Tiegelteuerling: Pilz des Jahres 2014

Der Tiegelteuerling ist der Pilz des Jahres 2014. Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie möchte mit ihrer Wahl auf die große Bedeutung der Pilze im Kreislauf der Natur hinweisen. Pilze verwerten abgestorbene organische Stoffe wie Holz, Blätter und Nadeln und machen die enthaltenen Nährstoffe für die Pflanzenwelt wieder verfügbar. Ohne diese Ökosystemleistung würde die gesamte Nahrungskette zusammenbrechen.

Der Tiegelteuerling, lateinisch Crucibulum laeve, gehört zur Familie der Blätterpilze. Er bildet bis zu ein Zentimeter hohe tiegelförmige Fruchtkörper aus, in denen sich weiße linsenförmige Sporenbehälter befinden. Sie sehen aus wie Münzen in einem Tiegel. Darauf basiert auch eine alte Bauernweisheit, dass viele Teuerlinge viel Regen, damit eine schlechte Getreideernte und hohe Brotpreise bringen.

Mit raffinierten Strategien haben sich die Teuerlinge weltweit verbreitet. Wenn Regentropfen auf die geöffneten Tiegel fallen, werden die Kapseln herausgeschleudert und haften mit Klebfäden an Pflanzen der Umgebung. Die Pflanzenteile mit den Sporen werden von Tieren aufgenommen, sodass sie „auf vier Beinen“ in neue Gebiete gelangen. Außerdem werden die Sporenbehälter von Vögeln gefressen, da sie ähnlich wie Pflanzensamen aussehen.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.dgfm-ev.de

Schnelle Rezepte: Schinkennudeln

Schnelle Rezepte: Schinkennudeln Foto: Wirths PR
Schnelle Rezepte: Schinkennudeln
Foto: Wirths PR

Schnelle Rezepte: Schinkennudeln
(für 4 Personen)

400 g Spiralnudeln
1 Zwiebel
250 g Schinken (2-3 dickere Scheiben)
250 g Mozzarella (oder ein anderer milder Käse)
1 EL Butter
1/8 l Gemüsebrühe
3 Eier
3 EL Sahne
Pfeffer
Salz
Muskat
fein gehackte Petersilie

Die Nudeln al dente kochen und abtropfen lassen. Inzwischen die Zwiebel schälen und fein würfeln, den Schinken in Würfel oder kurze Streifen schneiden. Mozzarella abtropfen lassen und würfeln. Die Butter in einer Pfanne erhitzen, die Zwiebel andünsten, mit Gemüsebrühe löschen. Die Schinkenwürfel zugeben und kurz miterhitzen. Die Nudeln unterheben. Die Eier mit der Sahne verrühren, mit Pfeffer, Salz und Muskat würzen. Die Käse-Würfel mit dem Eier-Sahne-Gemisch an die Nudeln geben, unterheben und kurz miterhitzen. Mit Petersilie bestreut servieren.

Pro Person: 712 kcal (2980 kJ), 42,9 g Eiweiß, 25,4 g Fett, 77,3 g Kohlenhydrate

 

Artischockensaft für die Verdauung

Bei reichlichem Essen, insbesondere fetthaltigem, ist Artischocke ideal. Die Wirkstoffe der Artischocke regen den Gallenfluss an und unterstützen so die Entgiftungstätigkeit der Leber. Sie fördern zudem die Fettverdauung und verhindern Völlegefühl und Blähungen. Da Arti-schockensaft sehr bitter schmeckt, am besten mit Wasser, Gemüsesäften oder Joghurt mixen. Artischockensaft gibt es in Apotheken und Reformhäusern.

Innovative Rechenmaschine von 1774 im Arithmeum

Die Kreisrunde Rechenmaschine des Pfarrers Philipp Matthäus Hahn brachte den automatischen Zehnerübertrag und ist daher ein Meilenstein des mechanischen Rechnens. Eine Rekonstruktion wurde nun fertig gestellt und wird im Bonner Wissenschaftsmuseum Arithmeum ausgestellt.

Entworfen in den 70er Jahren des 18. Jahrhunderts von Pfarrer Philipp Matthäus Hahn, bestand die revolutionäre Neuerung darin, dass der automatische Zehnerübertrag über alle Stellen möglich wurde. Das konnte bis dahin keine andere Rechenmaschine. Fortan erhielten die Benutzer zuverlässige Ergebnisse. Ein durchsichtiges Funktionsmodell wurde im Arithmeum rekonstruiert und gebaut. Dieser Nachbau mit einem Gehäuse aus Plexiglas hatte Hahns erste Maschine aus dem Jahr 1774 zum Vorbild und wurde nun nach drei Jahren Bauzeit im Arithmeum fertiggestellt. Das Modell verdeutlicht heute den Besuchern des Arithmeums die Arbeitsweise dieser besonderen Rechenmaschine.

Hahn'sche Rechenmaschine von 1774. Das Modell im Arithmeum (c)Arithmeum_UniBonn_2013
Hahn’sche Rechenmaschine von 1774. Das Modell im Arithmeum
(c)Arithmeum_UniBonn_2013

Der Zehnerübertrag wird zuverlässig

Zuerst werden einige Schieber eingestellt, dann wird gekurbelt: Klackern und Rattern erfüllt den Raum, nach kurzer Zeit kann dann das Rechenergebnis abgelesen werden. Hahns Entwicklung ermöglicht das Rechnen in den vier Grundrechenarten, also Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division. Das konnten vor ihr auch schon andere Geräte. Allerdings hat Hahns zylinderförmige Maschine einen großen Vorteil. Prof. Dr. Ina Prinz, Direktorin des Arithmeums. „Durch einen über alle Stellen vollautomatischen und funktionstüchtigen Zehnerübertrag, dem ein ausgefeilter Mechanismus zugrunde liegt, erhielt der Benutzer mit nur einer einzigen Kurbelumdrehung pro Rechenschritt zuverlässige Ergebnisse. Das war eine absolute Neuerung. Vor Hahns Erfindung waren entweder Zwischenschritte beim Rechnen mit Maschinen nötig oder der Zehnerübertrag konnte aus mechanischen Gründen nicht über mehr als drei Stellen ausgeführt werden. Im Ergebnis schlichen sich oft Fehler ein oder die Rechenmaschine blockierte sogar.“

Benutzerfreundliche Rechenmaschine

Hahn war nicht nur Geistlicher und Naturwissenschaftler, sondern auch Uhrmacher. So achtete er auch auf Benutzerfreundlichkeit. „Nach einer kurzen Einweisung könnte jeder die Maschine bedienen. Zudem ermöglicht die kreisrunde Bauweise auch Stellenverschiebungen. So wird vermieden, dass bei großen Rechnungen viel gekurbelt werden muss“, sagt Prof. Prinz. Das Gerät hat immerhin elf Stellen, durch ein Umdrehungszählwerk kann der Benutzer ablesen, wie viele Rechenoperationen bereits abgearbeitet wurden.

Öffentliche Führungen bieten noch mehr Einblick

Das Funktionsmodell wird bei den öffentlichen Sonntagsführungen (Beginn ist jeweils um elf Uhr) im Arithmeum in der Lennéstraße in Bonn vorgestellt. Bei diesen Führungen wird auch eine originalgetreue Replik von Hahns erster Maschine gezeigt, welche die Restauratoren des Arithmeums mit einer bulgarischen Werkstatt für Präzisionsmaschinenbau innerhalb von fünf Jahren gefertigt haben. In der Dauerausstellung befindet sich zudem die Originalrechenmaschine von Johann Christoph Schuster aus dem Jahr 1820/22. Schuster war Schüler Pfarrer Hahns und baute Rechenapparate nach Hahns Entwürfen. Das Exponat im Arithmeum wurde damals für den Hofastronom eines indischen Maharadschas gebaut und gilt als letztes Artefakt vor Beginn der serienmäßigen Rechenmaschinenfertigung.

Video erläutert die Innovation der Kreisrunden Rechenmaschine
Im Videopodcast erklärt die Direktorin des Arithmeums, Prof. Dr. Ina Prinz, die Kreisrunde Rechenmaschine.

Information zu den Museen und Sammlungen der Universität Bonn:
http://www3.uni-bonn.de/einrichtungen/museen

Festgeld: Banken kassieren Zinseszinsen

Sparer verlieren Jahr für Jahr Geld, weil manche Banken bei Festgeldanlagen den Zinseszins in die eigene Tasche stecken. Das hat die Zeitschrift Finanztest in ihrer Dezember-Ausgabe herausgefunden. Demnach bieten einige Banken in Deutschland Festgeldverträge an, bei denen sie den Zinseszins behalten. Finanztest fordert, dass Banken gesetzlich verpflichtet werden, bei Festgeldanlagen den effektiven Jahreszins anzugeben.

Sparer haben es derzeit nicht leicht. Die Zinsen sind ohnehin im Keller. Nun haben einige Banken es auch noch auf ihre kleinen Erträge abgesehen. Wie die Stiftung Warentest herausgefunden hat, kassieren DAB Bank, Norisbank, Oyak Anker Bank, ProCredit Bank, Wüstenrot direct und Ziraat Bank die Zinseszinsen ihrer Kunden bei mehrjährigen Festgeldanlagen.

Der Trick der Geldinstitute ist einfach: Statt die Zinsen jeweils am Jahresende auszuzahlen oder dem Festgeldkonto gutzuschreiben, wird der Zinsertrag erst am Ende der Laufzeit ausgezahlt.

Ein Beispiel: Die DAB Bank wirbt mit „Top-Zinsen“, die sich „sehen lassen“ können. Was sie Sparer nicht sehen lässt: Trotz 1,2 Prozent Zinsen beträgt die Rendite, also der effektive Jahreszins, nach vier Jahren nur 1,18 Prozent. Wer bei der DAB Festgeld in Höhe von 10 000 Euro angelegt hat, erhält nach vier Jahren nur 480 Euro. Inklusive Zinseszins wären es 488,71 Euro.

Was zunächst wie Kleingeld aussieht, lohnt sich für die Banken und führt bei höheren Zinsen zu ernsthaften Verlusten für die Kunden. Angenommen, 500 000 Kunden legen bei einer Verzinsung von 1,5 Prozent je 10 000 Euro für vier Jahre an. Für die Banken wäre das – bei dem derzeitig niedrigen Zinsniveau – bereits ein Plus von 6,82 Millionen Euro. Dieses Geld geht den Sparern verloren.

Weil die Banken die Zinsen am Ende der Laufzeit auf einen Schlag auszahlen, laufen Kunden zusätzlich Gefahr, den Sparerpauschbetrag zu überschreiten. Dann müssen sie auf die Erträge auch noch Abgeltungssteuer zahlen.

Die Lösung für das Problem wäre einfach: Müssten Banken bei Sparangeboten den Effektivzins nennen, würden solche undurchsichtigen Angebote wohl verschwinden. Bei der Kreditvergabe ist das schon heute so. Hier schreibt die Preisangabenverordnung die Nennung des effektiven Jahreszinses bereits vor.

Der ausführliche Bericht Zinseszinsen erscheint in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und ist bereits online unter www.test.de/thema/festgelder abrufbar.

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