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Übergewicht bei Kindern: Fastfood nicht alleine „schuld“

Kinder, die häufig Fastfood essen, ernähren sich meist auch zu Hause ungesünder und haben dadurch ein höheres Risiko für Übergewicht. So lautet das Fazit einer US-amerikanischen Studie. Die Wissenschaftler protokollierten die Ernährungsgewohnheiten von knapp 4.500 Kindern und Jugendlichen im Alter von 2 bis 18 Jahren. Als Fastfood wurden alle Lebensmittel und Getränke definiert, die die Teilnehmer in einem Fastfood-Restaurant konsumierten. Die jungen Probanden wurden anhand ihres Verzehrs in keine, geringe (durchschnittlich weniger als 30 % der täglich aufgenommenen Kalorien aus Fastfood) und starke Fastfood-Konsumenten eingeteilt (mehr als 30 %). Anhand von Körpergewicht und Körpergröße wurde der Körpermassenindex (BMI) berechnet.

Kinder, die häufig Hamburger & Co. aßen, ernährten sich mit einer doppelt so hohen Wahrscheinlichkeit auch außerhalb des Fastfood-Restaurants ungesund. Sie konsumierten weniger Obst und Gemüse, weniger Milchprodukte, aber mehr süße Erfrischungsgetränke als Kinder, bei denen kein Fastfood auf dem Speiseplan stand. Der hohe Verzehr von Pizza und Pommes frites stand nicht direkt mit einem zu hohen Körpergewicht in Zusammenhang. Er war aber ein deutlicher Hinweis auf eine insgesamt ungesunde Ernährungsweise, die Übergewicht und Fettleibigkeit begünstigte. Vermutlich haben die Eltern von Kindern, die häufig im Fastfood-Restaurant essen, nicht die Zeit, das Geld oder das Verständnis, zu Hause ein gesundes Essen zuzubereiten, mutmaßen die Wissenschaftler. Dass ständige Restaurantbesuche teurer sind als selber zu kochen, blieb offenbar in den Rückschlüssen unberücksichtigt. Wie bei dieser Art von Studien üblich, folgt auch der obligatorische Satz, dass weitere Studien notwendig seien, um die Resultate zu untermauern.

Im Fastfood-Restaurant lieben Kinder und Jugendliche vor allem die Atmosphäre, das Essen mit den Fingern und unter Gleichaltrigen. Ab und zu darf das auch sein, wenn die Ernährung ansonsten ausgewogen ist. Denn Pommes frites, Pizza und Hamburger sind nichts für den permanenten Speiseplan, da sie in der Regel viel zu kalorienreich sind. Auch süße Erfrischungsgetränke sind Kalorienbomben und/oder Kariesverursacher und nicht als Durstlöscher geeignet. Der Körper benötigt eine abwechslungsreiche Ernährung mit vielen frischen Lebensmitteln, die ausreichend Nährstoffe und Energie für den Alltag liefert.

Heike Kreutz und Harald Seitz, www.aid.de

Weitere Informationen:
aid-Heft „Das beste Essen für Kinder“, Bestell-Nr. 1447, Preis: 2,50 Euro, http://www.aid-medienshop.de
Individueller Body-Check unter: www.was-wir-essen.de/gesund/empfehlungen_bmi_check.php

Quelle: American Journal of Clinical Nutrition, Bd. 99, Nr. 1, S. 162-171, 2014

Rollatoren: Bequemlichkeit kostet extra

Ein komfortabler Rollator kostet schnell das Dreifache eines Kassenmodells. Entscheidend in puncto Komfort ist vor allem, ob es sich um einen Quer- oder einen Längsfalter handelt, stellt die Stiftung Warentest in ihrer Februar-Ausgabe von test fest. Für den Praxistest waren rollatorerfahrene Senioren im Einsatz.

Ein Rollator ist eine Gehhilfe auf vier Rädern. Das eint sie alle. Doch es gibt große Unterschiede: Der Preis kann im Schnitt von 70 bis 400 Euro reichen, wobei hier das teuerste Modell, der Handicare Gemino nur die Note „Befriedigend“ bekam. Der günstige Bischoff & Bischoff Rollator B war nur „ausreichend“ und landete auf dem letzten Platz.

Testsieger war der Russka Vital für 299 Euro, ein so genannter Längsfalter, den man, anders als einen Querfalter, längs zusammenschieben und so bequem auch auf wenig Platz verstauen oder transportieren kann. Zusammengeschoben bleibt er, anders als andere, auch stehen.

Die 7 „guten“ unter den 15 getesteten Modellen sind nicht billig. Wer einen Rollator nur auf Rezept bekommt und sich den höheren Preis durch Draufzahlen nicht leisten kann, bekommt wahrscheinlich einen sperrigen, schwereren Querfalter. Die Zeitschrift erklärt, wer wie einen Rollator bekommt, wie man ihn einstellt und gibt einen guten Tipp: Im Internet lässt sich mitunter eine Menge Geld sparen.

Der ausführliche Test Rollatoren ist in der Februar-Ausgabe der Zeitschrift test nachzulesen und unter www.test.de/rollatoren abrufbar.

Richtige Ernährung bei Divertikeln

Bei zahlreichen Menschen bilden sich im Alter Ausstülpungen am Dickdarm – sogenannte Divertikel. Obwohl dieses Phänomen weit verbreitet ist, wirft deren Entstehung und Behandlung noch viele Fragen auf. Mediziner vermuten, dass vor allem eine ballaststoffarme Ernährungsweise die Divertikelbildung begünstigt. Wer häufig zu Weißmehlprodukten, Reis, Bananen oder kakao- und zuckerreichen Süßwaren greift, riskiert eine chronische Verstopfung. Kommt noch ein altersbedingt träger Darm hinzu, entsteht ein hoher Innendruck, der die Darmschleimhaut durch Lücken in der Darmwand nach außen stülpt. Dennoch leben die meisten Betroffenen zeitlebens beschwerdefrei. Nur bei einem Teil entzünden sich die Divertikel und machen sich durch plötzliche starke Schmerzen im linken Unterbauch bemerkbar. Die Divertikulitis lässt sich mit Fasten, Schonkost und Medikamenten vorerst kurieren. Im Anschluss stellt sich aber die Frage: „Wie kann ich eine Divertikelentzündung zukünftig vermeiden?“

Wer der weiteren Divertikelbildung entgegenwirken möchte, sollte gezielt auf ballaststoffreiche Lebensmittel wie Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Obst sowie auf eine ausreichende Trinkmenge achten. Milchsaure Produkte wie Naturjogurt, Kefir, Buttermilch und Sauerkraut fördern zusätzlich die Verdauung sowie eine gesunde Darmflora. Bei groben Lebensmitteln wie Nüssen, Körnern, Obstkernen und faserreichen Nahrungsmitteln wie Rhabarber und Ananas ist eher Vorsicht geboten. Lassen sich diese nicht vermeiden, ist gutes Kauen wichtig, damit sich keine groben Nahrungsreste in den Divertikeln festsetzen.

Die neue Lebensmittelliste „Divertikulose“ unterstützt Betroffene bei der Umsetzung einer natürlichen, ballaststoffreichen Ernährung und veranschaulicht, welche Nahrungsmittel geeignet und welche weniger geeignet sind. Diese eignet sich bestens als Ergänzung zum Ratgeber „Divertikel im Darm“, der ausführliche Empfehlungen und zahlreiche Tipps zur Ernährung während und nach einer Divertikulitis gibt. Beide Unterlagen sind im Onlineshop unter www.fet-ev.eu erhältlich.

Gesund abnehmen: Ernährungsumstellung und Bewegung versus Pillen

Wenn der Frühling naht, sollen für die Traumfigur schnell die Pfunde purzeln. Wer gesund und langfristig abnehmen möchte, kann das aber nur durch eine Ernährungsumstellung erreichen. 1 bis 2 kg pro Monat Gewichtsabnahme sind das richtige Maß, um einen Jo-Jo-Effekt und gesundheitliche Störungen zu vermeiden. „Das persönliche Wohlfühlgewicht erreicht man auch ohne zu hungern, indem man vor allem ausgewogener isst und sich viel im Alltag bewegt“, erklärt Ernährungswissenschaftler Harald Seitz vom aid infodienst.

Ausgewogener essen bedeutet in erster Linie, bewusster essen, die Lebensmittel abwechslungsreich auswählen und die einzelnen Lebensmittelgruppen in das richtige Verhältnis setzen. „Gemüse, Rohkost, Blattsalate und Obst sind zum Abnehmen ideal“, so Seitz. Sie enthalten reichlich Ballaststoffe, die hervorragend sättigen und kalorienarm sind. Auch Getreideprodukte in der Vollkornvariante sind gesund und machen satt. „Bei Milch und Milchprodukten sowie Wurstwaren sollten Sie zu fettarmen Alternativen greifen“, rät der Ernährungswissenschaftler. Zudem lässt sich Fett durch die richtige Zubereitung wie Braten in einer beschichteten Pfanne und Garen im Tontopf einsparen. Süßigkeiten und Snacks dürfen sein, aber gelegentlich und in kleinen Mengen. Besonders in der Phase der Gewichtsreduktion ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. „Die beste Wahl sind Trink- und Mineralwasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees und Fruchtsaftschorlen.“

Schlankheitspillen sind dagegen zur Gewichtsabnahme wenig geeignet, wie eine aktuelle Untersuchung von Stiftung Warentest bestätigt hat. Die Tester nahmen 20 Produkte unter die Lupe. Ob Sättigungskapseln, Fettblocker, Kohlenhydratblocker oder Fatburner – für kein Produkt ist wissenschaftlich belegt, dass Übergewichtige damit deutlich abnehmen und das Gewicht anschließend langfristig halten können. Bei 15 von 20 Produkten im Test ist noch nicht einmal ausreichend belegt, dass sie spürbar beim Abnehmen helfen. Zumindest waren in den Präparaten keine riskanten Stoffe wie nicht zulässige Appetitzügler enthalten. Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen sind aber möglich. Einige Präparate quellen im Magen auf und können zu Verstopfungen führen. „Da lässt sich das Geld für Pillen und Co. besser in ein Fitnessstudio oder einen Sportverein investieren“, so Seitz.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
Die aid-Ernährungspyramide als App ist kostenlos erhältlich unter:
play.google.com/store/apps/details?id=de.aid.android.ernaehrungspyramide&hl=de
itunes.apple.com/us/app/was-ich-esse/id785433822?mt=8
aid-Heft „Mein Weg zum Wohlfühlgewicht“, Bestell-Nr. 1389, Preis: 2,50 Euro, www.aid-medienshop.de
Fragen zu diesem Thema beantworten aid-Experten im Forum „Rund ums Gewicht“ auf www.was-wir-essen.de

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