Das Pferd als Kumpel

Bergmann mit Grubenpferd beim "Buttern" auf der Zeche Robert Müser in Bochum-Werne, 1937. Foto: montan.dok
Bergmann mit Grubenpferd beim „Buttern“ auf der Zeche Robert Müser in Bochum-Werne, 1937.
Foto: montan.dok

Witten (lwl). Warum wurden Pferde im Bergbau eingesetzt? Wie kamen die Tiere in die Grube? Konnten die Vierbeiner wirklich zählen? Diesen und weiteren Fragen widmet sich ein Vortag über die Geschichte der Grubenpferde auf Wittener Zechen, zu dem der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Dienstag (10. 3.) um 18.30 Uhr in sein Industriemuseum lädt. Die Referenten Hans-Jürgen Lewer und Klaus Lohmann, beide Mitglieder im Förderverein bergbauhistorischer Stätten, berichten an diesem Abend über die Arbeits- und Lebensbedingungen der Vierbeiner, aber auch über die emotionale Beziehung des Bergmanns zum Grubenpferd.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts arbeiteten Bergleute und Pferde Seite an Seite auf den Zechen an der Ruhr. Übertägig wurden sie an Kohlenschleppbahnen und Pferdegöpeln eingesetzt. In den Gruben übernahmen die vierbeinigen Helfer als „Schlepper“ den Transport von Kohlen und Arbeitsmaterialien. Unter günstigen Bedingungen zogen die Tiere bis zu zehn Wagen, Arbeiter konnten nur einen Wagen bewegen. Für den Einsatz in der Tiefe mussten die Pferde neben Kraft, Ausdauer und einer bestimmten Größe, auch Eigenschaften wie Gutmütigkeit und Genügsamkeit mitbringen. Feuchtigkeit, schlechte Luft, Lärm und untertägige Ställe gehörten zum Alltag der Tiere. Krankheiten und Unfälle waren keine Seltenheit.

Anfang des 20. Jahrhunderts erreichte die Zahl der Pferde in der Streckenförderung ihren Höchststand, doch mit zunehmender Mechanisierung wurden immer weniger Vierbeiner unter Tage eingesetzt. 1966 beendet das letzte Grubenpferd seinen Dienst.

Parkplätze sind auf dem Gelände vorhanden, der Eintritt ist frei.

LWL-Einrichtung:
LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall

Wasserwege im Wandel

Mit Steinen, Sand und Pflanzen gestalten die Teilnehmer eine eigene Wasserlandschaft. Foto: LWL/Ehses
Mit Steinen, Sand und Pflanzen gestalten die Teilnehmer eine eigene Wasserlandschaft.
Foto: LWL/Ehses

Hattingen (lwl). Noch vor 200 Jahren prägte eine grüne Auenlandschaft das Gelände des heutigen LWL-Industriemuseums Henrichshütte am südlichen Ruhrufer in Hattingen. Der Sprockhöveler Bach durchfloss die Wiesen, die später dem Hochofenwerk für die Produktion von Roheisen weichen mussten. Um Wasserwege im Wandel geht es bei der nächsten „Grünen Werkstatt“ am Sonntag (8.3.). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt dazu von 11 bis 13 Uhr in sein Hattinger Industriemuseum ein.

Heute ist auf dem Hüttengelände vom ehemaligen Bachlauf nicht mehr viel zu sehen, doch es plätschert, tröpfelt und fließt an vielen anderen Ecken. Durch Ritzen, an Mauern, entlang von Rohren oder im Boden sucht sich das Wasser seinen Weg. „Wir verfolgen die Wassertropfen vom LWL-Industriemuseum über Bach und Teich bis zur Ruhr und kommen dabei alten und neuen Wasserwegen auf die Spur“, kündigt Naturpädagogin Birgit Ehses an. Mit Steinen, Sand und Pflanzen können die Museumsbesucher abschließend eine eigene Wasserlandschaft gestalten.

Treffpunkt: Museumsfoyer, Kosten: 3 Euro plus Eintritt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Info: Tel. 02324 9247-140.

+++ Grüne Werkstatt +++
In Kooperation mit der VHS Hattingen bietet das LWL-Industriemuseum ganzjährig die Grüne Werkstatt mit monatlich wechselnden Naturthemen an. Sie findet an jedem zweiten Sonntag von 10.30 bis 12.30 Uhr statt. Einzelveranstaltungen sind auch von Schulen, Kindergärten und anderen Gruppen (z. B. Kindergeburtstag) frei buchbar.

LWL-Einrichtung:
LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen

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