Weniger Menschen durch Schlaganfälle gestorben

In Nordrhein-Westfalen verstarben im Jahr 2012 insgesamt 8 831 Menschen (3 298 Männer, 5 533 Frauen) an einem Schlaganfall. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt anlässlich des Welt-Schlaganfall-Tages (29.10.2013) mitteilt, waren das 1,4 Prozent weniger als 2011.

Bei knapp der Hälfte (47,0 Prozent) der an Schlaganfall Verstorbenen war ein Hirninfarkt die Todesursache. Insgesamt 4,6 Prozent aller Todesfälle waren im Jahr 2012 durch einen Schlaganfall verursacht. Diese Krankheit war somit in den letzten drei Jahren die fünfthäufigste Todesursache in NRW.

Wie die nachfolgende Grafik zeigt, treten Schlaganfälle und Hirninfarkte mit Todesfolge bei jüngeren Menschen seltener auf als bei älteren: 2012 waren 8,7 Prozent jünger als 70 Jahre. Das Durchschnittsalter lag bei gut 82 Jahren.

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Seit dem Jahr 2003 verzeichnen die Statistiker einen rückläufigen Trend bei dieser Todesursache: Im Jahr 2003 verstarben noch über 11 000 Menschen (und damit 20 Prozent mehr als 2012) an einem Schlaganfall oder Hirninfarkt. Damals war dies die vierthäufigste Todesursache (5,8 Prozent aller Todesfälle). (IT.NRW)

5.000 Jahre Megacity

3D-Rekonstruktion des seleukidischen Resch-Heiligtums, 3. Jh. V. Chr. © artefacts-berlin.de; wissenschaftliches Material: Deutsches Archäologisches Institut
3D-Rekonstruktion des seleukidischen Resch-Heiligtums, 3. Jh. V. Chr.
© artefacts-berlin.de; wissenschaftliches Material: Deutsches Archäologisches Institut

Megacity hatte alles, was Großstädte der Gegenwart auszeichnet

Mit einer Ausstellung über „Uruk“ im heutigen Irak erinnert ab Sonntag (3.11.) das LWL-Museum für Archäologie in Herne an die älteste bekannte Großstadt der Menschheit vor 5.000 Jahren. Auf 800 Quadratmetern zeigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) bis zum 21. April nächsten Jahres über 300 Exponate von Tontafeln mit Keilschrift über digitale Architekturmodelle bis zur 1,05 Meter hohen „Uruk-Vase“ aus der Stadt mit einst 40.000 bis 50.000 Einwohnern.

Die „Megacity Uruk“ hatte alles, was Großstädte der Gegenwart auszeichnet: Wasserversorgung, Straßenbau, intensiven Handel, kulturelle Zentren und nach der Erfindung der Schrift – die Bürokratie. Bekannt ist Uruk auch durch ihren legendären König Gilgamesch, dessen Heldentaten in einem der ältesten Mythen der Welt beschrieben werden.

3D-Rekonstruktion der von König Urnamma errichteten Zikkurrat für die Liebes- und Kriegsgöttin Inanna/Ischtar, Uruk, III. Dynastie von Ur, um 2110 v. Chr. © artefacts-berlin.de; wissenschaftliches Material: Deutsches Archäoogisches Institut
3D-Rekonstruktion der von König Urnamma errichteten Zikkurrat für die Liebes- und Kriegsgöttin Inanna/Ischtar, Uruk, III. Dynastie von Ur, um 2110 v. Chr.
© artefacts-berlin.de; wissenschaftliches Material: Deutsches Archäoogisches Institut

„Metropolen sind keine Erfindungen der Moderne. Ob es um Kreditsysteme geht, Eheverträge, Lieferscheine oder mehrsprachige Wörterbücher – im hochentwickelten Uruk gab es das bereits“, sagte LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch bei der Vorbesichtigung der Leihgaben aus London, Paris und Berlin, die der Besucher auf einem Themenrundgang in Herne erlebt. Weil die Keilschrift der Stadtbewohner entziffert sei, könne der Ausstellungsbesucher zum Beispiel Getreide- und Fischrationen der Arbeiter in Uruk, aber auch Probleme mit dem Abwassermanagement und das Schulwesen nachvollziehen.

„Uruk ist die älteste bekannte Großstadt der Menschheit, sozusagen die Wiege der Zivilisation“, so Prof. Dr. Markus Hilgert von der Deutschen Orient-Gesellschaft zu Berlin, über die Stadt, die zirka 300 Kilometer südlich vom heutigen Bagdad lag. „Uruk bildete den Auftakt einer blühenden Stadtkultur in Mesopotamien, die erst im ersten Jahrtausend vor Christus von Babylon übertroffen werden sollte.“

Sogenannte Uruk-Vase. Uruk, Uruk-Zeit, 4. Jt. V. Chr., Marmor. Bagdag, Iraq Museum, Gipsabguss Berlin, Vorderasiatisches Museum. © Staatliche Museen zu Berlin, Vorderasiatisches Museum / Olaf M. Teßmer
Sogenannte Uruk-Vase. Uruk, Uruk-Zeit, 4. Jt. V. Chr., Marmor. Bagdag, Iraq Museum, Gipsabguss Berlin, Vorderasiatisches Museum.
© Staatliche Museen zu Berlin, Vorderasiatisches Museum / Olaf M. Teßmer

Vor 100 Jahren begannen deutsche Forscher mit der systematischen Ausgrabung. Aus diesem Anlass zeigt das LWL-Museum in Herne als zweite und letzte Station nach Berlin die umfassende Zusammenschau der Entdeckungen aus Uruk. Hilgert: „Schon 1913 war für uns ein Uruk-Jahr. Fast täglich konnten die Forscher damals von aufsehenerregenden Grabungsergebnissen berichten.“

„Im vierten Jahrtausend vor Christus entwickelte sich in Uruk vieles, was später wie selbstverständlich das Funktionieren einer Stadt garantierte und Voraussetzung für das Zusammenleben in einer Großstadt wurde: Stadtverwaltung, Infrastrukturmaßnahmen, Arbeitsteilung, Versorgung der Bevölkerung, Repräsentation der Stadt und ihrer Elite sowie politisches Handeln in größeren Regionen“, erläuterte Dr. Margarete van Ess von der Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts in Berlin.

Maske des Dämons Humbaba, Sippar, altbabylonisch, 20. - 17. Jh. V. Chr. © Royal Museums of Art and History, Brüssel
Maske des Dämons Humbaba, Sippar, altbabylonisch, 20. – 17. Jh. V. Chr.
© Royal Museums of Art and History, Brüssel

Im südlichen Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris gab es fast nur Lehm. Trotzdem entwickelte sich eine Großstadt auf 5,5 Quadratkilometern. „Das Konzept Stadt wurde schnell zur überzeugenden Lebensform nicht nur in der Region, sondern im gesamten Vorderen Orient und je nach sozialen und politischen Erfordernissen ausgebaut“, so Dr. Nicola Crüsemann, Kuratorin von der Curt-Engelhorn Stiftung für die Reiss-Engelhorn-Museen (Mannheim).

Terrakotta-Relief: Gilgamesch und Enkidu im Kampf mit Humbaba. Altbabylonisch, 18.-17. Jh. V Chr., gebrannter Ton. Berlin, Vorderasiatisches Museum. © Staatliche Museen zu Berlin, Vorderasiatisches Museum / Olaf M. Teßmer
Terrakotta-Relief: Gilgamesch und Enkidu im Kampf mit Humbaba. Altbabylonisch, 18.-17. Jh. V Chr., gebrannter Ton. Berlin, Vorderasiatisches Museum.
© Staatliche Museen zu Berlin, Vorderasiatisches Museum / Olaf M. Teßmer

Tontafeln, Siegel, Architektur-Modelle und Rauminstallationen erzählen in der Ausstellung Ge-schichten aus dem Alltagsleben in der Stadt. Multimediale Elemente ergänzen die Exponate. So taucht der Besucher auf seinem Rundgang ein in die älteste Großstadt der Welt und bemerkt, dass sich das Phänomen Großstadt prinzipiell kaum geändert hat.

Gilgamesch-Epos als Einstimmung
Das berühmte und älteste bekannte Epos um den legendären König Gilgamesch stimmt den Besucher zu Beginn auf die Ausstellung ein: Als König der Stadt Uruk will er seine Kräfte mit der Welt messen und strebt nach Unsterblichkeit.

Archaische Tontafel mit der Berechnung der für die Herstellung verschiedener Getreideprodukte und für die Bierherstellung erforderlichen Getreidemenge. Uruk, Ende 4. Jt. V. Chr. Berlin, Vorderasiatisches Museum. © Staatliche Museen zu Berlin, Vorderasiatisches Museum/Olaf M. Teßmer
Archaische Tontafel mit der Berechnung der für die Herstellung verschiedener Getreideprodukte und für die Bierherstellung erforderlichen Getreidemenge. Uruk, Ende 4. Jt. V. Chr. Berlin, Vorderasiatisches Museum.
© Staatliche Museen zu Berlin, Vorderasiatisches Museum/Olaf M. Teßmer

Gemeinsam mit seinem Freund Enkidu zieht er in die Welt hinaus und kehrt als geläuteter Herrscher zurück, dessen Bauwerke – insbesondere die Stadtmauer – den Menschen Schutz bieten und eine kulturelle Entfaltung erst ermöglichen. Tatsächlich wurde eine Mauer entdeckt. Der Bau dieser neun Kilometer langen und bis zu neun Meter breiten Konstruktion zeugt von architektonischem Können und Organisationstalent, zahlreiche Siegel und Tontafeln belegen das ausgeklügelte Verwaltungssystems Uruks.

Tontafel: Lexikalische Liste mit 58 verschiedenen Schweinebezeichnungen. Uruk, Ende 4. Jt. v. Chr. Berlin, Vorderasiatisches Museum. © Staatliche Museen zu Berlin, Vorderasiatisches Museum / Olaf M. Teßmer
Tontafel: Lexikalische Liste mit 58 verschiedenen Schweinebezeichnungen. Uruk, Ende 4. Jt. v. Chr. Berlin, Vorderasiatisches Museum.
© Staatliche Museen zu Berlin, Vorderasiatisches Museum / Olaf M. Teßmer

Der erste Lieferschein der Welt
In einer Installation ist die Urform des Lieferscheins zu sehen: Form und Größe kleinerer Tonfiguren, sogenannte Tokens, gaben Aufschluss darüber, was geliefert werden sollte. Diese Tokens verschloss man anschließend in einer handgroßen Tonkugel. So war der Kunde in der Lage, die Lieferung anhand der Tokens zu überprüfen. Aus dem Umgang mit Token entwickelte sich über Zwischenschritte die Schrift.

Schon damals spielte Bier eine große Rolle. Es war in Uruk ein Kulturgetränk und Grundnahrungsmittel, das auch den Göttern geopfert wurde. Da es ungefiltert war, trank man es mit Strohhalmen. Auf einer „Bierrezept“-Tafel ist nachvollziehbar, wie viel Getreide für die Biererstellung nötig war.

Neben Gemeinsamkeiten mit modernem Großstadtleben gab es aber auch Unterschiede. Im Gegensatz zu heute waren Kult und Religion nicht von Wissenschaft und Politik getrennt. Wie wichtig den Menschen damals Religion, auch in Verbindung mit Macht und Herrschaft, war, kann der Besucher in einer Rekonstruktion des Heiligtums der Stadtgöttin Inanna-Ischtar selbst erfahren.

Eines der berühmtesten Objekte ist die Dame von Warka – auch „Uruk-Kopf“ genannt. Dabei handelt es sich um einen maskenartigen Frauenkopf, dessen Augen und Augenbrauen freistehen, da dort ursprünglich Edelsteine eingelegt waren. Wahrscheinlich wurde hier die Stadtgöttin dargestellt. Dieser Kopf wurde vermutlich an der Wand eines Tempels befestigt und war Bestandteil eines Kultes.

Wahrsagerei
Einen zentralen Aspekt im Leben der damaligen Gesellschaft bildeten Magie und Kult. Ein Orakelspruch aus Uruk lautete: „Wenn die Gedärme aussehen wie Humbabas Gesicht, kommt Unheil.“ Die heute skurril anmutende Eingeweideschau war eine der wichtigsten Wahrsagemethoden. Wahrsagerei war eine feste Institution, genutzt vom König und vom einfachen Arbeiter, um den alles bestimmenden Willen der Götter zu erahnen oder auf sich geladenes Unheil abzuwenden..

Vokabeln lernen vor 5.000 Jahren
In Uruk gehörte eine Schreib- und Sprachausbildung zum Unterrichtsstoff junger Gelehrter. So fanden die Archäologen Listen mit Vokabeln zu unterschiedlichen Themen: Listen mit Gefäßbezeichnungen, mit Eigenschaften von Gottheiten oder mit Namen. Eine ganz besondere Liste stammt aus dem 4. Jahrtausend vor Christus: Sie nennt auf einer Tontafel 58 verschiedene Schweinearten.

Dr. Constanze Döhrer vom LWL-Museum für Archäologie: „Ob diese Tafel von einer besonderen Vorliebe für Schweinebraten zeugt, von einer besonderen Wertschätzung des borstigen Allesfressers oder einfach von einer großen sprachlichen Vielfalt in Uruk, ist unklar. Tatsächlich trafen in diesem kulturellen Zentrum Menschen aus verschiedenen Regionen aufeinander, was die große Vielfalt an Schweinearten und -namen erklären könnte. Vielleicht konnte man sich im Wohlstand der großen Stadt auch eher die Haltung des anspruchsvollen Tieres leisten. Schweine fressen Nahrung, die normalerweise Menschen vorbehalten ist. Darüber hinaus können sie weder als Zug- oder Lasttiere, noch als Milch-, Fell- oder Wolllieferanten dienen. Im 2. und 1. Jahrtausend vor Chr. werden Schweine daher kaum noch gehalten.“

Fastfood und Wegwerfgeschirr

Auf dem Wege Uruks zur Großstadt kam es zu großen gesellschaftlichen Umwälzungen: Es entstanden Arbeitsteilung und Massenproduktion. Die Menschen waren nicht mehr Selbstversorger, sondern gingen zur Arbeit. Ein von der Elite gesteuertes Versorgungssystem war für die Aufteilung grundlegender Güter zuständig.

Davon zeugen beispielsweise die sogenannten „Glockentöpfe“: schlichte, standardisiert hergestellte Keramikgefäße, die tausendfach bei Ausgrabungen zu Tage kamen. Spuren des Gebrauchs fehlen meistens. Alles deutet daraufhin, dass es sich bei den Glockentöpfen um ein einfaches Wegwerfprodukt handelt, vergleichbar mit dem heutigen Plastikgeschirr.

Alte Verwaltungstexte aus Uruk belegen eine Zuteilung von Essensportionen an die Arbeiter. Von besonderer Bedeutung ist hierbei, dass das Wort für „Ration“ aus zwei Bildern zusammengesetzt ist: einem menschlichen Kopf und einer Schale. Daher wird angenommen, dass diese Glockentöpfe dazu dienten, die Arbeiter am Arbeitsplatz mit ihrer täglichen Nahrungsration zu versorgen. Archäologen vermuten, dass es sich bei der Einteilung von Rationen in diesen Glockentöpfen um eine Art Bezahlung der Arbeiter gehandelt haben könnte. Diese bestand wahrscheinlich aus Brot oder einer Art Bierbrei.

Da die Töpfe kaum Gebrauchsspuren aufweisen, spricht vieles dafür, dass es eine Art Mittagspause gab, bei der die Arbeiter zusammen mit ihren Kollegen aßen und die Glockentöpfe danach einfach wegwarfen.

Die Wiederentdeckung Uruks hat ihre eigene Geschichte. Ein Bereich der Ausstellung widmet sich mehr als der 100-jährigen Forschungsgeschichte rund um Uruk. Obwohl bisher nur fünf Prozent der einstigen Großstadt ausgegraben sind, können Archäologen und andere Wissenschaftler das Leben der Menschen von Uruk in vielerlei Hinsicht nachvollziehen.

Im Vorderasiatischen Museum in Berlin hatte die Sonderausstellung von April bis September 2013 über 400.000 Besucher. Das Vorderasiatische Museum konzipierte diese Ausstellung in Kooperation mit der Curt-Engelhorn-Stiftung für die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, der Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts und der Deutschen Orient-Gesellschaft.

Link zum Film: http://www.uruk.lwl.org/media, weitere Filmausschnitte auf Anfrage:
presse@lwl.org

Der gleichnamige Katalog zur Ausstellung kostet:
24,95 Euro bei Mitnahme vor Ort
39,95 Euro im webshop inkl. Versand

Weitere Informationen:
Leihgaben u. a. von
– British Museum in London
– Louvre in Paris
– Staatliche Museen zu Berlin

Öffnungszeiten:
Dienstag, Mittwoch, Freitag 9 Uhr bis 17 Uhr
Donnerstag 9 Uhr bis 19 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertag 11 Uhr bis 18 Uhr
geschlossen am 24., 25. und 31. Dezember sowie am 1. Januar
http://www.uruk.lwl.org

LWL-Museum für Archäologie Herne
Westfälisches Landesmuseum
Europaplatz 1
44623 Herne
Karte und Routenplaner

Maske des Humbaba aus Sippar. Altbabylonisch, 18./17. Jh. V. Chr., gebrannter Ton. London, British Museum. © The Trustees of the British Museum
Maske des Humbaba aus Sippar. Altbabylonisch, 18./17. Jh. V. Chr., gebrannter Ton. London, British Museum.
© The Trustees of the British Museum
Gipsabguss eines lebensgroßen Frauenkopfes, die "Dame von Warka". Uruk, späte Uruk-Zeit, 2. Hälfte 4. Jt. V. Chr. © Staatliche Museen zu Berlin, Vorderasiatisches Museum/Olaf M. Teßmer
Gipsabguss eines lebensgroßen Frauenkopfes, die „Dame von Warka“. Uruk, späte Uruk-Zeit, 2. Hälfte 4. Jt. V. Chr.
© Staatliche Museen zu Berlin, Vorderasiatisches Museum/Olaf M. Teßmer
3D-Rekonstruktion des "Weißen Tempels", der auf einer 12 m hohen Terrasse steht. Uruk-Zeit, um 3450 v. Chr. © artefacts-berlin.de; wissenschaftliches Material: Deutsches Archäologisches Institut
3D-Rekonstruktion des „Weißen Tempels“, der auf einer 12 m hohen Terrasse steht. Uruk-Zeit, um 3450 v. Chr.
© artefacts-berlin.de; wissenschaftliches Material: Deutsches Archäologisches Institut
Tontafel: Lexikalische Liste mit 58 verschiedenen Schweinebezeichnungen. Uruk, Ende 4. Jt. v. Chr. Berlin, Vorderasiatisches Museum. © Staatliche Museen zu Berlin, Vorderasiatisches Museum / Olaf M. Teßmer
Tontafel: Lexikalische Liste mit 58 verschiedenen Schweinebezeichnungen. Uruk, Ende 4. Jt. v. Chr. Berlin, Vorderasiatisches Museum.
© Staatliche Museen zu Berlin, Vorderasiatisches Museum / Olaf M. Teßmer
Löwenjagdstele aus Uruk. Uruk-Zeit, 4. Jt. V. Chr., Basalt. Bagdad, Iraq Museum, Kopie Vorderasiatisches Museum © Staatliche Museen zu Berlin, Vorderasiatisches Museum/Olaf M. Teßmer
Löwenjagdstele aus Uruk. Uruk-Zeit, 4. Jt. V. Chr., Basalt. Bagdad, Iraq Museum, Kopie Vorderasiatisches Museum
© Staatliche Museen zu Berlin, Vorderasiatisches Museum/Olaf M. Teßmer
Rekonstruktion eines Kopfes einer überlebensgroßen Statue. Drei größere und vier kleinere Fragmente sind original erhalten. Uruk, Uruk-Zeit, Ende des 4. Jt. V. Chr., Gipsergänzung. Rekonstruktion: Stefan Geismeier, Vorderasiatisches Museum - SMB Foto: Olaf M. Teßmer, Vorderasiatisches Museum - SMB Universität Heidelberg, Uruk-Warka-Sammlung des DAI
Rekonstruktion eines Kopfes einer überlebensgroßen Statue. Drei größere und vier kleinere Fragmente sind original erhalten. Uruk, Uruk-Zeit, Ende des 4. Jt. V. Chr., Gipsergänzung. Rekonstruktion: Stefan Geismeier, Vorderasiatisches Museum – SMB
Foto: Olaf M. Teßmer, Vorderasiatisches Museum – SMB Universität Heidelberg, Uruk-Warka-Sammlung des DAI
Die Architektur der Ausstellung greift das Thema "Megacity" auf. Foto: Herr Gerharz
Die Architektur der Ausstellung greift das Thema „Megacity“ auf.
Foto: Herr Gerharz
Die Rekonstruktion zeigt den Blick in das Innere eines Heiligtums. Die Kalksteintafel im Vordergrund zeigt eine Göttin. Objekt des Deutschen Archäologischen Instituts, Orient Abteilung Foto: Herr Gerharz
Die Rekonstruktion zeigt den Blick in das Innere eines Heiligtums. Die Kalksteintafel im Vordergrund zeigt eine Göttin. Objekt des Deutschen Archäologischen Instituts, Orient Abteilung
Foto: Herr Gerharz
Der Zikkurrat der Ishtar ist dieser Vitrinenkomplex gewidmet. Heiligtümer dienten auch als Verwaltungsorte in der Megacity Uruk. Foto: Herr Gerharz
Der Zikkurrat der Ishtar ist dieser Vitrinenkomplex gewidmet. Heiligtümer dienten auch als Verwaltungsorte in der Megacity Uruk.
Foto: Herr Gerharz
Fachkundig legt diese Restauratorin letzte Hand an eine Reihe von Terrakotten. Foto: Herr Gerharz
Fachkundig legt diese Restauratorin letzte Hand an eine Reihe von Terrakotten.
Foto: Herr Gerharz
Die Forschungsgeschichte zu Uruk reicht weit zurück: Bereits vor 100 Jahren begann die Deutsche Orient-Gesellschaft mit systematischen Ausgrabungen. Foto: Herr Gerharz
Die Forschungsgeschichte zu Uruk reicht weit zurück: Bereits vor 100 Jahren begann die Deutsche Orient-Gesellschaft mit systematischen Ausgrabungen.
Foto: Herr Gerharz
Texttafeln mit Zusatzinformationen ergänzen die raumgreifende Inszenierung Foto: Herr Gerharz
Texttafeln mit Zusatzinformationen ergänzen die raumgreifende Inszenierung
Foto: Herr Gerharz
Inmitten der großzügigen Ausstellungsarchitektur erwarten Highlights wie diese Replik der sogenannten "Uruk-Vase" den Besucher. Foto: Herr Gerharz
Inmitten der großzügigen Ausstellungsarchitektur erwarten Highlights wie diese Replik der sogenannten „Uruk-Vase“ den Besucher.
Foto: Herr Gerharz

Kohlenhydrate abends tabu?

Keine Nudeln, keine Kartoffeln und bloß kein Brot – hilft der abendliche Verzicht auf Kohlenhydrate beim Abnehmen? „Im Grunde gibt es dazu nur zwei Studien“, informierte Dr. Anette Buyken von der Universität Bonn auf der Fachtagung des Verbands für Unabhängige Gesundheitsberatung e. V. (UGB) in Gießen.

In der einen Studie hätten übergewichtige Frauen eine zweiwöchige strikte Diät mit 1.000 Kalorien pro Tag und abends Mahlzeiten ohne Kohlenhydrate befolgt und dabei mehr Gewicht verloren als die Vergleichsgruppe. Aber wie so häufig in der Wissenschaft gebe es auch hier eine zweite Studie, die genau das Gegenteil zeige: Bei der Abnehmgruppe, die über sechs Monate hinweg Kohlenhydrate hauptsächlich am Abend zu sich nahm, waren die Gewichtsverluste größer als bei denjenigen, die Kohlenhydrate über den ganzen Tag verteilt zu sich nahmen.

Die Fähigkeit, den Blutzuckerspiegel nach Aufnahme von Kohlenhydraten in der Norm zu halten, unterliegt dem zirkadianen Rhythmus, sprich unserer inneren Uhr. „In Bezug darauf könnte es sinnvoll sein, Kohlenhydrate am Abend einzuschränken“, räumte Anette Buyken ein. Möglicherweise könne der Insulinstoffwechsel davon profitieren. „Aber dies sollte besser erforscht werden, bevor man es der Bevölkerung empfiehlt“.

„Wenn wir uns bemühen, mehr Kohlenhydrate zu essen, ist das nicht unbedingt mit einem Nutzen belegt“, so die Auffassung von Buyken. Eine Reihe neuerer Studien spricht eher dafür, weniger Kohlenhydrate auf den Teller zu bringen.

Mehr oder weniger Kohlenhydrate – das wird fast schon zur Frage von „Sein oder nicht Sein“ stilisiert, so leidenschaftlich wird in den Medien, aber auch in der Wissenschaft darüber diskutiert. „Wenn wir über Kohlenhydrate reden, sollten wir weniger über die Quantität als über die Qualität von Kohlenhydraten reden“. Das sähe Ernährungswissenschaftlerin Buyken als Kernbotschaft an die Verbraucher lieber.

Kinder beispielsweise, die in der Pubertät weniger blutzuckersteigernde Kohlenhydrate zu sich nehmen, verbessern im jungen Erwachsenenalter ihre Insulinsensitivität, das ist die Empfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin, und haben somit langfristig eine geringeres Risiko für einen Typ-2-Diabetes. Das konnte Buyken im Rahmen der in Dortmund durchgeführten DONALD-Studie nachweisen.

Die Qualität von Kohlenhydraten lässt sich nicht nur am Vollkornanteil, sondern auch am so genannten glykämischen Index, kurz GI, festmachen. Dieser beschreibt, wie stark ein kohlenhydratreiches Lebensmittel den Blutzucker erhöht. Noch fehlen wissenschaftlich harte Fakten, die den Index in alle Richtungen absichern.

Doch die Tatsache, dass sich bereits kleine GI-Änderungen positiv auf den Insulinstoffwechsel und vermutlich viele weitere Erkrankungen auswirken, spricht laut Buyken dafür, kohlenhydratreiche Lebensmittel nach ihrem glykämischen Index auszuwählen. Als günstig erweisen sich hierbei Pasta, sprich Nudeln, Basmati-, Parboiled- oder Naturreis, kernige Müslis mit getrockneten Früchten und Nüssen, Hülsenfrüchte, heimisches Obst und Gemüse – und wenn Brot, dann Vollkornbrot aus ganzen Körnern.

Irmingard Dexheimer, www.aid.de

Weihnachtsmenü Lammrücken mit Knoblauchsauce

Weihnachtsmenü Lammrücken mit Knoblauchsauce Foto: www.weihnachtsmenue.de
Weihnachtsmenü Lammrücken mit Knoblauchsauce
Foto: www.weihnachtsmenue.de

Weihnachtsmenü Lammrücken mit Knoblauchsauce
(für 4 Personen)

Exotischer Käsesalat mit Camembert

1 Mango
Saft von 1 Zitrone
1 Orange mit unbehandelter Schale
1 Papaya
2 Kiwis
1/2 kleine Netzmelone
125 g Camembert 55 % F. i. Tr.
Zitronenmelisse zum Garnieren

Mango schälen, Fruchtfleisch vom Kern lösen, in kleine Stücke schneiden und mit Zitronensaft beträufeln. Orange waschen, von der Schale dünne „Späne“ schnitzen und im Anschluss die Orange filetieren.

Papaya schälen, mit etwas Zitronensaft beträufeln und das Fruchtfleisch mit Hilfe eines Melonenausstechers in Kugelform herausstechen. Kiwis schälen und würfeln. Camembert in kleine Streifen schneiden.

Käse und Früchte vorsichtig miteinander mischen und mit je einem Schnitz Netzmelone, ohne Schale, anrichten. Mit etwas Zitronenmelisse und der Orangenschale garnieren.

Pro Person: 233 kcal (977 kJ), 8,1 g Eiweiß, 9,9 g Fett, 26,6 g Kohlenhydrate

 

Lammrücken mit Knoblauchsauce

1200 g Kartoffeln
6 EL Olivenöl
Rosmarin
Kräuter der Provence
800 g ausgelöster Lammrücken (frisch oder TK)
einige Thymianzweige
Salbei
Pfeffer
Salz
400 g Keniabohnen
1 Zwiebel
1/2 Tasse Wasser
1 Bund Bohnenkraut
1/8 l Wasser
150 g Kräuter Crème fraîche
1 Knoblauchzehe

Kartoffeln schälen, waschen und halbieren. Schnittflächen mit Olivenöl bepinseln und mit Rosmarin bzw. Kräutern der Provence bestreuen. Die Kartoffelhälften auf ein geöltes Backblech setzen. Kartoffeln bei 200 °C im vorgeheizten Backofen 40-45 Minuten braten. Inzwischen den Lammrücken kalt abspülen, trocken tupfen und von allen Seiten mit Olivenöl einpinseln.

Die Kräuter hacken und den Lammrücken damit bestreuen. Pfeffern und salzen. Den Lammrücken in einer Pfanne mit etwas Öl von allen Seiten scharf anbraten, anschließend das Fleisch in Alufolie wickeln und für ca. 20 Minuten zu den Kartoffeln in den Backofen geben. Inzwischen die Bohnen waschen und die Stielansätze entfernen.

Die Zwiebel schälen, fein würfeln und in 2 EL heißem Olivenöl glasig dünsten. Bohnen und Bohnenkraut zugeben, salzen, pfeffern und das Wasser zugießen. Im zugedeckten Topf in ca. 20 Minuten weich dünsten.

Lammfond in der Pfanne mit Wasser ablöschen, Crème fraîche und die geschälte und zerdrückte Knoblauchzehe zugeben, umrühren und kurz aufkochen lassen. Lammfilet aus dem Ofen nehmen, kurz ruhen lassen, in gleich große Scheiben schneiden. Mit Ofenkartoffeln, Bohnen und Knoblauchsauce servieren.    

Pro Person: 720 kcal (3013 kJ), 50 g Eiweiß, 34 g Fett, 55 g Kohlenhydrate

Frischkäsecreme

3-4 Birnenhälften (aus der Dose)
125 g Sahne-Frischkäse
3 EL Birnensaft
5 cl Williams Christ
125 g Schlagsahne
1 EL Zucker
Schokospäne

Die Birnenhälften ganz fein würfeln. Sahne-Frischkäse mit Birnensaft glatt rühren und mit Williams Christ abschmecken. Die Sahne steif schlagen, leicht zuckern, Frischkäse und Birnenwürfel unterheben und alles kurz durchschlagen. Die Frischkäsecreme in vier Gläser verteilen und mit grob geraspelten Schokospänen garnieren.

Pro Person: 313 kcal (1303 kJ), 3,7 g Eiweiß, 18,6 g Fett, 28 g Kohlenhydrate

Insgesamt: Pro Person: 1266 kcal (5.299 kJ), 61,8 g Eiweiß, 62,5 g Fett, 109,6 g Kohlenhydrate

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