Kategorie-Archiv: Sonstiges

Agrarinformatik für Forschung und Anwendung

Informatik, Information, Technologie, Datenverarbeitung – längst hat die Informationstechnologie alle Stufen der landwirtschaftlichen Produktion durchdrungen. Ohne IT und Datenverarbeitung geht in der Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung heutzutage nichts mehr. Das reicht von der Landtechnik über Pflanzen- und Tierproduktion, Agrarökonomie bis hin zur Verarbeitung, Qualitätssicherung, Rückverfolgbarkeit und Logistik, so Professor Michael Clasen, Vorsitzender der Gesellschaft für Informatik in der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft (GIL) e. V.. Dabei sieht sich die GIL als Mittler zwischen Anwendern und IT-Spezialisten, wenn es um Fragen der Agrarinformatik geht, so Clasen in einem Pressegespräch anlässlich der 34. Jahrestagung der GIL in Bonn.

Das Thema der 34. GIL-Tagung war „IT-Standards in der Agrar- u. Ernährungswirtschaft – Fokus: Risiko- und Krisenmanagement“. Dass Informationen, Informationstechnologie und Datenaustausch in Krisenzeiten besondere Bedeutung zukommt, erläuterte Professor Brigitte Petersen von der Universität Bonn. „Innerhalb der EHEC-Krise beispielsweise hat sich gezeigt, dass Krisenmanagement mit Informations- und Risikomanagement eine große Rolle spielt.“ In Ausnahmesituationen komme es auf die schnelle Verfügbarkeit entscheidungsrelevanter Informationen zur Abschätzung von Schadenslagen an.

Vielfach würden dieselben Daten an mehreren Stellen erfasst und gesammelt – auf wirtschaftlicher Seite und auf behördlicher Seite. Ein Ziel – auch der GIL-Tagung – sei es, die verschiedenen Akteure zu vernetzen, um Daten auch gemeinsam nutzen zu können. Gelungen sei das beispielsweise mit der Einrichtung der Grippedatenbank EpiFlu� der GISAID-Initiative (Global Initiative of Sharing All Influenza Data), die von der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (BLE) betrieben wird. Dr. Hanns-Christoph Eiden, Präsident der BLE erläuterte, dass diese Datenbank inzwischen von 5.000 Wissenschaftlern aus 200 Ländern genutzt wird.

Vernetzung braucht Austausch – über Institutionen, Disziplinen und Ländergrenzen hinweg. Gelingt dieser Austausch, kann auch im Krisenfall entsprechend schnell reagiert werden. Dazu bedarf es aber auch Standards. Dr. Martin Hamer, Universität Bonn, Geschäftsführer GIQs (Grenzüberschreitende Integrierte Qualitätssicherung e.V.), betonte, dass alle Institutionen an einen Tisch gebracht werden müssen, damit gemeinsame Ziele und Standards definiert und Vorbehalte abgebaut werden. Fragen der Datensicherheit und des Datenschutzes spielen dabei natürlich eine große Rolle. Aber, so Clasen „Der Nutzen der Technologie ist erkannt. Lösungen für die Sicherheit werden gefunden werden.“ Auch darüber tauschten sich die über 120 Teilnehmer der 34. GIL-Tagung in unterschiedlichen Vortragsveranstaltungen und Workshops aus.

Renate Kessen, www.aid.de

Milchwirtschaft: Bei Produktinnovationen Landwirte einbeziehen

Die großen Molkereien in Norddeutschland verfolgen nach wie vor „klassisch“ die Kostenführerschaft als Wettbewerbsstrategie. Die Investition der dänisch-schwedischen Genossenschaftsmolkerei ARLA in ein eigenes Innovationszentrum zeigt jedoch, dass sich die großen Molkereien nicht ausschließlich auf diese Strategie verlassen wollen. Mit dem Thema „Differenzierung in der Molkereiwirtschaft – Implikationen für die Vertragsgestaltung“ setzt sich Dr. Birgit Schulze auseinander. Die Wissenschaftlerin, die an der Kieler Christian-Albrechts-Universität forscht, stellte ihre Arbeit im Rahmen der 64. Öffentlichen Hochschultagung der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät vor.

Bei der Produktdifferenzierung der Molkereien lassen sich sowohl rohstoffbasierte als auch verarbeitungs- und verpackungsbasierte Ansätze unterscheiden. Bei rohstoffbasierten Ansätzen wie z. B. im Bereich der Weidemilch oder der GVO-Freiheit von Futtermitteln ist eine Einbindung der anliefernden Landwirte notwendig, um Produktionsrichtlinien einzuhalten und die nötigen Garantien zu geben. Üblicherweise werden hierzu mit den Landwirten Verträge abgeschlossen, um die definierten Qualitäten zu erhalten. Im Gegenzug werden zumeist höhere Preise gewährt.

Landwirte, die als Vertragspartner in Frage kommen, müssen dafür in der Regel besondere Investitionen vornehmen oder zumindest Zeit für eine produktionstechnische Weiterbildung investieren. Unsicherheit oder gar Ablehnung resultiert z. B. daraus, dass sich der erhoffte Markterfolg der Produktinnovation nicht einstellt und die Produktion aufgegeben werden muss. Bei der Ausgestaltung von Verträgen sollte deshalb berücksichtigt werden, dass Landwirte über eigene Kosten- und Nutzenvorstellungen verfügen. Damit Innovationsprojekte nicht scheitern, sollten Molkereien versuchen, bestehende Handlungsbarrieren durch frühzeitige Kommunikation mit ihren Lieferanten abzubauen. Schulze betonte, dass eine vertrauensvolle Geschäftsbeziehung zwischen Molkerei und Landwirt dazu beitragen kann, Vorbehalte und Kompensationsforderungen der Landwirte zu verringern.

Dr. Uwe Scheper, www. aid.de

Bundeswettbewerb „Landwirtschaftliches Bauen“ Energie clever nutzen (aid) – Noch bis 14. März 2014 ist eine Bewerbung im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Landwirtschaftliches Bauen“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) möglich. Themenschwerpunkt ist „Energie clever nutzen – Innovative Energiekonzepte für die landwirtschaftliche Tierhaltung“. Der Wettbewerb ist mit insgesamt 20.000 Euro dotiert. Gesucht werden Konzepte, die sowohl zur Steigerung der Energieeffizienz, der Energieeinsparung oder auch zur effizienten Erzeugung und Verwendung von Strom und Wärme aus erneuerbaren Energieträgern geeignet sind. Alle Informationen und die Teilnahmeunterlagen sind beim KTBL unter www.ktbl.de abrufbar.

www.aid.de

„Probier’s mal mit Gemütlichkeit“

Die unvergesslichen Melodien aus Walt Disneys Filmklassiker inszeniert die hr-Bigband am Samstag, 15. März, und Sonntag, 16. März, jeweils um 15.30 Uhr im hr-Sendesaal in einem spannenden und lustigen Konzert für Kinder ab sechs Jahren. Geleitet werden die beiden Konzerte von dem jungen Münchner Nachwuchskomponisten und Bandleader Christian Elsässer, Gewinner des Kompositionswettbewerbs „Jazzpositions“ im Jahr 2010.

Die hr-Bigband spielt das hr2-Kinderkonzert "Dschungelbuch" Foto: Norbert Klöppel
Die hr-Bigband spielt das hr2-Kinderkonzert „Dschungelbuch“
Foto: Norbert Klöppel

Elke und Niels haben sich im Urwald verlaufen, und dann begegnet ihnen ausgerechnet ein riesiger Bär. In dieser brenzligen Situation hilft nur eines: „Probier’s mal mit Gemütlichkeit!“ Eigentlich ist der Bär auch gar nicht so bedrohlich, wie er zunächst ausgesehen hat. Und der König der Affen würde singen „Ich will so sein wie du-hu-hu!“, wenn er könnte. Kann er nicht, dafür aber ein Instrument spielen, denn er entpuppt sich als Musiker der hr-Bigband. Gemeinsam schlagen sie sich durch das Dickicht, begegnen weiteren Figuren aus Walt Disneys „Dschungelbuch“ und kriegen noch manch andere Urwaldmusik zu hören. Eine lustige und spannende Inszenierung, die nebenbei einiges über einen besonders exotischen Organismus verrät: die hr-Bigband.

Weitere Infos unter hr-bigband.de, youtube.com/hrbigband sowie auf facebook.com/hrbigband.

hr2-Kinderkonzert „Dschungelbuch“
Elke Ottenschläger und Niels Kaiser, Moderation; Christian Elsässer, Leitung

Datum: Samstag, 15. März, und Sonntag, 16. März 2014, jeweils 15.30 Uhr
Ort: hr-Sendesaal, Bertramstraße 8, 60320 Frankfurt
Karten: 7,50 Euro (Kinder), 11 Euro (Erwachsene) unter Telefon 069-155-2000 und www.hr-ticketcenter.de

Generation „Gefällt mir“

Dem Reiz der sozialen Netzwerke für Jugendliche sind hr-iNFO und der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der TU Darmstadt auf der Spur. Foto: hr/Kathrin Duckert
Dem Reiz der sozialen Netzwerke für Jugendliche sind hr-iNFO und der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der TU Darmstadt auf der Spur.
Foto: hr/Kathrin Duckert

Sie sind ständig „drin“, posten, liken und chatten grenzenlos. Das Bild von den Jugendlichen, die sich ohne Pause in sozialen Netzwerken tummeln, ist allgegenwärtig. Stimmt das? Wie Schüler soziale Netzwerke wirklich nutzen, das will hr-iNFO zusammen mit den Wirtschaftsinformatikern der Technischen Universität (TU) Darmstadt herausfinden. Das Informationsradio des Hessischen Rundfunks (hr) geht außerdem der Frage nach, was und wie viel Eltern über die Netzaktivitäten ihrer Kinder wissen.

Dazu startet hr-iNFO am Montag, 24. Februar, gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik von Professor Peter Buxmann eine Online-Umfrage: Wie viel Einblick haben Eltern? Welche und wie viele „Freunde“ haben ihre Kinder? In welchen sozialen Medien und Netzwerken sind Schüler unterwegs? Welche Regeln gelten zu Hause für den virtuellen Konsum? Bis Sonntag, 9. März, bittet hr-iNFO hessische Eltern mit Unterstützung des Landeselternbeirats, diese und weitere Fragen zur Rolle von sozialen Netzwerken im Familienalltag zu beantworten.

Die Umfrage ist Teil der neuen hr-iNFO-Reihe „Generation ‚Gefällt mir‘ – Wie die Jugend klickt“. Sie baut auf einer aktuellen Studie der Darmstädter Wirtschaftsinformatiker auf, für die mehrere Hundert Schüler eine Woche lang ein „Facebook-Tagebuch“ geführt haben. Besonders wichtig war den Forschern herauszufinden, wie wichtig den Befragten der Schutz ihrer persönlichen Daten und der Privatsphäre im größten sozialen Netzwerk ist. Weitere aufschlussreiche Antworten gab es auf die Fragen: Wie oft bin ich online? Was poste ich? Was mag ich, und was geht gar nicht? hr-iNFO stellt die Perspektiven der Schüler und Eltern gegenüber und lässt Pädagogen, Internetfachleute sowie Politiker zu Wort kommen.

Dabei wird es auch um die Frage gehen, welche Rolle „Social Media“ in den Klassenzimmern spielen darf und soll. Zusätzlich hoffen die TU-Wissenschaftler, mit Hilfe der Angaben von Schülern und Eltern einen Blick auf die Facebook-Zukunft werfen zu können: Wird es das aktuell größte soziale Netzwerk auch in zehn Jahren noch geben?

Mit „Generation ‚Gefällt mir‘“ setzen hr-iNFO und der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der TU Darmstadt die erfolgreiche Zusammenarbeit fort. Sie startete vor zwei Jahren vielbeachtet unter dem Titel „Der Preis des Kostenlosen“ und geht in diesem Frühjahr in die zweite Runde. Zahlreiche Beiträge, Gespräche und Reportagen rund um das Verhalten der Schüler in den sozialen Medien begleiten die Kooperation im Radio. Eine Podiumsdiskussion mit Eltern, Schülern und Experten im Hessischen Rundfunk am Donnerstag, 8. April, rundet den gemeinsamen Auftritt ab.

Alle Informationen zum Thema und zum Fragebogen unter www.hr-inforadio.de.

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