Schlagwort-Archiv: Kinder

Mehr erzieherische Hilfen und Eingliederung

(IT.NRW). Im Jahr 2013 wurden in Nordrhein-Westfalen 252 391
erzieherische Hilfen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) – Achtes Buch (VIII) –
Kinder- und Jugendhilfe – gewährt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt mitteilt, waren das 2,6 Prozent mehr Hilfen als im Vorjahr (2012: 245 957). Die Gesamtzahl der Hilfen beinhaltet auch 17 759 Fälle von Eingliederungshilfen für seelisch behinderte junge Menschen nach dem SGB VIII, die zwar keine erzieherische Hilfe im engeren Sinne sind, aber in der amtlichen Statistik in diesem Kontext ebenfalls erhoben werden.

Die Eingliederungshilfe für seelisch behinderte junge Menschen hatte in
Nordrhein-Westfalen 2013 mit einem Zuwachs von 24 Prozent den deutlichsten Anstieg unter den Hilfen zu verzeichnen. Zu den Eingliederungshilfen gehören z. B. Integrations-helfer bei einer seelischen Behinderung oder Unterstützung bei einer Lese-/Rechtschreibschwäche des Kindes oder des Jugendlichen.

Wie bereits im Vorjahr war die Erziehungsberatung nach § 28 SGB VIII die am häufigsten in Anspruch genommene Hilfeart (118 932), gefolgt von
Unterbringung in Heimen (27 760), Vollzeitpflege in einer anderen Familie
(24 356) sowie der sozialpädagogischen Familienhilfe (24 096).

56 Prozent der Kinder und Jugendlichen, für die eine Erziehungshilfe gewährt wurde, waren männlich. Knapp die Hälfte der Kinder (47 Prozent) war zwischen 6 und 13 Jahre alt. 30 Prozent der Hilfeempfänger hatten mindestens ein Elternteil, das im Ausland geboren ist. 14 Prozent der Kinder und Jugendlichen sprachen in ihrer Familie überwiegend nicht deutsch.

Wie die Statistiker weiter mitteilen, wurde die Zahl der in Anspruch
genommenen Hilfen aus der Summe der in einem Jahr beendeten und am
Jahresende andauernden Hilfen ermittelt. (IT.NRW)

Kinder nicht als Boten in die Apotheke schicken

Eltern sollten ihre Kinder nicht als Boten in eine Apotheke schicken. Das Gesetz verbietet Apothekern zwar nicht grundsätzlich, Arzneimittel an Kinder und Jugendliche abzugeben. Gegen den Botendienst spricht jedoch einiges: Auch vermeintlich „harmlose“ rezeptfreie Medikamente können bei falscher Anwendung der Gesundheit schaden oder werden von Jugendlichen absichtlich missbräuchlich verwendet. „Wie soll ein Apotheker einen erwachsenen Patienten beraten, wenn er mit einem Kind spricht?

Kinder können beispielsweise Einnahmehinweise nicht verstehen und deshalb auch nicht ausrichten“, sagt Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer. Wenn der Apotheker Fragen zu anderen Medikamenten des Patienten hat, beispielsweise um mögliche Wechselwirkungen zu beurteilen, kann ein Kind diese vermutlich nicht beantworten.

Ein anderer Aspekt ist das Missbrauchsrisiko von Medikamenten. Einzelne rezeptfreie Medikamente, z.B. gegen Husten oder Schlafstörungen, werden von einzelnen Jugendlichen teilweise in hoher Dosierung eingenommen, um Rauschzustände zu erzeugen. Im Internet kursieren entsprechende Anleitungen zum Missbrauch. Benkert: „Die Apotheker fragen bei der Abgabe mehrerer Packungen besonders Jugendliche nach dem Verwendungszweck. Da schwindeln Jugendliche mitunter und erzählen von ihren vielen kranken Geschwistern. Aber die Nachfrage des Apothekers ist keine Schikane, sondern trägt dazu bei, Missbrauch zu verhindern.“ Besteht der Verdacht auf Missbrauch, geben Apotheker keine Medikamente ab.

Grundsätzlich geben Apotheker Kindern und Jugendlichen Medikamente nur unter großem Vorbehalt mit. Besser ist es, wenn Erwachsene die Medikamente selbst abholen oder einen Erwachsenen um den Botengang bitten. Wer auf sich allein gestellt, bettlägerig oder gehbehindert ist, kann in der Apotheke anrufen und einen Botendienst bestellen: Im Einzelfall bringt die Apotheke dringend benötigte Medikamente umgehend bis an die Haustür.

Quelle: http://www.abda.de

Aufblähen der Vorhaut beim Wasserlassen muss der Arzt abklären

Kommt es beim Wasserlassen bzw. Urinieren zu einer Aufblähung der Vorhaut und schmerzt es, liegt dies meist daran, dass der Urin durch die enge Vorhautöffnung nicht schnell genug austreten kann. „Dann sollten Eltern mit ihrem Kind zum Kinder- und Jugendarzt.

Ursache dieses Problems ist in vielen Fällen eine anhaltende Verklebung der Vorhaut. Die meisten neugeborenen Jungen haben eine ’natürliche‘ Vorhautverengung, die sich aber zwischen dem dritten und fünften Lebensjahr, jedoch spätestens bis zur Pubertät von alleine löst“, erklärt Dr. med. Bernhard Stier, Kinder- und Jugendarzt in Butzbach, der auch die Broschüre zur Penisgesundheit „Oh Mann, oh Mann :-( “ herausgegeben hat.

Weitere Anzeichen für eine Phimose sind ein Urinstrahl, der durch die Verengung sehr dünn ist oder nur tröpfelt, häufige Entzündungen der Vorhaut oder wenn die Penisspitze rot angeschwollen ist.
Wenn die Phimose in der Pubertät weiterhin besteht oder wenn medizinische Probleme auftreten, wird zunächst versucht, die Vorhaut durch eine vier- bis sechswöchige Salbenbehandlung mit Kortison- oder Östrogensalbe zu dehnen. „Dies gelingt bei etwa drei Viertel der Fälle. Hier sind jedoch Rückfälle möglich. Bleibt die Phimose bzw. tritt wieder auf, sollte sie unter lokaler Betäubung oder Vollnarkose durch eine vorhauterhaltende, plastische Operation behandelt werden, z.B. durch eine so genannte Triple Inzision“, verdeutlicht Dr. Stier, Experte des Berufsverbandes für Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) für Jungenmedizin.

Nur in ganz seltenen Ausnahmefällen ist eine vollständige Beschneidung (Zirkumzision) notwendig. Ziele der Behandlung sind die ungehinderte, normale Harnentleerung, eine problemlose Genitalhygiene sowie eine unbeeinträchtigte sexuelle Funktion.

Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de

(dvf, sy)

Kinderschutz

Prof. Dr. Doris Bühler-Niederberger, Dr. Lars Alberth und Steffen Eisentraut, Soziologen an der Bergischen Universität Wuppertal, haben ein neues Buch zum Thema „Kinderschutz“ veröffentlicht. Sie untersuchen darin, wie kindzentriert Programme, Praktiken und Perspektiven des Kinderschutzes in Deutschland sind.

9783779929550Die verschiedenen Buchbeiträge rücken die Frage nach Art und Ausmaß, in denen Kinder – ihr Erleben, Wohlbefinden und Leiden – in den Programmen und Praktiken des Kinderschutzes berücksichtigt werden, in den Mittelpunkt. „Seit den 1990er Jahren stellt die neue Kindheitssoziologie diese unbequeme Frage nicht nur an gesellschaftliche Verteilungen, sondern auch an Berufsgruppen, Institutionen und die wissenschaftlichen Disziplinen selbst“, sagt Prof. Doris Bühler-Niederberger.

In der aktuellen Publikation versuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Frage in einem interdisziplinären und den nationalen Rahmen übersteigenden Ansatz zu beantworten. Bühler-Niederberger: „Wir möchten damit die Engführungen aufzeigen, die Programme und Praktiken des Kinderschutzes kennzeichnen, und nach neuen Möglichkeiten suchen.“

Doris Bühler-Niederberger / Lars Alberth / Steffen Eisentraut (Hrsg.): Kinderschutz. Wie kindzentriert sind Programme, Praktiken, Perspektiven? Beltz Juventa Verlag 2014; 226 Seiten; 24,95 €.

www.juventa.de

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...