Wohnraum für Studierende

Bonn ist bei Studierenden aus aller Welt gefragt. Doch vor dem Studium steht oft eine schwierige Wohnungssuche - sowohl ganz altmodisch am Schwarzen Brett als auch im Internet. Foto: Barbara Frommann/Uni Bonn
Bonn ist bei Studierenden aus aller Welt gefragt. Doch vor dem Studium steht oft eine schwierige Wohnungssuche – sowohl ganz altmodisch am Schwarzen Brett als auch im Internet. Foto: Barbara Frommann/Uni Bonn

Universität Bonn appelliert an Vermieter

Das Wintersemester 2014/15 hat begonnen – und damit verschärft sich auch die Lage am studentischen Wohnungsmarkt. Vor allem internationale Studierende, die neu nach Bonn kommen, tun sich schwer, auf dem privaten Markt ein Zimmer zu finden. Die Universität Bonn appelliert darum an Wohnungseigentümer, ihre Räumlichkeiten auch an studierende Gäste aus dem Ausland zu vermieten.

Jeder achte Student in Bonn hat eine andere als die deutsche Staatsbürgerschaft. Insgesamt sind über 130 verschiedene Nationalitäten an der Universität vertreten. Im Ausland genießt die Bonner Alma mater einen sehr guten Ruf. Rektor Prof. Dr. Jürgen Fohrmann ist darum besorgt: „Obwohl Bonn in aller Welt als Forschungsuniversität und Studienort bekannt und beliebt ist, kommt es immer wieder vor, dass internationale Erstsemester kehrtmachen, weil sie einfach keine Bleibe finden. Das Studentenwerk kann nicht allen Interessenten einen Wohnheimplatz anbieten. Ich appelliere daher an die privaten Wohnungseigentümer, ihre Räumlichkeiten an unsere Gäste aus aller Welt zu vermieten. Sie tragen damit dazu bei, Bonn als internationalen Standort von Forschung und Lehre zu stärken.“

Portal „Zimmer frei: Wohnungssuche auf Deutsch und Englisch

Mit dem Ziel, die studentische Wohnungsnot insgesamt zu lindern, haben die hiesigen Hochschulen, die Bundesstadt Bonn, der Rhein-Sieg-Kreises und eine große Zahl von Partnereinrichtungen die Wohnbörse „Zimmer frei?!“ ins Leben gerufen. Die begleitende Kampagne wirbt für die Schaffung von studentischem Wohnraum. Im Portal „Zimmer frei?!“ (http://www.zimmerfrei-bonn.de) können sowohl Zimmer als auch Wohnungen und Wohngemeinschaften sowie kurzfristige Übernachtungsmöglichkeiten kostenlos inseriert und gesucht werden. Speziell für internationale Studierende und Gastwissenschaftler, die noch über geringe Deutschkenntnisse verfügen, wurde außerdem eine englische Fassung des Portals eingerichtet.

Vermieter können im Portal auch Fotos ihrer Angebote hochladen. Vermietern, die ihr Wohnungsangebot nicht online einstellen können oder wollen, steht der Infopunkt der Universität Bonn mit Rat und Tat zur Seite. Er ist im alten Studentensekretariat im Hauptgebäude, Platz an der Schlosskirche, zu finden. Montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr hilft das Infopunkt-Team Besuchern und Anrufern bei der Dateneingabe.

Quelle/Text/Redaktion: www.uni-bonn.de

Die Vandalen: Sargnagel für Rom

Anfang des 5. Jahrhunderts n. Chr. ziehen die Vandalen durch halb Europa über die Straße von Gibraltar bis nach Afrika. Eine kleine, schlagkräftige Truppe erobert später Rom und wird zum Sargnagel des weströmischen Reiches. 100 Jahre lang schreibt das Königreich dieses Germanenstamms eine erstaunliche Erfolgsgeschichte gegen scheinbar übermächtige Gegner, bevor es 533 vollkommen untergeht. Über die Vandalen und ihren größten Herrscher Geiserich hat der Historiker Prof. Dr. Konrad Vössing von der Universität Bonn nun das Buch „Das Königreich der Vandalen” geschrieben.

Prof. Dr. Konrad Vössing vom Institut für Geschichtswissenschaft der Universität Bonn mit seinem Buch „Das Königreich der Vandalen". (c) Foto: Volker Lannert/Uni Bonn
Prof. Dr. Konrad Vössing
vom Institut für Geschichtswissenschaft der Universität Bonn mit seinem Buch „Das Königreich der Vandalen“. (c) Foto: Volker Lannert/Uni Bonn

Der Geschichtswissenschaftler der Universität Bonn zeichnet darin nicht nur das Bild des Vandalenherrschers Geiserich als gewieften und mit allen Wassern gewaschenen Strategen, sondern räumt auch mit dem Vorurteil auf, die Vandalen hätten im römischen Reich immer wieder aus blinder Zerstörungswut geplündert: „Die Vandalen und den Vandalismus im heutigen negativen Wortsinn gibt es erst seit der Zeit der Französischen Revolution”. Dass der Name des mit rund 80.000 Mitgliedern recht kleinen Stammes sich bis heute im internationalen Wortschatz der Schimpfwörter wiederfindet, „ist zwar historisch nicht gerechtfertigt, befeuert aber nach wie vor das Interesse an ihm.” Auch der lange Weg der Vandalen quer durch Europa und ihr schneller Untergang tragen dazu bei.

Geiserich führte die Vandalen nahezu fünf Jahrzehnte, von 428 bis 477, an. Es gelang ihm, mit einem Heer von nicht mehr als rund 15.000 Mann das römische Nordafrika einzunehmen und im heutigen Tunesien Fuß zu fassen. „Das zeigt die militärische Schwäche der Römer in dieser Zeit”, sagt Konrad Vössing. Die Schar Geiserichs erobert schließlich Karthago, setzt sich in der fruchtbaren Umgebung fest, nutzt die Infrastruktur und lässt die Landbevölkerung für sich arbeiten. Schließlich werden eigene staatliche Strukturen entwickelt. Doch zur Ruhe kommen die Vandalen zunächst nicht.

Der entscheidende Schlag gegen das weströmische Reich

Immer wieder muss Geiserich gegen die Römer kämpfen, die ihr Territorium zurückfordern, geht aber auch zum Angriff über. Im Jahr 455 sieht er die Zeit gekommen, selbst Stärke zu demonstrieren. Die Stadt Rom ist nur schwach besetzt. Der Angriff gelingt. „Geiserich versetzt dem taumelnden Westreich einen letzten Schlag. Er filzt zwar die Stadt und nimmt alles Wertvolle mit. Aber seine Soldaten handeln planvoll und diszipliniert, nicht als wilde Horde“. Auch ging es nicht nur um Beute. Geiserich wollte die Verfügungsgewalt über das römische Kaisertum. Der Historiker von der Universität Bonn vermutet, dass der machtbewusste Vandalen-König plante, einen ihm genehmen Kaiser zu installieren, was allerdings nicht gelang. Zumindest eine weitere Schwächung Roms wurde aber erreicht, auch durch den Raub der römischen Schätze: Man konnte im Westreich jetzt kaum noch den Sold für die Soldaten aufbringen.

In Schwierigkeiten geriet das Vandalenreich unter der Herrschaft des Geiserich-Sohnes Hunerich zunächst nicht durch Attacken von außen, sondern durch Probleme in Afrika: Streitigkeiten um die Thronfolge und religiöse Spannungen zwischen Vandalen und ihren römischen Untertanen. „Auch Aufstände und Attacken von Maurenstämmen setzten die Vandalen unter Druck”, sagt Konrad Vössing. „Der entscheidende Schlag kam aber aus Konstantinopel.“ Das Königreich der Vandalen endet jäh unter ihrem letzten König Gelimer, nach einem vernichtenden byzantinischen Angriff. Was bis heute bleibt, ist ein zu Unrecht schlechter Ruf und ein wieder erwecktes Interesse der Historiker am faszinierenden Aufstieg und rätselhaften Fall dieses Germanenstammes.

Publikation: „Das Königreich der Vandalen – Geiserichs Herrschaft und das Imperium Romanum”, Prof. Dr. Konrad Vössing, Philipp von Zabern-Verlag, Darmstadt, gebunden, 24,95 Euro, 208 Seiten, ISBN 978-3-8053-4761-7.

Quelle/Text/Redaktion: www.uni-bonn.de

Grundbaustein von Silikonen isoliert

Dipl.-Chem. Bernhard Baars in seinem Element. Foto: Barbara Frommann/Uni Bonn
Dipl.-Chem. Bernhard Baars in seinem Element. Foto: Barbara Frommann/Uni Bonn

Backformen, Implantate und mehr…

Backformen, Dichtungsmasse für Badfugen, Schläuche oder Implantate beim Arzt: Sie bestehen heutzutage oft aus Silikonen. Die industrielle Bedeutung dieser siliziumhaltigen Kunststoffe (Polymere), ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. So wie alle Kunststoffe sind auch die Silikone aus kleinen Wiederholeinheiten aufgebaut, die Silanone genannt werden. Seit einem Jahrhundert haben Forscher ohne Erfolg versucht, diese äußerst reaktionsfreudigen Grundbausteine der Silikone in Substanz zu fassen. Wissenschaftlern im Institut für Anorganische Chemie der Universität Bonn um Prof. Dr. Alexander C. Filippou ist es nun erstmals gelungen, ein Silanon zu isolieren. Die renommierte Fachzeitschrift Angewandte Chemie hat die Arbeit der Bonner Forscher nun mit zwei Veröffentlichungen gewürdigt.

Die Isolierung eines Silanons gelang dem 28-jährigen Diplom-Chemiker Bernhard Baars bei Laborversuchen mit sehr reaktiven Stoffen, die Silizium-Dreifachbindungen enthalten. Bei den Silanonen handelt es sich um Verbindungen, die über eine stark polarisierte Silizium-Sauerstoff-Doppelbindung verfügen. Die hohe Reaktionsbereitschaft dieser Bindung machte die Isolierung der Silanone in der Vergangenheit so schwer.

Daher war es bislang Wissenschaftlern lediglich möglich, die Existenz von Silanonen unter extremen Bedingungen, so zum Beispiel bei sehr niedrigen Temperaturen nachzuweisen. „Jetzt ist es erstmals gelungen, ein Silanon tatsächlich in einer Flasche abzufüllen “, erklärt Chemiker Bernhard Baars, der sich schon in seiner Diplomarbeit an der Uni Bonn mit dem Thema beschäftigte.

Dipl.-Chem. Bernhard Baars. Foto: Barbara Frommann/Uni Bonn
Dipl.-Chem. Bernhard Baars. Foto: Barbara Frommann/Uni Bonn

Durchbruch mit Metallfragmenten

Der Durchbruch gelang den Bonner Forschern nach zweijähriger Arbeit mit Metallen. So konnten sie beim Silanonaufbau (R2Si=O) den einen organischen Rest R durch ein metallhaltiges Fragment ersetzen und so die gesamte Verbindung stabilisieren. „Das ist uns in ähnlicher Weise schon mit anderen reaktiven Verbindungen gelungen“, sagt Baars.

Die Gruppe um den Bonner Universitätsprofessor Filippou befasst sich nun mit der weiteren Erforschung dieser Verbindungen. Aus ihrer Sicht steckt in den Silanonen ein großes synthetisches Potenzial, zumal die darin vorkommenden Stoffe Silizium und Sauerstoff zu den beiden häufigsten Elementen der Erdkruste gehören. Nun wird auch ein direkter Vergleich mit den analogen Kohlenstoffverbindungen, den Ketonen möglich sein, welche für die Industrie ebenfalls von Bedeutung sind und beispielsweise als Riechstoffe in Kosmetika oder in Kunststoffen (Plexiglas) enthalten sind. „Zunächst einmal geht es zunächst darum, die Reaktivität der Silanone näher zu untersuchen“, so Baars. Möglicherweise ließen sich aufgrund der Erkenntnisse neue Materialien herstellen oder die Eigenschaften bestehender Stoffe könnten verbessert werden.

Publikation: A. C. Filippou, B. Baars, O. Chernov, Y. N. Lebedev, G. Schnakenburg, Angewandte Chemie 2014, 126, 576.
Highlight: S. S. Sen, Angewandte Chemie 2014, 126, 8964.

Quelle/Text/Redaktion: www.uni-bonn.de

Test: iPhone 6 und iPhone 6 Plus

Was Apples Neue taugen

Die Stiftung Warentest hat die neuen iPhones ins Prüflabor geschickt und den Test jetzt auf www.test.de/iphone6 veröffentlicht. Zentrale Ergebnisse der Prüfungen:

Die neue großen Displays sind richtig gut. Die Darstellung ist knackscharf, kontraststark und auch aus seitlichen Blickwinkeln und bei heller Umgebung noch gut lesbar.

Die Kamerafunktion der neuen iPhones gehört zu den derzeit besten am Markt.

Die Akkuleistung ist weder verheerend noch berauschend. Das größere iPhone 6 Plus hat deutlich längere Telefonier- und Standby-Zeiten als das kleinere 6. Im Surfbetrieb wird dieser Vorteil dagegen vom stromfressenden Riesendisplay neutralisiert. Beim Surfen per LTE schaffen beide Geräte rund 4,5 Stunden.

Den Standard-Stabilitätstest für Smartphones haben beide Geräte ohne größere Schäden bestanden. Weder im Falltest noch im Regentest gab es Probleme. Die Displays zeigen sich erfreulich unempfindlich gegen Kratzer. Nur die Rückseite aus Aluminium verkratzt ziemlich leicht.

Im Biegetest der Partnerorganisation Consumer Reports hielt das iPhone 6 Lasten bis über 30 Kilogramm, das iPhone 6 Plus über 40 Kilogramm stand, bevor es sich dauerhaft verformte. Die neuen iPhones sind damit tatsächlich leichter zu verbiegen als das iPhone 5 oder ein Samsung Galaxy Note 3, laut Consumer Reports sprechen die Werte aber gegen ernsthafte Konstruktionsfehler.

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