Dreschclub aus Nieheim zu Gast

Am Sonntag können Interessierte das Dreschen mit Dreschkasten im LWL-Freilichtmuseum Detmold beobachten. Foto: LWL
Am Sonntag können Interessierte das Dreschen mit Dreschkasten im LWL-Freilichtmuseum Detmold beobachten. Foto: LWL

Wer den Nieheimer Dreschclub im Einsatz sehen möchte, hat am Sonntag, 22. September, im LWL-Freilichtmuseum Detmold die Gelegenheit dazu. Die Nieheimer zeigen im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) bei entsprechender Witterung ab etwa 12 Uhr, wie das Dreschen früher zuging und führen ihren Dreschkasten der Marke Geringhoff vor.

Die Firma Geringhoff wurde 1880 in Ahlen von Carl Geringhoff gegründet und existiert noch heute. Ab 1890 entwickelte man in Ahlen auch Dreschmaschinen. Die Dreschmaschine, die am Sonntag zu beobachten ist, wird angetrieben durch einen Deutz-Schlepper von 1938. Eine Besonderheit bei der Aktion, die am Dorfteich im Paderborner Dorf des LWL-Museums stattfindet, ist das Verarbeiten des Hafer-Erbsen-Gemenges. Hafer und Erbsen wurden gemeinsam auf dem Feld angebaut und müssen nun wieder getrennt werden. Ein moderner Mähdrescher kann diese Sortierung nicht vornehmen.

Der Vorteil eines modernen Mähdreschers allerdings liegt darin, dass er in einem Arbeitsgang erledigt, was die LWL-Museumsmitarbeiter in mühevoller Handarbeit vorbereitet haben: zunächst wurde das Gemenge mit einem Mähbinder geerntet, die Garben mussten per Hand zu Hocken aufgestellt werden, um auf dem Acker noch ein paar Tage zu trocknen. Das Gemenge wurde auf einen Wagen aufgeladen in einer Scheune gelagert und kann jetzt weiterverarbeitet werden.

Für die Nieheimer ist es eine Herausforderung, Hafer und Erbsen mit ihrer Maschine sauber zu trennen – es ist das erste Mal, dass sie den Sortierzylinder wieder einsetzen. Das Getreide wird an die museumseigenen Tiere verfüttert, das Stroh lagert das LWL-Freilichtmuseum im Westmünsterländer Hof.

 

LWL-Einrichtung:
LWL-Freilichtmuseum Detmold
Westfälisches Landesmuseum für Volkskunde
Krumme Str.
32760 Detmold
Karte und Routenplaner

Kaiser-Wilhelm-Denkmal soll attraktiver werden

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica/Minden-Lübbecke. Foto: LWL
Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica/Minden-Lübbecke. Foto: LWL

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) wird die Ringterrasse unterhalb des Kaiser-Wilhelm-Denkmals für rund 2,8 Millionen Euro sanieren und ergänzen. Das hat der LWL-Kulturausschuss befürwortet. Gleichzeitig beauftragte der Ausschuss die LWL-Verwaltung in einem Wettbewerb Möglichkeiten zu erarbeiten, die die Attraktivität des Denkmals steigern. Dazu gehören eine bessere Besucherinformation, eine neue Gastronomie und neue Toilettenanlagen. Die endgültige Entscheidung fällt am 11. Oktober im LWL-Landschaftsausschuss.

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica/Minden-Lübbecke. Foto: LWL
Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica/Minden-Lübbecke. Foto: LWL

Die Ringterrasse, die ursprünglich einen Durchmesser von 120 Metern hatte, wurde am Ende des Zweiten Weltkrieges beschädigt. Als britische Soldaten einen Tunnel unterhalb des Denkmals sprengten, wurden Teile der Ringterasse fortgerissen. „Gutachten haben ergeben, dass die Standsicherheit des Ringsockels akut gefährdet ist“, so LWL-Baudezernentin Judith Pirscher. „Witterungseinflüsse haben dafür gesorgt, dass der Zustand der Ringmauer sich so verschlechtert hat, dass die Gefahr eines Böschungsbruches besteht.“ Deshalb habe der LWL bereits einen Weg unterhalb der Ringterrasse sperren müssen.

Bei der geplanten Sanierung sollen die zerstörten Terrassenwände rekonstruiert und die Terrasse mit einer zusätzlichen Wand stabilisiert werden. Außerdem müssen entstandene Hohlräume geschlossen und Mauerpfeiler saniert werden, die Terrassenentwässerung muss erneuert werden. Für diese Arbeiten hat der Bund dem LWL schon einen Zuschuss von 300.000 Euro zugesagt.

Der LWL ist Eigentümer des am 18. Oktober 1896 eingeweihten Kaiser-Wilhelm-Denkmal. „Das monumentale Bauwerk gehört zu den wichtigsten Denkmälern in Deutschland und bildet zusammen mit weiteren sechs Denkmälern das Netzwerk ‚Straße der Monumente‘. Das Denkmal hat eine große Bedeutung für Westfalen und damit auch für den LWL sowie für die Region“, sagte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale.

Kulturlandschaft in Westfalen

Gewachsene Kulturlandschaft mit vielgestaltigen historischen Elementen bei Olsberg-Assinghausen im Hochsauerlandkreis. Foto: LWL/Kalle
Gewachsene Kulturlandschaft mit vielgestaltigen historischen Elementen bei Olsberg-Assinghausen im Hochsauerlandkreis. Foto: LWL/Kalle

Zum Auftakt einer Tagungs- und Workshopreihe hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zur Tagung „Kulturlandschaft in Westfalen. Fakten – Ansprüche – Szenarien“ eingeladen. Im Rahmen der zweitägigen Fachveranstaltung, die am Donnerstag (19.09.) sowie am Freitag (20.09.) in Münster stattfindet, stellen Experten des LWL und anderer Institutionen ihre Beiträge und Strategien für eine erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung vor. In Gesprächsrunden mit Akteuren unterschiedlicher Fachrichtungen sollen außerdem Fakten, Ansprüche und mögliche Szenarien zum Zustand und zur Zukunft der Kulturlandschaften in Westfalen diskutiert werden. Rund 80 Teilnehmer kamen ins Landeshaus nach Münster.

„Bauherren und Gestalter, Planer, Grundstückseigentümer und Flächenbewirtschafter sowie Denkmal- und Heimatpfleger sollten intensiver und kontinuierlich miteinander reden. Dazu wollen wir eine Informations- und Diskussionsplattform anbieten“, erklärt LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale das neue Veranstaltungsformat.

Dr. Markus Harzenetter, Leiter der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, formuliert die Erwartungshaltung: „Wir wollen herausbekommen, wohin die Reise für die historischen Kulturlandschaftsbereiche in unserer Region gehen soll.“

Hintergrund
Die Kulturlandschaftsentwicklung gehört zu den Aufgaben der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen. Die Experten des LWL erarbeiten kulturlandschaftliche Fachbeiträge zu allen Gesamtplanungen wie der Landesentwicklungsplanung, der Regionalplanung und Bauleitplanung. Das erklärte Ziel ist es, landschaftshistorische Aspekte und kulturlandschaftliche Zukunftsthemen aufzuzeigen, die es bei künftigen Planungsprozessen zu berücksichtigen gilt. Seit 2007 haben die Fachleute Grundlagen und Empfehlungen für die Landesplanung in Nordrhein-Westfalen und die Regionalplanung im Kreis Soest und im Hochsauerlandkreis sowie im Münsterland vorgelegt. Der Fachbeitrag zur erhaltenden Kulturlandschaftsentwicklung im Ruhrgebiet wird im März 2014 präsentiert.

LWL-Einrichtung:
LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Fürstenbergstr. 15
48147 Münster
Karte und Routenplaner

Spinnen-Expedition auf Zeche Nachtigall

Die Kreuzspinne ist auch auf der Zeche Nachtigall zu Hause. Foto: pixelio / Steffen Schubert
Die Kreuzspinne ist auch auf der Zeche Nachtigall zu Hause.
Foto: pixelio / Steffen Schubert

Der Herbst hält Einzug auf der Zeche Nachtigall. In allen Ecken entdeckt man jetzt die kunstvoll gewebten Netze der Kreuzspinnen, aber auch viele andere Spinnenarten sind auf dem ehemaligen Industriegelände unterwegs. Bei der nächsten Zechen-Safari am Dienstag, 24. September, geht es mit mutigen und unerschrockenen Teilnehmern auf „Spinnen-Expedition“. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt dazu von 15 bis 17 Uhr ein.

Gesucht und erforscht werden große und kleine Exemplare, Spinnen, die Netze bauen, ihre Beute auf dem Boden jagen oder in Zimmerecken ihren Opfern auflauern. „Doch keine Angst, selbst bei näherem Betrachten braucht sich keiner vor den Achtbeinern zu fürchten“, erklärt Expeditionsleiterin Birgit Ehses. Die kleinen Tiere sind zwar nicht besonders beliebt, dafür aber sehr geschickt und nützlich. Mehr über die Eigenschaften und Verhaltensweisen von Spinnen erfahren die Teilnehmer während der zweistündigen Expedition auf dem LWL-Museumsgelände. Abschließend versuchen sie, selbst ein Spinnennetz zu bauen.

Die Teilnahme an der Zechen-Safari kostet 5 Euro inkl. Eintritt. Anmeldung unter Tel. 02302 93664-0 erbeten.

Zechen-Safari
Die Zechen-Safari ist ein Angebot für kleine und große Entdecker mit Spaß und Interesse an der Natur. An jedem vierten Dienstag im Monat steht ein anderes Thema auf dem Programm. Mehr Infos gibt es unter http://www.lwl-industriemuseum.de sowie im Faltblatt „Naturkalender Nachtigall 2013“, das im LWL-Museum erhältlich ist.

LWL-Einrichtung:
LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall
Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur
Nachtigallstr. 35
58452 Witten
Karte und Routenplaner

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