Alarmierend: Patienten mit Essstörungen werden immer jünger

Informierten über Therapiemöglichkeiten bei Essstörungen (vl) Dr. Claus-Rüdiger Haas, LWL-Haardklinik, Dr. Christiane Abdallah, LWL-Haardklinik, Prof. Dr. Tanja Legenbauer, LWL-Universitätsklinik Hamm, Dr. Irene Stöcklin und Norbert Vennen, beide Kindertagesklinik Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf. Es fehlt: Prof. Dr. Silja Vocks, Universität Osnabrück. Foto: LWL/Seifert
Informierten über Therapiemöglichkeiten bei Essstörungen (vl) Dr. Claus-Rüdiger Haas, LWL-Haardklinik, Dr. Christiane Abdallah, LWL-Haardklinik, Prof. Dr. Tanja Legenbauer, LWL-Universitätsklinik Hamm, Dr. Irene Stöcklin und Norbert Vennen, beide Kindertagesklinik Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf. Es fehlt: Prof. Dr. Silja Vocks, Universität Osnabrück.
Foto: LWL/Seifert

Essstörungen zählen zu den schwersten psychischen Erkrankungen

Marl-Sinsen (lwl). 14,8 Jahre alt sind Patienten durchschnittlich, wenn sie zur Behandlung ihrer Essstörung eine Klinik aufsuchen. Vor vier Jahren lag dieser Wert noch bei 16,9 Jahren. „Diese besorgniserregende Entwicklung spüren wir in der LWL-Klinik Marl-Sinsen natürlich hautnah“, so Dr. Christiane Abdallah, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin und eine der Referentinnen auf dem Fortbildungstag zum Thema Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen, der jetzt in der LWL-Haardklinik stattgefunden hat.

Essstörungen zählen zu den schwersten psychischen Erkrankungen. „Alleine die stationäre Therapie dauert häufig sechs Monate. Inklusive einer ambulanten Nachbehandlung erhöht sich die Behandlungsdauer auf durchschnittlich zwei Jahre. Trotz immer früher einsetzender Therapien sterben auch heute noch zehn Prozent der Betroffenen an den Folgen dieser Erkrankung“, machte Dr. Claus-Rüdiger Haas, Ärztlicher Direktor der LWL-Haardklinik, auf die nach wie vor brisante Lage aufmerksam. Deswegen sei es immens wichtig, die Auslöser und Mechanismen von Magersucht, Ess-Brech-Sucht und verwandten Krankheitsbildern weiter zu erforschen, um die Behandlungsmöglichkeiten weiter zu optimieren, so Haas weiter.

Prof. Dr. Tanja Legenbauer von der Universitätsklinik Hamm des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) wies in ihrem Vortrag darauf hin, dass Sport in moderater Form einen positiven Effekt auf den Krankheitsverlauf haben könne. Noch vor wenigen Jahren hätten Ärzte und Therapeuten dem ständigen Bewegungsdrang ihrer jungen Patienten häufig strenge Bettruhe entgegengesetzt, um ihren Kalorienverbrauch zu senken und eine Gewichtszunahme zu fördern. Heute wisse man, so Legenbauer, dass für den Bewegungsdrang nicht allein der Wunsch der Betroffenen zur Gewichtsreduktion ursächlich ist, sondern auch eine Unterversorgung des Körpers mit dem hormonellen Botenstoff Leptin. Dieser wird durch das starke Untergewicht nicht mehr in ausreichendem Maß gebildet. Als Folge entsteht ein starker Drang zur Bewegung, der in der Evolutionsgeschichte dafür sorgte, dass die Menschen weite Wanderungen unternehmen konnten, um die nächste Nahrungsquelle zu finden. Diesen Bewegungsdrang zu unterbinden führe häufig zu einer Verweigerungshaltung der Patienten und sei deshalb medizinisch kontraproduktiv.

Auf das sogenannte „Body Checking“ als Symptom einer Magersucht wies Prof. Dr. Vocks hin. Hierzu nehmen die Patienten immer wieder Hautfalten am ganzen Körper zwischen Daumen und Zeigefinger. Was manchmal irrtümlich als Zwangshandlung eingeschätzt würde, diene erkrankten Patienten ausschließlich dazu, die Dimension der Fettschicht unter ihrer Haut zu ertasten.

Über die Möglichkeiten einer teilstationären tagesklinischen Behandlung von magersüchtigen Kindern und Jugendlichen referierte Dr. Irina Stöcklin. Diese sei sowohl im Anschluss an eine stationäre Therapie als auch bei leichteren Fällen als Sofortmaßnahme eine wichtige und effiziente Behandlungsmöglichkeit.

Hintergrund:
1993 wurde der Behandlungsschwerpunkt Essstörungen in der Marler Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) eingerichtet. Seitdem haben hier rund 1000 junge Patienten professionelle Hilfe im Kampf gegen ihre Erkrankung gefunden. Dabei fließen neue Erkenntnisse ständig in die Therapie mit ein. In ihren sechs Tageskliniken bietet die LWL-Klinik Marl-Sinsen ebenfalls teilstationäre und ambulante Behandlungen an.

Hegen Eltern oder Sorgeberechtigte den Verdacht, dass ihr Kind an einer Essstörung leidet, ist schnelles Handeln wichtig. Häufig schafft ein Termin beim Haus- oder Kinderarzt bzw. einem niedergelassenen Therapeuten schon Klarheit. Betroffene können sich auch direkt an die Institutsambulanz der LWL-Haardklinik Tel. 02365/ 802-2402 wenden und einen Termin vereinbaren.

http://www.lwl-jugendpsychiatrie-marl.de

LWL-Einrichtung:
LWL-Klinik Marl-Sinsen
Haardklinik
Halterner Str. 525
45770 Marl
Karte und Routenplaner

Weiterbildungsseminare als Garantietermine

http://www.tuv.com
http://www.tuv.com

Über 1.000 Seminare von A wie Arbeitsrecht bis Z wie Zollabwicklung: Damit die Verantwortlichen in den Firmen möglichst frühzeitig die weitere Qualifizierung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Angriff nehmen können, hat die Akademie von TÜV Rheinland jetzt die Broschüren mit dem kompletten Weiterbildungsangebot für 2015 an die Unternehmen verschickt. Besonderer Clou: Für die Kurse werden flächendeckend an allen 67 Standorten in ganz Deutschland spezielle Garantietermine vergeben. Das heißt, dass diese Seminare in jedem Fall an den zuvor veröffentlichten Terminen und Orten stattfinden.

Die Garantietermine gibt es in den Bereichen Arbeitssicherheit, Bau, Gesundheit, IT, Management, Qualitätsmanagement, Technik und Umwelt. In der Sparte Medizinprodukte-Industrie bieten die Spezialisten für Weiterbildung sämtliche Veranstaltungen als Garantietermine an. Damit haben die Unternehmen vollständige Planungssicherheit und das spart den Unternehmen Zeit und Geld: Teilnehmerinnen und Teilnehmer können bereits langfristig planen und bei Anreise sowie Unterkünften oftmals von Frühbucherrabatten profitieren. Auch zeitraubende Umbuchungen bei der Verlegung von Seminaren ist Schnee von gestern. Hinsichtlich der Realisierung von Projekten, für deren Umsetzung die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zuvor eine spezifische Schulung absolvieren oder Qualifizierung vorweisen müssen, bieten die Garantietermine ebenfalls Vorteile. Denn auch die Unternehmen sind jetzt dank der Planungssicherheit in der Lage, ihre Vorhaben fristgerecht durchzuführen, da die Mitarbeiter in jedem Fall pünktlich zum Projektstart auf das erforderliche Know-how zurückgreifen können.

Alle Termine sowie Informationen zu den Seminarangeboten auch unter www.tuv.com/garantietermine bei TÜV Rheinland im Internet.

28 420 Rheuma-Patienten wurden stationär in Krankenhäusern behandelt

Düsseldorf (IT.NRW). Im Jahr 2013 wurden in den nordrhein-westfälischen
Krankenhäusern 28 420 Patientinnen und Patienten in einer Rheumatologie stationär behandelt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt anlässlich des Welt-Rheuma-Tages (12. Oktober 2014)mitteilt, waren das 4,5 Prozent weniger als 2012 (29 771), aber 20,6 Prozent mehr als 2006 (23 574).

Bei den Rheuma-Patienten wurde 2013 die seropositive chronische Polyarthritis (ständige Gelenkentzündung) am häufigsten diagnostiziert (4 258 Fälle). Fast drei Viertel aller in rheumatologischen Fachabteilungen Behandelten waren Frauen (72,7 Prozent). Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Rheuma-Patienten mit ständigen Gelenkentzündungen um 6,1 Prozent gesunken; im Vergleich zu 2006 stieg ihre Zahl um 16,5 Prozent.

Die Rheumatologie ist je nach fachärztlichem Schwerpunkt des Krankenhauses der Fachabteilung „Innere Medizin“ oder der Orthopädie zugeordnet. Im Jahr 2013 waren in den nordrhein-westfälischen Krankenhäusern insgesamt 22 internistische sowie zehn orthopädische Rheumatologien eingerichtet. Damit verfügten von den 370 nordrhein-westfälischen Krankenhäusern 32 über Rheumatologien. Trotz nahezu unveränderter Zahl der Krankenhäuser mit rheumatologischen Fachabteilungen war die Zahl der aufgestellten Betten in dieser Fachrichtung 2013 mit 1 039 Betten (-4,3 Prozent) niedriger als 2006 (1 086). Wie die Statistiker mitteilen, wurde die pädiatrische Rheumatologie (für Kinder und Jugendliche) im Rahmen dieser Statistik nicht berücksichtigt. (IT.NRW)
http://www.it.nrw.de

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