Wenn Leitern unsachgemäß verwendet werden, ist die Verletzungsgefahr groß. Im Jahr 2012 sind der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) über 3.000 Leitersturzunfälle gemeldet worden, von denen sechs tödlich waren. Knapp neun Prozent dieser Unfälle ereigneten sich bei der Obsternte. Dabei lassen sich Absturzrisiko und Verletzungsgefahr mit einfachen Maßnahmen deutlich verringern, erklärt die SVLFG.
Stellen Sie die Leiter nur im richtigen Winkel von rund 70 Grad auf. Wer sie an Ästen sichert, muss deren Tragfähigkeit sorgfältig prüfen. Wählen Sie nur gesunde Äste – am besten in Stammnähe, denn dort sind sie in der Regel stabiler. Auf gewachsenem Boden ist es sinnvoll, die Leiter mit geeigneten Hilfsmitteln zusätzlich zu sichern. Metallspitzen verankern die Leiterfüße im Boden und verhindern Wegrutschen und Wegdrehen. Sie sollten mindestens sieben Zentimeter lang sein und insbesondere bei Trockenheit tief genug im Boden stecken. Am Hang sorgen Holmverlängerungen oder ein Niveauausgleich für einen guten Stand. Mit einem einfachen Zurrgurt können sie die Leiter am Baum fixieren. Zudem sollten Obstbauern Leitern und Stützen regelmäßig auf Tauglichkeit prüfen.
Am sichersten ist es natürlich, am Boden zu bleiben und beispielsweise einen Apfelpflücker für die Obsternte zu verwenden. Wer eine Obstplantage neu plant, kann Niederstammkulturen oder Halbstämme pflanzen und dadurch die Unfallgefahr bei der Ernte deutlich verringern.
Zwar gibt es in Deutschland keine Impfpflicht, doch die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut (RKI) gibt Impfempfehlungen heraus – auch zu Masern. Die empfohlenen Impfungen erstatten die gesetzlichen Krankenkassen in der Regel. Erst seit Einführung der Meldepflicht im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) im Jahr 2001 werden in Deutschland Zahlen zu Masernerkrankungen erfasst. Parallel hat die STIKO 2001 die Empfehlung für die zweite Masern-Mumps-Röteln-Impfdosis vom fünften bis sechsten Lebensjahr auf das zweite Lebensjahr vorgezogen. So möchte man frühzeitiger einen vollständigen Immunschutz aufbauen. In den Folgejahren sind die Masernfälle pro Jahr deutlich gesunken.
Nach 2005 stiegen die Erkrankungszahlen erneut an. Ursache waren immer wieder auftretende, regional und zeitlich begrenzte Krankheitsausbrüche. Die Mehrheit dieser Masernerkrankten war ungeimpft. Zunehmend sind Jugendliche und junge Erwachsene betroffen.
Die STIKO hat daher im Jahr 2010 eine Masernimpfung für nach 1970 geborene Erwachsene empfohlen, wenn diese in der Kindheit nicht oder nur einmal geimpft wurden. So will man bestehende Immunitätslücken schließen.
Vor 1970 gab es noch keine Impfung gegen Masern. Die meisten Menschen, die heute über 40 Jahre alt sind, haben die Masern durchlitten, mit allen – manchmal folgenschweren – Begleiterscheinungen. Sie sind durch die Krankheit aber immunisiert.
Da sich das Virus nur von Mensch zu Mensch überträgt, sind Masern durch einen vollständigen Impfschutz ausrottbar. Doch Masernausbrüche lassen sich erst verhindern, so das RKI, wenn 95 Prozent der Bevölkerung immun sind. Quelle: AOK-Medienservice
Noch bis zum 4. Oktober 2013 können sich alle betroffenen Bürger am Verfahren zur Änderung des Landschaftsplanes Nr. 2 „Balve – Mittleres Hönnetal“ beteiligen. Auf der Homepage des Märkischen Kreises (www.maerkischer-kreis.de) ist es möglich, alle Plan- und Textunterlagen online anzusehen, auszudrucken oder herunterzuladen. Für Erläuterungen und mündliche Eingaben steht während der Dienstzeiten insbesondere Dieter Dirks, Mitarbeiter der Unteren Landschaftsbehörde unter der Rufnummer 02351/966-6365 zur Verfügung. Schriftliche Eingaben richten sich an den Fachdienst Naturschutz und Landschaftspflege – Untere Landschaftsbehörde – des Märkischen Kreises in 58509 Lüdenscheid, Heedfelder Straße 45, oder per e-mail: landschaft@maerkischer-kreis.de.
Hintergrund: „Wachholderheide Bollenberg“
Der Landschaftsplan 2 wurde 1989 als einer der ersten Landschaftspläne im Märkischen Kreis 1989 rechtsverbindlich. Die wesentlichen Änderungen erfolgen – wie zum Teil bereits vorgestellt – in den Gebieten „Hönnetal“, „Balver Wald“ und „Wacholderheide Bollenberg“. Das Naturschutzgebiet Bollenberg besteht aus zwei Teilflächen und steht bereits seit 1955 unter Naturschutz. 1989 ist das Gebiet im Landschaftsplan Balve ebenfalls als Naturschutzgebiet mit zwei Flächen festgesetzt worden. Seit mehr als zehn Jahren ist der mit Wacholderheide bestockte Teil des Naturschutzgebietes auch als europäisches Natura2000-Schutzgebiet also als FFH-Gebiet gemeldet. Hier gibt es den gut ausgebildeten Lebensraumtyp der Wacholder-Bergheide. Mit der zurzeit laufenden Änderung des Landschaftsplanes Balve soll das Naturschutzgebiet „Bollenberg“ um die FFH-Erhaltungsziele erweitert werden; eine flächenmäßige Erweiterung erfolgt nicht.
Die Wacholderheide Bollenberg, in der u. a. Waldeidechse und Schlingnatter leben, liegt in Balve östlich von Langenholthausen bzw. südlich von Mellen und ist Teil des Naturparks „Homert“. Über dem Wasser stauenden Lehm bilden sich stellenweise nasse Senken, die von ausgedehnten Torfmoospolstern bewachsen sind. Viele säulenförmige Wacholder prägen das Bild der Heide. In der Krautschicht wechseln Bestände von Besenheide, Waldbeere, Drahtschmiele und Pfeifengras miteinander ab. Es kommen dort zahlreiche gefährdete Pflanzen- und Tierarten, die nur durch ständig durchgeführte geeignete Pflegemaßnahmen erhalten werden können. Deshalb werden regelmäßig aufkommende Gehölze entfernt und seit 1999 wird die Heide alljährlich mit einer Wanderschafherde beweidet. Zeuge der historischen Weide-Nutzung ist noch heute eine tief und weit ausladend beastete Hudebuche im bachdurchflossenen Buchenbestand am Westrand des Gebietes.
Am 26. September 2013 wäre Berthold Beitz 100 Jahre alt geworden. Er starb am 30. Juli 2013, nur wenige Wochen vor seinem Geburtstag.
Nach Kriegsausbruch sandten ihn seine Arbeitgeber, die Deutsche Shell, in die polnischen Erdölfelder. Als Rüstungsdirektor sollte er die für die deutsche Kriegswirtschaft so wichtigen Rohölreserven ausbeuten. Nach zwei Stationen kam das Ehepaar Beitz im Juli 1941 in Boryslaw, einem Ort in der heutigen Ukraine, an. Dort wurden sie Zeugen brutaler Pogrome. Von Anfang an entschied sich Beitz für einen menschlichen und würdigen Umgang mit den jüdischen Zwangsarbeitern. Als die Deportationen begannen, versuchte er möglichst viele seiner Arbeiterinnen und Arbeiter als unabkömmlich einzustufen und sie so vor der Verschleppung zu schützen bzw. stellte immer wieder neues Personal ein. So gelang ihm die Rettung einiger Hundert Menschen. Für diese Rettungsaktionen, bei denen das Ehepaar Beitz, auch seine Frau half mit, ihre Freiheit und sogar ihr Leben riskierten, ernannte sie die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem zu „Gerechten unter den Völkern“.
Nach Kriegsende lernte Berthold Beitz Alfried Krupp von Bohlen und Halbach kennen und wurde in den 1950er Jahren sein Generalbevollmächtigter. Gemeinsam mit ihm baute er den Krupp-Konzern wieder auf und wandelte nach dem Tod Alfried Krupps das Kruppsche Familienvermögen in eine Stiftung um. Bis zuletzt blieb Beitz ein einflussreicher Industrieller in der Montanindustrie des Ruhrgebiets. Als Testamentsvollstrecker des Krupp-Erbes und Vorsitzender des Kuratoriums der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung hat er während des Niedergangs der Montanindustrie in nunmehr fünf Jahrzehnten den Strukturwandel im Ruhrgebiet wesentlich mitbestimmt und den Umbau zu einer Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturregion mitbetrieben.
Alexander Dettmar hat in den vergangenen Jahren immer wieder in der pommerschen Heimat von Beitz gemalt. Berthold Beitz fühlte sich dieser Region, insbesondere Greifswald und der dortigen Universität bis zuletzt sehr verbunden. Die Ausstellung legt bei der Auswahl der Bilder daher ihren Fokus auf Pommern. Gezeigt werden unter anderem Ansichten aus Stralsund, Greifswald und Szczecin, dem heute zu Polen gehörenden früheren Stettin, und aus Zemmin, dem Geburtsort von Berthold Beitz. Der Ernst-Berlach-Preisträger Dettmar war vor einem Jahr mit der Idee zu dieser Hommage an das Jüdische Museum Westfalen herangetreten.
Dort stieß die Idee sofort auf Zustimmung, hatte doch das Museum von der Krupp-Stiftung und damit von Berthold Beitz mehrfach Unterstützung erfahren. Zudem ist es für das Museum eine ehrenvolle Aufgabe einen „Gerechten unter den Völkern“ mit dieser Hommage zu würdigen. Nach bisherigen Recherchen scheint es sich bei dieser Hommage auch um die einzige Ausstellung zu Ehren von Berthold Beitz zu seinen 100. Geburtstag zu handeln.
Ergänzt wird die Ausstellung um einige Texttafeln, die das Leben und die Leistungen, vor allem die mutigen Rettungsaktionen, von Berthold Beitz beschreiben. Den Einführungsvortrag hält Dr. Joachim Käppner, der 2010 eine umfangreiche Biografie über Beitz veröffentlicht hat. Käppner ist Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung in München.
Die Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen Frau Hannelore Kraft würdigt ihrerseits in einem Grußwort zur Ausstellung die Lebensleistung von Berthold Beitz.
Die Ausstellung ist bis zum 19. Januar 2014 zu sehen.