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Kohlenhydrate abends tabu?

Keine Nudeln, keine Kartoffeln und bloß kein Brot – hilft der abendliche Verzicht auf Kohlenhydrate beim Abnehmen? „Im Grunde gibt es dazu nur zwei Studien“, informierte Dr. Anette Buyken von der Universität Bonn auf der Fachtagung des Verbands für Unabhängige Gesundheitsberatung e. V. (UGB) in Gießen.

In der einen Studie hätten übergewichtige Frauen eine zweiwöchige strikte Diät mit 1.000 Kalorien pro Tag und abends Mahlzeiten ohne Kohlenhydrate befolgt und dabei mehr Gewicht verloren als die Vergleichsgruppe. Aber wie so häufig in der Wissenschaft gebe es auch hier eine zweite Studie, die genau das Gegenteil zeige: Bei der Abnehmgruppe, die über sechs Monate hinweg Kohlenhydrate hauptsächlich am Abend zu sich nahm, waren die Gewichtsverluste größer als bei denjenigen, die Kohlenhydrate über den ganzen Tag verteilt zu sich nahmen.

Die Fähigkeit, den Blutzuckerspiegel nach Aufnahme von Kohlenhydraten in der Norm zu halten, unterliegt dem zirkadianen Rhythmus, sprich unserer inneren Uhr. „In Bezug darauf könnte es sinnvoll sein, Kohlenhydrate am Abend einzuschränken“, räumte Anette Buyken ein. Möglicherweise könne der Insulinstoffwechsel davon profitieren. „Aber dies sollte besser erforscht werden, bevor man es der Bevölkerung empfiehlt“.

„Wenn wir uns bemühen, mehr Kohlenhydrate zu essen, ist das nicht unbedingt mit einem Nutzen belegt“, so die Auffassung von Buyken. Eine Reihe neuerer Studien spricht eher dafür, weniger Kohlenhydrate auf den Teller zu bringen.

Mehr oder weniger Kohlenhydrate – das wird fast schon zur Frage von „Sein oder nicht Sein“ stilisiert, so leidenschaftlich wird in den Medien, aber auch in der Wissenschaft darüber diskutiert. „Wenn wir über Kohlenhydrate reden, sollten wir weniger über die Quantität als über die Qualität von Kohlenhydraten reden“. Das sähe Ernährungswissenschaftlerin Buyken als Kernbotschaft an die Verbraucher lieber.

Kinder beispielsweise, die in der Pubertät weniger blutzuckersteigernde Kohlenhydrate zu sich nehmen, verbessern im jungen Erwachsenenalter ihre Insulinsensitivität, das ist die Empfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin, und haben somit langfristig eine geringeres Risiko für einen Typ-2-Diabetes. Das konnte Buyken im Rahmen der in Dortmund durchgeführten DONALD-Studie nachweisen.

Die Qualität von Kohlenhydraten lässt sich nicht nur am Vollkornanteil, sondern auch am so genannten glykämischen Index, kurz GI, festmachen. Dieser beschreibt, wie stark ein kohlenhydratreiches Lebensmittel den Blutzucker erhöht. Noch fehlen wissenschaftlich harte Fakten, die den Index in alle Richtungen absichern.

Doch die Tatsache, dass sich bereits kleine GI-Änderungen positiv auf den Insulinstoffwechsel und vermutlich viele weitere Erkrankungen auswirken, spricht laut Buyken dafür, kohlenhydratreiche Lebensmittel nach ihrem glykämischen Index auszuwählen. Als günstig erweisen sich hierbei Pasta, sprich Nudeln, Basmati-, Parboiled- oder Naturreis, kernige Müslis mit getrockneten Früchten und Nüssen, Hülsenfrüchte, heimisches Obst und Gemüse – und wenn Brot, dann Vollkornbrot aus ganzen Körnern.

Irmingard Dexheimer, www.aid.de

Hungrig im Supermarkt: Mehr Kalorien im Einkaufswagen

Wer mit Heißhunger in den Supermarkt geht, greift offenbar häufiger zu kalorienreichen Lebensmitteln und lässt gesündere Alternativen wie Obst und Gemüse im Regal liegen. Das hat eine Studie von Wissenschaftlern der Cornell University Ithaca, New York, ergeben. 150 Menschen waren daran beteiligt.

Für den ersten Teil der Untersuchung verpflichteten sich 68 Probanden, in den fünf Stunden vor dem Experiment nichts zu essen. Jeder Zweite bekam anschließend einen kohlenhydratreichen Snack, bis sich ein Sättigungsgefühl einstellte. Dann sollten die Teilnehmer, hungrig oder gesättigt, nachmittags in einem simulierten Onlineshop einkaufen. Im Sortiment waren sowohl kalorienarme (Obst, Gemüse, Hähnchenbrust) als auch kalorienreichere Lebensmittel (Süßigkeiten, salzige Snacks, rotes Fleisch). Für jedes kalorienreiche Produkt gab es eine gesündere Alternative, und der Preis war nicht angegeben.

Außerdem gingen die Wissenschaftler in einen Supermarkt und untersuchten die Einkäufe von weiteren 82 Personen zu unterschiedlichen Tageszeiten. Es wurde jeweils das Verhältnis von kalorienarmen zu kalorienreichen Produkten bestimmt. Frühere Studien hatten gezeigt, dass das Hungergefühl bei den meisten Menschen am Spätnachmittag (zwischen 16 und 19 Uhr) stärker ausgeprägt ist als Mittags oder am frühen Nachmittag (von 13 bis 16 Uhr).

Beide Untersuchungen bestätigten, dass selbst kurze Fastenperioden die Kaufentscheidung beeinflussen können. Bei Heißhunger fiel die Wahl häufiger auf kalorienreiche Produkte wie Fastfood und süße Snacks, es landeten aber insgesamt nicht mehr Lebensmittel im Einkaufswagen. In den späten Nachmittagsstunden waren die Besorgungen demnach weniger ausgewogen als um die Mittagszeit. Vermutlich führt das Hungergefühl dazu, dass das Gehirn stärker auf Lebensmittel mit einem hohen Brennwert reagiert. Um ungesunden Kaufentscheidungen vorzubeugen, wird empfohlen, vor dem Einkauf eine Kleinigkeit zu essen.

Heike Kreutz, www.aid.de

Diät-Rezept: Chili-Spaghetti mit Thunfisch

Diät-Rezept: Chili-Spaghetti mit Thunfisch  Foto:  Wirths PR/ J. West
Diät-Rezept: Chili-Spaghetti mit Thunfisch
Foto: Wirths PR/ J. West

Chili-Spaghetti mit Thunfisch
(für 1 Person)

50 g Spaghetti
1 EL Sesamöl
2 TL Sonnenblumenöl
1 Frühlingszwiebel
1/2 Knoblauchzehe
1 kleine Dose Thunfischstücke in Sonnenblumenöl (à 80 g)
2 EL süße Chili-Sauce
Salz
Pfeffer 

Die Spaghetti nach Packungsanleitung kochen, bis sie al dente sind. Abtropfen lassen und wieder in den Topf geben. Sesamöl daran geben und die Spaghetti warm halten. Die Frühlingszwiebel in feine Ringe schneiden, den Knoblauch fein hacken. Beides in eine Pfanne mit heißem Sonnenblumenöl geben.

Bei mittlerer Hitze 2-3 Minuten andünsten. Den Thunfisch abtropfen lassen und in nicht zu kleine Stücke zerpflücken. Zusammen mit der Chili-Sauce in die Pfanne geben, bei schwacher Hitze vorsichtig ein paar Minuten verrühren. Anschließend zu den Spaghetti geben, unterheben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

455 kcal (1905 kJ), 21,6 g Eiweiß, 21,2 g Fett, 44,0 g Kohlenhydrate

Tipp: Vor dem Servieren mit frisch geriebenem Parmesan verfeinern

Weitere leichte Rezepte für die schlanke Linie

Diät-Rezept: Käsebrot mit Rohkost und Suppendrink

Diät-Rezept: Käsebrot mit Rohkost und Suppendrink  Foto: www.1000diaeten.de
Diät-Rezept: Käsebrot mit Rohkost und Suppendrink
Foto: www.1000diaeten.de

Käsebrot mit Rohkost und Suppendrink
(für 1 Person) 

1 Päckchen Champignoncreme Suppe (Tassenfertige Zubereitung)
1 Scheibe Vollkornbrot
10 g Halbfettbutter oder -margarine
2 Scheiben Käse
2 Tomaten
1/2 Bund Radieschen
Zwiebelringe
Kresse

Suppendrink nach Packungsaufschrift zubereiten. Brot mit Halbfett bestreichen und mit zwei Käsescheiben belegen. Mit Tomaten und Radieschen anrichten und mit Zwiebelringen und Kresse garnieren.

410 kcal (1715 kcal), 17,7 g Eiweiß, 21,7 g Fett, 35,6 g Kohlenhydrate

Weitere leichte Rezepte für die schlanke Linie

 

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