Vogelbeeren selbst verarbeiten

Wer im Herbst durch den Wald spaziert, kann die leuchtend roten Vogelbeeren entdecken. Die sind aber nicht – wie der Name suggeriert – nur den Vögeln vorbehalten, obwohl sie frisch vom Baum und früh geerntet sehr bitter schmecken. Ein anderer Name für die Wildfrucht klingt schon einladender für den menschlichen Speiseplan: Eberesche (Sorbus aucuparia). Nach den ersten Frösten verlieren die Früchte der Eberesche ihren bitteren Geschmack und entfalten ihr leicht süßlich-herbes Aroma. Wer empfindlich gegenüber sauren Lebensmitteln ist, sollte die Beeren nicht roh essen, um Magenbeschwerden vorzubeugen.

Gekocht können die köstlichen Früchte aber bedenkenlos genossen werden. Denn durch die hohen Temperaturen wird die bittere Parasorbinsäure in die gut verträgliche Sorbinsäure umgewandelt.

Vogelbeeren lassen sich zu Konfitüre, Kompott, Sirup, Saft, Schnaps und Likör verarbeiten. Für ein leckeres Gelee werden die Beeren mit Apfel- oder Birnensaft weich gekocht, durch ein Sieb gestrichen und mit Zitronensaft und Gelierzucker eingedickt. Ein Vogelbeer-Chutney mit Zwiebeln, Tomaten, Paprika und Rosinen gibt Wildgerichten eine besondere Note. Exotisch schmeckt ein Tomaten-Vogelbeer-Ketchup – etwa zu Ofenkartoffeln und Gegrilltem.

Dabei sind Vogelbeeren auch sehr gesund: Sie enthalten reichlich Vitamin C (bis zu 100 mg pro 100 g Beeren), Provitamin A und wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe.

Botanisch gesehen gehört die Eberesche zu den Rosengewächsen. Sie ist in Nord-, Mitteleuropa und Westasien beheimatet und in lichten Laub- und Nadelwäldern, aber auch am Wegesrand und in Hecken zu finden.

Vogelbeeren reifen noch bis in den Oktober hinein. Das Wildobst ist auch bei Vögeln und Kleinsäugern beliebt, sodass nicht zu spät mit der Ernte begonnen werden sollte. Wer die ersten Fröste nicht abwarten möchte, kann die Früchte auch über Nacht einfrieren, um den bitteren Geschmack zu reduzieren. Inzwischen gibt es aber auch bitterstoffarme oder bitterstofffreie Zuchtsorten (Edel-Ebereschen), die frisch gegessen werden können.

Heike Kreutz, www.aid.de

 

Heizungssanierung: Umwälzpumpe als versteckter Stromfresser

Nach dem Winter ist vor dem Winter. Im Frühjahr ist daher die beste Zeit, seine Heizungsanlage vom Fachbetrieb checken zu lassen. Bei Bedarf können dabei betagte oder defekte Energiefresser durch umweltfreundliche, kostengünstige Komponenten ersetzt werden. „Alte Wasserpumpen sind große Stromverbraucher im Haushalt. Sie schlucken in einem Einfamilienhaus pro Jahr zwischen 520 bis 800 Kilowattstunden und belasten dadurch den Etat mit rund 125 bis 200 Euro.

Moderne Hocheffizienzpumpen dagegen begnügen sich mit 60 bis 150 Kilowattstunden. Dabei entstehen lediglich Kosten zwischen 14 und 36 Euro“, erklärt Kai Zitzmann von TÜV Rheinland, Experte für Energieeffizienz. Hocheffizienzpumpen arbeiten nämlich nur dann, wenn sie während der Heizperiode wirklich gebraucht werden. In der übrigen Zeit schalten sie sich automatisch ab, während alte Pumpen durchgehend laufen. Das bedeutet: Beim Einbau einer modernen Umwälzpumpe macht sich die Investition von etwa 350 bis 550 Euro für Kauf und Montage bereits nach drei bis fünf Jahren bezahlt.

Seit dem 1. Januar 2013 stellt die Ökodesign-Richtlinie der EU höhere Anforderungen an die Energieeffizienz von Umwälzpumpen. Neu ist, dass ein sogenannter Energie-Effizienz-Index (EEI) das bisherige Energielabel A bis G ersetzt. Der EEI, der maximal 0,27 betragen darf, ist das Maß der Dinge für den Stromverbrauch. Als Folge dürfen in Deutschland rund 90 Prozent der bis 2012 erhältlichen Pumpen nicht mehr verkauft werden.

Beim Kauf einer Pumpe sollte der Verbraucher deshalb auf den EEI achten, der auf Verpackung, Typenschild und in der technischen Beschreibung vermerkt sein muss. „Denn Handwerker dürfen laut Richtlinie weiterhin unbefristet Umwälzpumpen ohne EEI einbauen, sofern sie aus Lagerbeständen stammen“, betont TÜV Rheinland-Fachmann Kai Zitzmann. Der Haken: Für Pumpen ohne EEI gibt es mitunter keine staatliche Förderung mehr. Über die Voraussetzungen für günstige Kredite, Zuschüsse sowie alle gesetzlichen Bestimmungen bei geplanten Sanierungsvorhaben der Heizungsanlage informieren die neutralen Energieberater von TÜV Rheinland.

 

Gesunde Ernährung für I-Dötzchen

Jetzt sieht man auf den Straßen wieder zahlreiche Schulanfänger, die sich stolz mit Schulranzen und Tüte in einen neuen Lebensabschnitt stürzen. Doch schon bald steht auch für die Schulanfänger das Lernen im Vordergrund. Und für das Lernen müssen Schüler von der ersten Stunde an konzentriert und einsatzbereit sein. Damit es nicht an Konzentration mangelt, ist die richtige Ernährung für Schulkinder entscheidend.

„Um Unterzuckerung und Konzentrationsschwächen noch vor der ersten Pause zu vermeiden, ist ein ausgewogenes und gesundes Frühstück wichtig“, weiß Melanie Bauermann, Expertin für Lebensmittel der TÜV Rheinland FoodCert Alliance . „Bevor die Kinder aus dem Haus gehen, müssen sie sich mit einem gesunden Frühstück für den Tag stärken. Denn in der Schule ist schon in der ersten Stunde Konzentration gefragt“. Für den richtigen Start in den Tag bieten sich Vollkornprodukte und Müsli an. Die darin enthaltenen Ballaststoffe füllen die Kraftreserven auf und helfen dabei, konzentriert zu arbeiten.

Auf die richtigen Lebensmittel achten

Auch beim Pausenbrot sollten Eltern auf eine ausgewogene und gesunde Zusammenstellung der Lebensmittel achten. Wichtig ist es hierbei auf zahngesunde Produkte zurückzugreifen. Lebensmittel und Getränke, die viel Zucker enthalten, sollten nicht als Pausensnack in den Schulranzen gepackt werden. „Der Pausensnack sollte aus zwei Bestandteilen bestehen: einem Vollkornanteil wie zum Beispiel ein belegtes Brot und einem Obst- oder Gemüseanteil“, erklärt die TÜV Rheinland Expertin. „Als Belag für das Brot sollten Eltern keine leicht verderblichen Lebensmittel wie Mett oder Fisch verwenden. Besonders bei warmen Temperaturen können sich dort Keime leicht vermehren.

Auch Süßigkeiten sind nicht geeignet, da der Blutzuckerspiegel zwar schnell ansteigt, aber nach kurzer Zeit direkt wieder absinkt“. Für die Obst- oder auch Gemüsevariante können Eltern auf saisonale und regionale Produkte zurückzugreifen. Dafür sollte das Obst und Gemüse gewaschen und geschnitten mit in die Schule geben werden. Auch die Größe der Portionen ist entscheidend: „Der Pausensnack sollte immer kindgerecht portioniert sein. Sind die Portionen zu groß, werden die Kinder schnell müde und es fällt ihnen schwerer dem Unterricht zu folgen“. Neben einem gesunden Pausensnack ist auch ausreichend Flüssigkeitsaufnahme wichtig. Als Durstlöscher bieten sich Wasser, ungezuckerter Tee oder Saftschorlen an.

Brotdosen und Flaschen hygienisch sauber halten

Für den Transport der Lebensmittel im Schulranzen bieten sich PVC-freie Brotdosen aus Kunststoff an. Diese sind abwaschbar und können wiederverwendet werden. Praktisch sind auch Brotdosen, die sich unterteilen lassen, so dass Brot und Obst hygienisch getrennt voneinander transportiert werden können. Brottüten aus Papier oder Plastik können meist nur einmal verwendet werden und sollten aus Gründen des Umweltschutzes nicht verwendet werden. „Die Brotdosen müssen täglich ausgewaschen werden. Am besten diese direkt in die Spülmaschine stellen, so dass sie richtig sauber werden.“, erklärt Melanie Bauermann von TÜV Rheinland. Gleiches gilt für Trinkflaschen. Auch diese müssen täglich ordentlich gereinigt werden. Da die Öffnungen oftmals sehr eng sind, sind diese schwieriger zu reinigen. Aus hygienischen Gründen sollten die Flaschen daher regelmäßig ersetzt werden.

Auch der Schulranzen sollte täglich kontrolliert werden. „Kinder nehmen oftmals Essen wieder mit nach Hause und vergessen, die Lebensmittel daheim wieder heraus zu nehmen. Deshalb sollten Eltern jeden Abend einen Blick in den Ranzen werfen, ob sich nicht doch noch irgendwo Essensreste verstecken. Also auch in die Fächer, in denen normalerweise keine Lebensmittel aufbewahrt werden“, erklärt Melanie Bauermann von TÜV Rheinland.

 

Schulanfang: ABC-Schützen unterwegs

Für Hunderttausende von Erstklässlern beginnt nach den Sommerferien der Ernst des Lebens. Autofahrer und Eltern vergessen häufig, dass Schulanfänger oft auch Verkehrsanfänger sind. Sie kennen meist die Verkehrsregeln nicht, bewegen sich unbedacht, tauchen plötzlich zwischen parkenden Autos auf und können die Geschwindigkeit herannahender Fahrzeuge kaum einschätzen. „Für Autofahrer, die sich einer Gruppe i-Dötzchen nähern, gilt deshalb: Sofort den Fuß vom Gas nehmen und stets bremsbereit sein“, erklärt Hans-Ulrich Sander, Kraftfahrtexperte von TÜV Rheinland. Erhöhte Aufmerksamkeit ist vor allem während der Schulzeit zwischen 7.30 und 12 Uhr geboten.

Fährt ein Schul- oder Linienbus mit eingeschalteter Warnblinkanlage eine Haltestelle an, herrscht für die Fahrzeuge dahinter absolutes Überholverbot – auch bei mehreren Fahrspuren. Steht der Bus allerdings mit Warnblinker an der Haltestelle, darf mit Schritttempo und ausreichend Sicherheitsabstand vorbeigefahren werden. Auch der Gegenverkehr muss sich daran halten, es sei denn, er ist durch einen Mittelstreifen oder Leitplanken abgetrennt. „Beide Regeln gelten auch für Motorräder, Mofa- und Radfahrer“, sagt Hans-Ulrich Sander.

Eltern sollten sich rechtzeitig mit dem Schulweg vertraut machen und mit den ABC-Schützen zu den Tageszeiten trainieren, an denen diese später auch tatsächlich unterwegs sind. Schulwegpläne gibt es bei den Städten und Gemeinden. Sie beschreiben nicht immer den kürzesten, aber den sichersten Weg. Es empfiehlt sich, in den ersten Unterrichtswochen die Kinder so lange zu begleiten, bis sie die Strecke und mögliche Gefahrenquellen kennen. „Damit die Kleinen im Straßenverkehr und bei Dämmerlicht besser gesehen werden, sollten sie signalfarbene, mit Reflektoren versehene Kleidung und Mützen tragen“, betont TÜV Rheinland-Fachmann Sander. Geeignete Ranzen erkennen Eltern an der DIN-Norm 58124. Sie schreibt fluoreszierende Materialien in Orange oder Gelb sowie großflächige Reflektorstreifen auf dem Tornister vor.

 

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...