Heulagen und Grassilagen in der Pferdefütterung

(aid) – Grobfutter für Pferde kann genauso gut aus Gras- oder Heulagen wie aus Heu bestehen: Hauptsache die Qualität ist einwandfrei. Wichtig ist das ausreichende Bereitstellen genügend strukturierten Futters. Nicht übergewichtige Pferde und Ponys benötigen 1,5 kg Trockenmasse auf 100 Kilogramm Lebendgewicht. Daraus folgt, dass bei Heufütterung 1,7 kg auf 100 kg Gewicht entfallen und bei Heu- und Grassilagen abhängig von der Trockensubstanz zwischen 2,2 und 3 kg. Diese Werte bestätigte Professor Ingrid Vervuert von der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig in der Zeitschrift „Der Praktische Tierarzt“.

Unter Pferdehaltern hält sich bisher hartnäckig das Vorurteil, dass Stallbetreiber Grassilage füttern, um Geld zu sparen und damit die Gesundheit der Tiere aufs Spiel setzen. Silagen seien zu proteinreich, führten zu vermehrten Zahnproblemen oder „übersäuerten“ den Darm, sind oft gehörte Meinungen. Nach Ansicht der Wissenschaftler kann das so nicht bestätigt werden. Wichtig sei, die geöffneten Ballen rasch zu verbrauchen, vor allem bei höheren Außentemperaturen. Auch das Risiko, durch mitsilierte kleinere Tierkadaver Botulismus zu begünstigen, wird immer wieder angeführt. Die Fütterungsexperten wiesen aber darauf hin, dass zur Vermeidung dieser schwerwiegenden Erkrankung vor allem die Düngung mit Feststoffen aus der Geflügelhaltung oder mit Resten aus der Biogasanlage unterbleiben müsse. Auch zu tiefer Schnitt müsse vermieden werden, um den Erdeintrag in die Silageballen gering zu halten.

Bedenken sollten Pferdehalter auch, dass die Wetterbedingungen in Deutschland oft nicht ideal sind für wirklich gutes Heu. In manchen Jahren und Regionen weist Heu dann oft Bakterien und Schimmelpilze auf. Die Konservierung durch Milch- und Essigsäure führt in Silagen dazu, dass Schimmelpilze sich nur wenig vermehren können. Gute Heu- oder Grassilage kann dann – auch durch die geringere Staubentwicklung – als Futtermittel dem Heu überlegen sein.
Britta Klein, www.aid.de

Weitere Informationen:

Quelle: Der Praktische Tierarzt 96, (Suppl. 2), Seite 159 bis 162 (2015), www.vetline.de

aid-Heft „Qualitäts-Grassilage – vom Feld bis in den Trog“
Bestell-Nr. 1563, Preis: 4,50 Euro
www.aid.de/shop/shop_detail.php?bestellnr=1563

Mehr Obst und Gemüse

(aid) – Mal ehrlich, hatten Sie heute schon Ihre Portion Obst? Werden Sie später noch ausreichend Gemüse essen? Passt heute nicht so gut, weil es in der Mittagspause schnell gehen muss oder Sie am Abend keine Zeit haben, aufwändig zu kochen? Da geht es Ihnen wahrscheinlich wie vielen anderen auch. Doch jetzt die gute Nachricht: So schwierig ist das alles gar nicht.

Der neue Hörfunkbeitrag des aid infodienst „Mehr Obst und Gemüse – Genuss statt Verdruss“ zeigt, wie man mit kleinen Tricks die große Vielfalt an saisonalem Gemüse und Obst nicht nur genießen kann, sondern auch umsetzen – ganz ohne Zwang und Verzicht: „Das Allerwichtigste ist, man sollte nicht zu streng zu sich selbst sein. Ein schlechtes Gewissen und Essen mit Genuss passen jedenfalls überhaupt nicht zusammen“, erklärt Harald Seitz vom aid infodienst. Das große und überall verfügbare Angebot sollte man auch nutzen. „Denn es gibt so viele Gemüse- und Obstsorten, dass ein Leben kaum ausreicht, um alles durchzuprobieren.“

Unter www.aid.de/presse/hoerfunkbeitraege.php steht der Beitrag direkt als mp3-Datei zum Anhören oder Herunterladen bereit. Ebenso finden Sie hier das Text-Manuskript als PDF-Dokument.
www.aid.de

Kein Leben ohne Fischstäbchen

(aid) – Sagt Ihnen der Name Clarence Birdseye etwas? Nein? Aber bei Käpt’n Iglo klingelt es bestimmt. Tatsache ist, dass es ohne Birdseye heute keine Fischstäbchen gäbe und keine anderen rund 17.000 gefrorene Artikel in den Tiefkühltheken der deutschen Supermärkte. Denn Clarence Birdseye ist kein geringerer als der Erfinder des industriellen Tiefkühlverfahrens.

Auf die Idee brachten den Meeresbiologen die Inuit (vormals: Eskimos) auf Forschungsreisen nach Labrador, im Norden Kanadas ab dem Jahr 1912. Birdseye beobachtete, wie die Einwohner frisch gefangenen Fisch an Leinen in den eisigen Wind hingen und sich nur kleine Eiskristalle bildeten. Fasziniert, wie frisch der Fisch nach dem Auftauen und Zubereiten selbst nach mehreren Wochen schmeckte, machte er sich zu Hause gleich auf die Suche nach dem Geheimnis. Sehr schnell kam er auf die Idee, dass es an der Schnelligkeit des Einfrierens lag.

Denn je schneller der Fisch eingefroren wurde, desto kleinere Eiskristalle bildeten sich. Entsprechend blieb die Struktur der Zellen intakt und der Fisch blieb „frisch“ bis zur Zubereitung. So entwickelte Birdseye bereits 1926 das erste Gerät zum Tiefkühlen; die „Quick Freeze Machine“. Sie auf demselben Prinzip beruhte, wie die Konservierungsmethode der Inuit: Runter mit der Temperatur so schnell wie möglich. Die Methode funktionierte – nach mehreren Versuchsreihen – auch für Obst und Gemüse.

Es dauerte aber bis ins Jahr 1930, bis die ersten Produkte auch tatsächlich in Geschäften auftauchten. In den USA waren bereits Tiefkühler für den Verkauf von Eiscreme gang und gäbe und man räumte für die neuen Produkte ganz einfach die Vanille-Eiscreme etwas zur Seite, um Platz zu schaffen.

Vor 85 Jahren also wurde der Lebensmittelmarkt revolutioniert. Deutschland musste allerdings noch satte 25 Jahre warten; ganz einfach, weil die Tiefkühltruhen fehlten. 1955 wurden dann auf der größten internationalen Lebensmittelmesse Anuga in Köln erstmals Tiefkühlprodukte einem breiten Fachpublikum aus dem Handel vorgestellt.

Die Fischstäbchen als reines Tiefkühlprodukt waren geboren. Aber es dauerte natürlich auch noch seine Zeit, bis die deutschen Haushalte mit entsprechenden Geräten „aufgerüstet“ waren. Inzwischen liegt der Pro-Kopf-Verbrauch jedes Bundesbürgers bei über 41 Kilogramm. 1960 lag er noch bei durchschnittlich 400 Gramm.

Beim industriellen Schockfrosten werden die Lebensmittel schnell bei Temperaturen von unter minus 30 Grad Celsius eingefroren. Die Zellflüssigkeit bildet bei diesem schnellen Verfahren nur sehr kleine Eiskristalle, die die empfindlichen Zellstrukturen der Produkte nicht beschädigen können. Vitamine, Mineralien, wichtige Inhaltsstoffe, Geschmack und die Saftigkeit bleiben erhalten.

Das schafft man in einem Tiefkühlgerät für den Privathaushalt natürlich nicht. Aber nahezu alle Lebensmittel kann man auch zu Hause einfrieren – vorausgesetzt, man weiß wie. Frisches Gemüse beispielsweise sollte vor dem Tiefkühlen blanchiert werden, sonst verliert es Farbe, Geschmack und Vitamine. Zum Einfrieren eignen sich Obst, Gemüse, Fleisch, Geflügel, Fisch, Brot, Kuchen und gegarte Speisen. Es sollten nur Nahrungsmittel bester Qualität verwendet werden. Ungeeignet sind dagegen zum Beispiel Eier, Blattsalate, rohe Kartoffeln, Gurken, rohe Äpfel und Birnen. Der Grund: Solche wasserreichen Lebensmittel werden beim Auftauen matschig und verlieren ihre typische Konsistenz. Ungeeignet sind auch Milchprodukte wie Jogurt, Dickmilch, Saure Sahne und Creme fraiche. Sie flocken schnell aus und werden grießig.

Harald Seitz, www.aid.de

Weitere Informationen:

FAQs rund ums Einfrieren unter:

www.aid.de/verbraucher/konservierungsverfahren_faq_gefrieren.php

aid-Broschüre „Tiefkühlkost – Einfrieren von A bis Z“
108 Seiten, Bestell-Nr.:1057, Preis: 4,50 EUR,
www.aid.de/shop/shop_detail.php?bestellnr=1057, inkl. Leseprobe

Bunter Frühlingssalat mit Dip

Bunter Frühlingssalat mit Dip Foto: Wirths PR
Bunter Frühlingssalat mit Dip
Foto: Wirths PR

Bunter Frühlingssalat mit Dip
(für 4 Personen)

600 g Spargel
1 kleiner Frisée-Salat
1 gelbe Paprikaschote
2 Frühlingszwiebeln
1 kleine Zwiebel
1 Bund Radieschen
4 hart gekochte Eier
200 g Saure Sahne
3 EL fein gehackte Kräuter
Salz
Pfeffer
Zitronensaft
1 rote Chilischote
150 g Lachsschinken
Paprikapulver
8 EL Löwenzahn-Presssaft (gibt es in Apotheke und Reformhaus)

Den Spargel putzen und kochen. Den Frisée-Salat in kleine Stücke rupfen und waschen. Die Paprika waschen und putzen, die Zwiebel abziehen und die Frühlingszwiebel waschen, dann das Gemüse in Streifen bzw. Ringe schneiden. Die Radieschen waschen und in Scheiben schneiden. Die Eier halbieren, die Eigelbe mit 100 g Saure Sahne und den fein gehackten Kräutern mischen, mit Salz, Pfeffer und Zitrone abschmecken und in die Eihälften füllen.

Chili in kleine Streifen schneiden, mit der restlichen Sauren Sahne mischen und mit Paprika und Zitrone abschmecken. Den Salat und das Gemüse auf vier Tellern anrichten. Mit dem Lachsschinken, den Eihälften und den Dips servieren. Löwenzahnsaft mit Wasser oder Mineralwasser mischen und dazu trinken (entschlackt, entwässert und regt den Stoffwechsel an).

Pro Person: 243 kcal (1017 kJ), 20,0 g Eiweiß, 14,3 g Fett, 7,1 Kohlenhydrate

Löwenzahnsaft

Frischer Löwenzahn schmeckt nicht nur köstlich, das vitaminreiche Kraut hat auch außerordentliche gesundheitliche Vorteile und regt die Verdauung auf natürliche Weise an. Deshalb wird aus frischem Löwenzahn auch ein gesunder Saft gepresst. Die darin enthaltenen Bitterstoffe wirken galletreibend. Das “Mehr” an Galle beschleunigt die Verdauung. Löwenzahn-Presssaft regt Leber und Niere zu einer höher Aktivität an und wirkt positiv auf das Bindegewebe und den gesamten Stoffwechsel. Durch seine harntreibende Wirkung entwässert er auch den Körper. Den gesunden Saft gibt es in Apotheken und Reformhäusern (z. B. von Schoenenberger).

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