagdverband und die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in der LZ Rheinland. Um Wildtiere von der Fläche zu „vergrämen“, können am Tag vor dem Mähen Flatterbänder und Rascheltüten aufgestellt werden. Dazu kommen am Mähfahrzeug befestigte akustische Wildretter, die mit Sirenentönen einige Tierarten in die Flucht schlagen. Wenn die Kommunikation zwischen dem Jagdpächter und dem Landwirt stimmt, ist das vorherige Absuchen des Schlages nach abgelegten Jungtieren die effektivste Maßnahme.

Nicht zu vergessen ist aber die Wirksamkeit der richtigen Mähtechnik. Von innen nach außen zu mähen, ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch tierfreundlich. Sinnvolles Vorgehen führt dazu, dass vor allem die Tierarten, die auf Deckung angewiesen sind, die Fläche durch ungemähte Streifen lange genug sicher verlassen können. Da das Vorgehen nicht zeit- und kostenintensiver ist als herkömmliches Mähen, wird es zum Schutz von „Duckern“ und „Tarnern“ dringend empfohlen. Übrigens bewahrt dies auch vor Tierkadavern, die gutes Futter mit dem gefährlichen Bakterium Clostridium verunreinigen und wertvolle Tiere so in Gefahr bringen.

Britta Klein, www.aid.de

Igelausstellung – Tipps für Tierfreunde

 Die beste Igelhilfe ist ein naturnah gestalteter Garten, der Nahrung und Unterschlupf bietet. Foto: Pro Igel e.V.
Die beste Igelhilfe ist ein naturnah gestalteter Garten, der Nahrung und Unterschlupf bietet. Foto: Pro Igel e.V.

Viele Menschen lieben den stachligen Gartenfreund und wollen vor allem jetzt im Herbst etwas für ihn tun. Aber: Nicht jeder Igel braucht Hilfe und wenn Hilfe notwendig ist, muss einiges beachtet werden. Dies zeigt die Ausstellung des Vereins Pro Igel, die in Münster im Oktober und November gleich an zwei Standorten gezeigt wird: vom 5. bis zum 31. Oktober in der Umweltberatung im City-Shop der Stadtwerke, Salzstraße 21, und vom 2. Oktober bis zum 15. November in der Glashalle im Stadthaus 3, Albersloher Weg 33.

Für gesunde Igel ist ein naturnah gestalteter, nicht allzu aufgeräumter Garten die beste Hilfe. Dort finden sie Nahrung, Nistmaterial und Unterschlupf. In der nahrungsarmen Zeit vor dem Winterschlaf ist auch ein abendliches Zubrot eine gute Igelhilfe, zum Beispiel ein Schälchen Katzenfutter. Die Tiere legen sich dann ein gutes Gewicht für den Winterschlaf zu und müssen nicht im Haus überwintern. Nur hilfsbedürftige, also kranke, verletzte und hilflose Igel dürfen in Obhut genommen und gepflegt werden.

Dies gilt auch für untergewichtige Jungtiere, die Anfang November noch keine 500 Gramm wiegen. Informationsmaterialien, die Pro Igel e.V. zusammengestellt hat, liegen in der Umweltberatung der Stadt Münster und im Stadthaus 3 kostenfrei aus. Weitere Informationen rund um Igel, Igelschutz und Igelhilfe sind im Internet unter www.pro-igel.de zu finden.

Geöffnet ist die Igel-Ausstellung im City-Shop der Stadtwerke montags bis freitags von 10 bis 20 Uhr und samstags von 10 bis 18 Uhr, im Stadthaus 3 montags bis mittwochs von 8 bis 16 Uhr, donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr.

Am Samstag, 16. November, beantwortet die Vorsitzende des Vereins Pro Igel, Ulli Seewald, von 12 bis 15.30 Uhr in der Umweltberatung an der Salzstraße Fragen Rat suchender Igelfreunde. Bis dahin steht sie auch gerne per E-Mail für Auskünfte zur Verfügung (u.seewald@pro-igel.de).

Hochwasservorsorge: Mehr länderübergreifende Zusammenarbeit

Bund und Länder sind bei der Hochwasservorsorge auf dem richtigen Weg. Dies ist die Ein-schätzung der in der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) organisierten Hochwasserexperten. Die Sonder-Umweltministerkonferenz zum Thema Hochwasser am 2. September 2013 hat ein nationales Hochwas-serschutzprogramm beschlossen.

Mehr Überschwemmungsräume

Die weiteren Details der Beratungen und Beschlüsse der Umweltmi-nister decken sich weitgehend mit dem, was die DWA im Vorfeld in einem Positionspapier formuliert hatte und was DWA-Präsident Otto Schaaf, im Hauptberuf Vorstand der Stadtentwässerungsbetriebe Köln, der Nachrichtenagentur dpa in einem in den Medien vielbeach-teten Interview gesagt hatte: Für einen wirksamen Hochwasserschutz müssen mehr Überschwemmungsräume an Flüssen vorgesehen wer-den. Die Umweltministerkonferenz empfiehlt, hierfür in Abstimmung mit Agrarbetrieben landwirtschaftliche Nutzflächen bereitzuhalten.

Stärkere länderübergreifende Kooperation

Die DWA hält bei der Hochwasservorsorge eine länderübergreifende Kooperation für unabdingbar. Die Umweltminister kündigten an, man wolle künftig stärker mit den europäischen Nachbarstaaten zusam-menarbeiten. Die Umweltminister wie die DWA betonen die Notwen-digkeit der Eigenvorsorge von Privathaushalten, Unternehmen und Kommunen.

Rechtliche Rahmenbedingungen verbessern

Einig sind die Experten aus Wissenschaft, Praxis, Verwaltung und Politik auch darin, dass Versicherungslösungen für die Zukunft aus-gebaut werden müssen und dass Vorschläge für eine größere Verbrei-tung der Elementarschadensversicherung nötig sind. Die DWA meint außerdem, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Hochwas-servorsorge verbessert werden sollten, denn es habe sich gezeigt, dass die Verfahren zur Genehmigung und Errichtung von Maßnahmen des Hochwasserschutzes und der Hochwasservorsorge kompliziert sind und zu lange dauern. Die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) wird laut Beschluss der Umweltministerkonferenz Empfeh-lungen für die Optimierung von Genehmigungsverfahren für Hoch-wasserschutz-Projekte erarbeiten; dies wird von der DWA begrüßt.

DWA bietet ihr Fachwissen an

Die DWA unterstützt die Anstrengungen der Politik und aller anderen Akteure für einen größtmöglichen Schutz vor Hochwasser auch wei-terhin: Sie bietet mit ihren Experten das Fachwissen für die Umset-zung der erforderlichen Maßnahmen an. Mit ihrem Angebot „Audit: Hochwasser – wie gut sind wir vorbereitet“ unterstützt die DWA Kommunen und Verbände bei der Eigenbetrachtung ihres Hochwas-serrisikos und der Gefahrenabwehr. Auf den Sektoren des dezentralen Hochwasserschutzes, der Bauvorsorge und der institutionellen Hoch-wasservorsorge liegen bei der DWA umfassende einschlägige Kennt-nisse vor. Im August 2013 ist der umfassende Themenband Starkre-gen und urbane Sturzfluten – Praxisleitfaden zur Überflutungsvorsor-ge erschienen. Am 21. und 22. November 2013 finden in Köln die 5. Hochwassertage statt, auf denen die aktuellen Fragen zum Hochwas-ser und Hochwasserschutz diskutiert werden.

Das Positionspapier der DWA zum Hochwasser 2013 steht im Internet zum Download bereit: http://de.dwa.de/thema-hochwasser.html

Link: www.dwa.de

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