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Schwangerschaft: Trotz guter Verhütung

In Berlin findet zur Zeit die wissenschaftliche Tagung „Familienplanung: Ja!  Aber?“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) statt.  Dabei werden Studienergebnisse zur Familienplanung im Lebenslauf von 20- bis 44-jährigen Frauen vorgestellt. Die Studie  – „frauen leben 3“ –  analysiert die Interviews von über 4.000 Frauen aus Baden-Württemberg, Berlin, Niedersachsen und Sachsen zu den Themen Verhütung, Partnerschaft und Schwangerschaften im Lebenslauf.

Die sichere Verhütung einer Schwangerschaft ist ein wichtiges Thema für alle Frauen, sofern sie nicht bald ein Kind wollen, schwanger sind oder gerade geboren haben. Je jünger die Frauen und je unverbindlicher die Partnerschaft, desto häufiger wird mit der Pille verhütet. Auch das Kondom spielt bei rund einem Viertel der Befragten in dieser Gruppe eine wichtige Rolle. Fast die Hälfte der Frauen, die kein Kind mehr möchten, schließt mit der Spirale oder Sterilisation ein Verhütungsrisiko weitgehend aus.

Dennoch tritt jede dritte aller Schwangerschaften im Lebenslauf der befragten Frauen ohne Absicht ein. In der langen Zeit der Fruchtbarkeit kann ein Verhütungsmittel versagen, die Anforderungen sicherer Verhütung können in bestimmten Lebenssituationen zu hoch sein oder eine Fehleinschätzung bezogen auf die Möglichkeit, schwanger zu werden, kann zu nachlässiger Verhütung führen. „Die Möglichkeit, dass eine Schwangerschaft eintritt, obwohl kein Kinderwunsch besteht, kann alle sexuell aktiven Frauen treffen“, erklärt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Unbeabsichtigte Schwangerschaften lassen sich demnach nicht gänzlich vermeiden.“  Wie die Ergebnisse zeigen, war bei knapp jeder zweiten nicht beabsichtigt eingetretenen Schwangerschaft die Entscheidung, das Kind trotzdem zu bekommen, ‚sofort klar‘ und selbstverständlich. Mehr als jede zweite ungewollte Schwangerschaft wurde ausgetragen.

Was die Frage des Zeitpunktes für eine Schwangerschaft betrifft, so sagen 63 Prozent der befragten Frauen, dass es den richtigen Zeitpunkt für ein Kind nie gibt. „Berufliche Pläne müssen bedacht werden, die Kinder sollen besonders gute und stabile, wenn möglich sogar optimale Voraussetzungen vorfinden. Unseren Ergebnissen zufolge ist eine gute Partnerschaft maßgebend bei der Entscheidung für ein Kind, an zweiter Stelle steht die berufliche und finanzielle Sicherheit“, so Prof. Pott weiter. Auch familienorientierte Frauen waren in der Studie der Meinung, dass Mütter ihre berufliche Entwicklung nicht aus dem Auge verlieren sollten. Je höher aber die Messlatte der optimalen Lebensbedingungen für ein Kind gehängt wird, desto schwieriger wird die „Planung“ und desto länger wird auf eine ideale Situation gewartet.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie „frauen leben 3“ im Überblick:

– 17,7 Prozent aller Schwangerschaften – und damit nur ein Teil der ohne Absicht eingetretenen Schwangerschaften – wurde als ausdrücklich „ungewollt eingetreten“ bezeichnet. 13,3 Prozent hätten erst später eintreten sollen und 2,7 Prozent wurden von den Befragten als „unentschieden oder zwiespältig“ eingeordnet. Zusammengenommen ergibt dies ein Drittel nicht beabsichtigt eingetretener Schwangerschaften.

– Von den ausdrücklich als „ungewollt“ bezeichneten Schwangerschaften wurde mehr als jede Zweite (57 Prozent) dennoch ausgetragen.

– Schwangerschaften, die in ungünstig eingeschätzten Lebensphasen und unter ungünstigen Lebensumständen eintreten, sind häufiger ungewollt und sie führen häufiger zu Schwangerschaftsabbrüchen. Dabei kommt der Qualität der Partnerschaft das größte Gewicht zu: In einer schwierigen Partnersituation eingetretene Schwangerschaften waren sechsmal so häufig ungewollt (58 Prozent) wie Schwangerschaften in stabilen Partnersituationen (10 Prozent).

– Die berufliche und finanzielle Unsicherheit erhöht ebenfalls die Wahrscheinlichkeit ungewollter Schwangerschaften und wird von einem Fünftel als Grund für den Abbruch einer Schwangerschaft genannt und ist somit der zweithäufigste Abbruchgrund.

– Viele Frauen finden sich zu jung und unreif oder sie fürchten, als Mütter in ihrer beruflichen Entwicklung benachteiligt zu werden. Bei älteren Frauen spielen ein „zu alt“, eine abgeschlossene Familienphase oder gesundheitliche Gründe eine große Rolle, um sich gegen eine Schwangerschaft zu entscheiden. .

– Gesundheitliche Belastungen können dazu führen, dass Verhütungsmitteln nicht wirksam sind und Schwangerschaften häufiger ungewollt eintraten. Sie waren bei jeder dritten Schwangerschaft, die in einem Alter von über 34 Jahren eintrat, der Hauptgrund für einen Schwangerschaftsabbruch.

Die Kurzfassung der Studie „frauen leben 3 – Familienplanung im Lebenslauf“ steht zum Download unter http://www.forschung.sexualaufklaerung.de. Hier finden Sie auch die Vorgängerstudien. Die Publikation des Forschungsberichts liegt im zweiten Quartal 2015 vor.

Welt-Stillwoche

Laut dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) ist Mangelernährung der Grund für über die Hälfte aller Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren. Besonders davon bedroht sind Neugeborene, die nicht gestillt werden. Gerade in Ländern, in denen eine hygienische Zubereitung von Säuglingsersatznahrung nicht gewährleistet ist, hat das Stillen eine lebenswichtige Funktion.

Studien zeigen außerdem, dass Stillen generell einen hohen Stellenwert für die Gesundheit von Kindern hat und beispielsweise Allergien vorbeugt oder das Übergewichtsrisiko im späteren Kindesalter verringert. Muttermilch enthält genau die richtigen Mengen an Kalorien, Eiweiß, Vitaminen und anderen Nährstoffen, die das Baby braucht. Auch die Mütter profitieren vom Stillen. Sie erreichen beispielsweise leichter wieder ihr altes Gewicht und haben damit ein geringeres Risiko für Übergewicht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Unicef empfehlen, die ersten sechs Monate ausschließlich zu stillen und anschließend mit altersgerechter Beikost solange weiter zu stillen, wie Mutter und Kind es wünschen.

Die Welt-Stillwoche (World Breastfeeding Week) wird jedes Jahr in mehr als 120 Ländern begangen. Sie zielt darauf ab, mehr Menschen über die Wichtigkeit des Stillens zu informieren. Motto der Welt-Stillwoche 2014 ist: „Stillen – ein Gewinn fürs Leben!

Ansprechpartner für die Welt-Stillwoche in Deutschland sind die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung oder die WHO/Unicef-Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus„. Weitere Infos gibt es auch beim Deutschen Hebammenverband.

Ob Schwangerschafts-Ratgeber, Infos zu Elternzeit oder Mutterschaftsgeld: Das AOK-Familienprogramm gibt hilfreiche Tipps rund um das Thema Schwangerschaft/Familie.

Schwangerschaft und Babyzeit: Ich bin dann mal zwei

Dehnungsstreifen? Nicht ausgeschlossen. Hängebusen? Zu erwarten. Schmerzen, wie man sie noch nicht erlebt hat? Wahrscheinlich. So mancher Frau ist das schon genug Information, um die Kinderfrage bis auf Weiteres zu vertagen und ihr Heil in der Karriere zu suchen. Ich bin dann mal zwei von Liz Fraser ist ein ungewöhnlicher Mama-Ratgeber in lockerer, humorvoller, fast erzählerischer Form. Er schildert, wie es wirklich ist, schwanger zu werden und mit einem Baby zu leben – und dass es sich allen möglichen Widrigkeiten zum Trotz unbedingt lohnt.

2377 Ich bin dann mal 2_UM_NEU.inddAm Anfang der Schwangerschaft stehen oft Bedenken, Hoffnungen, Fragen und Sorgen, die einer Frau schon mal den Kopf schwirren lassen können: Wie lasse ich die Bombe bei Freunden oder im Job platzen? Welche Klamotten kleiden den stolzen Bauch, welche Medikamente gehen noch? Was muss ich unbedingt noch mal unternehmen, solange das Baby im Bauch ist? Liz Fraser, selbst dreifache Mama, kennt das alles bestens und hilft anderen jungen Müttern auf erfrischend pragmatische Art und Weise dabei, in allen Lebens- und Gefühlslagen einen kühlen Kopf zu bewahren – ohne dabei all die nervigen, schlimmen und frustrierenden Momente zu erschweigen. Frei von Tabus und wie eine gute Freundin begleitet sie Frauen bis zur Geburt und darüber hinaus, wenn es heißt, die ersten Tage, Wochen und Monate als Mutter und Kind zu (üb-)erleben oder zurück ins Liebes- oder Arbeitsleben zu finden.

Das Besondere an diesem Ratgeber ist die Ehrlichkeit, mit der die Autorin, eine erfolgreiche Journalistin und Autorin, den Leserinnen zur Seite steht – ganz ohne rosa-hellblaue Brille und nervige Vorschriften, wie man es „richtig“ zu machen hat. Es geht ihr darum, den eigenen Weg als Frau und Mutter zu finden, und dabei möglichst locker und entspannt zu bleiben.

Ein einzigartiger und unterhaltsamer Lesestoff für die Zeit vor, während und nach der Schwangerschaft.

Liz Fraser, geboren 1974, ist eine in England bekannte Journalistin. Als Expertin für Elternthemen steht die Mutter von drei Kindern regelmäßig vor der TV-Kamera, ist zu Gast im Frühstücksfernsehen, moderiert Radiosendungen, verfasst Artikel und Kolumnen für die englische Presse. Ihre Bücher und Texte haben sich in England erfolgreich verkauft und sie als Expertin für Familienthemen landesweit bekannt gemacht.

Liz Fraser
Ich bin dann mal zwei
Der entspannte Ratgeber für Schwangerschaft und Babyzeit
336 Seiten, 13 Illustrationen
Format: 13,5 x 21 cm, Softcover mit Klappen
Preis: 17,99 € (D)

Kinderwunsch: Einige Krankenkassen zahlen künstliche Befruchtung komplett

Vor einer künstlichen Befruchtung kann ein Kassenwechsel sinnvoll sein. Einige Kassen zahlen, zusätzlich zu den gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen, tausende Euro mehr als andere. Bergische KK, IKK classic, IKK Gesund Plus und Knappschaft übernehmen bei Ehepaaren die Kosten des von ihnen genehmigten Behandlungsplans sogar komplett ohne Einschränkung, so die Stiftung Warentest in der April-Ausgabe von Finanztest.

Zwischen 200 und 3400 Euro liegt der Preis für eine künstliche Befruchtung. Manchmal wird es sogar noch teurer – je nach Methode – und selten reicht eine einzelne Behandlung aus. Für Ehepaare übernimmt die gesetzliche Krankenkasse 50 Prozent der genehmigten Kosten. Der Eigenanteil, den Ehepaare zahlen müssen, ist trotzdem noch sehr hoch. Je nach Methode und Erfolg der Behandlung kommen mehrere tausend Euro zusammen. Viel Geld – ein Kassenwechsel kann sich lohnen, denn 32 Krankenkassen bieten mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen 50 Prozent an. Einige Kassen verlangen für diese Extraleistung, dass beide Ehepartner bei ihr versichert sind. Dazu zählen IKK Gesund Plus und Knappschaft.

Für unverheiratete Paare übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten generell nicht. Einzige Ausnahme ist die BKK Scheufelen, sie übernimmt als Extraleistung die Kosten auch für Paare ohne Trauschein.

Der ausführliche Test Gesetzliche Krankenkassen – Kostenübernahme Künstliche Befruchtung erscheint in der April-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und ist online unter www.test.de/krankenkassen abrufbar.

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