Schon wieder die Schweden: Zelmerlöw gewinnt ESC

Zum sechsten Mal tragen die Schweden den Sieg nach Hause. Diesmal gewann Måns Zelmerlöw für sein Land den Eurovision Song Contest 2015.

Adolf Hitlers Globus

Columbus-Großglobus. O. Winkel, Berlin-Lichtenfelde, 1938. Leihgabe der Bayerischen Staatsbibliothek München. Bayerische Staatsbibliothek München/Bildarchiv
Columbus-Großglobus. O. Winkel, Berlin-Lichtenfelde, 1938. Leihgabe der Bayerischen Staatsbibliothek München.
Bayerische Staatsbibliothek München/Bildarchiv

Die 7 Todsünden“ im Kloster Dalheim

Dalheim (lwl). Hochmut, Habgier, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Trägheit: Die Geschichte der sieben Todsünden ist so alt wie die Menschheit. Vom 30. Mai bis 1. November steht die christlich geprägte Lehre der Laster erstmals im Mittelpunkt einer Sonderausstellung. Die Schau „Die 7 Todsünden“ des LWL-Landesmuseums für Klosterkultur Kloster Dalheim (Kreis Paderborn) zeigt 300 Exponate aus 15 Jahrhunderten bis in die Gegenwart – von der ältesten Niederschrift der menschlichen Laster über deren grausame Manifestation im Nationalsozialismus bis hin zu ihrer modernen Erscheinung.

Adolf Hitlers Globus
Einst gehörte der Großglobus Adolf Hitler – ein 1,80 Meter hohes Sinnbild für die territoriale Habgier der Nationalsozialisten und ihrer auf einer radikalen Rassenlehre gegründeten Überheblichkeit. Zugleich steht er für die gescheiterte Herrschaft des Regimes: Als alliierte Soldaten 1945 den „Führerbau“ in München stürmten, stach vermutlich einer von ihnen mit seinem Bajonett ins hölzerne Herz Deutschlands. Das Einstichloch im Globus ist heute noch deutlich zu sehen. Eine stille Mahnung, dass auf Hochmut ein tiefer Fall folgen kann.

LWL-Einrichtung:
Stiftung Kloster Dalheim
LWL-Landesmuseum
Am Kloster 9
33165 Lichtenau-Dalheim
Karte und Routenplaner

Zug um Zug zum selbstgemachten Schachspiel

Figuren zum "Spiel der Könige" selbst herstellen - im LWL-Museum für Archäologie. Foto: LWL/Gerich
Figuren zum „Spiel der Könige“ selbst herstellen – im LWL-Museum für Archäologie.
Foto: LWL/Gerich

„Schachfiguren selber gießen“

Herne (lwl). „Kunst und Schach sind nur verschiedene Felder, in denen die selbe Poesie Ausdruck findet“ sagte Wladimir Kramnik, ein russischer Schachgroßmeister. Das LWL-Museum für Archäologie in Herne bietet am Samstag (30.5.) von 11 bis 15 Uhr und am Sonntag (31.5.) von 13 bis 17 Uhr die Gelegenheit, im zweiteiligen Kreativseminar Schachfiguren nach eigenen Vorstellungen zu gießen. Neben dem Handwerklichen gibt es interessante Fakten zur Geschichte und zum ursprünglichen Herstellungsverfahren des „Spiels der Könige“.

Im Kreativseminar des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) werden die zwei wichtigsten Techniken für die Fertigung von Schachfiguren, das Schnitzen und Gießen, ausführlich erläutert. Und wer wissen möchte, mit welchen Spielsteinen sich vor rund 800 Jahren der westfälische Adel die Zeit vertrieben hat, wird auch das im Seminar erfahren. An der Werkbank gießt abschließend jeder Teilnehmende ein vollständiges Set aus 32 Figuren. Das zugehörige Spielbrett wird aus Holz hergestellt. Die Kosten für das achtstündige Kreativseminar liegen bei 70 Euro pro Person.

Für Besucher, die es am Sonntag etwas gemächlicher angehen lassen wollen, bietet das Museum am Sonntag unter dem Motto „gesucht. gefunden. ausgegraben.“ eine Führung durch die Dauerausstellung an. Um 14 Uhr geht es auf einem Steg, der durch eine nachgestaltete Ausgrabungslandschaft führt, im Zeitraffer durch die Geschichte Westfalens. Die Führung ist kostenfrei, es ist lediglich der Museumseintritt zu entrichten.
Um 15 Uhr besteht außerdem die Möglichkeit, an der Mitmachausgrabung „Fundort Grabungscamp“ teilzunehmen. Dabei graben die Teilnehmer auf dem Außengelände des Museums nach archäologischen Schätzen wie römischen Fibeln und Schwertern. Genau wie bei den echten Archäologen werden die entdeckten Funde fachmännisch mit Stift, Zeichenbrett und modernen Vermessungsgeräten bestimmt, datiert und dokumentiert. Die Kosten betragen für Erwachsene 7 €, für Kinder und Jugendliche von 6 bis 17 Jahren 3,60 €, Familien zahlen 15 €.

Seit jeher ist das Thema Aberglaube präsent, sei es in der Frage nach dem Diesseits und dem Jenseits, nach der Macht der Natur oder den Mächten der Götter. Um 16 Uhr kann man die enge Verbindung von Kunst und Glaube in einer Führung durch die Sonderausstellung „Aberglaube“ erfahren. Anstelle eines Eintritts für die Sonderausstellung wird um eine Spende gebeten.

Die Öffnungszeiten des LWL-Museums sind: Dienstag, Mittwoch, Freitag 9 Uhr bis 17 Uhr
Donnerstag 9 Uhr bis 19 Uhr und Samstag, Sonntag, Feiertag 11 Uhr bis 18 Uhr. Das Museum ist am 24., 25. und 31. Dezember sowie am 1. Januar geschlossen.

Für alle Angebote ist aufgrund der hohen Nachfrage eine vorherige telefonische Anmeldung während der Öffnungszeiten unter Tel. 02323 94628-0 oder -24 zu empfehlen.

Termine:
Samstag, 30. Mai, 11 bis 15 Uhr (Teil 1) und Sonntag, 31. Mai, 13 bis 17 Uhr (Teil 2)
„Schachfiguren gießen“, Kreativseminar
Altersstufen: Jugendliche ab 16 Jahren (Kinder ab 12 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen) und Erwachsene
Kosten: 70 € pro Person, inklusive Material, zuzüglich Museumseintritt

Sonntag, 31. Mai
14 Uhr: „gesucht. gefunden. ausgegraben.“, Führung durch die Dauerausstellung
Dauer: 1,5 Stunden
Kosten: Museumseintritt

15 Uhr: „Fundort GrabungsCamp“, Mitmachausgrabung im Außengelände des Museums
Altersstufen: Erwachsene und Kinder
Kosten: Erwachsene 7 €, Kinder und Jugendliche von 6 bis 17 Jahren: 3,60 €, Familien 15 €

16 Uhr: „AberGlaube“, Führung durch die Sonderausstellung
Dauer 1,5 Stunden
Kosten: Museumseintritt und eine Spende

LWL-Einrichtung:
LWL-Museum für Archäologie Herne
Westfälisches Landesmuseum
Europaplatz 1
44623 Herne
Karte und Routenplaner

Lebensläufe von ganz unten

Die Autobiografie Carl Fischers, bearbeitet von Paul Göhre, 1904 erschienen. Foto: Fritz-Hüser Institut Dortmund
Die Autobiografie Carl Fischers, bearbeitet von Paul Göhre, 1904 erschienen.
Foto: Fritz-Hüser Institut Dortmund

Dortmund (lwl). Am Dienstag (26.5.) lädt das Fritz-Hüser Institut Dortmund in Kooperation mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zu einem Vortrag zur Geschichte der deutschen Arbeiterautobiographien ein. Wolfgang Emmerich berichtet um 18 Uhr im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern von „Lebensläufen von ganz unten“.

Autobiographien haben viele Leser, die sich von der Lektüre Einblicke und Erkenntnisse über die schreibende Person und ihr Handeln erhoffen, die sonst der Öffentlichkeit verborgen bleiben. Vor rund vier Jahrzehnten rief Wolfgang Emmerich mit der Herausgabe von „Proletarische Lebensläufe“ autobiographische Schriften ins Gedächtnis der Leserschaft, die zwar das Schicksal Einzelner beschrieben, aber exemplarisch einer ganzen Gesellschaftsschicht der Arbeitvereine Stimme verliehen. In der Arbeiterbewegung waren diese Autobiographien bis 1933 ein wichtiges literarisches Element. Sie wurden erst nach 1960 mit den Aktivitäten der Dortmunder Gruppe 61 und dem Werkkreis Literatur der Arbeitswelt neu belebt. Seither ist unbestritten, dass der Lebenslauf von unten genauso wesentliche Erkenntnis bergen kann wie der eines berühmten Menschen an der Spitze der Gesellschaft. Mit der Bedeutung der Arbeiterautobiographie für die Entstehung einer zweiten Kultur der Moderne befasst sich der Vortrag.

Wolfgang Emmerich studierte Germanistik, Geschichte, Philosophie und deutsche Volkskunde an den Universitäten Freiburg im Breisgau, Köln und Tübingen und war seit 1978 Professor für Neuere deutsche Literatur und Kulturwissenschaft an der Universität Bremen. Von 1989 bis 2005 leitete er das auf seine Initiative gegründete Institut für kulturwissenschaftliche Deutschlandstudien. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Literatur des 20. Jahrhunderts, insbesondere der Literaturgeschichte der DDR.

Der Eintritt ist frei.

LWL-Industriemuseum Zeche Zollern

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