Schlagwort-Archiv: Verbraucher

Beeinflussung beim Einkauf in Onlineshops

Private Einkäufe über das Internet werden stark von den Empfehlungen anderer Kunden beeinflusst, wenn der Kauf in der Freizeit erfolgt. Dies haben Wissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und der Technischen Universität Darmstadt festgestellt. Kundentipps wie beispielsweise Likes wirken sich demnach besonders deutlich auf das Kaufverhalten aus, wenn die Onlinekäufe am Nachmittag, Abend oder Wochenende stattfinden. Die Wissenschaftler erklären dies mit ökonomischen Theorien über die Kaufabsichten. Beim sogenannten hedonistischen Einkauf, der nicht besonders zielorientiert erfolgt und vergleichsweise mehr Zeit in Anspruch nimmt, helfen Kundenempfehlungen bei der Suche nach neuen, interessanten Produkten. Während der Hauptarbeitszeit bis etwa 15 Uhr haben Likes weniger Bedeutung, da Kunden bis dahin lediglich Einkaufslisten abarbeiten.

Empfehlungen anderer Kunden
haben starken Einfluss
auf Kaufverhalten im Internet

Der Onlinehandel boomt. Mittlerweile setzt die Branche jährlich weltweit 1 Billion US-Dollar um. Dabei wird das Kaufverhalten im Internet, so hat eine frühere Studie der Wissenschaftler um Wirtschaftsinformatiker Dr. Jörn Grahl von der JGU gezeigt, stark von den Empfehlungen anderer Kunden beeinflusst. In der knapp vierwöchigen Studie mit einem Spiele-Versandhandel hat die Anzeige von sozialen Empfehlungen wie dem Gefällt-mir-Daumen von Facebook oder der +1-Schaltfläche von Google+ zu einem Umsatzanstieg von 13 Prozent gegenüber einer Kontrollgruppe geführt.

Neue Untersuchungen zeigen, dass dieses Umsatzplus hauptsächlich auf die Freizeitkäufe der Internetznutzer zurückgeht. Während der Freizeit führten die sozialen Empfehlungen zu einer um 18 Prozent höheren Kaufwahrscheinlichkeit und zu einem Anstieg der Ausgaben um fast 26 Prozent. „Die Tipps von anderen Internetnutzern haben also einen enormen Einfluss beim hedonistischen Shoppen und Impulskäufen“, erklärt Grahl. Beim spaß- und lustorientierten Einkauf bringen Infos und Empfehlungen auf den sozialen Medien einen Mehrwert. „Bei geplanten und zielgerichteten Käufen spielt es kaum eine Rolle, was andere über das Produkt denken“, ergänzt Prof. Dr. Oliver Hinz von der TU Darmstadt. Tagsüber bis zum frühen Nachmittag, während der Hauptarbeitszeiten also, wenn wenig Zeit zum Stöbern ist, wird die Anzeige von Facebook-Likes oder Google +1 die Kaufabsichten kaum verändern. „Angesichts der hohen Umsätze, die heute schon über das Internet abgewickelt werden, steht zu vermuten, dass Herdeneffekte, die durch Likes und andere nutzererzeugte Inhalte entstehen, auch von gesamtwirtschaftlicher Bedeutung sind“, kommentiert Univ.-Prof. Dr. Franz Rothlauf, Professor für Wirtschaftsinformatik und BWL an der JGU.

Die Untersuchung wurde mit Spiele-Offensive.de, einem mittelständischen Onlineversandhandel für Spiele wie Brettspiele, Kartenspiele oder Spielzeug, durchgeführt.

Veröffentlichung
J. Grahl, F. Rothlauf, O. Hinz, The Impact of User-Generated Content on Sales: A Randomized Field Experiment, Working Paper Series, Technische Universität Darmstadt, August 2014

Test: Großteil der Spenden kommt an

Ein Großteil der eingesammelten Gelder von Promi-Spendenorganisationen im Test geht an die Hilfsbedürftigen. Die Organisationen von Klinsmann, Lahm, von Hirschhausen oder anderen Prominenten geben zum Teil deutlich weniger als 35 Prozent ihrer Ausgaben für Verwaltung und Werbung aus. Damit schneiden diese Spendenorganisationen besser ab als viele der Tier- und Naturschutzorganisationen, die im Vorjahr von der Stiftung Warentest unter die Lupe genommen wurden.

Für ihre Zeitschrift Finanztest hat die Stiftung Warentest 28 Spendenorganisationen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für soziale Fragen (DZI) untersucht. Überraschend viele wollten sich jedoch nicht in die Karten schauen lassen. 18 von 28 lehnten eine Teilnahme ab. Zehn Organisationen beantworteten die Fragen nach Verwaltungs- und Werbekosten, Transparenz sowie Leitung und Kontrolle umfassend. Besonders gut schnitten dabei die Hilfswerke von Buchautor und Verleger Florian Langenscheidt, von Karlheinz Böhm und Hannelore Kohl ab. Auch für die Hans-Rosenthal-Stiftung gilt: Das war spitze!

Während einige Promi-Organisationen gut abgeschnitten haben, gibt es bei anderen noch Luft nach oben. Sie könnten mit ausführlicheren Beschreibungen ihrer Projekte und mehr Einblick in die Finanzen punkten. Das Vier-Augen-Prinzip, bei dem eine zweite Person Verträge überprüft, ist nicht überall Standard. Viele haben aber die Untersuchung der Stiftung Warentest zum Anlass genommen, Satzungen und Geschäftsordnungen nachzubessern und für Spender transparenter zu werden.

Der ausführliche Test Promi-Spendenorganisationen erscheint in der November-Ausgabe 2014 der Zeitschrift Finanztest und ist unter www.test.de/spendenorganisationen abrufbar.

Autoversicherung: Jetzt mehrere hundert Euro im Jahr sparen

Wenn Autoversicherer die Preise anheben, tun sie das oft so geschickt, dass Kunden es kaum merken. Ein Preisvergleich bringt viel. In manchen Fällen sogar fast 1000 Euro. Die Stiftung Warentest hat für die November-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest 152 Tarife von 71 Versicherern untersucht.

ft112014-grossEinen Preisvergleich sollten Autobesitzer jedes Jahr machen. Denn es herrscht viel Bewegung am Markt. Vor allem zum Ende der Wechselsaison kurz vor dem 30. November sinken die Preise häufig noch einmal. Da rollen Internetanbieter mit knapp kalkulierten Tarifen den Markt auf.

Der Komforttarif der DA Deutsche Allgemeine ist für alle günstig. Wer nur eine Haftpflichtversicherung abschließen möchte, für denjenigen ist der Europa-Basistarif besonders günstig. Der Preis einer Autoversicherung hängt von vielen persönlichen Merkmalen ab, zum Beispiel vom Alter, Beruf, Wohnort und Automodell. Mit einem individuellen Vergleich holt man das Meiste heraus. Eine persönliche Analyse bietet die Stiftung Warentest für 7,50 Euro unter www.test.de/analyse-kfz oder für 10 Euro per Post an.

Der ausführliche Test Autoversicherung erscheint in der November-Ausgabe 2014 der Zeitschrift Finanztest und ist unter www.test.de/autoversicherung abrufbar.

Ratgeber schützt vor Ärger mit Architekten und Handwerkern

Nicht selten wird der Traum vom Eigenheim für Bauherren zum Albtraum, weil ihnen die Planung und Überwachung des Baus über den Kopf wächst, sie über Bauverträge stolpern, Mängel die Baustelle lahm legen oder die Kosten explodieren. Hilfreiches Basiswissen für alle, die ihr Eigenheim vom ersten Spatenstich an auf ein sicheres Fundament stellen wollen, liefert der Ratgeber „Recht und Verträge beim Hausbau“ der Verbraucherzentrale.

Das Buch informiert kompakt und verständlich auf rund 180 Seiten, worauf private Bauherren von der Wahl des Grundstücks bis zur Vertragsgestaltung mit Architekten und Handwerkern achten sollten. Darüber hinaus wird erklärt, wie sich kostspielige Fehler auf dem Weg in die eigenen vier Wände vermeiden lassen, welche Rechte nach der Bauphase noch gelten und wie sie durchgesetzt werden können. Informationen über notwendige Versicherungen rund um den Hausbau ergänzen die nützliche Lektüre.

Den Ratgeber „Rechte und Verträge beim Hausbau“ gibt es für 11,90 Euro im Infozentrum der Verbraucherzentrale Hamburg an der Kirchenallee 22 (Mo, Mi, Do, Fr 10 – 18 Uhr, Di 10 – 19 Uhr). Zuzüglich 2,50 Euro für Porto und Versand kann man das Buch auch online unter www.vzhh.de oder per Telefon (040) 24832-104 bestellen.

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