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Eukalyptus – Inhaltsstoffe und Wirkung

Eukalyptus

Allgemeines

Der Eukalyptusbaum, der heute fast überall in sonnenreichen Regionen kultiviert wird, stammt ursprünglich aus Neuseeland und Tasmanien. Der Baum wächst bei guten Bedingungen sehr schnell und wird dabei bis zu 70 Meter hoch.

Einsatz findet Eukalyptus vorwiegend äußerlich Foto: Wirths PR / Deutsche Olbas GmbH
Einsatz findet Eukalyptus vorwiegend äußerlich
Foto: Wirths PR / Deutsche Olbas GmbH

Inhaltsstoffe und Wirkung

Der arzneilich wirksame Bestandteil ist das ätherische Öl mit dem Hauptbestandteil Cineol, früher als Eukalyptol bezeichnet, das aus den Blättern des Baumes gewonnen wird. Das ätherische Öl mit seinem unverwechselbar intensiven Aroma wird vor allem gegen Erkältungssymptome wie Husten, aber auch andere Atemwegsbeschwerden wie Asthma oder Bronchitis eingesetzt. Das starke Eukalyptusöl wirkt desinfizierend in der Lunge und macht den Schleim flüssiger.

Verwendungsformen und Darreichung

Einsatz findet Eukalyptus vorwiegend äußerlich in Erkältungsbädern oder in Balsams zum Einreiben bei Bronchialkatarrh. Als ergänzende Zutaten werden hier oft Campher und Kiefernnadelöl verwendet. In Mischung mit Pfefferminzöl und Cajeputöl findet das Eukalyptusöl äußerlich bei leichten Kopfschmerzen, sowie bei lokalen Muskelschmerzen Anwendung.

Sonstiges

Wichtig: Bei Kindern sollten Eukalyptus-Produkte vorsichtig dosiert werden. Selten reagieren auch Erwachsene allergisch auf Eukalyptusöl. Diese Allergie ist allerdings relativ harmlos, da sie mit dem Verzicht auf Eukalyptus in der Regel sofort verschwindet.

Lücke in der genetischen Karte des Pilzreichs geschlossen

Ein internationales Forscherteam um PD Dr. Minou Nowrousian von der Ruhr-Universität Bochum (RUB) hat das Erbgut des Schlauchpilzes Pyronema confluens entschlüsselt und somit eine Lücke in der genetischen Landkarte der Pilze geschlossen. Erstmals zeigten die Wissenschaftler für Pilze, dass sich im gesamten Genom Gene, die während der sexuellen Entwicklung aktiv sind, schneller im Lauf der Evolution verändern als andere Gene. Ein ähnlicher Effekt war für Tiere und Pflanzen bereits beschrieben, bei Pilzen aber kaum erforscht. Das Team aus Deutschland, Spanien und den USA veröffentlichte die Ergebnisse in „PLoS Genetics“.

Pyronema – ein typischer Vertreter seiner systematischen Gruppe

Von mehr als 250 Pilzen ist das Erbgut bereits bekannt. Von den basalen filamentösen Ascomyceten – einer Gruppe der Schlauchpilze, die Mitglieder wie Trüffeln und Morcheln vereint – ist bislang jedoch nur ein Vertreter analysiert: der Trüffelpilz Tuber melanosporum. „Das Trüffel-Genom ist mit 125 Megabasenpaaren ungewöhnlich groß, kodiert aber nur für relativ wenige Gene, etwa 7.500“, sagt Minou Nowrousian vom Lehrstuhl für Allgemeine und Molekulare Botanik. „Bislang war nicht klar, ob das typisch für basale filamentöse Ascomyceten ist oder an der ‚untypischen‘ Lebensweise des Trüffels liegt.“ Im Gegensatz zu anderen filamentösen Ascomyceten bildet der Trüffel keine oberirdischen, sondern unterirdische Fortpflanzungsorgane, sogenannte Fruchtkörper. Außerdem entwickelt er sich nur in Symbiose mit Pflanzenwurzeln (Mykorrhiza). Pyronema hingegen ist ein typischer Vertreter seiner Gruppe.

Evolutionärer Zwischenstand

Das Genom von Pyronema confluens umfasst 50 Megabasenpaare und etwa 13.000 Gene; es ist also kleiner als das des Trüffels, aber beinhaltet dennoch mehr Gene. Die Ergebnisse bestätigen somit die Sonderstellung des Trüffels und geben neue Einblicke in die Evolution der Schlauchpilze. „Pyronema confluens ist ähnlicher zu höheren Ascomyceten als zum Trüffel“, resümiert Minou Nowrousian. Trotzdem fanden die Wissenschaftler auch Unterschiede zu den höheren Ascomyceten, zum Beispiel in dem DNA-Abschnitt, der den Bauplan für die Kreuzungstypgene enthält. Diese sind die Hauptregulatoren der sexuellen Entwicklung und zeigen bei Pyronema confluens noch nicht den standardisierten Aufbau, der für höhere Ascomyceten typisch ist. „Pyronema confluens repräsentiert möglicherweise einen Zwischenstand in der Evolution der Kreuzungstypgene“, so die Bochumer Biologin.

Lichtaktivierte Gene

Eine Besonderheit des untersuchten Pilzes ist, dass er Fruchtkörper nur im Licht produziert. Dazu passend fanden die Wissenschaftler im Pyronema-Erbgut Gene, die die Baupläne für Fotorezeptoren für verschiedene Wellenlängen des sichtbaren Lichts enthalten. Die Aktivität einiger dieser Gene steigt bei Licht an.

Projektförderung

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) förderte das Projekt unter Leitung von PD Dr. Minou Nowrousian (NO 407/4-1).

Titelaufnahme

Traeger S, Altegoer F, Freitag M, Gabaldon T, Kempken F, Kumar F, Marcet-Houben M, Pöggeler S, Stajich JE, Nowrousian M (2013) The genome and development-dependent transcriptomes of Pyronema confluens: a window into fungal evolution. PLoS Genet 9(9): e1003820. doi:10.1371/journal.pgen.1003820

Haben Nervenzellen wenig zu sagen, werden sie deutlicher

Das Gehirn ist extrem wandlungsfähig – und doch auch konservativ. So könnten die Ergebnisse zusammengefasst werden, die Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Neurobiologie in Martinsried bei München in Zusammenarbeit mit Kollegen am Friedrich Miescher Institut in Basel und der Ruhr-Universität in Bochum nun veröffentlicht haben.

Aktivität von Nervenzellen Auch wenn Nervenzellen im visuellen Cortex von ihrer Hauptinformationsquelle abgeschnitten werden, kehrt ihre Aktivität innerhalb von 48 Stunden auf ein ähnliches Niveau wie vor der Störung zurück. Unter dem Mikroskop „leuchten“ gerade aktive Zellen dank eines eingefügten Kalziumindikators auf. © MPI für Neurobiologie, Bild: Hübener
Aktivität von Nervenzellen
Auch wenn Nervenzellen im visuellen Cortex von ihrer Hauptinformationsquelle abgeschnitten werden, kehrt ihre Aktivität innerhalb von 48 Stunden auf ein ähnliches Niveau wie vor der Störung zurück. Unter dem Mikroskop „leuchten“ gerade aktive Zellen dank eines eingefügten Kalziumindikators auf.
© MPI für Neurobiologie, Bild: Hübener

Sie zeigten, dass Nervenzellen im Gehirn ihre eigene Erregbarkeit so regeln, dass die Aktivität des Netzwerks möglichst konstant bleibt. Selbst bei starken Änderungen, wie nach dem vollständigen Wegfall der Informationen aus einem Sinnesorgan, sind nach nur 48 Stunden die zunächst fast verstummten Nervenzellen wieder ähnlich aktiv wie vor dem Ausfall. Das so erreichte mittlere Aktivitätsniveau ist eine Grundvoraussetzung für ein gesundes Gehirn und die Neuvernetzung von Nervenzellen – eine essentielle Fähigkeit zum Beispiel für die Regeneration nach Verletzungen im Gehirn oder den Sinnesorganen.

Gehirn kompensiert Änderungen der Nervenzellaktivität in kurzer Zeit

Nervenzellen kommunizieren in Form von elektrischen Signalen. Diese geben sie über spezielle Kontaktstellen, die Synapsen, an Nachbarzellen weiter. Soll eine neue Information verarbeitet werden, können die Zellen neue Synapsen zu ihren Nachbarzellen aufbauen oder bestehende Kontakte verstärken. Damit Vergessen möglich ist, sind diese Prozesse reversibel. Das Gehirn befindet sich somit ständig im Umbau, durch den einzelne Nervenzellen jedoch weder zu aktiv noch zu ruhig werden dürfen. Ein gleichbleibender Aktivitätslevel ist das Ziel, denn eine langfristige Übererregung der Nervenzellen kann zu Schäden im Gehirn führen. Auch zu wenig Aktivität ist nicht gut. „Nur wenn die Zellen sozusagen ‚wach‘ sind, also ein Mindestmaß an Aktivität zeigen, können sie sich neu mit ihren Nachbarzellen vernetzen“, erklärt Mark Hübener, der Leiter der nun erschienenen Studie. Das internationale Forscherteam zeigte nun erstmals, dass das Gehirn selbst massive Änderungen der Nervenzellaktivität innerhalb von zwei Tagen kompensiert und zu einem ähnlichen Aktivitätslevel wie vor der Änderung zurückkehren kann.

Forschung am visuellen Kortex

Bisher gaben nur Zellkulturen Hinweis auf diese erstaunliche Fähigkeit des Gehirns. Auch blieb unklar, auf welche Weise Nervenzellen ihre eigene Erregbarkeit in Relation zur Aktivität des gesamten Netzwerks regulieren können. Der Antwort auf diese Frage kommen die Wissenschaftler nun einen großen Schritt näher. In ihrer Studie untersuchten sie den visuellen Cortex kürzlich erblindeter Mäuse. Wie erwartet, aber bisher noch nie gezeigt, sank die Aktivität der Nervenzellen in diesem Bereich nicht auf null, sondern nur auf die Hälfte des ursprünglichen Wertes. „Allein das war ein erstaunliches Ergebnis, denn es zeigt, in welchem Ausmaß der visuelle Cortex auch Informationen aus anderen Hirnbereichen verarbeitet“, erklärt Tobias Bonhoeffer, der bereits seit vielen Jahren mit seiner Abteilung am Max-Planck-Institut für Neurobiologie die Vorgänge im visuellen Cortex erforscht. „Richtig spannend wurde es jedoch, als wir diesen Bereich über die nächsten Stunden und Tage weiterbeobachteten.“

Voraussetzung für ein gesundes, anpassungsfähiges Gehirn

Durch das Mikroskop konnten die Wissenschaftler sozusagen „live“ beobachten, wie die Nervenzellen im visuellen Cortex wieder aktiv wurden. Bereits nach wenigen Stunden war deutlich zu erkennen, dass die Kontaktstellen der betroffenen Zellen zu Nachbarzellen zunehmend größer wurden. Werden Synapsen größer, dann werden sie auch stärker – Signale werden schneller und effektiver an andere Zellen weitergegeben. Durch diese Kontaktverstärkung kehrte die Aktivität des betroffenen Zellverbands nach 24 bis 48 Stunden zu seinem Ausgangswert zurück. „Vereinfacht dargestellt hatten die Zellen durch den Wegfall des visuellen Inputs nicht mehr so viel zu sagen – doch wenn sie nun etwas sagten, dann taten sie es mit Nachdruck“, veranschaulicht Mark Hübener. Durch das gleichzeitige Verstärken aller Synapsen der betroffenen Nervenzellen können auch größere Ausreißer in der Nervenzellaktivität in erstaunlich kurzer Zeit wieder normalisiert werden. Das auf diese Weise erreichte relativ gleichbleibende Aktivitätsniveau ist eine essentielle Voraussetzung für ein gesundes, anpassungsfähiges Gehirn.

Titelaufnahme

T. Keck, G.B. Keller, R.I. Jacobsen, U.T. Eysel, T. Bonhoeffer, M. Hübener (2013): Synaptic scaling and homeostatic plasticity in the mouse visual cortex in vivo, Neuron, DOI: 10.1016/j.neuron.2013.08.018

Salbei – Inhaltsstoffe und Wirkung

Salbei

Allgemeines

Salbei (lat. salvere = gesund sein) ist vor allem in Südeuropa heimisch. Der Halbstrauch hat graugrüne, gekräuselte, ovale Blätter und blüht im Juni und Juli. Die Heilpflanze der Jahre 1998 und 2003 wird seit Jahrhunderten ihrer kulinarischen und medizinischen Eigenschaften wegen angebaut. Eine überlieferte Lebensweisheit lautet auch: „Wie kann ein Mensch sterben, der Salbei in seinem Garten hat?“

Die bekannteste Anwendungsform ist Salbei-Tee Foto: Wirths PR / Schoenenberger
Die bekannteste Anwendungsform ist Salbei-Tee
Foto: Wirths PR / Schoenenberger

Inhaltsstoffe und Wirkung

Salbei ist ein richtiges Allheilmittel. Betrachtet man die Bandbreite seiner Inhaltsstoffe, erklärt sich sein vielfältiges Wirken fast von selbst. Die Blätter enthalten ätherisches Öl, insbesondere Thujon, Cineol und Campher. Dazu kommen weitere sekundäre Pflanzenstoffe dazu, v. a. Gerbstoffe, Bitterstoffe und Flavonoide. Salbei hilft bei Entzündungen von Zahnfleisch, Mund- und Rachenraum und wirkt auch lindernd bei Ohrenschmerzen.

Er beruhigt die Nerven und setzt die Schweißabsonderung herab. Das Kraut ist zudem bekannt für seine krampflösenden Eigenschaften, insbesondere bei Frauenleiden oder bei Magen-Darmbeschwerden. Untersuchungen bestätigen auch seine menstruationsfördernden Eigenschaften. Obendrein soll er das Abstillen erleichtern, da er neben der Schweißsekretion auch die Milchsekretion hemmt.

Verwendungsformen und Darreichung

Die bekannteste Anwendungsform ist Salbei-Tee. Salbei-Tee eignet sich sowohl zur innerlichen und äußerlichen Anwendung (auch Gurgeln oder Spülen) bei allen oben genannten Beschwerden. Daneben wird auch der aus frischem Salbeikraut gewonnene Presssaft angeboten. Er ist in Apotheken und Reformhäusern erhältlich, z. B. von Schoenenberger. In der Volksheilkunde verwendet man auch in Alkohol eingelegte Salbeiblätter, die z. B. bei Ohrenschmerzen vorsichtig in die Ohrmuschel eingebracht werden.

Sonstiges

Als Gewürz sollte man auf alle Fälle frische Blätter bevorzugen. Salbei passt in Salate, provenzalische Gemüsegerichte und Suppen. Fisch und Fleisch werden durch Salbei aromatischer und bekömmlicher. Geben Sie ihn erst kurz vor dem Anrichten dazu.

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