Öko-Züchtung: Qualitätszüchtung von Winter-Emmer

Emmer (Triticum dicoccum) gehört wie Einkorn (T. monococcum) und Dinkel (T. spelta) zu den Urgetreidearten. Das Emmerkorn ist eiweiß- und mineralstoffreich. Es wird unter anderem zu Backwaren, Bier, Nudeln und Keksen verarbeitet.

Das Projekt „Entwicklung von Material und Strategien für eine nachhaltige Züchtung von Qualitäts-Emmer für den ökologischen Landbau in Deutschland“ soll dazu beitragen, den Emmer weiter zu etablieren. Zu diesem Zweck haben sich die Saatzuchtunternehmen KWS Saat AG, Pflanzenzucht Oberlimpurg sowie Südwestsaat, die Universität Hohenheim (Landessaatzuchtanstalt), das Technologie-Transfer-Zentrum Bremerhaven (ttz) und der Naturland-Verband zusammengeschlossen. Ziel ist es, Emmerlinien zu finden, die sich durch gute Backeigenschaften und Anbaueignung für den Ökolandbau – hier vor allem Standfestigkeit, Unterdrückung der Ackerbeikräuter und Resistenzen – auszeichnen.

Ferner soll die Zuchtmethodik optimiert werden. Zu diesen Fragestellungen finden an sieben Standorten Feldversuche mit mindestens 30 genetisch diversen Emmerlinien und einem Vergleichssortiment Weizen/Dinkel statt. Daneben werden an zwei Standorten die Resistenzeigenschaften gegenüber Steinbrand (Tilletia caries) getestet.

Weiteres Projektziel ist es, die Besonderheiten in der Backqualität herauszuarbeiten. „Zu diesem Zweck müssen Qualitätsstandards für Emmer festgelegt werden“, berichtete Bernd Habeck von der Universität Hohenheim beim Ökogetreide-Feldtag auf dem Klostergut Wiebrechtshausen bei Göttingen. Alle getesteten Emmerlinien werden am ttz auf ihre Verarbeitungseigenschaften wie Knetzeit, Teigausbeute und Backvolumen untersucht. Zudem werden geeignete Schnelltests für die Bestimmung der Backqualität des Emmers entwickelt.

Dr. Ute Zöllner, www.aid.de

 

Bubble Tea: Viel „Gebabbel“ um nichts

Im vergangenen Jahr war Bubble Tea „in aller Munde“. Es gab kaum eine größere Stadt, in der nicht wenigstens ein Bubble Tea-Shop eröffnete oder schon existierte. Und? Ist das bunte Getränk mit den Stärkekügelchen oder Fruchtperlen immer noch so trendy? Wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) dem aid infodienst mitteilte, hatte Bubble Tea im Jahr 2012 vor allem bei den jungen Verbrauchern im Außer-Haus-Markt zunächst rasant Anklang gefunden. Das ergibt die kontinuierliche Befragung von 2.800 Privatpersonen im Alter von 16 bis 49 Jahren (GfK TrinkTrends).

„Bubble konnte von März bis Ende August 2012 seinen Umsatz sogar verdoppeln“, berichtet Konsumforscherin Simone Peiker von der GfK und ergänzt, „Von September an ließ der Hype jedoch in allen betrachteten Altersklassen stark nach. Fakt ist, dass immer mehr Bubble Tea-Shops bereits wieder geschlossen sind.“ Das bestätigt eine Sprecherin einer Bubble Tea-Kette in Deutschland. Sie teilte dem aid infodienst mit, dass von den rund 100 Shops mittlerweile etwa die Hälfte wieder schließen musste. Diese Entwicklung führt sie hauptsächlich auf die negative Berichterstattung in den Medien zurück. Hier hagelte es nämlich Kritik: viel Zucker, viele Kalorien, viele Farb- und Aromastoffe, Verschluckgefahr für Kleinkinder.

Als im vergangenen Sommer auch noch von „giftigen Inhaltsstoffen“ im Bubble Tea die Rede war, bedeutete das für viele Shops das endgültige Aus, da schlichtweg die Kundschaft ausblieb. Das Verbraucherschutzministerium Nordrhein-Westfalen konnte die verdächtigen gesundheitsschädigenden Inhaltsstoffe in einer Schwerpunktuntersuchung allerdings nicht nachweisen. Außer der Medienkritik sorgte vermutlich auch der lange Winter dafür, dass viele junge Leute (noch) keine Lust auf dieses Getränk hatten. Aber der nächste Sommer ist da und es bleibt abzuwarten, wie es mit dem Bubble Tea-Hype weitergeht.

Hedda Thielking, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.aid.de/verbraucher/bubble_tea.php

Karpfen und Regenbogenforellen weit vorne

Die Erzeugung von Fisch in Aquakulturbetrieben nimmt weiter zu. 2012 wurden mit 19.600 Tonnen Fisch 7,3 Prozent mehr erzeugt als im Jahr davor. Die Zahl der Fisch erzeugenden Betriebe ist um gut 600 (+ 12,9 %) auf 5.349 gestiegen, teilt das Statistische Bundesamt mit. Die meisten Aquakulturbetriebe (3.355) erzeugten Karpfen (5.521 Tonnen).

Regenbogenforellen werden von 2.353 Betrieben produziert (8.116 Tonnen). Dann folgen Lachsforelle (1.278 Tonnen), Europäischer Aal (706 Tonnen) und Bachforelle (658 Tonnen). Um etwa ein Drittel zurückgegangen ist dagegen die deutsche Muschelerzeugung. Gegenüber 2011 wurden von zehn Betrieben nur noch ca. 6.900 Tonnen Muscheln geerntet. Die Muschelerzeugung hängt größtenteils vom natürlichen Brutfall der Muscheln und anderen Umweltfaktoren ab.

Renate Kessen, www.aid.de

Kalorien, Fett, Salz und Schadstoffe – von allem zu viel

© Stiftung Warentest
© Stiftung Warentest

Dass Fastfoodmenüs nicht allzu gesund sind, ist bekannt. Sie enthalten zu viele Kalorien, zu viel Fett und zu viel Salz. Manche Fastfood-Restaurants liefern aber auch ein zu viel an Schadstoffen, wie die Stiftung Warentest in der September-Ausgabe ihrer Zeitschrift test feststellt. Zwar lässt sich beispielsweise der Schadstoff Acrylamid beim Frittieren von Pommes nicht vermeiden, aber er lässt sich deutlich reduzieren.

Die Tester fanden beispielsweise Glycidyl-Ester, die wahrscheinlich Krebs auslösen, in den Pommes von Burger King und Kochlöffel. Das kann am verwendeten Palmfett liegen. Im Palmfett werden die Pommes zwar schön knusprig, es hat aber drei Nachteile: Raffiniertes Palmfett ist häufig mit Glycidyl-Estern belastet, die beim Frittieren auf die Pommes übergehen. Außerdem ist es ungesund, weil es zu viele gesättigte Fettsäuren enthält. Weiterer Nachteil: Die Ölpalmen wachsen in riesigen Plantagen, für die die Betreiber Regenwälder roden und so Ureinwohner, Tiere und Pflanzen vertreiben. Dass es auch anders geht, zeigt McDonald‘s, das für seine Pommes ganz auf Palmfett verzichtet und in denen die Tester Glycidyl-Ester nur in deutlich geringeren Mengen fanden.

Bis zu 1200 Kilokalorien und 63 Gramm Fett enthält ein Fastfoodmenü aus Burger, einer mittleren Portion Pommes und Salat – als Hauptmahlzeit deutlich zu viel. Für einen Erwachsenen zwischen 25 und 50 Jahren liegt die Empfehlung bei rund 720 Kilokalorien und 24 Gramm Fett. Am wenigsten Kalorien und Fett enthält das Menü von McDonald’s – allerdings sind die Portionen hier auch kleiner als bei der Konkurrenz. Burger King punktet zwar im Geschmack, aber Schadstoffe in Burger und Pommes trüben den Genuss.

Die Stiftung untersuchte nicht nur die Fastfoodmenüs, sondern interessierte sich auch für die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter sowie die Herkunft der Rohstoffe. Während die Menüs von allem zu viel enthalten, ist beim Lohn, den Arbeitnehmerrechten und dem Umweltschutz häufig das Gegenteil der Fall.

Der ausführliche Test „Fastfoodmenüs“ ist unter www.test.de/fastfood abrufbar.

 

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