Kategorie-Archiv: Gesundheit

Auch rezeptfreie Medikamente können die Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen

Bei Schmerzen oder leichten Erkrankungen wie einer Erkältung ist die Einnahme rezeptfreier Arzneimittel weit verbreitet. Laut Statistischem Bundesamt gab in einer Befragung ein Drittel der Teilnehmer an, in den vergangenen drei Monaten aufgrund von Kopf- oder Zahnschmerzen Schmerzmittel eingenommen zu haben. Mittel gegen Erkältung nahmen über 20 Prozent ein und rund 7 Prozent konsumierten rezeptfreie Medikamente gegen Ischias, Rheuma, Gelenk- oder Rückenbeschwerden. Über längere Zeit sollten rezeptfreie Arzneimittel ohne ärztlichen Rat nicht angewendet werden. Zudem gilt es, einige Vorsichtmaßnahmen zu beachten, beispielsweise im Straßenverkehr oder im Beruf. Dr. Wiete Schramm, Fachärztin für Arbeitsmedizin bei TÜV Rheinland: „Im Beruf gilt:

Die Einnahme rezeptfreier Präparate kann die Arbeitsfähigkeit beeinflussen. Mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten können zu verminderter Aufmerksamkeit, längeren Reaktionszeiten, Gleichgewichtsstörungen oder auch zu Schwindel und Übelkeit führen.“ Arbeitnehmer sollten sich daher bei der Selbstmedikation in der Apotheke oder von ihrem Arzt beraten lassen.

Arzneimittel können die
Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen

Unerwünschte Effekte treten oft bei der ersten Anwendung eines Arzneimittels auf. Sie kommen aber auch vor, wenn bei einer langfristigen Behandlung die Dosierung verändert wird. Bei Blutdruck-senkenden Arzneimitteln kann es dann beispielsweise vermehrt zu Schwindel, Benommenheit und Kopfschmerzen kommen. Verschiedene Medikamente können die Reaktionsfähigkeit reduzieren und zu Müdigkeit führen. Beeinflusst dieser Effekt die Arbeitsleistung, lohnt es sich, den Arzt oder Apotheker nach einer Alternative zu fragen.

Bei Schlafmitteln ist auch auf den Zeitpunkt der Einnahme zu achten, denn die Wirkdauer liegt bei acht bis zehn Stunden. Hier ist insbesondere bei Beschäftigten mit Fahrtätigkeiten Vorsicht geboten. Augentropfen, die eine Pupillenweitstellung verursachen, sowie die Anwendung von Gelen und Salben im Auge beeinträchtigen eine klare Sicht. Das schränkt alle Tätigkeiten ein, die gutes Sehen erfordern. Anwender sollten in dieser Zeit nicht am Straßenverkehr teilnehmen, nicht ohne sicheren Halt arbeiten und keine Maschinen bedienen.

Chronische Erkrankungen:
Gemeinsam berufliche Perspektiven finden

Bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Herzrhythmusstörungen oder Epilepsie können die meisten Arbeitnehmer dank einer ärztlichen Behandlung mit wirkungsvollen Medikamenten ihrem Beruf nachgehen. Bei einer effektiven Medikation und je nach Tätigkeitsbereich sind sie voll leistungsfähig. Voraussetzung ist dabei, dass sich der Betroffene an die Therapieempfehlungen des Arztes hält. „Der Betriebsarzt sollte über die Einnahme bestimmter Medikamente informiert sein. Er kann den Beschäftigten zur beruflichen Tätigkeit beraten“, so Schramm. Das gelte beispielsweise bei neu festgestellten psychischen oder neurologischen Erkrankungen wie Epilepsie, die medikamentös behandelt werden.

Aber auch Diabetiker oder Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten den Betriebsarzt oder den behandelnden Arzt zu Rate ziehen, wenn die benötigten Arzneimittel die Arbeitsfähigkeit beeinflussen. Ein Gespräch mit dem Vorgesetzten oder dem Arbeitgeber trägt bei einer dauerhaften Einschränkung durch die Medikamenteneinnahme dazu bei, bedarfsgerechte Tätigkeitsfelder für den Betroffenen zu finden. Für den Beschäftigten bieten sich durch die Anpassung der Arbeitsaufgaben neue berufliche Perspektiven und Arbeitgeber können das Wissen erfahrener Fachkräfte dem Betrieb erhalten.

Schutz vor Ebola

Die Ebola-Epidemie in Westafrika breitet sich immer weiter aus, Mitte Oktober sprach die Weltgesundheitsorganisation (WHO) offiziell bereits von über 4.000 Toten. Auch hierzulande wächst die Angst, sich anzustecken – nicht erst seit der ersten Infektion in Spanien. Besorgt sind vor allem jene, die aus beruflichen Gründen ins Ausland reisen. TÜV Rheinland bietet Unternehmen deshalb eine umfassende arbeitsmedizinische Vorsorge und reisemedizinische Beratung bei beruflichen Auslandsaufenthalten. Im Falle von Ebola informieren die Expertinnen und Experten auf einer eigenen Website www.tuv.com/ebola über Ansteckungsgefahr, Risiken und Gesundheitsschutz auf Dienstreisen.

Übertragung durch direkten Körperkontakt

„Das Auswärtige Amt rät angesichts der aktuellen Lage dringend von Reisen nach Guinea, Liberia und Sierra Leone ab und ruft zur Ausreise auf. Ausgenommen davon ist dringend benötigtes medizinisches und humanitäres Personal im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Ebola-Epidemie“, erklärt Dr. Wiete Schramm, Fachärztin für Arbeitsmedizin bei TÜV Rheinland. „Die Betriebsärzte von TÜV Rheinland führen die arbeitsmedizinische Vorsorge für Beschäftigte mit beruflichen Tätigkeiten im Ausland mit besonderen klimatischen Belastungen und Infektionsgefährdungen durch“, sagt sie.

Die Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch erfolgt durch den direkten Körperkontakt mit an Ebolafieber erkrankten oder verstorbenen Menschen oder durch den Kontakt mit deren Blut oder anderen Körperflüssigkeiten. Es gibt bisher keine Hinweise auf eine Übertragung von Filoviren auf den Menschen durch die Atemluft. Eine Weitergabe der Infektion während der Inkubationszeit wurde bislang nicht beschrieben. „Das Übertragungsrisiko ist in der Spätphase der Erkrankung am größten, wenn die Viruslast am höchsten ist“, erklärt Dr. Wiete Schramm. Die Ansteckung erfolgt häufig über Kontakt zu den Körpern Verstorbener, beispielsweise bei Beerdigungsritualen.

Weitere Informationen bei TÜV Rheinland auf www.tuv.com/ebola im Internet.

Tagebuch: Vorlage für Patienten mit Herzinsuffizienz

Die AOK bietet auf ihrer Internetseite ab sofort eine Tagebuch-Vorlage für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz zum kostenlosen Download an. Das Tagebuch hilft den Patienten, einen Überblick über ihre medizinischen Werte zu behalten. Das betrifft insbesondere das Körpergewicht, das bei Patienten mit einer Herzinsuffizienz wertvolle Hinweise auf mögliche Flüssigkeitseinlagerungen gibt. Außerdem sind in dem Formular Felder für das Eintragen der Blutdruckwerte und für weitere Angaben zum Gesundheitszustand vorgesehen.

Das Tagebuch hilft auch dem behandelnden Arzt zu erkennen, ob die Therapie des Patienten eventuell angepasst werden muss. Bei Bedarf können sich die Patienten die Tagebuch-Seiten, die für drei Wochen reichen, neu ausdrucken oder kopieren.

Die AOK ergänzt mit den neuen Formularen ihr bestehendes Angebot für Teilnehmer der Disease-Management-Programme, die unter dem Namen „AOK-Curaplan“ laufen. Im Internetauftritt der Gesundheitskasse sind bereits entsprechende Formulare für Diabetiker sowie für Patienten mit Asthma bronchiale und chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) abrufbar.

Die neuen Tagebuch-Vorlagen für Patienten mit einer Herzinsuffizienz sind direkt erreichbar unter www.aok.de/hi-tagebuch.

Mehr Infos zu den Patienten-Tagebücher und Notfallpläne

Zöliakie: Glutenfreie ungesunde Nahrungsmittel nicht als Trostpflaster nutzen

Leidet ein Kind unter Zöliakie, sollten Eltern es nicht mit ungesunden Extras wie glutenfreien Süßigkeiten und glutenfreiem Junkfood verwöhnen. Wie bei anderen Kindern sollte Ungesundes ab und zu erlaubt sein, aber nicht die Regel sein. „Kinder mit Zöliakie müssen sich ein Leben lang glutenfrei ernähren. Denn ihr Körper kann das sogenannte Klebereiweiß bzw. Gluten nicht verarbeiten, das sich in Getreidesorten wie v.a. Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste und Grünkern befindet. Beachten Betroffene bestimmte Ernährungsregeln nicht, kann dies u.a. zu Durchfall und Bauchschmerzen, längerfristig zu Wachstumsstörungen und Osteoporose führen und den Dünndarm schädigen.

Mittlerweile gibt es aber sehr viele gesunde Alternativen für Zöliakie-Patienten,“ rät Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Mit Buchweizen oder Quinoa (glutenfreies Inka-Korn) können Eltern beispielsweise gesunde und leckere Pfannkuchen oder auch Muffins herstellen. Bei den meisten Kindern sind als Basis von Gebäck Nussmehl wie Mandelmehl (entölt) oder Kokosnussmehl (ballaststoffreich, kohlenhydratarm) beliebter als stärkehaltiges Reismehl oder Kartoffelstärke. „Normales Mehl“ wird daneben auch durch Soja-, Kastanien-, Johannisbrot- oder Tapiokamehl ersetzt. Nicht glutenhaltige „Getreidesorten“ sind neben Reis, Buchweizen und Quinoa, Mais, Hirse sowie Amaranth. Für Marinaden kann eine glutenfreie Tamari-Sojasoße hilfreich sein.

Kinder mit Zöliakie sind häufig von Eisen- und Folsäuremangel betroffen, da sie bestimmte Nahrungsmittel nicht essen dürfen und ihr Darm diese Substanzen oft nicht so gut aufnehmen kann. „Der Kinder- und Jugendarzt kann feststellen, ob das Kind bereits unter einem Mangel leidet. In manchen Fällen ist dann die Einnahme von Vitaminen und Mineralien erforderlich. Eine Ernährungsfachkraft kann Eltern bei der Erstellung eines Speiseplans beraten,“ so Dr. Fegeler. Eisenreich sind rotes Fleisch, Geflügel, Bohnen, Shrimps, Linsen, Tofu, Cashewnüsse und Kartoffeln. Bohnen, Linsen, Edamame (grüne Sojabohnen), Erdnussbutter, Avocados, Orangen und Erdbeeren enthalten viel Folsäure. Grünes Blattgemüse wie Spinat und Rote Beete gehören auch zu den Folsäure-reichen Gemüsesorten. Aber sie sind vor allem bei den kleinen Kindern nicht so beliebt.

Weitere Tipps rund um das Thema „Zöliakie“ finden Sie auf der Internetseite des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte unter http://www.kinderaerzte-im-netz.de/bvkj/krankheit/show.php3?id=90&nodeid=62

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