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Kamille – Inhaltsstoffe und Wirkung

Kamille (Echte Kamille)

Allgemeines

Die echte Kamille, auch bekannt unter den Namen Feldkamille oder Kummerblume, stammt ursprünglich aus Asien sowie Süd- und Osteuropa. Wild wächst die anspruchslose Pflanze auf Äckern, Schuttplätzen und an Feldrändern. Sie wird häufig auch als deutsche Kamille bezeichnet. Die echte Kamille wurde 2002 zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Bei uns findet man auch andere Arten, wie die römische Kamille oder die Hundskamille. Diese haben arzneilich aber keine Bedeutung. Ihnen fehlt auch der typische starke Kamille-Geruch. Blütezeit der echten Kamille ist von Mai bis Juni.

In der Volksmedizin wird der Kamille so ziemlich „alles zugetraut“, man sollte aber nur auf ihre vier Hauptwirkungen vertrauen. Foto: Wirths PR / Schoenenberger
In der Volksmedizin wird der Kamille so ziemlich „alles zugetraut“, man sollte aber nur auf ihre vier Hauptwirkungen vertrauen.
Foto: Wirths PR / Schoenenberger

Inhaltsstoffe und Wirkung

Kamille wirkt entzündungshemmend, desinfizierend, verdauungsfördernd und krampflösend. Anwendung findet sie deshalb zur raschen Linderung von akuten Magen-Darm-Beschwerden, bei chronisch entzündeter Magenschleimhaut und auch bei Magengeschwüren.

Die arzneilich verwendeten Blüten enthalten ätherisches Öl, Flavonoide und weitere sekundäre Pflanzenstoffe. Ihre entzündungswidrigen Eigenschaften werden auch äußerlich bei schlecht heilenden Wunden, Pilzerkrankungen und Erkrankungen im Anal- und Genitalbereich genutzt.

Verwendungsformen und Darreichung

Verwendet wird die Kamille hauptsächlich als Tee. Wichtig: Kamillentee ist nicht gleich Kamillentee. Man unterscheidet zwischen „einfachem“ Kamillentee, für den die ganze Pflanze verwendet wird und dem Kamillenblütentee, für den nur die wertvollen Blütenköpfchen verarbeitet werden. Diese Blütenköpfchen haben einen wesentlich höheren Gehalt an Wirkstoffen als der Rest der Pflanze. Die Blütenköpfchen findet man auch in Magen- und Darmtees. Bei chronischen Magenbeschwerden hilft eine Kamillenblütentee-Kur. Dabei wird täglich drei mal auf leeren Magen eine Tasse ungesüßte Kamille getrunken. In Reformhäusern und Apotheken gibt es auch Kamillensaft, der aus frischer Kamille gepresst wird. Dieser ist gut für den Magen und hilft, die Magenfunktion zu beruhigen.

Äußerlich haben sich Bäder mit Kamillenzusätzen oder feuchte Umschläge auf Wunden genauso bewährt wie Spülungen bei entzündeter Mund- und Rachenschleimhaut. Kamille-Dampfbäder eignen sich zur Behandlung von Erkältungskrankheiten bzw. bei Erkrankungen der Atemwege. Achtung! Entgegen der landläufigen Meinung sollte Kamillen-Tee nicht für Augenspülungen verwendet werden!

Sonstiges

In der Volksmedizin wird der Kamille so ziemlich „alles zugetraut“, man sollte aber nur auf ihre vier Hauptwirkungen vertrauen. Bei Dauergebrauch können sogar Nebenwirkungen wie Schwindel, Bindehautentzündungen und nervöse Unruhe auftreten.

Lindenblüten – Inhaltsstoffe und Wirkung

Lindenblüten

Allgemeines

Linden wachsen in unseren Breitengraden an den verschiedenen Plätzen. Man findet sie in Mischwäldern, sie sind Mittelpunkt uriger Gaststätten-Gärten oder – auf freiem Feld stehend – Treffpunkt für junge Liebespaare. In früheren Jahrhunderten war die Linde oft Mittelpunkt des Geschehens in den Dörfern und Städten (Dorflinde, Gerichtslinde). Der hohe gesellschaftliche Wert der Linde zeigt sich auch in vielen Volksliedern, die sie besingen („Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum…“).

Sowohl die Sommerlinde, als auch die Winterlinde liefern die wertvollen Blüten. Foto: Wirths PR
Sowohl die Sommerlinde, als auch die Winterlinde liefern die wertvollen Blüten.
Foto: Wirths PR

Inhaltsstoffe und Wirkung

Wertvoll aus Sicht der Naturheilkunde sind die Blütenstände (Blüten + Blütenknospen + Hochblätter), die man im Juni bis Juli erntet. Die wichtigsten Inhaltstoffe sind Schleimstoffe, Flavonoide und ätherisches Öl. Wegen seiner reizlindernden und krampfstillenden Eigenschaften werden die Blüten vor allem bei Erkältungen und damit verbundenem Husten eingesetzt.

Verwendungsformen und Darreichung

Die klassische Anwendungsform ist Lindenblütentee.

Sonstiges

Sowohl die Sommerlinde, als auch die Winterlinde liefern die wertvollen Blüten. Obwohl die Namen es anders vermuten lassen, ist die Blütezeit praktisch gleichzeitig ab Juni. Für Laien sind die beiden Sorten schwer zu unterscheiden. Die Sommerlinde besitzt im Gegensatz zur Winterlinde größere Blätter, die an der Unterseite mit weißen Härchen ausgestattet sind.

Mistel – Inhaltsstoffe und Wirkung

Mistel

Allgemeines

Die Mistel, Viscum album, zählt zu den ungewöhnlichsten Pflanzen. Sie wächst als Halbschmarotzer auf Laub- und Nadelbäumen und bildet dort kugelige, immergrüne Büsche. Ihre Blütezeit liegt im Frühling, ihre Früchte reifen aber erst im Winter.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Die Mistel besitzt den Inhaltsstoff Viscotoxin, der möglicherweise krebshemmend wirkt und in homöopathischen Präparaten zur Injektion enthalten ist. Der Saft, der aus dem frischen Mistelkraut gepresst wird, enthält alle Wirkstoffe in der natürlichen Zusammensetzung und für den Körper leicht aufnehmbarer Form. Der Presssaft wird bei Kreislaufbeschwerden eingenommen.

Mistel Foto: Schoenenberger / Wirths PR
Mistel
Foto: Schoenenberger / Wirths PR

Besonders geeignet ist der Mistelsaft zur Unterstützung der ärztlichen Behandlung bei Bluthochdruck mit Schwindelanfällen. Die Wirkstoffe entlasten Herz und Kreislauf indem sie beruhigend und entkrampfend auf das periphere Nervensystem wirken.

Auch bei leichten Herzrhythmusstörungen hat sich der Frischpflanzensaft bewährt, jedoch sollte bei allen Fragen, die mit dem Herzen zu tun haben, ärztlicher Rat eingeholt werden. Eine Kombination mit Weißdorn-Präparaten bringt besondere Vorteile.

Verwendungsformen und Darreichung

Der naturreine Heilpflanzensaft (erhältlich in Apotheken und Reformhäusern) besitzt einen intensiven Geschmack. Vermischt mit Wasser oder Fruchtsaft ist er gut trinkbar.

Sonstiges

Im Brauchtum der Völker gilt die Mistel, vor allem für junge Paare oder zur Weihnachtszeit, als Glücksbringer. Den Druiden-Priestern der Kelten galt sie als heilig. Kräuterpfarrer Sebastian Kneipp rühmte die Mistel als „treffliche Heilpflanze”, die vor allem „vorzügliche Dienste für Blut und Blutumlauf” leiste.

Salbei – Inhaltsstoffe und Wirkung

Salbei

Allgemeines

Salbei (lat. salvere = gesund sein) ist vor allem in Südeuropa heimisch. Der Halbstrauch hat graugrüne, gekräuselte, ovale Blätter und blüht im Juni und Juli. Die Heilpflanze der Jahre 1998 und 2003 wird seit Jahrhunderten ihrer kulinarischen und medizinischen Eigenschaften wegen angebaut. Eine überlieferte Lebensweisheit lautet auch: „Wie kann ein Mensch sterben, der Salbei in seinem Garten hat?“

Die bekannteste Anwendungsform ist Salbei-Tee Foto: Wirths PR / Schoenenberger
Die bekannteste Anwendungsform ist Salbei-Tee
Foto: Wirths PR / Schoenenberger

Inhaltsstoffe und Wirkung

Salbei ist ein richtiges Allheilmittel. Betrachtet man die Bandbreite seiner Inhaltsstoffe, erklärt sich sein vielfältiges Wirken fast von selbst. Die Blätter enthalten ätherisches Öl, insbesondere Thujon, Cineol und Campher. Dazu kommen weitere sekundäre Pflanzenstoffe dazu, v. a. Gerbstoffe, Bitterstoffe und Flavonoide. Salbei hilft bei Entzündungen von Zahnfleisch, Mund- und Rachenraum und wirkt auch lindernd bei Ohrenschmerzen.

Er beruhigt die Nerven und setzt die Schweißabsonderung herab. Das Kraut ist zudem bekannt für seine krampflösenden Eigenschaften, insbesondere bei Frauenleiden oder bei Magen-Darmbeschwerden. Untersuchungen bestätigen auch seine menstruationsfördernden Eigenschaften. Obendrein soll er das Abstillen erleichtern, da er neben der Schweißsekretion auch die Milchsekretion hemmt.

Verwendungsformen und Darreichung

Die bekannteste Anwendungsform ist Salbei-Tee. Salbei-Tee eignet sich sowohl zur innerlichen und äußerlichen Anwendung (auch Gurgeln oder Spülen) bei allen oben genannten Beschwerden. Daneben wird auch der aus frischem Salbeikraut gewonnene Presssaft angeboten. Er ist in Apotheken und Reformhäusern erhältlich, z. B. von Schoenenberger. In der Volksheilkunde verwendet man auch in Alkohol eingelegte Salbeiblätter, die z. B. bei Ohrenschmerzen vorsichtig in die Ohrmuschel eingebracht werden.

Sonstiges

Als Gewürz sollte man auf alle Fälle frische Blätter bevorzugen. Salbei passt in Salate, provenzalische Gemüsegerichte und Suppen. Fisch und Fleisch werden durch Salbei aromatischer und bekömmlicher. Geben Sie ihn erst kurz vor dem Anrichten dazu.

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