Mikrobe des Jahres: Nützliche Knöllchenbakterien

(aid) – Das Knöllchenbakterium ist die Mikrobe des Jahres 2015. Denn der Mikroorganismus erleichtert den Anbau von Gemüse und Futtermittelpflanzen, begründet die Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie ihre Entscheidung. Er kann künstlichen Dünger ersetzen, da er den Pflanzen Stickstoff für das Wachstum zugänglich macht.

Das Knöllchenbakterium (Rhizobium) verhilft Leguminosen zu einem guten Wachstum. Zu dieser artenreichen Pflanzenfamilie gehören zum Beispiel Bohnen, Erbsen und Linsen, aber auch Futterpflanzen wie Klee und Luzerne. Die weltweite Produktion von Sojabohnen wäre ohne Knöllchenbakterien kaum möglich, erklären die Biologen. Bereits das Saatgut wird mit den Mikroorganismen geimpft.

Die Pflanze sendet Botenstoffe aus, damit die Kleinstlebewesen in die feinen Wurzeln eindringen. In wenigen Wochen entstehen die bakteriengefüllten Knöllchen, in denen die Pflanze einen roten Farbstoff bildet. Dieser bindet Sauerstoff und sorgt auf diese Weise für eine sauerstoffarme Umgebung. Unter diesen Bedingungen sind die Knöllchenbakterien in der Lage, den Stickstoff aus der Luft in Ammonium umzuwandeln und ihn dadurch für die Pflanze zugänglich zu machen. Der Nährstoff wird gebraucht, um Eiweiße und Bausteine für ihr Erbgut herzustellen.

Das Zusammenleben ist für beide Partner vorteilhaft: Leguminosen können mit Hilfe von Rhizobien auch auf stickstoffarmen Böden gedeihen. Die Bakterien erhalten dafür Nährstoffe und können sich geschützt vermehren. Vermutlich hat sich die Symbiose vor etwa 100 Millionen Jahren entwickelt.
Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:

Wer findet die Mikrobe des Jahres 2015? Unter diesem Motto steht ein Wettbewerb für Schüler und Studierende. Bis zum 15. Oktober 2015 können Fotos, Videos und kreative Gestaltungen eingereicht werden:
www.mikrobe-des-jahres.de

„Warum wir Südtirol so lieben!“

(ots) – Seit Jahren zählt Südtirol zu den Lieblingszielen der Deutschen im Ausland. Prächtige Berge, kulinarische Leckereien, moderne Architektur und romantische Altstädte üben einen ganz besonderen Reiz aus. Am 26. März 2015, erscheint der 156 Seiten starke neue MERIAN über Südtirol in einer Auflage von 100.000 Exemplaren. In seiner aktuellen Ausgabe zeigt MERIAN mit exklusiven Fotos und Reportagen die ganze Schönheit der nördlichsten Region Italiens. „Für viele Deutsche ist Südtirol das Ferienziel überhaupt.

Foto: obs/Jahreszeiten Verlag, MERIAN/JAHRESZEITEN VERLAG
Foto: obs/Jahreszeiten Verlag, MERIAN/JAHRESZEITEN VERLAG

Nicht wenige haben diese Begeisterung schon von den Eltern übernommen“, sagt MERIAN-Chefredakteur Andreas Hallaschka. „Die MERIAN-Redaktion macht da keine Ausnahme. Für fast alle von uns war die Arbeit an der Ausgabe eine Art Heimspiel. Unsere langjährige Redakteurin und Autorin Barbara Baumgartner stammt sogar aus Bruneck.“

Die wichtigsten Themen im neuen MERIAN Südtirol:

   - Atmosphäre, Leichtigkeit, Berge, Ruhe, Weite - warum wir Südtirol so lieben und immer wieder zurückkehren. Ein Fotoessay über die wichtigsten Gründe
   - Meran: Die Mischung macht's. Italienische Leichtigkeit zieht durch Kulissen aus Sisis Zeiten. Schlaglichter aus einer neu belebten Kurstadt.
   - "Allein bin ich am besten!" Reinhold Messner im Gespräch über 
     Berge, Heimat und neue Pläne.
   - Im Garten Eden: MERIAN stellt die Menschen vor, die die leckeren
     Südtiroler Spezialitäten herstellen.
   - Die Leiden des alten Ötzi. Der 5300 Jahr alte Gletscherfund ist 
     eine Fundgrube für die Wissenschaft.
   - Wandern. Die Südtirolerin Tamara Lunger ist eine der weltbesten 
     Bergsteigerinnen. Ein MERIAN-Autor und -Fotograf wanderten mit 
     ihr den Dolomiten-Höhenweg.
   - Kunst. Walter Moroder kommt aus dem Tal der Herrgottsschnitzer. 
     Seine Skulpturen werden mit denen von Giacometti verglichen. Ein
     Porträt.

Plus: Alle wichtigen Sehenswürdigkeiten und rund 250 Tipps für schöne Ausflüge und kleine Abenteuer in einem ausführlichen Infoteil. Dazu Insidertipps zu Museen, Theater, Hotels und Restaurants sowie großerausfaltbarer MERIAN-Karte.

MERIAN ist im gut sortierten Zeitschriften- und im Buchhandel oder unter www.merian.de erhältlich und kostet 8,95 Euro.

Weniger Tote durch Drogen

Die Zahl der Drogentoten sinkt in Nordrhein-Westfalen seit Jahren kontinuierlich, und die positive Entwicklung hielt auch 2014 entgegen dem bundesweiten Trend an: 184 Menschen starben an den Folgen ihres Drogenkonsums, das sind sieben Prozent weniger als 2013 (198 Tote). Seit 2010 ist die Zahl der Drogentoten in NRW um 36 Prozent zurückgegangen. In den Drogenkonsumräumen konnte seit 2010 durch schnelle Hilfe vor Ort in 223 Fällen der Drogentod verhindert werden.

„Der kontinuierliche Rückgang der Zahl der Drogentoten ist ein Erfolg, aber darf für niemanden ein Anlass sein, bei Präventions-, Aufklärungs- und Hilfeangeboten nachzulassen“, erklärte Gesundheitsministerin Barbara Steffens in Düsseldorf. „Niedrigschwellige Sucht- und Drogenhilfeangebote tragen in Nordrhein-Westfalen dazu bei, die gesundheitliche Situation drogenabhängiger Menschen zu verbessern. Die landesweit zehn Drogenkonsumräume sowie ein Anheben der Eigenbedarfsgrenze durch die Justiz haben den Zugang zum Hilfesystem insgesamt verbessert und sich offensichtlich bewährt“, so Steffens weiter.

Für Innenminister Ralf Jäger ist neben den Präventions- und Hilfsangeboten die konsequente Strafverfolgung der Drogendealer wichtig. „Die Polizei wird weiter entschlossen gegen die skrupellosen kriminellen Hintermänner der Rauschgiftszene vorgehen“, machte er deutlich.

Im Jahr 2014 sind 155 Männer durch Drogen gestorben. Das sind zehn Personen weniger als im Vorjahr (minus 6 Prozent). Die Zahl der Frauen, die Opfer ihrer Drogensucht wurden, hat sich von 33 auf 29 verringert (minus 12 Prozent). Die Haupttodesursache war der Konsum von Heroin oder die Kombination aus Heroin und anderen Rauschmittel. „Besonders risikoreich sind Kombinationen von verschiedenen oder verunreinigten oder gestreckten Drogen. Deren Wirkung ist für die Drogenkranken überhaupt nicht kalkulierbar“, erläuterte Minister Jäger.

Der im Februar 2015 von der Landesregierung verabschiedete „Aktionsplan gegen Sucht“ sieht eine stärkere sektorenübergreifende Vernetzung gesundheitlicher und sozialer Hilfesysteme vor. „Bei der Weiterentwicklung der Sucht- und Dogenhilfeangebote wird der möglichst niedrigschwellige Zugang zu passgenauen Hilfen ein Schwerpunkt bleiben. Besonderes Augenmerk werden wir auf eine noch stärkere Berücksichtigung geschlechtsspezifischer und kultursensibler Ansätze richten. Das steigende durchschnittliche Alter der Drogentoten weist darauf hin, dass wir auch Angebote zur nachhaltigen Stabilisierung älterer Suchtkranker erarbeiten müssen“, so Ministerin Steffens weiter.

Quelle: https://land.nrw

Agrobiodiversität auf die Teller

(aid) – Im Zusammenspiel von Natur und Kultur hat die Landwirtschaft eine Vielzahl standortangepasster Gemüse-, Obst- und Getreidesorten oder so seltene regionale Rassen wie etwa das Rote Höhenvieh oder das Mangalitza-Schwein hervorgebracht. Doch in den vergangenen Jahrzehnten gerieten sie immer mehr ins Abseits, so dass die genetische Vielfalt unserer Kulturpflanzen und Nutztiere, die sogenannte Agrobiodiversität, zunehmend verarmt.

„On-farm“-Erhaltung – also der Anbau seltener Sorten und die Haltung seltener Rassen – trägt dazu bei, diese Vielfalt durch aktive Nutzung zu erhalten. Manche dieser alten Rassen und Sorten gäbe es also längst nicht mehr ohne das große Engagement von Landwirten, aber auch von Gastronomen, die ihre Speisekarte beispielsweise mit traditionellem Wurzelgemüse oder Fleischgerichten vom Pommerschen Landschaf bereichern. Im Rahmen des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) haben nun Christina Bantle und Professor Ulrich Hamm von der Universität Kassel untersucht, welchen Bezug Verbraucher zum Thema Agrobiodiversität haben und wie man sie für entsprechende Angebote in der Gastronomie gewinnen kann.

Dafür befragten sie Gäste deutschlandweit in acht Restaurants. Dort wurden über vier Wochen Gerichte mit alten Wurzelgemüsesorten oder Fleisch seltener Rassen angeboten. Ein Teil der Gäste wurde über einen Einleger in der Speisekarte informiert, was das Besondere dieses Angebots ausmacht.

Die Befragung hat ergeben: Der Begriff „Agrobiodiversität“ ist für die unmittelbare Verbraucherkommunikation nicht geeignet. Stattdessen sind die beiden Begriffe „alte Sorten“ sowie „alte Rassen“ allgemein bekannt und weitestgehend positiv besetzt. Sehr erklärungsbedürftig ist jedoch der Slogan „Erhalten durch Nutzung“. Zunächst einmal leuchtet vielen Verbrauchern nicht ein, dass sie zum Erhalt einer Sorte oder Rasse beitragen, wenn sie die Produkte kaufen und essen. „Wenn man aber die Erklärung gibt, dass nur dann Landwirte diese Spezialitäten weiter erzeugen können, wenn sie auch gekauft werden, sind Verbraucher sofort überzeugt“, erläutert Hamm.

Insgesamt wurden die in den Restaurants angebotenen Spezialgerichte von den Gästen sehr gut angenommen. Die Wissenschaftler sehen in solchen Angeboten für Gastronomiebetriebe ein Alleinstellungsmerkmal, das sie von anderen Restaurantangeboten unterscheidet und das größtenteils auch finanziell sehr attraktiv ist. Gastronomen, die „Agrobiodiversitäts-Gerichte“ anbieten, müssen aber den besonderen Wert der Produkte aktiv kommunizieren, denn nur dann sind die Gäste auch bereit, den Mehrpreis für die Spezialitäten zu bezahlen.
Nina Weiler, www.aid.de

Weitere Informationen:

Forschungsvorhaben „Vielfalt durch Nutzung erhalten: Entwicklung von Kommunikationsstrategien zur Agro-Biodiversität in der Gastronomie“, Schlussbericht unter http://orgprints.org/28070/.

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