Das Leben in Stein gemeißelt

 Foto: Grabstätte der Familie Theodor Althoff. Foto: Privat

Foto: Grabstätte der Familie Theodor Althoff. Foto: Privat

Viele berühmte Münsteraner sind auf dem Zentralfriedhof beerdigt worden. Bekannte Familien haben große Grabmale anlegen lassen, die auch Menschen, die den Toten nicht persönlich verbunden sind, mit Interesse besuchen. Die Volkskundlerin Dr. Martina Fleßner und der Genealoge Dr. Franz Waldmann sind den Spuren zahlreicher Menschen nachgegangen, die auf dem stadtnahen Friedhof ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Mit vielen alten und neuen Fotos präsentieren sie ihre „Entdeckungswege“ zu bemerkenswerten Gräbern beim nächsten Themenabend im Stadtarchiv am Donnerstag, 19. September.

So zeigen die Referenten etwa die große Grabanlage der Kaufmannsfamilie Althoff und stellen die Lebensgeschichte des Kaufmanns Theodor Althoff und anderer bekannter und weniger bekannter Persönlichkeiten der Stadt aus Wissenschaft, Kunst, Politik, Wirtschaft und Kirche oder dem „ganz normalen Leben“ vor. Teilweise erhielten die Grabstellen außerordentlich kunstvolle Grabmäler, von denen einige seit 1998 unter Denkmalschutz stehen. Dazu gehört auch das Grab von Vater und Sohn Albert Mazzotti. Die um 1928 entstandene Kunststein-Stele des Grabmals ist ein Werk des bekannten Künstlers Albert Mazzotti sen.

Am 2. Februar 1887 fand die erste Beerdigung auf dem gut zehn Hektar großen, neu angelegten „Central-Kirchhof“ statt. Es war damals eine Besonderheit, dass evangelische und katholische Münsteranerinnen und Münsteraner auf einem gemeinsamen Friedhof beerdigt wurden. Er gilt als einer der ersten ökumenischen Friedhöfe im Deutschen Kaiserreich. Heute befinden sich dort auf einer Fläche von rund 14 Hektar ungefähr 32 000 Grabstätten.

Ergänzend zum Vortrag werden Archivalien zur Geschichte des Zentralfriedhofs im Original vorgestellt.

Themenabend: 19. September, 18 bis 19.30 Uhr im Stadtarchiv Münster, An den Speichern 8 in Coerde. Der Eintritt ist frei.

 

Promi Big Brother sieht alles

„Promi Big Brother“ sieht alles – 70 Kameras verfolgen die prominenten Bewohner ununterbrochen im Haus! Seit 13. September stehen die Promis in SAT.1 unter 24 Stunden Beobachtung. Das bedeutet 360-Stunden-Dauerbetrieb und jede Menge Materialschwund: Während der Produktion sind 160 Monitore und 450 Leuchtmittel im Einsatz. Der Batterieverbrauch liegt bei 1400 Stück. 23 Kilometer Kabel sorgen für den reibungslosen Ablauf: Drei Kilometer Audio-, acht Kilometer Video und zwölf Kilometer Netzwerkkabel liefern das wertvolle Sendematerial.

Auch vor den wissbegierigen Moderatoren Cindy aus Marzahn und Oliver Pocher bleibt nichts verborgen – kein Fauxpas entgeht ihren kritischen Augen. Und nicht zu vergessen die 150 Mitarbeiter, die „Promi Big Brother“ stemmen.

Effizientes Heizen hilft Geld zu sparen

Anlässlich der bevorstehenden Heizperiode weist der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) darauf hin, dass sich durch einige leicht durchzuführende Maßnahmen bis zu 15 Prozent der Heizkosten einsparen lassen.

Die Grundlage für eine warme Wohnung und zugleich möglichst niedrige Energiekosten ist eine gut eingestellte Heizungsanlage. Der BDEW rät, noch vor Beginn der Heizperiode die Heizungsanlage vom Fachmann warten zu lassen. Auch das eigene Verhalten kann laut BDEW die Heizungskosten verringern. So sollte die Raumtemperatur nicht wesentlich höher als 20 Grad sein, im Schlafzimmer und in der Küche reichen auch 18 Grad. Nach Zahlen des BDEW spart jedes Grad weniger rund 6 Prozent Energie. Dauerhaft sollte die Raumtemperatur aber nicht unter 15 Grad fallen, da dann die Wände auskühlen, ein erhöhter Aufwand zur Wiederaufheizung nötig ist und Schimmelbildung droht. Auch einfache Wartungsarbeiten können selbst übernommen werden, beispielsweise das Entlüften der Heizkörper oder das Nachfüllen von Wasser in der Heizungsanlage.

Während der Übergangszeit im Herbst sollten Fenster in den oft schon recht kühlen Abend- und Nachtstunden keinesfalls gekippt bleiben. Denn durch das Dauerlüften in Kippstellung wird bei einer in Betrieb genommenen Heizung unnötig Energie verschwendet. Um energieeffizient zu lüften, ist es während der gesamten Heizperiode besser, die Fenster kurzzeitig weit zu öffnen und die Heizkörperthermostate ganz herunter zu stellen. Schon nach etwa fünf bis zehn Minuten ist die verbrauchte Luft ausgetauscht. Durch diese kurzen Lüftungsperioden werden überflüssige Energieverluste vermieden und der Geldbeutel wird geschont.

Link: www.bdew.de

Westfälische Bierbrauer in der Industrialisierung

Historischer Briefkopf der Löwenbrauerei aus den 1880er Jahren Foto: WWA Dortmund
Historischer Briefkopf der Löwenbrauerei aus den 1880er Jahren Foto: WWA Dortmund

Bierbrauen war ursprünglich städtisches Privileg

Westfälische Bierbrauer in der Industrialisierung standen im September im Mittelpunkt eines Vortrages von Dr. Karl-Peter Ellerbrock, Direktor des Westfälischen Wirtschaftsarchivs in Dortmund, zu dem der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in sein Freilichtmuseum Hagen eingeladen hatte.

Die Entwicklung der deutschen Brauwirtschaft befand sich bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts in einer seit dem Mittelalter andauernden Phase wirtschaftlicher Stagnation. Bierbrauen war ursprünglich städtisches Privileg und auf dem Lande lediglich adeligen Gütern, Ämtern und Domänen für den eigenen Bedarf gestattet. Zünftiges Brauchtum und vorindustrielle städtische Elitenbildung waren in kaum einem anderen Gewerbe stärker ausgeprägt als in der städtischen Brauerzunft und standen einem Aufschwung im Wege. Auch die erste Industrialisierungswelle in den 1850er Jahren war an der deutschen Brauwirtschaft noch weitgehend vorbeigegangen.

Dr. Karl-Peter Ellerbrock, Direktor des Westfälischen Wirtschaftsarchivs in Dortmund Foto: WWA Dortmund
Dr. Karl-Peter Ellerbrock, Direktor des Westfälischen Wirtschaftsarchivs in Dortmund
Foto: WWA Dortmund

Um 1860 schien selbst in den dynamisch wachsenden Ballungszentren des Ruhrgebiets der Übergang zum modernen Industriebetrieb noch in weiter Ferne. Es folgte eine rasante Entwicklungsphase. Nach einem Exposé des wirtschaftlichen Ausschusses der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin betrug der Wert der deutschen Biererzeugung um 1900 über 910 Mio. Mark und rangierte damit sogar vor der Steinkohlenförderung und der Eisen- und Stahlindustrie. Die deutsche Brauwirtschaft hatte schon in den 1890er Jahren England als Weltmarktführer abgelöst und von Deutschland gingen wichtige Impulse für weltwirtschaftliche Wachstumsprozesse der Brauwirtschaft aus. Eine wichtige Rolle spielte dabei Westfalen mit Dortmund als Zentrum.

Was waren die Ursachen für diesen Entwicklungsprozess, in dem aus den traditionellen handwerklichen Braustätten in nur wenigen Jahrzehnten moderne „Bierfabriken“ wurden? Dr. Karl-Peter Ellerbrock skizzierte zunächst den Weg der Brauwirtschaft ins Industriezeitalter und betrachtete dabei die wesentlichen Faktoren für den Übergang des handwerklichen Bierbrauens zum industriellen Großbetrieb. Anschließend fragte er am Beispiel der Familie Mauritz nach den unternehmerischen Leistungen und der technologischen Innovationskraft, die dieser Entwicklung zugrunde liegen.

LWL-Freilichtmuseum Hagen
Westfälisches Landesmuseum für Handwerk und Technik

Mäckingerbach
58091 Hagen-Selbecke
Karte und Routenplaner

Link:
Bierbrauer – Bücher und andere Produkte

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